Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Ja ich habe davon gehört, es wird Frühling und wir sollten wohl unsere gesamte Ausrüstung mitnehmen, das erspart uns einen weiteren Weg von Hispanien. Ein zügiger Marsch über die Alpes und wir sind in wenigen Wochen zurück in der Heimat.


    Ich hoffe es ist auch in deinem Sinne Legat, das wir schnell wieder verschwinden? :D


    Er hatte sich einen Becher Wein reichen lassen und bot ihn nun auch den Legaten Meridus an.


    "Einen edlen, hispanischen Wein vielleicht?"

    Herius noch immer im Gespräch mit seinem Adoptivsohn vertieft bemerte erst spät den wartenden Soldaten, der sich ein wenig zu sehr zurück hielt. Dann sprach er ihn an und erfuhr, das der Legat wartete.


    Mit einigen kurzen Worten forderte er Aetius auf zu bleiben und den wenigen Luxus zu genießen, dann machte er sich auf ins Atrium.


    "Salve Legat, wie kann ich dir helfen, oder was führt dich zu mir?"

    Mal auf Rom kommt...


    "Im Frieden begraben die Söhne ihre Väter, im Krieg die Väter ihre Söhne."


    "Nur die Tapferen erfreut ein edler, ruhmreicher Tod."


    "Willst du Frieden, bereite dich auf den Krieg vor."


    ""Ein weißer Herrscher rüstet im Frieden für den Krieg."


    oder...


    "INGENIUM RES ADVERSAE NUDARE SOLENT, CELARE SECUNDAE."


    "DEOS FORTIORIBUS ADESSE."


    und mein Lieblingsausspruch:


    "ODERINT, DUM METUANT." :D

    Er holte bei all diesen Worten wieder seine Vergangenheit oder wenigstens seine letzten Träume zurück.

    "Wir hatten es nicht leicht Sohn, der Legatus Meridus ließ eine der Rebellenhochburgen erstürmen, auch wenn die Taktik des Aushungerns sinnvoller gewesen wäre. Zigtausende Legionäre fanden dabei den Tod. Wie durch ein Wunder überlebte ich dabei unverletzt, auch wenn meine Wunde am Arm den Kampf beeindrächtigte."


    Er sah ihn fest an und schloss danach für einen Augenblick die Augen.


    "Wir sollten tunlichst nach Germanien zurückkehren, wer weiß schon noch was uns hier sonst noch erwartete.?!

    Da konnte er nurnoch mit dem Kopf schütteln, schloss aber sogleich seinen Sohn in die Arme.

    "Schön das es dir wieder besser geht, was machen die Knochen? Aber komm erstmal mit rein, ich habe heut Morgen Wein gekauft und frisches Obst. Wird Zeit, das wir etwas anderes als diesen militärischen Verpflegungsfraß essen."


    Er nahm ihn bei der Schulter und schritt auf seine Stube zu.


    "Erzähl wie ist es dir ergangen, nachdem wir in die Berge abgerückt sind?"

    Wieder saß er über seinen Schriften, eine nötige wenn auch ungern erledigte Arbeit. Seine Stube zeigte hinaus zum Vorplatz und so entging ihn nicht sein Sohn, der sich auf die Baracke zubewegte. Einen Moment schaute er hinaus, dann erhob er sich, legte den Mantel an und schritt ihm entgegen.


    Seine Gesichtsmiemig formte sich zu einem freundschaftlichen Lachen...

    Nachdem er seine verbliebenen Pferde gut versorgt hatte, genehmigte er sich ersteinmal ein Bad. Ein Adjutant brachte hindess seine Kleider und die Rüstung zum reinigen, nachher sollten sie geflickt werden.


    Er selbst kleidete sich bis dato in eine Tunika und sah dei Aufzeichnungen der letzten Wochen durch. Sie sollten wohl, jetzt wo sie Anschluss an die Stadt hatten, einen Boten nach Germanien entsenden. Der Cursus Publico schien ihn dafür die richtige Institution.


    Also begann er zu schreiben.

    Sim-Off:

    Ja ihr seids ja auf einmal fix... :D


    Im Lager angekommen, oder mit dem Aufbau beschäftigt, fühlte Herius sich immernoch leer. Wenn er seinem Herzen folgte, so tat er es immer mit Leidenschaft. In den letzten Tagen hatte er oft an dieser gezweifelt und er würde sich wandeln müssen, brauchte eine Auszeit im Metzeln. Sicher fand er etwas passendes, doch bis dahin mußten sie die übrigen, wie leicht verletzten Soldaten zurück zum Standort Mogontiacum bringen.

    Wie er so saß, erblickte er plötzlich einen Legionär, der rasant schnell auf ihn zu kam, von der Seite. Herius sprang auf und drehte sich blitzartig herum.


    "Was willst du Soldat....?"


    Schaffte es jedoch nicht den Satz zu ende zu sprechen, denn dieser packte ihm am Hals und riss den trotzdem überraschten Tribun in den Schlamm....

    "Ihr habt mir meinen Bruder genommen, habt euch durch eure Sucht nach Macht treiben lassen, doch er verreckte auf den Mauern Uttaraes und liegt noch immer dort, ihr kümmert euch nicht... "


    Dessen Stimme versagte, zum einen weil er schon vorher nur krächzte, zum Andern weil der Tribun den Griff umdrehte.


    Subdolus erhob sich, die Hand nicht von des Soldaten Hals lassend. Zwei Legionäre nahmen ihn dann ab, hielten ihn fest.

    "Es ist nicht an uns zu entscheiden, wer das Feld als Lebender oder Toter verläßt, es ist an uns, euch die Soldaten darauf vor zubereiten, aber entscheiden tun es letztendlich die Götter. Wir sollten ihnen huldigen und uns bedanken, das sie so viele verschont haben, das Elysium schon jetzt zu betreten."


    Er blickte ihn fest an, putzte sich dabei den Rock ab und fügte zu den beiden Legionären an:

    "Bringt ihn zum Medicus, er soll ihm etwas geben, danach habt ein Auge auf ihn, sollte er abermals Probleme machen, bringt ihn zurück zu mir..."


    Die beiden zogen mit ihm davon, er Herius setzte sich wieder und vermied es weitere Worte an den Legionär zu richten, nein sie fehlten ihm einfach...

    Wiedereinmal von einem Patrolienritt zurückgekehrt, ließ Herius den Männern etwas Freiraum. In den letzten Tagen hatten sie fast ununterbrochen auf den Pferden verharrt, um die starken Verluste der Alae ein wenig zu kompensieren. Es gelang nicht vollständig, denn immerhin hatte auch er nurnoch 155 Reiter übrig. Sie begannen mit 320 Reitern, seit Uttarae waren es noch 240 und jetzt nach dem Kampf um die Stadt 155 Eques und Offiziere.


    Immerwieder ließ er sich die Zahlen durch den Kopf gehen, denn die germanischen Eques hatten mit 110 Toten oder schwer verwundeten Soldaten den weitaus größeren Teil verloren. Nur noch 50 Eques. Zudem 3 der vier Decurios tot und auch der Vexillarius hatte das Feldzeichen durch Tod verloren, es trug nun ein Eques, der sich diesen Rang erst noch erarbeiten mußte.... nein er hatte es sich bereits erarbeitet. Diese lang anhaltenden Gemetzel zu überleben war ehrenvoll und fast jeder überlebende Legionär war es wert das Feldabzeichen zu tragen.


    Auch beim Material hatte seine Einheit schwer geblutet. Von den einst 3 Pferden je Eques und fünf Pferden je Centurio waren noch 1 Pferd je Eques und 2 Je Centurio übrig. Die Herrenlosen Pferde wurden zum Ersatz erklärt, auch wenn er selbst hoffte diesen lange nicht mehr zu brauchen. Er selbst verlor 4 seiner Pferde, reinrassige und teuer erkaufte, der Senator Avarus würde sich die Hände reiben, oder eben auch nicht...


    Wieder schaute er hinüber, sie lagerten dicht beim anderen, beim Hauptteil der Legion, dem stehenden - auf beiden Füßen- Heer. Auch da sah es nicht zu rosig aus. Schon bei der Schlacht um Septimanca gab es hier zu viele Tode und Verwundete, sein Sohn war darunter.


    Er verharrte bei diesem Gedanken, versuchte sich dann trotzdem wieder auf die Zahlen zu konzentrieren. Mit 5000 Legionären, nebst Offizieren waren sie gekommen. Hatten bei der Überfahrt einen guten Tribun verloren und einiges an Material abschreiben können. Waren hunderte Kilometer durch die eisigen Berge Hispaniens marschiert. Konnten sich nur kurz im Lager bei Numantia ausruhen, bevor es weiter nach Westen ging. Dann die Schlachten, die Erstürmung und die allgemeinen Ausfälle. Er hatte noch immer nicht alle Zahlen von Flavius erhalten, wahrscheinlich weil auch er über die Masse zu bestürzt war, doch schien es ihm als hätte Mars eher für den Feind gewühtet, als für uns. Nach seinen Schätzungen waren gut 1800 Legionäre auf den spanischen Feldern verblutet, 50 durch sonstige Vergehen umgekommen und 400 lagen schwer verletzt im Krankenbett. Für sie bestand so wenig Hoffnung, das nichtmal die Götter sie retten konnten. Dann gab es da noch die, die Glück im Unglück hatten und Septimanca auf der Trage, doch als Lebende verließen. Nochmal gut 800 Legionäre. Er rechnete zusammen: 5000 - 1800 - 50 - 400 = 2750 inkl. 800 Verletzten. Es würde eher ein Trauerzug, als ein Triumphzug werden... und tausende Gräber in Hispanien bleiben.


    Herius stand auf, sein Kopf raste und er sehnte sich nach einigen Monaten Frieden, nach neuer Hoffnung, doch würde es diese auch in Germanien nicht geben, sicher hatten die Stämme des fernen Ostens bereits die nächsten Gräultaten auf Lager, auch wenn er sich langsam fragte, wer diese Taten begann, nein er durfte nicht an seiner Treue zu Rom zweifeln, auch wenn die Schmerzen über so viele Tode die dunklen Mächte in seinem Körper herauf beschworen.


    Ihm war nicht nach feiern zu Mute, trotzdem holte er sich eine kleine Amphore unverdünnten Wein, wie immer würde dieser den Verlust und Schmerz wegspülen... wie immer!

    Auch er traf endlich ein, nachdem er sich durch einen zerstörten Teil der Stadt hatte zurück gekämpft. Viel war nicht mehr übrig und das was noch stand brannte lichterloh.


    "Tribun Herius meldet sich lebend zurück."


    Er betrat das Zelt und hörte gerade noch die Sätze des Legaten.


    *räusper*


    "Wird die Reiterei der Legion ebenfalls dafür benötigt? Wenn ja sei zu vermelden, das von den 240 Reitern noch 155 reitfähig sind. Zumindest sind das die, die ich unversprengt einsammeln konnte."


    Herius wartete ab.

    Noch immer bedeutete sein Befehl keine Gefangenen und er wurde unbarmherzig durchgesetzt. Sie bewegten sich weiterhin stehtig vorwärts, trennten Aufrührer von Zivilisten und ließen letztere ziehen, während erstere das Gladus durchbohrte.

    Sim-Off:

    Kläffe jemand anders an...


    Man drang weiter vor, inspizierte die Häuser neben den Straßen. Die Steingeschosse hatten wahrlich ganze Arbeit geleistet, nicht wenige zivile Opfer waren zu beklagen, aber was verbündeten sie sich auch mit den Rebellen. Das Wort Flucht schien im hispanischen Wortschatz nicht vor zu kommen. Bis auf wenige Verwundete, stieß man nicht weiter auf Feinde.

    Ein Melder der Herresführung erreichte seine Cohorten... fragte nach Verlusten oder wo der Feind noch stand. Verständnisverloren schaute Herius zu ihm auf. Blickte auf die Straße, auf den brennenden Straßenzug links vor ihm dann nach rechts und dann über seine Männer zurück zu dem Melder.


    "Ich glaube kaum, das es so einschätzbar ist, wieviele Legionäre in meinem Bereich ihr Leben ließen, auch die Verwundeten sind kaum mehr zählbar. Der Feind hat sich über den Markt zum westlichen Stadtrand zurück drängen lassen, wieviele dort noch unter Waffen stehen, wer geflohen ist, wer sich versteckt oder wer auf uns wartet, tut mir leid aber ich entstamme keiner Götterfamilie.


    Wir werden versuchen, jetzt wo die feindlichen Kämpfer fort gerannt sind, eine neue Formation aufzubauen, danach diese Straße weiter gen Westen marschieren, glücklicherweise haben die Duumviirs der Stadt die römische Bauweise durchgesetzt, selbst in diesem Provinzkaff...


    Andere Cohorten sollten das Selbe tun und die Ferneinheiten endlich mit dem Beschuss aufhören, noch vor wenigen Augenblicken schlug dort drüben in der Basilika ein Geschoss ein, wer weiß wie viele Zivilisten sich darin geschützt halten, doch haben wir dafür jetzt weder Zeit noch Männer.


    Sag dies dem Legaten und komm zurück, falls er es Anders wünscht.


    Dann drehte er sich zu seinen Männern, die erschöpft drein schauten, was für ein grausiges Bild.

    "Bildet eine Reihe! Sucht euch Schilder der Legion und bildet eine Reihe... sie soll die gesamte Breite der Straße haben und fünf Mann tief sein und das bischen zackig."


    Es dauerte einen Moment, dann ließ er sie langsam los marschieren....

    Der Widerstand begann zu bröckeln. Von allen Seiten strömte man nun bereits in die Stadt, kein Straßenzug ward noch frei und Herius an sich ganz froh zu Fuß herein gekommen zu sein. So konnte er -seit langem mal wieder- seinen Schwertarm austesten. Besonders gute Schwertführer waren die Gegner nicht, aber das empfand er auch nicht so als störend...

    Die Angreifer in den Gassen ebbten ab. Die Meute ließ sich einfacher zurück drängen. Scheinbar hatten sie doch nicht so sorgfältig geplant und waren jetzt, da ihr Idol und Anführer auf den Feldern bei SEPTIMANCA geblieben ward, die einzigste Moralstärke verloren.

    "Vorwärts Männer drängt sie zurück, laßt keinen Feind überleben! Lebende machen nur Arbeit...."


    Und so ging es Schritt um Schritt vorran, über tote Leiber und blutige Straßen. Durch dunkle Gassen und über helle Plätze, in lodernde Häuser und angeschlagene Schuppen. durch kleine Gärten und größere Villen... immer vorwärts und immernoch kämpfte der Feind, wenn auch die Intensität nach ließ.