Schwer wie Steine waren die Glieder, die an mir herunterhingen. Ich konnte nach dem anstrengenden Training nichts tun außer mich hinzulegen und zu hoffen, dass die Schmerzen verschwinden würden. Lange lag ich auf meiner Pritsche und konnte nicht einschlafen, da ich über viele Dinge gleichzeitig nachdachte, als ich Bewegung neben mir bemerkte. In der Unterkunft brannte noch eine kleine Öllampe und so konnte ich im schummrigen Licht noch erkennen, was sich da neben mir abspielte.
Unter der Decke erfreute sich mein Quartierkumpan gerade der Freuden seiner eigenen Phantasie. Und das nicht gerade leise. Scheinbar schliefen die anderen.
He, du..., raunte ich ihm zu. Leise genug, dass es die anderen nicht mitbekamen.
Er schrak auf. Offenbar hatte er gedacht, auch ich würde schlafen. Mit erschrecktem Gesicht hielt er inne und sah mich an. Er brachte kein Wort heraus. Doch irgendwann wandelte sich das Gesicht etwas und er sah mich leicht verärgert an.
Entschuldigung, wenn ich dich gestört habe, aber ich dachte, dafür gäbe es bessere Orte.
Achja?, sagte er mürrisch.
Welche denn? Seit der Praefect uns nicht mehr aus der Castra lässt, muss hier jeder selbst zusehen wo er bleibt.
Wie bitte?
Er sah mich etwas verständnislos an, betrachtete dann meine frische Kleidung und merkte wohl, dass ich völlig neu auf dem Stützpunkt war.
Ja, schon seit längerem. Es soll der Aufrechthaltung der Moral dienen. Wenn du mich fragst...
Er lehnte sich weiter vor und flüsterte.
Wenn du mich fragst, ist das der größte Beschiss aller Zeiten. Noch ein paar Wochen mehr und die Männer brauchen keine Frauen mehr, weil sie sich alle gegenseitig beglücken. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke. Nachher enden wir noch wie dieses Griechengesocks.
Ich nickte ihm nur stumm zu und lehnte mich wieder zurück. Ich wusste zwar, dass ich während der Grundausbildung nicht hier raus konnte. Aber auch als Miles? Die Vorstellung dessen verbannte ich aus meinem Kopf, denn sonst wäre ich in dieser Nacht wahrscheinlich durchgedreht.