"Danke Tiberios, und pass gut auf dich und die Familie auf, besonders auf Lyda..."
sagte Stella und gab dem Kutscher das Zeichen, dass die Reise nun losgehen kann!
"Valete!"
"Danke Tiberios, und pass gut auf dich und die Familie auf, besonders auf Lyda..."
sagte Stella und gab dem Kutscher das Zeichen, dass die Reise nun losgehen kann!
"Valete!"
Stella und ihre Sklavin Glafira wurden von Tiberios zur Kutsche begleitet. Der Maiordomus hat alles perfekt organisiert, wie es sich gehört. Alle Sklaven der Casa Furia standen an der Porta und Domina Stella lächelte sie an und winkte ihnen mit ihrem Fächer.
Nestor kam zu ihr und half seiner Herrin in die Kutsche. Die kleine Sklavin Glafira hob er hoch und verfrachtete sie in den Wagen. Dann ging er zu seiner Stute.
Stella fand es sehr gemütlich in der Kutsche, schaute aus dem kleinen Fenster und dann kam auch Tiberius zum Vorschein.
"Tiberios, der Wagen ist sehr bequem, ich hoffe, wir werden eine gute Reise haben ... Du hast alles richtig gemacht und ich bedanke mich für deine Dienste" , dabei schenkte sie ihrem Maiordomus ein strahlendes Lächeln...
Tiberios kam gerade rechtzeitig und so verlassen sie alle zusammen das Cubiculum.
Stella fühlte sich innerlich aufgeregt, denn es ist viel Zeit vergangen seit ihrer letzten Reise. Aber sie war auch froh, die Stadt für eine Weile zu verlassen und ihre gute Freundin bald zu sehen.
"Ich erlaube ..." sagte Stella und ging mit erhobenem Haupt voran.
"Gut, Glafira", Stella nickte zufrieden, "Du hast, wie immer an alles gedacht und ich verlasse mich auf dich, dass du nichts vergessen hast"
...
Stella schaute sich in ihrem Gemach noch mal um und war nun bereit, sich auf lange Reise zu begeben.
"Na, dann los ... und" - Stella überlegte kurz, "nimm auch deinen Mantel mit, denn abends kann es am Meer recht kalt werden und, .... wo ist eigentlich Tiberios?..."
Die Sklavin Glafira kam rein und hat gleich gemeckert,...
"Aber, Glafira, ich habe nicht vor alle diese Rollen mitzunehmen, ich suche ein bestimmtes Buch über Römisch-Parthische Krieg, das würde ich gerne unterwegs lesen ...", dabei hat Stella die Schriftrollen endlich aussortiert und fand nun das gesuchte Buch, das sie Glafira reichte,
"So, diese Schriftrolle kannst du nun einpacken, auch ein paar Fächern und, natürlich, meine kostbare Lyra nicht zu vergessen", die Herrin des Hauses atmete tief durch und sah Glafira an,
"Hast du alles gepackt, was du selbst für die Reise brauchst?"
Bei der Vorbereitung der Reise war Stella bereits fix und fertig, als jemand an die Tür klopfte,
"Wer auch immer da ist, herein!" , sagte sie laut und beschäftigte sich weiterhin mit den Schriftrollen, die sie mitnehmen wollte.
Als Glafira alles zum Schlafengehen für ihre Herrin vorbereitete, erzählte sie Stella über ihren Besuch bei den Hunden, was Stella amüsiert hat. Sie lächelte in sich hinein, denn sie mochte auch ihre Hunde sehr!
"Die beiden Wolfshunde hat mir meine Freundin Ducia Clara aus Britannia mitgebracht, da waren die zwei noch Welpen und Molosser Aramis hat Aischylos bei einem Händler gekauft...", während Stella das alles berichtet hatte, zog sie mit Glafiras Hilfe das blaue Gewand an und legte sich ins Bett.
"Ja, Glafira, ich bin zufrieden und brauche nichts mehr ... werde noch etwas lesen vor dem Einschlafen. Wir müssen uns Morgen langsam für die Reise nach Brundisium vorbereiten, also geh du auch schlafen. Gute Nacht, Mädchen ..."
Glafira hat ganz behutsam angefangen Stellas Haare zu frisieren und mit jeder ihrer Bewegung entspannte Stella sich mehr und mehr. Ein wonniges Gefühl überkam sie, sie machte die Augen zu und genoß einfach die Prozedur. Dass Glafira nervös war und ihre Hände zitterten, bemerkte Stella nicht. Und es dauerte eine Weile.... Danach gab Glafira der Herrin ihren silbernen Spiegel und Stella war nun mit dem, was sie sah, zufrieden.
"Das hast du sehr schön gemacht, Glafira, ich verzeihe dir deine Verspätung, aber es soll nie wieder vorkommen" , Stella schaute weiterhin in den Spiegel, konnte aber keinen Mangel entdecken und gab den Spiegel Glafira zurück.
"Nun, es ist Zeit, ins Bett zu gehen, ich bin sehr müde..., heute möchte ich mein blaufarbiges Schlafgewand anziehen", Stella stand auf und wartete nun, dass ihre Sklavin sie fürs Bett vorbereitet. Eine Routinesache ...
"Und erzähl mir währenddessen über die Hunde".
Kaum war Tiberios weg, da kam schon die Sklavin Glafira rein und entschuldigte sich für ihre Unpünktlichkeit.
"Nein, ich entschuldige dich nicht ... Ich sitze hier mit nassen Haaren und das ist höchst unangenehm. Ich vermute, du warst wieder im Zwinger... Hast du wenigstens die Hände gewaschen?" Stella betrachtete ihre Sklavin von oben bis unten und sah sie verärgert an.
"Also, mach dich sauber und dann kannst du mit der Haarpflege anfangen und wenn ich zufrieden bin, dann denke ich über deine Entschuldigung nochmal nach" ...
Stella konnte nicht lange auf Glafira böse sein, denn sie war noch jung und musste viel lernen, um ihre Herrin zufriedenzustellen.
Stella atmete erleichtert auf, sie wusste, dass Tiberios alles zu ihrer Zufriedenheit schnellstmöglich erledigen wird und sie konnte dann endlich ihre Reise beginnen.
"Ja, Tiberios, tu das, und wenn du an Viridomarus schreibst, vergieß nicht, ihn auch von mir zu bedanken, ... und Seidenkissen auch nicht vergessen ...", Stella schenkte ihrem Maiordomus ein großes Lächeln
"Nein, ich habe im Moment keinen Wunsch, außer dass meine Haare endlich in Ordnung gebracht werden ... Kannst du bitte doch nach Glafira suchen? Hoffentlich ist ihr nichts passiert ..."
Stella war müde und fühlte sich absolut überfordert mit Tiberios Reisewagen- Beschreibungen. Sie verstand nichts davon, außer dass ein Wagen kostete 400 Sesterze und der andere 550.
"Tiberios, ich überlasse es dir, den Wagen zu mieten, der natürlich besser ist. Ich bin, seitdem ich nach Roma vor Jahren kam, nicht mehr gereist....Ich kenne mich mit sowas nicht aus!" seufzte Stella leicht und senkte ihren Blick.
"Aber, einen zuverlässigen Kutscher brauche ich für so eine lange Reise auf jeden Fall. Ich nehme Glafira und Nestor mit und wenig Gepäck, ein paar Truhen, oder so ...", Stella wedelte nun mit ihrem Fächer hin und her und sah Tiberios an,
"Also, treffe bitte alle Vorbereitungen und lass mich wissen, wenn es sowei ist."
"Tiberios, setzt dich doch.... Du brauchst Glafira nicht herholen, sie kennt ihre Aufgaben und sollte schon längst hier sein. " Stella dachte kurz nach, vielleicht ist ihr etwas zugestoßen? Oder war sie wieder im Zwinger, um die Hunde zu füttern? Nun, das wird sich bald klären...
"Erzähl mir endlich über die Anmietung eines Reisewagens, was hast du herausgefunden?" wiederholte Stella geduldigt ihre Frage und sah ihren Maiordomus direkt an.
"Das ist mir viel wichtiger, als sich auf die Suche nach der Sklavin zu begeben!"
Stella nahm wieder ihren Fächer und war nun bereit, Tiberios Bericht anzuhören.
"Ach, du bist es Tiberios, ich habe Glafira erwarten, aber komm doch rein und setzt dich!"
Stella legte die kleine Lyra beiseite, ihre noch nassen Haare lagen offen und leicht gelockt auf ihrem Rücken. Tiberios hat etwas über die Anmietung eines Reisewagens gesagt, sie konnte sich aber schlecht konzentrieren, weil sie sich über Glafiras Verbleib ärgerte, die sich um ihre Haarpracht kümmern sollte und längst hier sein musste! Sie zuckte nun mit den Schultern und sah Tiberios an,
"Erzähl mir, was hast du über Reisewagen herausgefunden? ... Und für meinen Maiordomus habe ich immer Zeit!" , sie hat sich wieder gefasst und lächelte ihn an.
Nach einem anstrengenden Tag und einem heißen Bad machte Stella sich in ihrem Sessel bequem und nahm ihre Lyra, denn beim Musizieren konnte sie sich am besten entspannen .... Und gerade in diesem Moment klopfte es -
"Ja, wer ist da? ... die Tür ist offen ..."
Inzwischen hat Stella sich beruhigt und den Fächer zur Seite gelegt. Der junge Furius hat ihre Fragen beantwortet und Stella nickte zufrieden. Obwohl sie die Erinnerung an ihren Bruder etwas traurig stimmte, aber nun war sein Sohn hier, der gerade auch noch seine Mutter verlor.
"Warum hast Du nicht gleich mit dem Siegelring angefangen und ihn mir gezeigt? ...", fragte sie versöhnlich und fuhr fort,
"Du kannst natürlich in die Casa Furia einziehen und ich möchte Dir nun unseren Maiordomus Tiberios vorstellen. Er wird Dir die Casa zeigen und alle Deine Fragen beantworten. Auch ist hier meine Sklavin Lyda, die wird für Dich Dein Cubiculum einrichten. Und der Ianitor Aischylos kennst Du ja schon." Stella widmete sich nun Tiberios, der hinter ihr stand und geduldig wartete,
"Tiberios, der junge Mann hat mich überzeugt, dass er mein Neffe ist, also ich möchte, dass alle hier im Haus, Dominus Valentinus mit Respekt begegnen. Und jetzt bitte ich dich, ihn durch die Casa zu führen..., inzwischen wird Lyda das Cubiculum fertig machen", Stella dachte kurz nach,
"Lyda, ich glaube, wir haben noch ein schönes Zimmer mit dem kleinen Balkon frei, kümmere dich darum".
Stella war gerade mit dem Klappbuch beschäftigt, als Aischylos einen Gast ankündigte und der behauptete, Caius Helios Sohn zu sein.
Sie legte das Buch beiseite und musterte etwas skeptisch den jungen Mann, um irgendwelche Ähnlichkeit mit seinem Vater festzustellen, aber nur seine Art zu sprechen, erinnerte sie schwach an ihren Bruder.
Dafür sah er ähnlich seiner Mutter, die Stella kannte, aber auch schon lange nicht mehr getroffen hatte. Dass sie in Rom mit dem Sohn wohnte, wusste sie nicht. Und jetzt, wo sie nicht mehr da ist, steht er vor der Tür, ist sozusagen Obdachlos und erinnert sich auf einmal , dass er eine Tante hier in Roma hat!
"Salve, Decimus Valentinus, das ist ja sehr interessant, was Du mir hier alles erzählst und ich würde Dir gerne glauben, dass Du Furius Helios Sohn ist, aber ich brauche mehr Informationen... zum Beispiel, wie alt Du bist und weißt Du, wo Dein Vater, mein Bruder ist?," Dabei blickte die Valentinus direkt in die Augen...
"Auch würde mich interessieren, was aus dem Haus Deiner Mutter geworden ist ?",
Stella musste wieder ihren Fächer in Betrieb nehmen, was sie immer tat, wenn sie angespannt war.
Im Garten angekommen ging Stella in den Pavillon, setzte sich da auf einen kleinen Sessel, atmete tief durch und wartete auf Tiberios. Unterwegs traf sie Lyda, die immer in der Nähe ihrer Herrin war und verlangte nach Wasser und Gebäck.
Stella setzte sich wieder und nahm ihren Fächer, der Tiberios auf den Tisch legte, öffnete ihn und wedelte sich den Luft zu.
"Danke dir!" Stella hat sich langsam beruhigt, dieses Missgeschick war ihr peinlich...
Und auch Tiberios war erschrocken, obwohl es war ja nicht seine Schuld.
"Ach, Du hast eine Vollkommende Arbeit geleistet, es war etwas schwer ja, aber ich werde schon damit fertig werde. Nun, eine Schriftrollenkopie der Verzeichnisse wäre mir natürlich lieber!" und sie lächelte den jungen Mann an.
"Also, ich schlage vor, wir gehen jetzt zusammen in den Garten, nimm Deine Codices mit, ich werde dort üben und versuchen, die zu bedienen. Die frische Luft wird mir gut tun! "
Stella stand auf und ging direkt in den Hortus. "Komm, Tiberios!"
Als Eltern bitte eintragen:
Vater: Caius Furius Helios
Mutter: Cornelia Salonia
Stella setzte sich und hörte Tiberios aufmerksam zu, dabei beobachtete sie seine Vorführung des Klappbuches, das seinesgleichen suchte...
"Tiberios, hast du das wirklich alles selbst ausgedacht und fertiggestellt?", Stella war völlig überfordert mit dieser Tatsache! "Das ist ja großartig!"
Sie versuchte nun das Klappbuch mit einer Hand zu bedienen, wie Tiberios ihr zeigte, um Aulus Cremutius Cordus zwischen den Autoren Chariton und Didymos zu finden und war dabei so ungeschickt gewesen, dass es zu Boden fiel!
"Ach, Tiberios, es tut mir sehr leid, vielleicht ist es einfach zu schwer für mich, hoffentlich ist dem Klappbuch nichts schlimmes passiert!... " Stella sah Tiberios mit großen Augen an, "Ich glaube, ich muss zuerst richtig üben, diese Codices zu bedienen", sie ärgerte sich über ihr Missgeschick, dann stand sie abrupt auf und schaute sich um,
"Wo ist mein Fächer?"