Beiträge von Lucius Matinius Macro

    Nun kam ich zur Waffenkammer und stellte mich in die Schlange. Lange musste ich nicht warten, mein Vormann wurde standardmäßig abgefrühstückt, anscheinend gab es da keine Scherereien. Aber der Junge vor mir sah auch ganz schön abgebrüht aus. Was würde mich wohl erwarten. Als ich an der Reihe war, sagte ich leicht nervös.


    Salve...hrm...ich soll mir hier Waffen und Rüstung besorgen.

    In straffem Schritt schritt ich zum Fahnenheiligtum und vergewisserte mich noch einmal, dass mir der Fahneneid in Fleisch und Blut übergegangen war. Schließlich sprach ich stolz:


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    Dann drehte ich mich um und ging zur Kleiderkammer weiter.

    Nach einigen Minuten kam der Bedienstete an meinen Tisch. Darauf stellte er eine kleine Platte mit würzig riechendem Fleisch und frischem Brot. Daneben stellte er einen Krug Wein und einen Becher.


    Lass es dir schmecken., sagte er und verschwand schließlich.


    Seine Worte klangen wie 'Hoffentlich überlebst du es!'. Aber ich dachte mir weiter nichts dabei, dann alles in allem war das beste Hausmannskost. Sicher, ein Patrizier oder hoher Plebejer hätte bei soetwas die Nase gerümpft. Doch Nahrung war Nahrung, und dieses solide und bescheidene Mahl hier war mir allemal lieber als ein großes Symposium. Vielleicht war ich gerade deswegen aus Hispania in die weite Welt gefahren. Um mehr zu sehen als das tägliche luxuriöse Treiben zuhause. Noch während ich mit sichtlichem Apetit aß, gesellte sich ein Mann mittleren Alters zu mir. Dem Aussehen nach zu urteilen ein Plebejer, der genauso wie ich nicht gerade arm, aber auch nicht reich zu nennen war. Einfach eine normale Erscheinung, die nicht auffiel.


    Salve. Darf ich mich zu dir gesellen? Sonst ist kein Tisch mehr frei und du sitzt hier so einsam in der Ecke.


    Ich sah ihn kurz überrascht an, lächelte aber dann und nickte. Er setzte sich und bestellte etwas Wein.


    Mein Name ist übrigens Quintus.


    Erfreut, deine Bekanntschaft zu machen, Quintus. Ich heiße Macro. Was machst du denn?


    Er goss sich einen Becher Wein ein, trank einen guten Schluck und antwortete dann.


    Ich bin Händler auf der Durchreise. Ich komme gerade aus Sparta und will weiter nach Germanien. Vorerst will ich aber hier in Rom meine Ware an den Mann bringen und gut von dem Erlös leben. Und wie sieht es bei dir aus?


    Ich habe gerade meine Aufnahmeprüfung für die Cohortes Urbanae abgegeben und warte darauf, dass man mir in den nächsten das Ergebnis gibt.


    Ah, hab ich also einen zukünftigen Soldaten vor mir...


    Ich hoffe es doch.

    Abends wollte ich die Stadt erkunden und kam dabei an eine Taverne, die recht einladend aussah. Ich betrat den Schuppen und wurde in meiner Einschätzung nicht enttäuscht. Vor meinen Augen offenbarte sich wieder einmal das wahre und ungeschminkte Gesicht Roms. Lärmende Saufkumpane, Lupae und gepanschter Wein. Ich fühlte mich geborgen hier, weit weg vom ruhigen Spanien meiner Vorväter.


    So nahm ich an einem Tisch Platz und schaute mich vorerst nur um. Alsbald kam ein Bediensteter und raunzte mich an.


    Darf ich dir etwas bringen?


    Ich blickte überrascht auf und musterte den Mann unverhohlen. Dreitagebart, ranziger Geruch und ein Gesicht, das höchstens eine Kneipenschlägerei hätte verschönern können.


    Wein, etwas Fleisch und Brot., antwortete ich.


    Gut, kommt gleich.


    Er trat ab und ließ mich wieder allein mit meinen Betrachtungen...

    Ich nickte freundlich. Als er jedoch zur Aufnahmeprüfung kam, stutzte ich. Ich hatte mich zwar eingehend mit der Legion beschäftigt, dabei aber die Stammeinheiten Roms etwas aus den Augen verloren. Dass die Vigiles und Urbanen Aufnahmeprüfungen verlangten, fiel mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Vielleicht hätte ich besser recherchieren und mich vorbereiten sollen. Ich wurde nervöser, versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen, um dem Miles nicht sofort eine schwache Seite an mir preiszugeben. So lächelte ich nur und nickte, äußerlich den Anschein von konzentrierter Gelassenheit.


    Ja, natürlich. Ich hoffe, dass ich mich genügend darauf vorbereitet habe..., log ich schnell.

    Ich setzte mich und nickte dem Miles dann zu.


    Ich bin zwanzig Jahre alt. Meine Eltern sind Aquinas Matinius Crassus und Matinia Cloelia. Bisher war ich nie schwerwiegend krank. Bisher habe ich auf dem Landgut meines Vaters als Verwalter gearbeitet und ich wurde dort auch im Kampf mit Gladius und Scutum unterwiesen. Zumindest in den Grundlagen.


    Besondere Fähigkeiten? Naja, ich kann schreiben, lesen, rechnen und habe ein Händchen für organisatorische Dinge. Auch bin ich recht neugierig und hartnäckig, was vielleicht hilfreich bei Ermittlungen sein könnte.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Die Wache musterte den Fremden meinte dann nur kurz.


    Ja Salve! Gut gut, wir brauchen immer fähige Männer!


    Melde dich am besten gleich im Officium für Rekrutierungen.
    Der Milites zeigte dem Fremden so gut es ging den Weg und hoffte das dieser auch gleich das Officium fand. :)


    Vielen Dank, ich werde mich dort melden., sprach ich lächelnd und ging zum Rekrutierungsbüro.

    Sim-Off:

    Tut mir leid, Leute, aber wenn ihr eine Woche für soetwas braucht (ja, ich war ne Woche weg, ich weiß, trotzdem...), dann ist das zuviel. Es gibt sicher Gründe dafür und ich möchte hier auch keinen verreißen, deswegen gehe ich im Guten.


    Mitten im Gespräch sah ich mich noch einmal um und wusste dann, dass dieser Ort nicht das Richtige für mich war. Ich verabschiedete mich freundlich vom Schreiber und verließ das Castellum.

    Ich sah den Schreiber aufmerksam an und antwortete dann auf seine Frage. An ihm haftete dieselbe Beamtenkrämerei, die ich auch schon in Hispania, Rom und auch Mantua mitbekommen hatte. Pflichterfüllung und Korrektheit über allem, erst danach kamen die wirklich wichtigen Dinge.


    Meine Eltern sind Aquinas Matinius Crassus und Matinia Cloelia. Bisher war ich nie schwerwiegend krank.


    Matinius Plautius? Ja, er ist ein Onkel. Dass er hier stationiert ist, wusste ich nicht.

    Ich trat ein und nickte den Männern im Raum zu. Etwas unsicher wandte ich mich an den Mann am Schreibtisch. Etwas peinlich berührt, weil ich nicht wusste, wen ich grüßen sollte und wie. Also tat ich es aus dem Bauch heraus.


    Salve...ich möchte mich verpflichten. Lucius Matinius Macro ist mein Name.