Beiträge von Nordwin

    Ich grinste natürlich so unschuldig, wie ich nur konnte, als Kassandra versuchte, in meinem Gesicht zu lesen... 8)


    Im nächsten Moment zuckte ich zusammen, weil Kassandra Dhara begrüßte, als sei sie die Augusta höchstpersönlich. Ich hatte noch 'Kithara' im Ohr und nahm mir insgeheim vor, Kassandra die schönes Kithara auf dem Markt zu besorgen, als die hübsche Griechin sich von mir löste und sauste auf die Orientalin zu, als sei diese ihre lang verschollene Schwester. Ich blieb währenddessen stehen und kratzte mich gedankenverloren am Ohr. Vielleicht war da immer etwas zwischen Frauen, egal wie lange sie sich kannten. Und vielleicht gingen sie auch deswegen immer zu zweit zur Latrine. "Wenn ihr zwei es dann habt, können wir auch weiter..." murrte ich.

    "Echt? Kennst dich mit Kräutern und so aus? Das ist prima, da kannst du dich gleich nen bisschen bei Ofella einschleimen, die hat recht oft Probleme mit der Gesundheit...schneller Puls, Husten und so", erwiderte ich auf Minnas Worte hin. "Aber das mit dem Umbringen lass mal lieber bleiben, sonst landest du schneller am Kreuz als dir lieb ist... Erst vor kurzem haben die Flavier hier für Aufsehen gesorgt. Haben einen germanischen Sklaven gekreuzigt. Der Arme hängt immer noch als Mahnmal am Holz...und hier gibt's viele Krähen", sprach ich bedauernd und schüttelte den Kopf. Aber: Ich wusste überhaupt nicht, was der Sklave denn angestellt hatte. Musste schon was Schlimmes gewesen sein.


    Wegen des Essen winkte ich nur ab. "Kein Thema. Sowas gibts hier öfter. Merkt euch am besten, wo die Küche liegt, dann könnt ihr immer herkommen, wenn ihr Hunger habt", sagte ich und wiederholte den letzten Satz auch auf Latein für Fiona. Kaum hatte ich geendet, fragte Minna nach der Unterkunft. Ich schmunzelte. "Esst erstmal, ich zeig euch dann, wo wir schlafen", meinte ich. Und zu Fiona gewandt: "Wenn ihr satt seid, zeige ich euch die Unterkünfte." Da fragte mich Fiona nach dem Lateinlernen. "Hmmm jaaah.... Ja, ich hab ne Idee. Das wird schon. Kassandra kann ihr Latein lernen. Sie kann das viel besser als ich, drückt sich gepflegter aus und kann auch lesen und schreiben - das kann ich nämlich nicht." - "Das wahr! Nordwynni ist eine grobe Holzklotz, aber mit weicher Kern in die Mitte", meldete sich Pustula nun zu Wort und ich grinste. Für Minna übersetzte ich: "Fiona sagte, du musst schnell Latein lernen, und ich meinte, dass das jemand machen soll, der es besser spricht als ich. Daraufhin sagte Pustula...ach, ist nicht so wichtig. Sie sagte, dass ich recht hab." Grinsend schnappte ich mir einen Becher, schüttete Wasser hnein und leerte ihn in einem Zug. Das ganze Reden machte doch echt müde. :D


    Dann rutschte ich von der Anrichte. "Ach wisst ihr was? Ich geh Kassandra gleich mal holen. Momentchen", verkündete ich und machte eine Geste, dass die beiden sitzen bleiben sollten. So schlenderte ich in die Unterkünfte, wo ich Kassandra fand und gleich mal wieder zur Küche mitnahm. 8)


    "Die mit den roten Haaren ist Fiona, die andere Minna", sagte ich zu der Griechin, ehe wir in die Küche traten. Dann gingen wir hinein und ich deutete auf Kassandra. "Das ist Kassandra."

    Aha, war sie also doch hier! Ich grinste breit, als sie mich wegen des eigentlich doch recht witzigen Spitznamens rügte, doch das Grinsen fiel mir aus dem Gesicht, als sie mich Nordi nannte. Ich räusperte mich und schlug einen Deal vor. "Kassandra - ich nenne dich nicht mehr Kassi, du mich nicht mehr Nordi, in Ordnung? Muss dabei immer an einen keltischen grünen Drachen denken...das ist nicht gut, es sei denn, du willst, dass ich mal Feuer spucke." Ihr zuzwinkernd lehnte ich mich mit verschränkten Armen gegen die Wand neben der Tür, die noch offen war. "Was es gibt? Och... wir haben Zuwach bekommen, zwei Sklavinnen, eine Britin, eine Germanin - Fiona und Minna. Leider kann Minna kein Latein, deswegen sollst du ihr das beibringen. Ähm, ja." Mir fiel gerade ein, dass das schwierig werden konnte, da Kassandra meines Wissens nach kein oder kaum Germanisch sprechen konnte....aber ich konnte mich auch irren..oder? Mit gerunzelter Stirn dachte ich nach. "Naja. Jedenfalls...wär es ganz prima, wenn du die zwei ein wenig einarbeitest, ihnen das Bad und so zeigst und neue Tuniken verteilst. Sie sind heute am Vormittag angekommen und Fiona scheint mir sehr, hm, eigenwillig zu sein, was ihre Rolle anbelangt. Solltest du nen Auge drauf haben." ich stieß mich von der Wand ab und hielt Kassandra die Tür auf, damit sie rausgehen konnte, was sie anscheinend vor hatte. "Ach übrigens...wie wär's mit Kessi statt Kassi?" fragte ich sie beiläufig und grinste breit. Denn KESS war sie ja, die Süße. :D

    "Kaaaaaasssssiii?!" rief ich, nachdem ich die Tür geöffnet und den Kopf in die Unterkunft gesteckt hatte. "Kassandra, bist du da? Es gibt da etwas zu tun für dich!" Hm, wo steckte sie nur? Ich ging in den Raum hinein, denn in der Ecke neben ihrem Bett hatte ich etwas gehört. Sie sollte eine neue Aufgabe bekommen...und ich sollte ihr das mitteilen. "Kassandra?" fragte ich erneut.

    Ich spielte mit einem hölzernen Kochlöffel, als ich Fionas Frage hörte und ihr antwortete. "Er selbst macht sich die Finger nicht schmutzig, das lässt er andere für sich erledigen. Und ich möchte dich nur ungern auspeitschen müssen, ich mag dich nämlich. Also tust du besser schön, was er sagt." Ich sah Fiona ernst an. Pustula indes sah auf und lächelte den beiden Mädchen hoffnungsvoll zu. "Wenn er macht euch unglücklisch, wir einfach werden bereiten ihm schlechte Essen", sagte sie verschwörerisch und zwinkerte Fiona zu. Ich wandte der Köchin den Kopf zu. "Sei froh, dass er das nicht hört, sonst endest du wie diese Gans", behauptete ich und grinste. Von Pustula erntete ich einen bösen Blick. Da fiel mir Minnas fragender Blick auf, und mir fiel ein, dass sie uns ja nicht verstand. "Sie wollte wissen, was passiert, wenn man ungehorsam ist. Ich hab ihr gesagt, dass sie besser tut, was man ihr sagt. Hier ist der Begriff Peitsche kein Fremdwort, nur selbst benutzt die keiner, das müssen andere für die Herrschaften machen. Ich sagte Fiona, dass ich nur ungern derjenige wäre, der sie auspeitschen müsste. Ahja, und Pustula schlug vor, Vesuvianus' Essen zu vergiften, wenn er gemein zu euch ist", sagte ich auf Germanisch und grinste erneut belustigt. "Schmeckts denn? - Schmeckts?" Ei, anstrengend war's, dauernd Latein und Germanisch zu wechseln!

    Wie erwartet, dauerte es einen Moment, ehe die ersten Fragen eintrudelten, doch dann überhäuften mich die zwei Damen damit. Ich sah von Fiona zu Minna und wieder zurück. Auf Germanisch fragte ich: "Öhm...habt ihr euch noch nicht kennengelernt? Oder - ach wart mal, is klar." Latein und Germanisch waren schließlich inkompatibel. Ich deutete zuerst mit der Linken auf Fiona und sah Minna dabei an - "Fiona." - dann deutete ich mit der Rechten auf Minna und sah Fiona dabei an - "Minna." - und zu guter letzt deutete ich mit beiden Händen auf meine Brust - "Nordwin." Ich grinste breit. Gut, hätten wir das geklärt. Jetzt die Fragen, und die von Fiona übersetzte ich Minna ebenfalls, ehe ich antwortete. Eu eu, da bekam man unsägliche Lust auf nen Becher Wasser, wenn man so viel quatschte.


    "Hm, ihr seid also beides Neulinge. Naja, macht nichts, irgendwann ist immer das erste Mal für unsereins. Äh, ja. Ofella ist...hm. Um ehrlich zu sein, ist sie vor kurzem erst hier angekommen und hat vorher weit weg gewohnt. Der Hausherr pflegt ein 'zum Glück' an diese Beschreibung anzuhängen, ich persönlich hatte noch nicht näher mit ihr zu tun. Aber Zarah, ihre Sklavin, klagt manches Mal. Sie muss streng und launisch sein, aber wie gesagt, am besten erzählt dir das Zarah selbst. Ich werd ihr nachher mal Bescheid geben, wenn ihr euch frisch macht und neue Sachen anzieht, denn so bleiben könnt ihr ja nicht." Ich maß die staubige und dreckige Kleidung mit einem kritischen Blick und wandte mich anschließend Minnas Fragen zu, nachdem ich ihr übersetzt hatte, was ich Minna gerade gesagt hatte. "Minna, du musst dringend Latein lernen. Mal sehen, man wird Kassandra wohl dafür abstellen, dir zu helfen dabei. Die kann sich besser ausdrücken als ich, und außerdem kann sie schreiben." Das konnte ich selbst nämlich nicht. Nuja, als Custos Corporis musste man das auch nicht können.


    "Dein Herr heißt Herius Claudius Vesuvianus. Er behandelt Sklaven eigentlich...naja, wenn man gehorsam ist, hat man nichts zu befürchten, dann ignoriert er uns, zumindest so gut wie. Der ist mit Vorsicht zu genießen und lässt kaum nen Patzer durchgehen...kuscht vor niemandem, außer vielleicht vor Ofella. Ich hab übrigens die Erfahrung gemacht, dass man die meisten Freiheiten hier hat, wenn man sorgfältig arbeitet, höflich ist und Gehorsam zeigt." Auch dies übersetzte ich wieder, diesmal für Fiona auf Latein. Während ich sprach, knurrte Fiona. Oder eher gesagt ihr Bauch. Ich grinste. "Na, da hat wohl jemand Hunger, was? Na ihr zwei, kommt mal mit, beim Essen redet es sich leichter", meinte ich und trottete in Richtung Küche.


    Bereits als wir näher kamen, konnte man es schnattern hören. Pustula, die dicke und gemütliche schwarze Köchin mit dem seltsamen lila Turban auf dem Kopf, versuchte eine Gans einzufangen, die immer im Kreis um den rustikalen Tisch vor Pustula flüchtete, die ein Hackebeil schwang und in fremdländischer Manier fluchte. Als ich eintrat, hielt sie inne und die Gans huschte unter einen Stuhl. "Ah Nordwin, wen du bringst mit? Sind dürre Mäderchens, brauchen auf die Knochen was!" grüßte sie aufs Herzlichste in gebrochenem Latein, legte das Beil weg und testete mit der Rechten den Fettgehalt von Fionas Oberarm. "Wart, ich da hab Rester von die Tag gestern in Kammer", sagte sie zu den beiden Damen und wackelte mit ihrem dicken Hintern fort zu einer kleinen Vorratskammer. "Zwei hungrige Liebchen zum Bemuttern", entgegnete ich nur. Pustula schnitt mir eine Grimasse, öffnete die Tür und kramte dann im Raum umher. Von der Decke baumelte ein köstlich duftender, serranischer Schinken. Ich hob die Augenbrauen, in Richtung der zwei blickend, und ging dann zum Tresen neben dem Herd, auf dem ein Topf Wasser brodelte. Dort schob ich zwei unterarmgroße, bereits ausgenommene Fische zur Seite, zog mich hoch und setzte mich. Aus einer Schale nahm ich die letzte Olive und steckte sie mir grinsend in den Mund, während die dicke Pustula schon wieder zurückkam, und zwar schwer beladen mit kaltem Braten zweiter Güte in den Händen, einem halben Laib Brot von gestern unter dem rechten und einem Krug Milch unter dem linken Arm. Sie lud alles auf dem Tisch in der Mitte ab, streifte mich mit tadelndem Blick und begann mit in die Hüften gestützten Händen zu meckern. "Nordwin, tu dein dicker Hintern von die Fische und mache dir besser nützelig. Der garstig Vogel da muss gerichtet werden für die Essen!" Lachend rutschte ich von der Anrichte, täuschte einen linken Ausfall an und packte das nach rechts flüchtende Tier. Einen Ruck am Hals später war die Gans bereit zum rupfen, und ich legte sie zum Fisch. Während ich mit dem Vieh beschäftigt war, hatte Pustula zwei Holzbrettchen hervorgeholt und auf zwei der drei Schemel in der Küche gedeutet. "Ihr setzt euch da." Sie schaufelte den Mädchen Essen auf die Platten und sang dabei so schief wie amüsant ein Lied aus dem südlichen Africa. Ich verschränkte die Arme und wartete geduldig, an die Anrichte gelehnt.
    Pustula schob den beiden ihre Brettchen zu und schnappte sich dann die Gans, um sie auf dem dritten Schemel sitzend routiniert zu rupfen. "Ist gut?" erkundigte sie sich lächelnd bei Fiona und Minna.

    Kaum erklang ein befehlendes "Halt!", gerufen von einer mir bekannten Stimme, blieb ich abrupt und gradlinig stehen und rollte mit den Augen. "Ist das Dhara?" wisperte ich Kassandra aus dem Mundwinkel heraus zu. Mit einem Grinsen drehte ich mich schließlich rum. "Dhara, wie nett, dass du auch mal wieder vorbeischaust", grüßte ich und grinste. Ich hörte ihren wirren Erzählungen bezüglich eines Ladens zu und sah mich dabei leicht desinteressiert um. Frauen! Die meisten dachten wirklich immer nur ans Einkaufen. Ich seufzte. "Jaaah...prima. Ähm, genau, lass uns gehen. Wir wollten gerade...ja, wohin wollten wir eigentlich gerade gehen, Kassandra?" 8)

    Sim-Off:

    Oh, das ist interessant! Ich habe immer gedacht, dass die keltischen Sprachen zumindest einen Teil mit den altgermanischen gemeinsam haben. Schau mal hier, dort die Abbildung. Vielleicht kommen wir diesem Mysterium gemeinsam auf die Spur, ich frage mich das nämlich schon länger. :)


    Minna war nett anzuschauen, eindeutig. Und auch Fiona war trotz des Straßenstaubes ein lecker Teilchen. Schon ging die Fantase mit mir durch... Dhara, die Wein in die marmorne Wanne laufen ließ in der ich saß, Minna, die mich mit Trauben fütterte, Kassandra, die mich massierte und Fiona, die vor mir tanzte... Äh, ja. Sklaveneinführung, richtig. Ahem. 8)


    "Klar doch, Fiona. Setz dich erstmal", entgegnete ich auf Latein. Na toll, nun musste ich doch alles zweimal erzählen. Ich seufzte mitleidsvoll und begann als mit meiner Erzählung. Alle paar Sätze hielt ich inne und wiederholte das, was ich in der römischen Sprache Fiona erklärt hatte, nochmals auf Germanisch für Minna.


    "So. Aaaalso. Ihr seid hier in der Villa Claudia. Die Claudier sind eine Patrizierfamilie, das bedeutet für euch, dass ihr schon mal nicht rumlaufen müsst wie die letzten Hampel, und dass das Essen, das übrig bleibt, meistens von sehr guter Qualität ist. Ihr werdet euch daran gewöhnen müssen, auch mal mit viel Knete in der Tasche herumzulaufen, wenn die Herren etwas Besonderes vom Markt haben wollen. Und, äh, ihr müsst euch immer angemessen verhalten. Klingt vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber eigentlich gar nicht mal so schlimm." :D Ich holte Luft und verschränkte die Arme wieder. "Fiona ist eine Sklavin der Herrin Ofella, was genau sie mit dir vor hat, kann ich dir gar nicht sagen...aber ich nehme an, dass du eine Leibsklavin sein wirst. Und dich, Minna, hat der Hausherr gekauft, der gleichzeitig auch der Ehemann von Ofella ist. Was die Gepflogenheiten und Sitten angeht, werdet ihr natürlich eine Weile brauchen, bis ihr euch eingelebt habt und so... Aber keine Panik, wir Sklaven halten zusammen und helfen einander. Außer mir gibt's hier noch Dhara und Kassandra, auch beides Leibsklavinnen, aber von der Tochter des Hausherren, der Herrin Epicharis. Und dann noch nen ganzen Stall voll anderer Sklaven, aber die sind eher unwichtig. Im Großen und Ganzen sind hier alle ganz in Ordnung..." Ich kratzte mich am Hinterkopf. Was gab es noch zu sagen? "Hm, seid ihr beiden sozusagen 'frisch' oder hattet ihr schon andere Herren, ehe ihr nach Rom gekommen seid? Ach, und ganz wichtig: Habt ihr Fragen?" Da fiel mir ein...die Sache mit den Bestrafungen fehlte noch. Aber erstmal wollte ich warten, ob die zwei Grazien auf der Bank schon mal gedient hatten.

    Ich wartete höflich lächelnd, bis der Herr verschwunden war. Erst dann lehnte ich mich rüber und sagte: "Er meint: Du sollst morgen dann zu ihm kommen, wenn du frisch duftest und nett ausschaust. Sag mal...kannst du wirklich kein Latein? Naja, mach dir nichts draus - bringen wir dir schon bei!"


    Sim-Off:

    Hier gehts weiter!

    "Ajo", bestätigte ich und wies auf Ofella, die Vesuvianus' Geld (wieder man) gut anlegte. Ich machte mit den Händler ab, dass er Fiona am nächsten Tag zusammen mit Minna vorbeibringen würde, dann zwinkerte ich der netten Britin noch mal zu und trollte mich wieder zu meiner Herrin. "So, Herrin, das wäre geklärt. Sie wird dann morgen gebracht. Gehnmer nu oder gibts noch was zu erledigen?"



    Sim-Off:

    Hier gehts weiter!

    Es war ein Vormittag wie jeder andere. Naja, fast zumindest. Denn heute würden zwei klasse Schicksen einziehen, eine aus Britannien, und eine Landsfrau meinerseits. Ich hatte extra meine Tunika gewechselt und etwas Duftwasser stibitzt, weswegen ich nun roch wie Vesuvianus. :D


    Frisch wie ein Blümchen duftend, wartete ich also direkt hinter der Tür darauf, dass der alte Tranqui die Damen brachte und das Geld abholte. Ich öffnete die Tür, noch ehe ein Handlanger die Hand heben und klopfen konnte.
    "Hallolo", grinste ich. "Heilsa, die Damen. Und salve, grüßte ich Minna und Fiona. Ob die Britin auch germanisch konnte, und wie es mit dem Latein stand? Ich winkte unwirsch und ließ mir von Sharif einen prallen Beutel reichen.
    "Viertausendachthundertundfünfzig", sagte ich und reichte das Ding dem Handlanger, welcher Fiona losband (warum war die gefesselt und Minna nicht?) und sich dann trollte. Ich schob die zwei durch die Porta und ins Atrium, Sharif schloss die Tür.


    "Tataa...euer neues Zuhause" verkündete ich auf germanisch und übersetzte anschließend auf Latein. "Sag mal, Fiona, du kannst doch sicher germanisch? Wär einfacher, dann muss ich nicht alles zweimal erklären..." fragte ich sie auf Latein. Was ne echte Keltin war, die würde auch germanisch können, beschloss ich grinsend, während wir auf das Wasserbecken zusteuerten, an dem eine Bank stand. Ich deutete darauf. Setzt euch am besten", schlug ich vor, stellte mich vor die zwei und verschränkte die Arme germanenlike. 8)

    Mit einem Grinsen wandte ich mich wieder dem Händler zu, der mich entweder nicht gehört oder nicht verstanden hatte... Nuja, vielleicht hatte dem alten Tranqui das Alter eben doch schon mehr zugesetzt als ich vermutete, daher zuckte ich nur die Schultern und verließ mit einem Gehilfen des Händlers, der Minna übergeben und das Geld holen sollte, mit Minna selbst und dem Herren den Markt, um heim, zur Villa Claudia, zu tigern.

    Ich grinste. Langsam entwickelte ich ein besonderes Geschick dafür, heiße Feger zu ersteigern. Mit der da würden wir zwar einiges an Arbeit haben, aber bisher hatte ich noch jede Sklavin weichgeklopft. Zufrieden wartete ich, bis der Sklavenhändler sich mal rühren würde.


    Sim-Off:

    Klar :D

    Und wieder war ich auf dem Sklavenmarkt, diesmal mit der Ehefrau des Hausherren. Die war mir etwas suspekt und erinnerte mich an ein glühendes Feuer. So gesehen passten die zwei zueinander - beide waren in gewisser Weise seltsam. Als die Herrin mir den Wink zum Bieten erteilte, hob ich den Arm.


    "Im Namen meiner Herrin, 750 Sesterzen!"

    Während ich immer noch auf die Zusage von dem scheinbar sprachlosen Tranqui wartete, beäugte ich die Sklavin mal näher. Minna hieß sie also. So würde man wohl 1900 Jahre später auch seine Geschirrspülmaschine nennen, aber da wir ja im Rom der Antike waren, musste ich auch nicht grinsen wegen dieser Assoziation.


    Das Lächeln, das sie mir zuwarf, war ja wirklich goldig und ließ sie erstrahlen. Ich zwinkerte ihr verschmitzt zu. Flirten war eben meine Stärke. Nur: solange Tranqui nicht mal nickte, konnte ich hier nicht weg. Und mit gefesselten Händen flirtete es sich bestimmt schlecht für Minna. Auf germanisch antwortete ich: "Netter Name. Wenn du erstmal daheim bist, reden wir ungestört, alles klar?" 8)

    "Ich geh mal eben das Finanzielle regeln", meinte ich und streunerte durch die Menschenmasse nach vorn, forh darüber, schnell weg zu können - ehe der Herr sauer wurde und mir eine verpasste.... "Taach Tranqui, olle Unke, erinnerst du dich noch an mich? Is schon ne Weile her, öhm, naja nen bisschen mehr als acht Jahre. Damals haste aber auch noch jünger ausgesehen. Nicht so viele Falten... Naja. Jedenfalls... Kannst du die Sklavin liefern? Soviel Knete hat mein Herr nicht mit sich, du weißt schon, Räuber und so. Kriegst das Geld dann im Austausch." Ich warf der Sklavin einen Blick zu. Germanisch, hatte Tranqui gesagt. Hmm... "Ich bin Nordwin", stellte ich mich auf germanisch vor und zwinkerte der Kleenen zu. :D

    Sie erinnerte mich an den kleinen Esel, dessen Mutter damals übern Jordan gegangen war und den einige Dorfkinder mit Kuhmilch aufgezogen hatten. Der hatte sich auch immer drollig und breitbeinig hingestellt und dann geblökt, so wie Kassandra jetzt. Ich ignorierte dieses Weibergehabe (irgendwie waren da alle gleich, nur am Rumnörgeln) und stolzierte mit der hübschen Griechin an meiner Seite von dannen.
    "Och, wennste nicht willst, kann ich dir auch Nüsse organisieren. Du musst dich nur entscheiden, was du willst. Alternativ kann ich dir auch eine Nacht unterm Sternenhimmel anbieten, freie Kost und Unterbringung in der Villa Claudia, Begleitservice gratis. Oder doch lieber Nüsse...? Na? :D


    Herausfordernd grinste ich sie an, dann aber sprach sie von billigem Davonkommen, und das machte mir doch irgendwie Angst. "Öhm...wie meinst du das? Ich darf dir keine teuren Juwelen und so kaufen. Die Herrin tritt mich in den A...ehem, nu ja. Dahin wo's weh tut."

    Oh, es würde den Claudier kümmern, wenn er erstmal wusste, was das Mädel da gekostet hatte. :D "Öhm...beides?" gab ich kleinlaut zur Antwort, als er nach ihren Lateinfähigkeiten sprach. Und was das Geld anging...ich hatte gar nichts ausgegeben. Ich hatte schließlich auch keine Knete. Mit einem Fuß scharrte ich leicht verlegen auf dem Pflaster und antwortete:
    "Öhm..soo....*hust*... vier[SIZE=7]tausend[/SIZE]einhundert?"
    8)


    Da vernahm ich den PP, der mosernd von dannen zog. Manche wussten eben nicht, wie man Sklaven kaufte. Ganz klein machen und laut schreien, wenn der Händer gerade "und zum dritt..." angefangen hatte. Tja, so war das eben. Grinsend sah ich zu Crassus, der schon öfter Reden machte von sich, weil er unbedingt eine Patrizierin heiraten wollte, aber keine ihn je wollte oder es erlaubt bekam. Gerüchte sprachen sich eben schnell rum. :P

    Kurz darauf kam der Herr auch schon. Wie der mich im Getümmel gefunden hatte, fragte ich mich nicht, der war mir eh suspekt. Hatte vermutlich seherische Fähigkeiten oder so, jedenfalls bekam er immer alles mit, auch wenn es eigentlich nicht für seine Ohren oder Augen bestimmt war. Auf die Frage nach der Sklavin hin antwortete ich. "Äh...Salve Herr! Also, sieht gut aus. War zwar etwas teurer als die letzte, aber dafür hat sie große....äh, Fähigkeiten vorzuweisen. Einziger Nachteil: sie kann noch nicht so toll Latein." Was maßlos untertrieben war. :D