Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Eines Tages ritt Herius von Ostia nach Rom. Natürlich hätte er auch einen Schlepper nehmen können, aber er wollte das Pferd unter sich spüren. Schon lange hatte er für einen richtigen Ausritt -mal vom Reiseweg abgesehen- unternehmen können. So schlängelte sich die Straße bis an die Pforte Roms. Dort gab er sein Pferd in eine sichere Obhut und legte den restlichen Weg bis zur Casa Germanica zu Fuß zurück.


    Dort angekommen, klopfte er an.



    Sim-Off:

    Kein falsches Spiel, nur eine Zeitersparnis. Ostia dauert einfach nur wieder zu lange. Ein Praefectus sollte nicht zu ewig auf Reisen sein.

    "Verstorben? Wie kam denn der Mann zu Tode. Also ich muß schon sagen, die Nachrichten kommen sehr schleppend nach Hispanien."


    Er kratzte sich über die Platte.


    "Eine äußerst schlechte Nachricht. Gibt es denn auch Gutes, das man dieses Omen aufwiegen kann?"


    Das die Mitglieder eher passiv agierten, war dem Omen nicht zugetan. Das die Vereinigung eher ein Schatten seiner selbst war ebenfalls. Wenn sonst niemand etwas für ihren Fortbestand tat, war es wohl an der Zeit selbst Hand anzulegen.


    "Haben sich die Mitglieder bereits zusammengesetzt, um über einen neuen Magisterkandidaten zu reden?"

    Mit recht guter Laune versehen, begab sich der Hadrianii am Morgen eines leicht kühlen Herbsttages in das Praetorium Regni Tyli. Worum es ihm dabei ging, war unschwer zu erraten, wenn man wußte, wer er war, woher er kam und welche Stuben handwerklicher Art er sein Eigen nannte.


    Mit freundlichen Blick grüßte er den Türsteher und hoffte jener würde ihn fragen, wohin seine Füße ihn tragen mochten. ;)

    "Ohja...." was sonst viel mehr als den Handel gab es in diesem Hafenstädtchen auch nicht und doch war es etwas, das nicht nur Ostia und ihre Bewohner ernährte. Der Handel florierte wie es Herius schien, denn die Straßen waren zu jeder Stund gut gefüllt. Auch die Schiffsmasten im Hafen kündigten an, das viele Waren umgeschlagen wurden. "Was gibt es denn Neues Bezalel?" fragte der Hadrianii den Verwalter der Vereinigung, um während des Spaziergangs im Hof zum eigentlichen Kerngebiet seines Besuches vorzudringen.

    Mit gut gefüllten Magen verabschiedete sich Herius am Morgen aus seiner Pension direkt am Hafen. Die vornehm agierende Dame des Hauses hatte ihm ein kleines Zimmer mit allen Annehmlichkeiten vermietet. Dort konnte er sowohl schlafen, arbeiten als auch der Freizeit fröhnen. Oft gab es Cenas zum späten Nachmittag und er mußte dazu nicht einmal auf die Straße. Heute aber war der Hadrianii aufgebrochen, um der Niederlassung expandierender Händler und Kaufleute in Ostia, der Socii Mercatorum Aurei einen Besuch abzustatten. Natürlich hoffte er alte Bekannte und neue Handelspartner zu finden. Später am Tag oder wenn es denn erst am nächsten würde, wollte er noch einen Abstecher in eine Botschaft machen, die Waren ins römische Imperium importierte und daran wohl ordentlich verdiente.


    Das Gebäude war schnell gefunden, die Fassade kündigte ein wohlhabende Vereinigung an und Herius betrat jenen Komplex durch den Torbogen. Die Pforte öffnete sich und gab den Blick auf einen gut durchdachten Innenhof frei. Einen Moment verharrte er hier und blickte sich suchend um.

    Mit dem Schiff nach Ostia zu kommen, schien einfach zu sein. Es aus Messillia aber mit zwei Pferden und einem Maultier auf einen dieser Viehtransporter zu schaffen, schon garnicht. Fast eine ganze Woche hatte er in dieser Hafenstadt am Mare Internum zugebracht bis er endlich eine Passage bekam. Sie war zwar so preiswert, wie er es hätte nie zu Ross geschafft, dafür stank er jetzt auch wie ein alter Bock.


    Nachdem Herius sich bei der Schifferei angemeldet und die Tiere seinem Sklaven überlassen hatte, begab er sich in Richtung der Wohnbezirke Ostias. Dort sollte er doch eine Therme finden, um sich reinlich zu machen. Noch am späten Abend wollte er sein Geschäft in dieser Stadt aufsuchen und einen Schlafplatz mußte er sich ebenfalls noch organisieren.

    Nach ein paar Wochen der Arbeit, des Vergnügens und auch der Ruhe selbst wollte Herius weiter. Der Regen trommelte nun schon seit Tagen auf das Dach. Seinen Weg würde dieser Umstand nicht leichter machen. Doch es schmerzte ihn nicht bei schlechten Wetter zu reisen. Mit etwas Glück sah es auf der anderen Seite der Alpes freundlicher aus.


    Er schnürte sein Paket zusammen und ließ es durch den Sklaven auf das Maultier binden. Dann verabschiedete er sich noch von seinem Sohn und gab diesem Mut für die Zukunft. Hatten sie Glück, sahen sie sich irgendwann oder bald einmal wieder...

    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    "Ein Großteil der Legion ist nach meiner Information im Lager. Mal abgesehen von verschiedenen kleineren Manövern. Aber den Limes bewachen die Auxiliareinheiten." Wahrscheinlich wusste das der Gegenüber auch, aber man gab ja immer wieder gerne Auskuft. Auch wenn er sich fragte, was diese Frage sollte. Allerdings ihn zu Fragen stand ihm nicht zu. Was sollte die Legio II am Limes? Er hatte nur von einem angeblich baldigen Kontrollritt gehört.


    "Ich möchte einen Kameraden von dir besuchen. Er hört auf den Namen Marcus Hadrianus Pictor und ist wohl Mitte dieses Jahres in die Einheit gekommen."


    Konkretisierte sich Herius und wartete ab, ob man ihn zum Stabsofficium schickte oder selbst einen Kümmermich sandte.

    Zwar war es etwas früh für Wein, aber Herius hatte Appetit darauf. Außerdem gingen die beiden nun in ein Gespräch zueinander auf. Er nahm den Krug und füllte sich seinen Becher ein. Mit dem stark verdünnten Tropfen lauschte er nur nebensächlich diesen Gespräch und führte seine Gedanken in den Tag. Dabei fiel ihm ein, was er noch zu tun hatte und was er noch tun wollte. Beides schien ihm im ersten Augenblick gleichwertig, doch müssen und wollen waren nunmal unterschiedliche Dinge. Vorerst würde er am Tag das Müssen abarbeiten...

    "Mag sein Iustus, mag sein... aber ich werde mich damit auch nicht mehr belasten. Die II. Legion ist Geschichte für mich, ebenso wie das Leben in Germanien."


    Herius trinkt seinen Becher aus und steckt sich. Dabei fällt ihm auf, das Capitolinus schon das zweite Mal von seinen Stoffen anfängt. 8)


    "Soso du importierst Stoffe aus Alexandria. Hast du dann hier eine Schneiderei, die daraus Togen, Mäntel oder auch einfache Tuniken schneidert?"


    Mit dem Brot wischt er derweil den Teller sauber, bevor auch dies im Mund verschwindet.

    Ein beklemmendes Gefühl umspielte seinen Körper, als er dem Castellum der Zweiten näher kam. In Hoffnung keinen Mann der Wachmannschaft zu kennen, stieg er vom Pferd und kam auf Redenähe heran.


    "Salve Miles, ich bräuchte eine Auskunft."


    Das Äußere von Herius zeigte an, das er nicht der ärmste Schluckter war. Das Pferd zu besitzen, unterstrich diese Vermutung. Dazu die saubere Kleidung, der fein gewebte Umhang und das Tuch, das den Pferderücken bedeckte. Man konnte davon ausgehen, das ein Eques das Tor erreicht hatte.

    "Warum nicht..." antwortete er immernoch erheitert. "Hier in Germanien beziehe ich meinen Ton. Von einem Betrieb der Gens Germanica. Und einen Teil der Wolle. Ich weiß, das der Transportweg recht lang ist, aber per Schiff doch immerhin billig genug."


    Met rann seinen Hals hinunter.


    "Ich habe eine knappe Handvoll an Betrieben, die gute Ware brauchen, um richtig zu laufen. Deswegen werde ich auch nach Ostia weiterreisen und bei der Socii Mercatorum Aurei auf den Tisch hauen müssen."


    Ein bitteres Gesicht erschien. Zeigte, das er mit dieser Handelsvereinigung nicht so ganz zufrieden war. Jene ihre Vorsätze selbst untergrub.

    Die Basilika war der beste Platz, um seine Händler aufzusuchen. Hier am Drehpunkt des Geschehens hatten sie natürlich alle ihren lokalen Stand. Boten Verträge genauso an, wie die Ware. Herius hatte den Vormittag damit verbracht sich mit seinen Lieferanten für Tongut zu unterhalten. Die Preise waren noch immer unschlagbar und er setzte auch wegen dem persönlich guten Verhältnis auf diese Zusammenarbeit. Letztlich wusch eine Hand die Andere und er machte mit seinen Kleidungsartikeln auch in dessen Hause gute Umsätze.


    Hin und her ging der Plausch, dann lud der Hadrianer den Mann zum Essen ein, dieser bestand darauf Subdolus als Gast zu sehen und die Rechnung zu zahlen. Sodas Herius am Ende zur Wahrung des Weltfriedens klein bei gab. Noch gut eine Stunde saßen sie danach zusammen und redeten über dies und das. Dann irgendwann aber verabschiedete er sich und schritt weiter über den Markt. Sein nächster Stand war eine Schäferei. Gute Wolle mußte nicht teuer sein. Ihm waren besonders gesenkte, qualitativ aber hochwertige Rohstoffe wichtig. Nicht weil er seinen Gewinn immer im Augenmerk hatte, nein vielmehr war es der fernöstliche Druck, der uns Römer in die Zwänge drang preislich attraktiv zu bleiben. Auch wenn wir mit unserer Qualität weit vor ihren Produkten lagen.


    [SIZE=7]Das es knapp zweitausend Jahre später nochmal ähnlich hart wurde, wußten nun wirklich nur die Fadenziehenden Götter.[/SIZE]

    "Wenn du dich dabei nicht wie dein Vater verbrauchst, soll es mir Recht sein. Doch bedenke, das gerade in jungen Jahren Kinder ein Trost sind und besonderes Glück bescheren."


    Er lächelte wieder und ging in ein Lachen über.


    "Ist der Kommandant so nietig, das sie einen Legaten brauchen? Nein ich bin hier, um ein paar Rohstofflieferanten zu besuchen und eben Geschäfte zu betreiben. In ein paar Tagen schon will ich nach Italien, um genau zu sein nach Ostia weiterreisen. Ewig wird mir mein Legat auch nicht freigeben, um durch die Welt zu reisen."


    Wieder und wieder kaute er.

    Ah ein kleiner Endverbraucherladen also. Die Frage ging später auf ihn.


    "Ja ich habe ihn adoptiert. Sehe beide aber trotzdem als richtige Söhne an und hoffe natürlich, das sie das auch so fühlen."


    Das Messer schnitt durch ein frisches Stückchen Schinken und mit der anderen Hand nahm er sich vom Brot, nachdem das Halten nicht mehr erforderlich war.

    "Und sonst, was macht die Familie?" Herius wußte natürlich, das Iustus nicht verheiratet war, aber vielleicht erzählte er ihm von einer Freundin. Oder fand ein Thema, was von dieser Frage ablenkte. 8)


    Derweil ging ihm durch den Kopf, wie eine Legion nicht wissen konnte, wo die Soldaten sich aufhielten. Wenn der Freigang beendet war, gab es bei ihm damals immer eine Zählung und Namennennung in den Zenturien. Fehlte jemand, wurde er gesucht und wenn es Monate dauerte. Sie fanden jeden. Egal wie weit er gekommen war und sorgten dafür, das er sich freiwillig wieder in die Truppe einordnete. Bei Manövern und Kampfhandlungen war die Suche noch konkreter eingeteilt. Kein Römer am Limes mußte auf der östlichen Seite verrotten. Alle wurden sie heim geholt und nach den Gesetzen der Götter bestattet. Wo also war Iustus Bruder abgeblieben, was waren das für Zustände in der Zweiten Legion geworden?