Beiträge von Tiberia Albina

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    Original von Germanica Aelia


    Prenzlberg als "weit abseits" zu bezeichnen halte ich jetzt aber für gewagt :P


    Najaaaaa... es geht sicher weiter abseits, das stimmt schon. Aber es ist sicher auch nicht die zentralste Lage. Und wie du schon richtig angemerkt hast, brauchst du mit den Öffis auch ne Stunde. :P


    ABER: wenn ich morgen keinen allzu schlechten Tag haben sollte, werd ich vermutlich vorbeischauen.

    Albina war von Macers Geste einerseits überrascht und andererseits auch wieder nicht. So nahe waren sie sich in der Regel meist nur nachts in ihrem Schlafgemach. Aber sie wusste, dass Macer in seinen Grundzügen ein guter Ehemann war, der sich eindeutig um sie bemühte und so wusste sie diese Berührung doch zu schätzen. Sie lehnte sich mit ihrem Kopf an seine starke Schulter und war unglaublich dankbar für das Gefühl von Geborgenheit, dass ihr Mann ihr damit vermittelte.
    Dennoch dauerte es noch eine Weile, bis ihr Schluchzen ruhiger wurde und letztlich nachließ. Dann jedoch blickte sie Macer an. "Das ist so schrecklich... es ist so überraschend. Ich habe ihn so lange nicht gesehen und... ich meine... wir sind nicht im Guten auseinandergegangen." Ein weiteres, aber nur kurzes und leises Schluchzen folgte. So wichtig Vitamalacus ihr auch gewesen war, so wütend war sie auch in vielerlei Hinsicht auf ihn gewesen - nicht zuletzt wegen einer Hochzeit, die über ihren Kopf hinweg entschieden worden war. Jedoch, so wie ihr Ehe lief und so gut ihr Mann zu ihr war, hätte sie ihm schon lange verzeihen müssen. Doch dazu war sie nicht mehr gekommen...

    "Das kann ich mir nicht vorstellen." lächelte sie schlicht, als Furianus von Enttäuschung sprach und schloss dieses Thema damit ab. Was sollte sie auch schon weiter dazu sagen, es würde sich zeigen welche Art Konsul Furianus abgeben würde. Aber er hätte es in Anbetracht diverser Gegner im Senat sicher nicht allzu leicht... aber wer hätte das auch schon von sich behaupten können.


    Albina konnte nicht einmal sagen, ob Macer nicht immer Curator hätte bleiben w o l l e n, aber dass er es nicht würde hingegen schon. An sich war ihr Mann, so wie sie ihn bisher kennengelernt hatte, recht leicht zufrieden zu stellen. Aber er kannte auch die Erwartungen die man an ihn stellte und würde entsprechend sicher demnächst nach einem höheren Amt streben. "Nein, ganz gewiss nicht. Auch wenn die Aufgabe ihm scheinbar auch Freude bereitet, wird er bald zusehen, ein anderes Amt anzustreben, soweit ich weiß. Allerdings steht momentan noch nichts genaues darüber fest, welches Amt es sein wird." Sie hatte in letzter Zeit zwanglsäufig ab und an mit Macer über dieses Thema gesprochen, aber ihr Mann war noch nicht allzu präzise geworden. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass es ihn wieder zu den Legionen zieht. Aber das ist nur meine Einschätzung... du solltest ihn bei nächster Gelegenheit am Besten selbst fragen."

    "Ja, sehr gerne." antwortete Albina auf die freundliche Bitte hin. Eine Einladung zum gemeinsamen Einkaufen galt unter Frauen gleich einer Freundschaftseinladung und sie hatte das Gefühl mit der Duccierin würde sie sich gut verstehen können.
    "Und" fuhr sie dann an ihren Gatten gewandt lächelnd fort "das vermutlich deswegen, weil es das ist, was das jeweilige Geschlecht am besten kann." Und Albina verstand dies nicht als abwertend. Es war eine große Herausforderung einen Haushalt zu führen und alle anstehenden Besorgungen und Aufgaben zu erledigen, während die Männer den Staat lenkten und Kriege führten. Letztlich war Haushaltsführung ihrer Meinung nach nichts anderes als Staatsführung im kleineren Rahmen.
    "Man stelle sich nur vor, man würde Männer statt Frauen auf die Märkte schicken. Sie würden sicher zig falsche Dinge zu viel zu hohen Preisen nach Hause bringen." Sie überging den weniger praktischen Teil der Einkäufe, der sich auf möglichst sinnfreie, glitzernde und glänzende Gegenstände und Stoffe bezog an dieser Stelle ganz bewusst.

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    Original von Duccia Venusia


    Es war schon schade, dass du net da warst, aber auch in diesem Jahr haben wir zu viert (Wir hatten anderweitige Verstärkung) in der U-Bahn und im Bus gesungen. Natürlich dieses Jahr ein Mal mehr ;) Wir konnten net anders. ;)


    Auch eine leckere Torte haben wir ihm gebacken. Jaha, wir waren ganz fleißig ;)


    Und wir haben es nicht nur einmal mehr, sondern auch in diversen Variationen gesungen... u.a. auf Holländisch, Al-jizanisch (naja, pseudo-al-jizanisch) und Latein. *ggg*

    Nur wenige Minuten, nachdem der Vigintivir die Porta erreicht hatte, hielt eine Sänfte vor der Villa Tiberia. Die Sklaven waren etwas aus der Puste, hatten sie doch einen schnellen Schritt von der Casa Purgitia bis hierher zurücklegen müssen. Albina entstieg der Sänfte elegant mit Hilfe eines der Sklaven und schritt auf die Porta zu, wo bereits geklopft worden war.


    Wie erwartet blickte sie in Stesichoros Antlitz. "Salve, Stesichoros. Ich habe einen Termin mit meinem Vetter und dem Vigintivir. Sind die beiden schon da?"

    Es war ein schwerer Tag für Albina, wenn auch nicht so schlimm, wie der Tag, an dem sie vom Tod des von ihr so geliebten Vetters erfahren hatte. Sie stand in den Reihen ihrer Familie, blickte leicht abwesend über die Reihen der Trauergäste.
    Mit gefasster Miene aber trauerndem Herzen reihte sie neben ihren Angehörigen in den Trauerzug ein, der zum Forum zog.

    Innerlich jubelte Albina auf, verstand sie Macers Worte doch als eine Zusage. Die Antwort klang nämlich schon ganz anders als damals, als das Gespräch das erste Mal auf dieses Thema gekommen war.
    "Ja, das stimmt. Mir macht das nichts aus." bestätigte Albina dann der Duccierin. Es war zwar nun nicht so, als gäbe es keinen schöneren Ort auf der Welt als eine Castra, aber sie konnte dort dennoch ohne Weiteres zurechtkommen. "Ich habe geraume Zeit an der Seite meines Vetters Tiberius Vitamalacus in Mantua bei der Legio I verbracht.", erklärte Albina die damaligen Umstände kurz.

    Es war ihr Name, der sie aus ihren Gedanken wie aus einer Trance riss und es brauchte einen Moment, bis sie darin beim Umblicken die Stimme ihres Mannes erkannte. Ihre vom von den getrockneten Tränen zurückgelassenen Salz geröteten Augen weiteten sich vor Überraschung und wie aus einem Reflex heraus wischte sie sich mir ihrem Handrücken über ihre Wangen, als schämte sie sich ihrer Tränen. Erst jetzt bemerkte sie, dass es zwischenzeitlich düster geworden war und schuldbewusst blickte sie zu Macer. Was mochte er jetzt bloß von ihr denken...


    "Ich... es..." sie musste kurz schlucken, "es tut mir Leid." Dabei wusste sie selbst nicht einmal, was genau ihr Leid tat. Dass sie den Tag hier verbracht hatte? Dass sie sich nicht um ihre Pflichten gekümmert hatte? Dass ihr Vetter tot war? Dass so vieles Unausgesprochen geblieben war? Und erneut spürte sie, wie eine Ansammlung von Flüssigkeit in ihrem Augenwinkel begann sich zu einer Träne zu formen. Wie sollte sie das erklären? Macer musste sie für verrückt halten.


    "Vi...Vitamalacus..." sprach sie dann und zog Arvinias mittlerweile von ihren eigenen Tränen noch mehr verwischte Nachricht vom Tisch und wedelte damit einmal kurz und kraftlos. "...er ist tot." Kaum waren die Worte ausgesprochen, vergrub Albina auch schon wieder ihr Gesicht in ihren Händen. Jetzt, wo sie die Worte selbst im Mund hatte, wurden sie umso realer. Und so viel tapferer, beherrschter, kühler eine Frau, noch dazu Ehefrau, ihres Standes hätte sein sollen, dieser Verlust traf sie tief in ihrem Innern und sie fühlte sich ähnlich hilflos, wie damals, an dem Tag, an dem sie Rom zum ersten Mal betreten hatte... hilflos, allein und einsam in einer großen Stadt. Leises Schluchzen entrann ihrer Kehle...

    Auf die Einladung bezugnehmend meinte Albina an Venusia gewandt: "Ohja, das klingt wirklich nett. Das sollten wir unbedingt einmal machen."
    Die Duccierin schien ein angenehmes Wesen zu haben und Albina freute sich immer, neue Bekanntschaften zu vertiefen. Vielleicht würden sie ja Freundinnen werden. Auf alle Fälle würde sie gerne genaueres über die Reisen der Anderen hören. Aber das musste nicht heute Abend sein.

    Sie blickte dann zu ihrem Gatten. "Diese Idee ist wirklich gut, Macer. Erinnerst du dich an die Einladung von Durus? Er meinte, wir könnten jederzeit in seiner Villa unterkommen." Die Idee hatte Albina damals schon gut gefallen... doch leider auch damals schon ihr deutlich besser als ihrem Gatten. Die Geschäfte und Verpflichtungen banden ihn nun einmal an Rom.


    "Mein Vetter Tiberius Durus, der Konsul, hat eine Villa in Baiae. Also ganz in der Nähe von Misenum." erklärte sie dann Venusia leicht verschwörerisch. Innerlich überlegte sie bereits, ob sie nicht einfach mal ohne ihren Gatten dorthin reisen sollte. Aber das könnte sie später noch mit ihm besprechen.

    Albina saß gerade in der Bibliothek der Casa, als einer der Sklaven mit einer Nachricht hereinkam. Leicht desinteressiert, da sie über einer spannenden Stelle aus Ciceros tusculanae disputationes saß, nahm sie diesen entgegen.




    Liebe Albina,


    Es ist etwas von solcher Schrecklichkeit passiert, dass ich es gar nicht vermag in Worten auszudrücken, dennoch musst du es erfahren. Der Lebensfaden von meinem geliebten Bruder, deinem geliebten Cousin wurde von den Parzen durchtrennt. Albina es ist so schrecklich! Quintus ist gestorben. (das Ende des letzten Satzes war sehr gekriggelt geschrieben, da Arvinia erneut in Tränen ausbrauch) Der Schmerz zerfrisst mich, ich kann kaum mehr klar denken, alles scheint mir so fern, Erinnerungen suchen mich just seit dieser Stunde heim, als mir der Decimvir Octavius Macer die Nachricht überbrachte. Verzeih mir das ich zu aufgelöst war, um den genauen Grund zu erfahren. Celsus und ich werden nach Mantua reisen, um seinen Leichnam zu uns zu holen. Er soll hier in Rom eine angemessene traditionelle Bestattung bekommen, wo sich seine Liebsten von ihm verabschieden können. Ich werde seine Habseligkeiten mitnehmen, er soll voll und ganz bei uns sein..
    Es tut mir Leid liebste Cousine, dass ich es dir via Brief mitteilen muss, aber wir sind schon unterwegs nach Mantua .. verzeih mir, dass so viele der Worte unleserlich, verschwommen durch meine Tränen sind..
    Wir sehen uns, wenn Celsus und ich wieder in Rom ankommen sind.


    Vale Bene, ich umarme dich fest


    Arvinia

    [/quote]


    "Es ist etwas Schreckliches passiert..." schon bei diesen ersten Worten wandte Albina dem Schreiben blitzschnell die volle Aufmerksamkeit zu, die sie auf die eigentlich erwartete üblicherweise langweiligen Mitteilungen verschwendet hätte.
    Mit dem Gefühl als läge ein schwerer Stein auf ihrer Brust zwang sie sich zum weiterlesen. Jäh wandte sie ihren Blick von dem Blatt ab, als sie die Stelle erreichte, die von Arvinias Tränen verwischt worden war...
    Tot? Wieso? Weshalb? Das alles konnte nicht sein... Albinas Gedanken überschlugen sich und der Stein auf ihrer Brust schien immer schwerer, desto tiefer die Bedeutung dieser Worte in ihr Bewusstsein vordrang, bis sie das Gefühl hatte kaum mehr atmen zu können.
    Sie ließ das Blatt fallen und schlang ihre Arme um sich, schluchzend und vor Trauer geschüttelt.


    Es waren viele Dinge, die seit ihrer Hochzeit mit Macer zwischen ihr und ihrem Vetter und Vormund gestanden hatten, und schon lange hatte sie aufgrund ihrer beider Sturheit nichts mehr von ihm gehört. Doch wäre es gelogen gewesen, hätte sie behauptet, dass er ihr nicht noch oft gefehlt hätte. Viel hatten sie miteinander geteilt, viele Dinge standen zwischen ihnen, von denen nur sie beide etwas wussten. Und nun sollte er tot sein, ohne dass sie auch nur noch ein Wort seit dem Streit mit ihm hatte wechseln können. Eine neue Woge des Schmerzes durchzuckte sie und mühsam, als wöge der dünne Papyrus tonnen, hob sie ihn vom Boden und las weiter. Wie gerne wäre sie mit nach Mantua gereist, war sich aber nicht sicher, ob sie diese Reise wirklich überstanden hätte und war daher froh, dass ihr diese Entscheidung bereits abgenommen worden war.


    Lange saß sie in der Bibliothek, ohne sich weiter zu rühren, in Gedanken an Vitamalacus und Erinnerungen versunken. Es vergingen Stunden, ohne, dass sie es mitbekam. Zwischendurch steckte ein besorgter Skalve einen Blick durch die Tür, wagte es aber nicht, sie weiter zu stören. Sie selbst bekam davon nichts mit, ebenso wenig wie davon, dass über die Stunden langsam auch die Sonne sich senkte, der Mittag und der Nachmittag vergingen, ohne dass etwas geschah. Zu groß war ihr Schmerz, ihre Trauer... und sie hätte eh nicht gewusst, was sie hätte tun sollen. Sie fühlte sich so einsam wie seit langem nicht mehr. Vitamalacus war tot, Arvinia auf dem Weg nach Mantua und sie stand ganz allein mit ihrem Verlust, ihrem schlechten Gewissen und den unzähligen nicht ausgesprochenen Dingen...


    Reue war schmerzhaft, mit Trauer gepaart kaum zu ertragen...

    Sah sie glücklich aus? Albina war von diesen Worten ein wenig überrascht. Wenn sie bedachte, wie es ihr vor zwei Jahren noch ging, erinnerte sie sich dann, konnte man das durchaus denken. Und sie musste sich selbst eingestehen, dass sie in irgendeiner Weise auch glücklich war. Nicht vor Glück überschäumend und Himmel hoch jauchzend glücklich wie manch anderer, aber immerhin war sie mit ihrem Leben zufrieden. Das war mehr als sie lange Zeit vermutet hatte.


    "So sehr es mich betrübt von deiner Krankheit und der schweren Zeit zu hören, so sehr freut es mich, dass du nun wieder viel gesünder und glücklicher zu sein scheinst." [/] Schon beinah unbewusst hob sie ihren Becher an den Mund und trank einen kleinen Schluck. Weniger, weil es sie dürstete, sondern vielmehr aus dem Bedürfnis heraus ihre Hände zu beschäftigen. [I]"Du musst Macer und mich einmal mit deiner Gattin gemeinsam besuchen. Ich wollte ohnehin bei Gelegenheit eine Cena hier bei uns abhalten. Ich würde mich freuen, die Frau besser kennen zu lernen, die nun an deiner Seite steht." Die Frau, die eigentlich Albina hätte sein sollen. Doch die Götter - und Vitamalacus - hatten andere Pläne gehabt. Und die Tiberia wusste, dass es gut so gewesen ist. Sie selbst war damals die bösen Vorahnungen nicht losgeworden, die sie letztlich dazu bewogen hatten, Juno um ein Wunder zu bitten, das dann sogar eingetreten war. Damals wie heute wusste sie nicht, woher dieses schlechte Gefühl gekommen war, aber es spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Aber nun, wo sie dem Flavier gegenübersaß, verstand sie auch, warum er einer der begehrtesten Junggesellen gewesen war. Dinge, für die weder ihr Geist noch ihr Herz damals den geringsten Blick frei für gehabt hätten. Sie räusperte sich leicht, irritiert davon, wohin ihre Gedanken geschweift waren.


    "Du willst also Durus als Konsul nachfolgen. Ich bin mir sicher, dass die Götter dir diesen Traum nicht verwehren werden. Da der Kaiser so krank ist - die Götter mögen dafür sorgen, dass er vollends gesundet - brauchen wir aufrechte und starke Männer an der Spitze des Senats."
    Es blieb nicht aus, dass Albina sich als Frau eines Senators mit Politik befasste, wenn es auch nicht ihr Lieblingsthema war. Aber sie wusste, wie sehr ihr Vetter Potitus Vescularius verabscheute und in ihrem Glauben an die aufrechte Gesinnung von Durus vermutete sie eine gewisse Wahrheit in seiner Einschätzung.


    "Nunja, wie ist es mir in den letzten beiden Jahren ergangen... Die Auflösung unserer Verlobung kam für mich recht überraschend. Vitamalacus traf die Entscheidung recht kurzfristig. Und ebenso kurzfristig stellte er mir meinen nächsten Verlobten vor. Natürlich war es nicht meine Entscheidung aber was hätte ich auch schon zu Macer sagen sollen, ich kannte ihn kaum, als wir vermählt wurden." Damals war ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt worden, eine Zeit in der sich Albina und Vitamalacus voneinander entfernt hatten und indem sie sich entschieden hatte ohne weiteres Aufbegehren ihr Schicksal anzunehmen. "Es gab natürlich eine große Hochzeit, mit vielen Gästen und gutem Essen... Ich hätte es dir gerne gleichgetan und in kleinerem Kreise geheiratet." Sie rieb die Innenseiten ihrer Handflächen leicht aneinander bevor sie die Finger ineinander verschränkte. "Aber das alles war für mich letztlich von keiner allzu großen Bedeutung. Alles was zählt ist, dass Macer ein guter Ehemann ist. Er ist sehr freundlich und großherzig mir gegenüber und wir verstehen uns gut. Ich bin hier sehr zufrieden." Was hätte sie großartig von Liebe und Glück sprechen sollen? Die beiden wussten ebenso wie die meisten anderen, dass in ihren Kreisen nur selten aus Liebe geheiratet wurde. Eine gute Partnerschaft, wie sie Macer und Albina verband, war schon durchaus als Glück zu bezeichnen.

    "Die Hochzeit scheint mir schon so lang zurück zuliegen und dennoch lasse ich mich auch jetzt noch gerne dazu beglückwünschen." lächelte Albina Venusia zu.
    "In Germania, dann in Alexandria und jetzt in Rom. Du scheinst mir viel herumzukommen, Venusia. Ich muss sagen, darum beneide ich dich ein wenig." Das sollte nicht heißen, dass Albina in Rom an der Seite ihres Mannes nicht glücklich war, aber schon früh hatte sie eine gewisse Neugierde auf die weite Welt verspürt. Doch an Macers Seite würde sie sich noch einiges erleben.

    Albina lächelte ihren Mann an. Er vermochte es, ihr stets das Gefühl zu geben, dass ihre Anwesenheit das Größte für ihn sei und das ließ ein wohliges Gefühl in ihr aufsteigen.
    Dann wandte sie ihr Lächeln zu der Besucherin weiter. "Es freut mich nicht minder. Es ist stets ein Freude Besuch im Haus zu haben." meinte sie dann, bevor sie sich auf dem ihr angebotenen Stuhl niederließ. "Und umso mehr, wenn es sich dabei um Freunde meines Mannes handelt."
    Sie winkte einen der Sklaven heran, der ihr sogleich einen Becher verdünnten Wein brachte und trank einen Schluck.