Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Der führende Eques schritt hinein, nahm Haltung an und übergab das Schreiben.


    Salve Legatus Legio IX Hispana,


    Die Legio II Germanica befindet sich auf dem Marsch über spanische Straßen. Leider ist es uns durch eine schwere Wetterlage nicht möglich den Marsch innerhalb der gedachten zwei Wochen zu bewältigen. Die Männer sind sehr erschöpft. Ein feindlicher Übergriff könnte schwerwiegende Verluste bedeuten, so wird die Legio beim Versorgungslager in Celsa zwei Tage rasten, um mit frischer Kraft die zweite Hälfte zu bewältigen.


    Vale
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    Schweigend wartete der Soldat auf Antwort zum Mitnehmen.

    Erschöpft vom harten Ritt erreichte ein Eques in Begleitung weiterer Eques das Tor. Es war massiv errichtet, man wollte wohl länger bleiben und beführchtete einen Angriff der Rebellen. Die Reiter wurden eingelassen, das Siegel der Legio II half da...


    Sie ritten die Gasse bis zum Kommandozelt

    Den Marsch im Rücken, den Aufbau des Lagers vor Augen. Herius blickte seine Soldaten an, sie waren erschöpft, kaum daran zu denken, wie sie weiter marschieren sollten, doch sie würden es tun, waren es gewohnt weit zu laufen, auch bei diesem Sauwetter. Schnee, Regen, Böen zusammen und im Wechsel. Wieder und wieder schaute er auf die Männer dann entschied er sich für die Legio II und gegen einen rasche Vortrieb.


    So wollte er sie nicht verlieren, im Kampf sicher auch nicht, aber da war es ein Kalkühl.


    "Optimus, komm her, folge mir ins Zelt!"


    Er setzte ein Schreiben auf und der Soldat ritt davon. Nicht allein... besser war es hier draußen. Dann rief er die Tribune hinzu. Ihr Zustand noch recht gebräuchlich, ihr Marsch auch eher ein Ritt.


    "Wir werden in Celsa zwei Tage rasten, ich möchte den Soldaten die Chance geben auf einen Überfall gefaßt zu sein. So wie sie sich jetzt geben, wären unsere Verluste im Marsch-Kampf-Szenario imens. Das wir uns das weder leisten können noch dürfen, ist allen klar.
    Schwerwiegende Fälle sollen zu den Medikus gebracht werden. Ich will einen Bericht. Solange der Posten des PC unbesetzt ist...


    Er schaute zu Flavius und gedachte ein kleines Nicken zu erkennen, dann fügte er an:


    "Befestigt also etwas besser, die Patrolien werden ausgeweitet, die Eques sind noch gut dabei, aber sie mußten ja auch nicht laufen..."

    "Nur wird unser Kommando in eine uns fremde Hand über gehen, ein Zustand den ich bedauere, aber nicht ändern kann. Die Männer brauchen einen germanischen Schreier, keinen Spanischen. Hoffen wir das Beste und machen selbst eben dieses daraus...


    Hoffen wir die Meisten wieder Heim bringen zu können."


    Er schaute in die Flammen des kleinen Feuers, die sich nur mühsam gegen den anhaltenden Regen wehrten.

    "Wir sind Soldaten, da ist Glück wohl eher eine Tugend der wir entsagen sollten, Flavius.... "


    Er dachte nach, dann sagte er leise hinzu:


    "Wir sollten dies hier sorgsam, aber schnell beenden Germanien braucht uns mehr als diese Ölbauern..."


    Er sah in Flavius Augen die selbe Sehnsucht nach der Heimat, schwieg aber innerlich, wie äußerlich...

    Ein wenig Ruhe entstand im Lager, von den aus und einreitenden Meldern ab gesehen. Sie hatten ein gutes Stück hinter sich gebracht, würden aber noch etliche Kilometer vor sich haben. Wichtig war jedoch das sie bei Celsa frische Vorräte bekamen. Es machte ihm Angst, der Gedanke ein völlig verwüstetes Lager vor zu finden. Eigentlich dachte er seine Furcht mit den Jahren verdrängen zu können... dem war wohl nicht immer so. Immerhin trieb er die Männer jeden Tag bis zur Erschöpfung. Man sah es auch am Lager, aber dazu wollte er lieber schweigen, auch in Gedanken.

    Sie waren verdreckt, durchnässt und erschöpft, der tägliche Gewaltmarsch von annähernd 35 km spanischer Hauptstraße schlauchte die Männer. Heute waren sie ein Stück ohne festen Untergrund marschiert. Scheinbar war eine Moräne abgebrochen, hatte die Straße verschlungen. Auch regnete es den ganzen Tag. Nur wenige Flocken waren dabei gewesen.


    Er ritt durch das entstehende Lager, trieb sie an schneller zu arbeiten, so hatten sie eine längere Zeit sich auszuruhen, eine Pause jedoch konnte er ihnen nicht geben. Es taute und der Feind wird wissen, wo die Legio II sich befindet. Aufklärung hin oder her. Es war an den Aufständischen diese Chance zu nutzen und die IX Legio rechtzeitig zu schleifen.


    Sie mußten dies verhindern und schnellstmöglich in Numidia eintreffen. Ihr erstes Ziel die Brücke bei Celsa war greifbar nah und frisches Wasser, nebst Nahrung in greifbarer Nähe.

    Flavius hätte glatt einen Vogel im Flug verschlucken können, aber es war ja auch verständlich. Hier mitten in der spanischen Pampa... inmitten von schwitzenden Soldaten, die nichts anderes vor Augen hatten, als ihren Vordermann.


    "Mund zu Augen auf, ich lass dich mal alleine, mit deinem Glück und reite wieder nach vorn... ;)

    "Natürlich nicht, es wird immer unbeliebte Arbeiten in der Legion geben, auch mir geht es bei bestimmten Aufgaben nicht anders. Doch sollte es uns gegeben sein, darüber zu stehen und sie trotzdem gewissenhaft auszuführen.


    Aber du hast genügend Fähigkeit bewiesen und das Glück, das nicht nur ich dieser Meinung bin. Schon vor unserem Aufbruch aus dem Castellum in Mogontiacum hab ich das hier... " Er zog einen Umhang aus der Satteltasche, seine Farbe war rot... "mitbekommen. Tribun, alles Gute für die Zukunft!" :D

    Jaja... er ist ein begnadeter Offizier und Antreiber.


    Er schaute Falvius von der Seite an, das Unbehagen in der Präfectenrüstung war ihm deutlich anzusehen. Herius räusperte sich und fuhr fort:

    "Du bist schon lange bei uns und ein guter Soldat, hast viele Fähigkeiten und ausgezeichnetes Wissen. Gehen durch deine Gedanken ab und zu die Wünsche nach mehr Verantwortung?"