Alleine seine Haltung zeigte Albina wie viel Abneignung er schon jetzt für sie zu empfinden schien,doch sie konnte es ihm nicht verübeln.
Doch die Worte die er dann sprach trafen sie wie eine Ohrfeige. Er sprach nur aus, was er gesehen hatte. Die Wahrheit. Die Wahrheit, die sie bis jetzt so sehr zu verdrängen schien.
"Ich kann mir vorstellen, was du über mich denkst." sagte sie und senkte beschämt den Blick. "Doch bitte, verurteile mich nicht vorschnell."
"Selbst wenn ich versuchen wollte das, was du gesehen hast, zu erklären so würde es mir kaum gelingen. Ich selbst verstehe es noch nicht. Ich verstehe nicht, wie es soweit kommen konnte. Ich verstehe nicht, warum das Schicksal so mit mir zu hadern scheint.", sagte sie traurig.
"Ich weiß momentan nur eines, " sie hatte nie vorgehabt sich so offen zu rechtfertigen, aber sie konnte gerade nicht anders. "und zwar, dass ich diesen Sklaven liebe. Ich weiß, dass es falsch ist. Bei Jupiter, das ist mir mehr als bewusst. Aber ich kann es nicht ändern. Ich habe es mir nicht ausgesucht!" Sagte sie jetzt lauter. Doch nicht wütend auf Cato. Nein, sie war wütend auf sich selbst und die Götter.
Einen Moment schwieg sie, weil sie nicht wusste was sie sagen sollte. Dann sprach sie wesentlicher leiser weiter.
"Ich kann mir vorstellen, wie sehr du Quintus das erzählen möchtest. Du willst ihn schützen, dass verstehe ich. Ich bin selbst erst vor ein paar Tagen hier angekommen. Doch mein Cousin hat mich freundlich aufgenommen. In nur kurzer Zeit haben wir ein vertrautes Verhältnis miteinander aufgebaut und er bedeutet mir sehr viel. Das letzte was ich will ist ihm schaden oder ihn verletzen. Das musst du mir glauben." Wieder machte sie eine kurze Pause um ihre Gedanken zu ordnen. Ihr schlechtes Gewissen lastete schwer auf ihr.
"Glaube mir, Quintus ist der Grund, der mir all das am schwersten macht. Die Beziehung zu Quintus und meine Liebe zu Verres" jetzt hatte sie unbewusst seinen Namen preisgegeben." zerreißen mich innerlich." All ihr Leid stand nun in ihren Augen und sie musste mit ihren Tränen kämpfen. Alles was sie sagte, schien sie mehr zu sich selbst zu sagen als zu dem Sklaven der ihr schweigend zu hörte.
"Aber ich muss dich bitten, nein, ich flehe dich an meinem Cousin nichts davon zu erzählen. Nicht um meinetwillen, denn ich weiß ich hätte die Strafe verdient. Mir ist bewusst, dass manche Menschen kein Anrecht auf Liebe haben."Sie schluckte." Aber um Verres Willen bitte ich dich. Du weißt, was mit ihm geschehen würde. Und ich würde alles geben um ihn zu schützen. Egal, was du verlangst." schloss sie leise ihre Rede.
Konnte sie von ihm Verständnis erwarten? Was kümmerten ihn all diese Dinge? Und dennoch betete sie, dass er vielleicht auch einmal geliebt hatte. Sie betete, dass er zumindest einen Funken Verständnis dafür hatte.