Beiträge von Tiberia Albina

    Albina nickte gerade auf Manias tröstende Worte hin, als sie den unverwechselbaren Klang vernahm, den Quintus Schritte für gewöhnlich auf dem Boden hinterließen und die stets seine Ankunft ankündigten. Albina wollte sich schon erheben, als noch vor ihrem Vetter der eins so niedliche und nun doch schon beachtlich große Taranis eintraf und ihr ohne Umschweife auf den Schoß sprang. Albina, die wusste, dass der Luchs sein Gewicht nicht einschätzen konnte, sog zunächst einmal kurz die Luft ein, bevor sie den Kopf des Tieres in beide Hände nahm, ihn anblickte und dann kurz über den Kopf strich.
    "Na, mein Kleiner? Obwohl, was sage ich da, du bist alles andere als klein." Sie strich ihm noch einmal liebevoll übers Fell, bevor sie ihn, der nun die entsprechende Begrüßung enthalten hatte, mit einem kleinen Schubser von ihres Schoßes verwies um aufstehen zu können.


    Und genau das tat sie dann auch. Bevor sie auf ihren Vetter zuging musterte sie ihn gründlich. Immerhin hatten sie sich nun schon beinahe ein Jahr nicht gesehen. Nachdem sie sicher war, dass er genauso und noch besser aussah, als zu dem Zeitpunkt, als sie ihn verlassen hatte, ging sie auf ihn zu und umarmte ihn kurz.


    "Du hast mir gefehlt, Quintus." meinte sie dann leise an seinem Ohr.

    "Einen was?" fragte Albina entrüstet, als er sich allen Ernstes anmaßte sie als einen Hornochsen zu titulieren. Alles hatte mal ein Ende, und langsam erreichte auch Albinas Geduld eins. Jetzt konnte es ja nicht noch schlimmer werden, dachte sie. Und natürlich, kaum hatte sie das gedacht, passierte eben dies. Das konnte doch nicht sein Ernst sein... Im ersten Moment wollte die junge Tiberia im dafür eine Ohrfeige verpassen, die sich sehen lassen konnte, doch unterdrückte sie diesen Impuls im letzten Augenblick.
    DIESER Kerl war das nun wirklich nicht wert.
    "Wäre ich nicht viel zu freundlich, selbst zu solchen Primitivlingen wie dir, würde ich dafür sorgen, dass du für diese Unverfrorenheit ausgepeitscht würdest." meinte sie dann eiskalt und es blieb kein Zweifel an der ihr ihr ganzes Leben lang anerzogenen patrizischen Überheblichkeit.
    "Aber das werde ich nicht. Dein Angebot, wenn man es so nennen will, muss ich allerdings ausschlagen. Ich denke auch mein V e r l o b t e r verzichtet gerne auf diesen Brief, wenn er wüsste, welchen Preis er kosten würde."
    Mit diesen Worten ließ sie diesen fremden Widerling stehen und hoffte, dass sie ihm nie wieder begegnen würde...

    Ob er so aussah als hätte er es nötig? "Willst du darauf wirklich eine Antwort?" meinte Albina nur giftig und mit herausforderndem Blick. Dieser Banause war wirklich so dermaßen unverschämt, dass Albina immer wieder aufs neue verblüfft war.
    "Haben deine Eltern dich keine Bescheidenheit gelehrt? Aber nun gut, von mir aus. Sollst du das dreifach für die Rolle haben. Vielleicht kannst du dir davon dann gleichsam noch Zutritt zu einem Badehaus leisten." Langsam aber sicher wurde Albina über die Unverfrorenheit ihres Gegenübers wirklich ärgerlich. Was bildete sich dieser niemand eigentlich ein zu sein? Vielleicht hätte sie doch nicht auf ihr Geleit verzichten sollen. Das hätte ihn schon eingeschüchtert. Andererseits, dachte sie dann, sollte ihre eigene Autorität einem Kerl wie dem doch allemal genügen.

    ... DREIMAL hoch ! *gröhl* :D


    Lieber Vitamalacus,


    zu deinem Geburtstag heute wünsche ich dir ALLES, ALLES, ALLES erdenklich Gute!!
    Mach ne gute Flasche Wein auf, lass dich bekochen und genieße, auf welche Weise auch immer, den heutigen Tag in vollen Zügen! Trink ein Glas für mich mit und lass dich reichlich feiern! :star:


    H A P P Y B I R T H D A Y,


    deine Lieblingscousine ^^


    *herzlichumarm*

    Im ersten Moment war Albina völlig perplex von den Worten, die dieser Fremde ihr in seiner gespielten Freundlichkeit an den Kopf warf. Als die, die sie war, auch wenn sie derzeit in ihrer Aufmachung dies nicht erkennen ließ, war sie es nicht gewohnt, dass jemand so mit ihr sprach.Weder dass ihr jemand überhaupt groß widersprach, noch dass sich jemand aus diesem Stand und auf diese Weise über sie lustig machte.


    "Da hast du recht. Ich habe sie nicht gekauft, weil du sie mir weggeschnappt hast, was ein eindeutiges Zeichen deiner mangelnden Erziehung ist. Jemand, der so ungehobelt ist, sollte meines Erachtens nicht einmal Bedarf an Papyrusrollen haben weil ich ihm jede Art von Bildung absprechen würde, sogar, dass er schreiben kann." Sie bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick.


    "Im Vergleich zu dem, was du vermutlich auf diese Papyrusrolle kritzeln würdest und was nichts anderes als Verschwendung sein könnte, wäre alles was ich darauf schreiben könnte vermutlich Gold wert."


    Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und fuhr dann fort." Aber wie sollte ich von jemand so unhobelten und unverschämten wie dir wohl Einsicht in solch tiefgründige Probleme erwarten können. Also, ein Vorschlag zur Güte : Ich zahle dir das Doppelte von dem, was du ausgegeben hast. Vielleicht kannst du von dem Geld nen Kurs in einer Benimmschule machen."

    Albina glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als ihr dieser Fremde die von ihr angestrebte Rolle einfach vor der Nase wegschnappte und so tat, als hätte er sie nicht einmal bemerkt.


    "Entschuldige mal," meinte sie daher überrascht und empört zugleich "diese Rolle wollte ich gerade kaufen." Sie musterte den Fremden argwöhnisch und schenkte ihm einen wenig freundlichen Blick.

    Und Paulinus war nicht der einzige, den es an diesem Morgen auf den Marktplatz verschlagen hatte. Albina, etwas Abstand vom Castellum, den ganzen Soldaten und Rumexerzieren benötigend, hatte sich ebenfalls auf den Weg hierher gemacht.


    Anders als sonst, und gegen jede gebührende Norm, hatte sie jedoch auf jedwede Begleitung verzichtet. Auch wenn sie wusste, wieviel Wert sowohl ihr Vetter als auch ihr Verlobter darauf legten, hatte sie es schlichtweg satt gehabt, auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden, hatte sich eine relativ schlichte, wenn auch schöne, dunkelblaue Tunika angelegt und hatte möglichst unauffällig das Castellum verlassen.
    An den Wachen hatte sie zwar vorbei gemusst, doch hatten diese nichts gesagt und Albina hoffte inständig, sie würden dem Legaten nichts davon erzählen.


    Nun, als sie den Markt erreicht hatte, schlenderte sie dennoch relativ sorglos an den einzelnen Ständen entlang. Eigentlich brauchte sie nichts wirklich. Naja, bis auf eine Rolle Papyrus, weil sie Furianus unbedingt mal wieder einen Brief schreiben musste. Einige Minunten und Stände später hatte sie dann auch Glück und erspähte einen Händler der Schreibutensil verkaufte.
    Wenige Schritte später erreichte sie auch eben diesen. Heute schien ihr Glückstag zu sein, dachte sie lächelnd, da sie sah, dass der Händler noch genau eine Papyrusrolle hatte.


    Lächelnd griff sie nach eben jener.

    Hätte Albina nicht gewusst, in welchem Ansehen diese Frau bei Quintus und Cato stand, hätte sie sich das bestimmt nicht gefallen lassen. Doch noch dazu hatte sie zur Zeit auch nicht wirklich die Muße, sich mit irgendwem auf große Diskussionen einzulassen und so seufzte sie nur kurz und gab sich geschlagen.


    "Nein, natürlich hab ich nichts dagegen." meinte sie dann auch schon wieder milde lächelnd."Naja, dann hätte er wenigstens schreiben können, dass sich nichts Aufregendes zugetragen hat. Dann hätte ich das gewusst und mich nicht gefragt ob und was passiert sein kann." erwiderte sie dann leich anklagend, obwohl sie wusste, dass die Schuld diesbezüglich nur bei einer einzigen Person, und diese war nicht Mania, lag. Aber das würde er schon noch pesönlich zu hören kriegen.
    Wenn er doch nur endlich mal auftauchen würde...

    Als Mania meinte, Quintus sei in der Principia, fiel bei Albina ein Groschen.
    "Achja... " meinte sie dann leise und wunderte sich, warum sie selbst nicht damit gerechnet hatte.


    Einen Moment überlegte sie, ob sie einfach aufstehen und zu ihm gehen sollte, als Mania die beiden jungen Frauen mit ihrem Gepäck beauftragen wollte.
    "Nein, Mania. Sie brauchen mein Gepäck nicht hineinbringen. Es steht noch nicht fest, ob ich hier bleiben werde." meinte Albina dann und ihr wurde schon jetzt bei dem Gedanken an die zwangsläufig folgende Diskussion mit ihrem Vetter flau.


    Als Mania Albina dann allen ernstes rügte, wurden die Augen der jungen Patrizierin immer größer. Also damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, schon garnicht von Seiten einer Sklavin. Doch dann fiel ihr ein, dass diese alte Dame schon Cato und Quintus selbst erzogen hatte und Albina nickte nur entschuldigend.


    "Ich hoffe es." meinte sie dann und blickte automatisch schon einmal zur Tür in der Hoffnung Quintus würde eintreten, obwohl klar war, dass, wenn er jetzt schon in der Tür stehen würde, er von der Principia hierher hätte fliegen müssen. Und so wandte sich Albina noch einmal Mania zu.
    "Was ist hier so im letzten Jahr geschehen? Der Legat war in seiner Pflicht mir Briefe zu schreiben nicht allzu zuverlässig." meinte sie dann ebenfalls leicht lächelnd.

    Und nur einen Augenblick später trat Albina in Manias Blickwinkel. Sie selbst nahm die Sklavin zunächst nur am Rande war, hielt sie doch eigentlich nach ihrem Vetter Ausschau, der allerdings nicht in Sichtweite war.
    Dann wandte sie sich der älteren Frau zu, die sie als Mutter Catos wiedererkannte und ihr ein leichtes Lächeln schenkte.


    "Ich bin wieder da!" meinte sie dann schmunzelnd und mit hochgezogenen Schultern und hoffte, die alte Frau würde es ihr nicht übel nehmen, dass Albina ihre Ankunft nicht angekündigt hatte. Sie machte ein paar Schritte und ließ sich in einem der im Atrium befindlichen Korbstühle nieder.


    "Weißt du wo der Legat ist?" war das nächste was sie sagte und auch das, was ihr zur Zeit am meisten auf dem Herzen lag. Sie wollte Quintus endlich wiedersehen. Darüber bemerkte sie auch nicht, dass es eigentlich eine sehr merkwürdige Art war ihre Ankunft zu begehen, und auch jede Form der des Grußes fehlte. Sie war in Gedanken halt ganz woanders.

    Und kurz nachdem der Wagen das Tor passiert hatte, entstieg Albina diesem auch schon vor dem Praetorium und blickte sich zunächst einmal um. Sie sah, wie so oft, auch trotz der Reise sehr schön und anmutig aus. Doch wer sie kannte, würde bemerken, dass sie leichte Ringe unter den Augen hatte und in der Zeit, in der sie fort war, einiges Gewicht verloren hatte. Alles in allem begannen sich ganz langsam ihre inneren Sorgen auch leicht auf ihr Äußeres auszuwirken.
    Dennoch versuchte sie ein Lächeln, merkte, dass es wie gewohnt ohne Probleme aufsetzbar war, auch wenn sie sich nicht danach fühlte und ging dann zum Eingang des Praetoriums und musterte die Wache stehenden Soladten... Nein, die kannte Albina noch nicht.


    "Ich bin die Cousine des Legaten, wenn ihr so freundlich wärt mich durchzulassen." meinte sie dann knapp und ging davon aus, man würde sie passieren lassen.

    "Danke" erwiderte der Sklave noch kurz, bevor sich der Wagen mit Sack und Pack auf den Weg ins Castellum selbst machte.


    Merkwürdig, dachte Albina, irgendwie hatte sie das Gefühl nach Hause zu kommen und das obwohl sie das Castellum selbst nicht sonderlich mochte. Vermutlich war es vielmehr die Nähe zu ihrem Vetter, der ihr dieses Gefühl gab.
    Während sie nachdachte, passierte der Wagen das Tor auf dem Weg zum Praetorium.

    Seit ihrer Abreise damals war mittlerweile eine kleine Ewigkeit vergangen. Zumindest erschien es Albina so, als sie auf dem Weg zum Castellum die bekannte Umgebung aus dem Fenster der Kutsche in der sie saß, betrachtete.
    Vieles war geschehen und andererseits kam es ihr wiederum so vor, als hätte sich kaum etwas verändert.
    Der einzige Unterschied zu dem Zeitpunkt ihrer Abreise war, dass ihr Vater gestorben war und damit wieder einmal ein kleiner Teil von ihr selbst.
    Sie schob die Gedanken fort, damit sie bei ihrer Ankunft nicht noch deprimierter war, als sie es zur Zeit generell war.
    Die Kutsche hielt am Tor des Castellums und einer der Sklaven kündigte sie an.


    "Meine Domina, Tiberia Albina, wünscht zu ihrem Vetter, dem Legaten durchgelassen zu werden."


    Während Albina selbst, von dem Prozedere gelangweilt ihre Fingernägel begutachtete, wartete der Sklave geduldig auf die Antwort des wachhabenden Soldaten.

    ICH BIN ZURÜCK !!!


    Nach langer, langer, viel zu langer Zeit, melde ich mich nun nach glücklicher und schöner und toller Weise bestandener Graecumsprüfung zurück im IR!!!


    (Kniet nieder, Barbaroi, ich habe ein Graecum!! :D )


    Ab heute also bin ich wieder voll da! *freu*


    :D

    Die Nachricht hat mich heute über den Mail-Verteiler meines Institus für Klassische Philologie erreicht, und ich dachte mir, dass das hier sicher den ein oder anderen interessiert :


    Ist Latein eine tote Sprache oder doch höchst lebendig? Am 23. August, geht 3sat unter dem Titel "Kulturzeit extra: O Tempora!" dieser
    Frage in einer "Kulturzeit extra" in lateinischer Sprache mit deutschen Untertiteln nach. Anlass für das Experiment ist der Thementag "Imperium Romanum" am 23. August 2008. 24 Stunden lang beschäftigt sich 3sat in Dokumentationen und Spielfilmen mit dem römischen Weltreich und der ewigen Stadt.


    ;)

    Wieder etwas fröhlicher erreichte der Bote nun den Postkasten, wo er eine Tasche mit vier versiegelten Briefen abgab. Einen für Vitamalacus selbst, und drei weitere, die eben jener im Auftrag seiner Herrin weiterleiten sollte.



    An Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legatus Legionis I Traianae Piae Fidelis
    Mantua


    Mein lieber Quintus,


    ich hoffe man merkt es meiner Schrift nicht an, doch meine Hände zittern während ich diese Zeilen schreibe noch immer. Meine Trauer kennt keine Grenzen und mit schwerem Herzen schreibe ich dir, was mein Herz sich noch nicht eingestehen will. Mein lieber und gütiger Vater ist tot. Am heutigen Morgen legten wir die Münze für den Fährmann in seinen Mund und noch immer fühle ich mich taub und der Situation nur schwer gewachsen. Obwohl sein Tod nicht mehr überraschend kam, ist meine Mutter am völlig neben sich. Doch wie sollte sie das auch nicht… Eine eisige Stille liegt über dem gesamten Haus, aus jedem Blick, selbst denen der Diener, spricht Trauer über den großen Verlust und nun, da meine Mutter so sehr ihrer Kräfte


    beraubt ist, liegt alle Verantwortung auf meinen Schultern. Alle Vorbereitungen für die nötigen Rituale habe ich vorhin bereits, in einem Anflug praktischer Klarheit, angeordnet und den Zypressenzweig selbst an die Porta gehängt.
    Mir fehlen die Worte um den Verlust zu beschreiben und du, nur du allein, kannst die vorstellen, welchen Schmerz der erneute Tod einer geliebten Person für mich bedeutet. Noch bin ich nicht einmal in der Lage Tränen zu vergießen und die Worte der Totenklage verlassen einsilbig und emotionslos meine Lippen. Ich weiß einfach nicht weiter…
    Doch was bleibt mir schon übrig, als diesen Schmerz zu ertragen? Man sollte meinen ich wäre daran gewöhnt… Nach Ablauf der Trauerrituale und der Beerdigung werde ich noch ein paar Wochen hier bleiben um sicherzustellen, dass meine Mutter sich wieder allein zurecht findet. Würde ich sie jetzt allein lassen, ich weiß nicht, was sie tun würde. Und dennoch, sobald sich abzeichnet, dass sie sich weit genug erholt hat, werde ich meine Sachen packen und zurück kommen. Zurück zu dir, zurück zu Helena und den wenigen anderen Dingen und Menschen, die mir noch etwas bedeuten. Was gäbe ich dafür, dass du jetzt da wärst und mir den Rücken bei all dem, was mir viel zu schwer auf den Schultern zu liegen scheint, helfen könntest.
    Doch ich kenne deine Pflichten und ich weiß darum, dass du in Gedanken bei mir ist. Ach Quintus, was habe ich bloß getan, um all das zu verdienen?
    Ein Diener hat gerade angeklopft, meine Anwesenheit wird benötigt. Vielleicht ist es auch ganz gut, dass ich keine Zeit habe, weiter meinen Gedanken und Gefühlen nachzuhängen. Auf jeden Fall, das solltest du wissen, werde ich in einigen Wochen nach Mantua zurückkehren. Wann genau, das werden die weiteren Briefe dann mitteilen. Ich gebe dem Boten noch weitere Briefe, natürlich an meine Geschwister und auch einen an Furianus mit. Ich möchte dich bitten, dass du sie an dich nimmst und weiterleitest.
    Grüße bitte Helena herzlich von mir. Und gib gut auf dich und deine Verlobte Acht! Mehr Kummer könnte ich nicht ertragen.
    Ich bete zu den Göttern, dass sie meinem Vater den Übergang erleichtern und dass sie euch beide schützen und hüten mögen.


    Deine Cousine,


    Albina



    An
    Tiberia Camilla
    Villa Tiberia
    Roma
    Italia


    Meine liebe Camilla,


    mit großer Trauer und dennoch in großer Eile, muss ich dir mitteilen, dass sich unsere Befürchtungen bewahrheitet haben. Am heutigen Morgen starb unser gemeinsamer Vater, nach schwerer Krankheit selig in seinem Bett. Und so schwer mein Herz von Trauer ist, so war deutlich, dass er froh war, das Ende dieser Schmerzen erreicht zu haben. Nachdem die Trauerzeit und die Rituale zu Ende sind, werde ich in einigen Wochen nach Mantua zurückkehren und ich hoffe, dass wir uns dort sehen können, damit ich dir von den letzten Wochen unseres geliebten Vaters berichten kann. Ich wünschte, ich könnte bei dir sein, wenn du dies liest und dich in den Arm nehmen um deine Trauer zu lindern, doch leider ist mir das nicht vergönnt. In Gedanken bin ich bei dir und unserem Bruder. Es ist ein schwerer, schmerzlicher Schlag, doch wir müssen ihn mit der Würde, mit der unser Vater stets gelebt hat, ertragen. Die Götter mögen dich beschützen, meine liebe Schwester,


    deine Albina



    An Gaius Tiberius Rufinus
    Decurio Legio XXII Deiotariana
    Mein lieber Rufinus,
    Alexandria


    mit großer Trauer und dennoch in großer Eile, muss ich dir mitteilen, dass sich unsere Befürchtungen bewahrheitet haben. Am heutigen Morgen starb unser gemeinsamer Vater, nach schwerer Krankheit selig in seinem Bett. Und so schwer mein Herz von Trauer ist, so war deutlich, dass er froh war, das Ende dieser Schmerzen erreicht zu haben. Nachdem die Trauerzeit und die Rituale zu Ende sind, werde ich in einigen Wochen nach Mantua zurückkehren. Ich hoffe wir werden uns irgendwann einmal wiedersehen, damit ich dir ausführlicher von den letzten Wochen unseres Vaters berichten kann. Ich wünschte, ich könnte bei dir sein, wenn du dies liest um deine Trauer zu schmälern, doch leider ist mir das nicht vergönnt. In Gedanken bin ich bei dir und unserer Schwester. Es ist ein schwerer, schmerzlicher Schlag, doch wir müssen ihn mit der Würde, mit der unser Vater stets gelebt hat, ertragen. Die Götter mögen dich beschützen, mein lieber Bruder,


    deine Albina



    An Lucius Flavius Furianus
    Proconsul Prpvincia Hispania
    Villa Proconsularis
    Tarraco
    Hispania



    Mein lieber, nein, mein liebster Furianus,


    ich wende mich in tiefster Trauer und mit großem Schmerz an dich. Mein geliebter Vater, den kennen zu lernen du leider nie die Gelegenheit hattest, ist am heutigen Morgen verstorben. Die Wunde des Verlustes ist frisch und der Kummer ungetrübt. Dennoch komme ich kaum dazu, zu trauern, um so vieles muss ich mich hier kümmern, da außer meiner lieben Mutter, die derzeit durch ihren eigenen Schmerz leider nicht in der Lage zu irgendwelchen Handlungen ist, keiner außer mir da ist, der sich um alles kümmern kann. Ich wünschte, du wärest hier, mein lieber Furianus und könntest auch nur einen kleinen Teil der Lasten von meinen Schultern nehmen. Doch du bist so viele tausend Kilometer weit weg…
    Doch ich kenne die Pflichten, die dein Amt dir auferlegt und ich verstehe, weshalb es mir obliegt, alleine hier zurecht zu kommen. Dennoch ist es schwer, mit all dem fertig zu werden. Ich wünschte so sehr, ich wäre jetzt an einem anderen Ort. Einem ohne Schmerz und Trauer, weit weg von dem Verlust, der so dunkle Schatten über mein Gemüt wirft. Die Münze liegt bereits in meines Vaters Mund und den Zypressenzweig hing ich selbst an die Porta. Wenn die Trauerrituale und die Bestattung vorbei sind, werde ich noch ein paar Wochen hier verweilen, bis der Zustand meiner Mutter es mir erlaubt, wieder abzureisen. Ich werde zurück nach Mantua gehen, wenn auch, um mich deinem Wunsch zu beugen, nicht in das Praetorium, sondern in die Villa deiner Familie, falls dein Angebot noch steht. Ich hoffe die Zeit, bis der Brief bei dir ist, wird dir reichen um meinen Aufenthalt dort vorzubereiten. Sollte es nicht möglich sein, dass ich dort unterkomme, werde ich zunächst vorübergehend wieder ins Praetorium ziehen. Wie auch immer, es wird sich zeigen. In Gedanken stelle ich mir vor, du wärest hier, hieltest meine Hand und würdest mich stützen. Ein schöner Gedanke und ich weiß, wenn du könntest, würdest du es tun.
    Die Götter mögen dich schützen, mein lieber Verlobter,


    deine trauernde Verlobte,

    Albina

    Ein einfacher Bote erreichte das Tor der Praetoriums. Er hatte einen langen Weg vom Illyricum bis hierher hinter sich und sah dementsprechend aus. Seine Haare waren zerzaust, alles an ihm von dem langen Ritt staubig und dennoch hatte er einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck.
    Das mochte daran liegen, dass er das Ziel seiner Reise erreicht hatte und nachdem er die Nachrichten überbracht hätte, er sich in aller Ruhe irgendwo ein Bad, was warmes zu Essen und nette weibliche Gesellschaft von dem vielen Geld, was seine Auftraggeberin ihm gezahlt hatte, leisten konnte und würde.


    "Salve!" grüßte er die Wachsoldaten. "Ich habe hier einige Briefe für euren Legaten Tiberius Vitamalacus!"