Beiträge von Germanica Paulina

    EIn der Sklavinnen des Hauses hatte mitbekommen, dass der Herr sich nach seiner Gattin erkundigt hatte. Da die kleine, dicke Frau wusste, wo sie war, ging sie ehrerbietig auf ihren Herren zu und meinte:
    "Verzeih, wenn ich störe, Herr. Ich habe mitbekommen, dass ihr euch nach eurer Gattin erkundigt habt.Die Herrin hat sich bereits vor einer Stunde in das Schlafgemach zurückgezogen."


    Dann wartete sie, ob es der Herr sonst noch einen Wunsch hatte.

    @ Medeia


    Klar hast du recht, dass man es mit wirklicher Prägnanz nicht so einfach darstellen kann, wie ich es heute morgen um eins gemacht habe. Aber für eine noch umfangreichere Recherche hatte ich um die Uhrzeit dann doch keinen Nerv mehr. ;)


    Aber das soll nich als Entschuldigung dienen. Ich habe mich mit der Quellenlage, weil ich meine Hauptseminararbeit zu dem Thema erst diesen Montag abgegeben habe, der Frau in der römischen Antike durchaus umfassend beschäftigt. Wenn auch mit dem Schwerpunkt auf die Republik. Ich stelle nicht in Frage, was ich glaube ich auch beschrieben habe, dass es "verruchte"(dieses Wort klingt irgendwie so platt) gegeben haben mochte. Aber wenn du mal schaust, wie ein Sallust zum Beispiel über das schändliche lüsterne Verhalten einiger Frauen schreibt und demnach diese Tatsache als herausstechend bezeichnet, so kann man wohl eher nicht davon ausgehen, dass völlig unbekümmert in der Welt rumgehurt werden konnte.


    Das Symbol der Lucretia, und ja, damit natürlich ein Mythos, sollte eigentlich nur die herausgehobene Stelle der Bedeutung von Keuschheit bei den Römern als Spitze des Eisberges liefern.
    Es gibt zig Verweise in denen die Keuschheit als eine der obersten Tugenden einer römischen Frau angesehen willst, die ich, wenn du es gern möchtest, sogar nochmal alle aus den entsprechenden Stellen heraussuchen und zitieren kann.


    Da du ja, wie erwähnt, gerne andere Quellen, Zeitzeugen hast du geschrieben, zu dem Thema hättest, kann ich dir zum Beispiel Catull bieten, den man ohne weiteres in einem Atemzug mit Ovid nennen kann.
    Catull schreibt nämlich in carmen 62 (Thema des Gedichts ist die Hochzeit):


    Vt flos in saeptis secretus nascitur hortis,
    ignotus pecori, nullo conuolsus aratro,
    quem mulcent aurae, firmat sol, educat imber;
    multi illum pueri, multae optauere puellae:
    idem cum tenui carptus defloruit ungui,
    nulli illum pueri, nullae optauere puellae:
    sic uirgo, dum intacta manet, dum cara suis est;
    cum castum amisit polluto corpore florem,
    nec pueris iucunda manet, nec cara puellis.


    Für alle die kein Latein können hier ein englischer Kommentar zu diesen Zeilen (39-47) :
    "To explain how the flower and the girl lose their attractiveness Catullus uses an ancient image, in which sexual intercourse with a virgin is seen in terms of a man entering an enclosed garden - the vaginal symbolism is obvious - and enjoying its blossom: just as the flower, once plucked, loses its bloom, so the girl loses the flower of her virginity."
    Und wenn ich mich nicht ganz täusche, ist Catull weder Christ gewesen, noch lebte er im Mittelalter. ;)


    Wenn meine Erklärungen immer noch lückenhaft sind, einfach Bescheid geben. Mein Problem ist einfach, dass ich dadurch, dass ich in dem Thema so drinstecke manchmal vergesse, dass anderen bestimmte Hintergründe fehlen und meine Schlussfolgerungen daher nicht immer eindeutig sind. ;)

    Zitat

    Original von Duccia Clara



    :dafuer: Du sagst es


    Einerseits muss ich in diesem Punkt zugeben, dass du irgendwo recht hast, Corvinus. Andererseits ist das denk ich auch immer eine Frage des Ausmaßes.
    Wäre der Verlauf so gewesen, dass die beiden an irgendeinem abgeschiedenen Ort, wo nie jemand vorbeikommt, ihren Spaß gehabt hätten, dann wäre eine solche Entdeckung sicher mehr als unrealistisch und vielleicht sogar böswillig.
    Aber wenn es wie in diesem Fall ist, und jemand in der gens-eigenen Casa "seinen Spaß hat" und ein fremder Mann abends ein Zimmer betritt und erst morgens das Haus wieder verlässt, dann , tut mir leid, dass so sagen zu müssen, wäre es wohl eher unrealistisch, dass dies keiner mitbekommt.


    Von diesem Fall mal abgesehen, ist das ohnehin ein schwieriges Thema, wieweit absprachen stattfinden sollten und wieweit der eigene Wunsch eines Spielers wirklich sein Umfeld bestimmen sollte.
    Wenn man das auf die Spitze treiben wollte, so könnte man ja selbst in einem Fall, wenn sie es an jedem Tag in einem anderen Zimmer... naja, ihr wisst schon... und jedesmal schreiben, dass niemand sie bemerkte oder niemand da war, dann wird es doch sehr unrealistisch. Und ein jeder von uns weiß doch, dass das "Leben" (jetzt mal der einzelnen Charaktere im Spiel) nicht immer so läuft wie es einem passt. Und man sollte die Konsequenzen, die sein eigenes Handeln haben kann, dann halt auch tragen. Aber das nur mal zu meiner Meinung. :D


    Im Allgemeinen bin ich natürlich auch schlichtweg für eine freundliche Lösung. Obwohl das, was Venusia meinte, ja schon deutlich nach einem solchen Angebot anhörte. ;)


    Achja, noch ne kurze Anmerkung zur Historie :
    Natürlich gab es zu jeder Zeit "verruchte" Frauen, auch in der Antike. Doch wie vorerst zumindest ihr Ansehen in diesem Fall darunter litt ist auch zur genüge überliefert. Vorerst gilt für ein, und um eine solche handelt es sich ja in diesem Fall, römische Bürgerin als eine ihrer ersten Tugenden die Keuschheit. Den höchsten Titel den eine Frau erlangen konnte, war der einer unavira (einer nur einmal verheirateten Frau). Und wie bedeutsam die Keuschheit für das Selbstverständnis einer römischen Frau war, zeigt an aller erster Stelle schon die Idealisierung dieser Tugend in der Rolle der Lucretia im Gründungsmythos der Republik.
    Und um dem Thema der Germanen nochmal Rechenschaft abzulegen hierzu ein Auszug aus Tacitus`Germania :


    "Gleichwohl halten die Germanen auf strenge Ehezucht, und in keinem Punkte verdienen ihre Sitten größeres Lob. Denn sie sind fast die einzigen unter den Barbaren, die sich mit e i n e r Gattin begnügen;[...] So leben die Frauen in wohlbehüteter Sittsamkeit, nicht durch lüsterne Schauspiele, nicht durch aufreizende Gelage verführt. Heimliche Briefe sind den Männern ebenso unbekannt wie den Frauen. Überaus selten ist trotz der so zahlreichen Bevölkerung ein Ehebruch. Die Strafe folgt auf der Stelle und ist dem Manne überlassen : er schneidet der Ehebrecherin das Haar ab, jagt sie nackt vor den Augen der Verwandten aus dem Hause und treibt sie mit Rutenstreichen durch das ganze Dorf. Denn für Preisgabe der Keuschheit gibt es keine Nachsicht : nicht Schönheit, nicht Jugend, nicht Reichtum verschaffen einer solchen Frau wieder einen Mann.Dort nämlich lacht niemand über Ausschweifungen, und verführen und sich verführen lassen nennt man nicht "modern".
    Besser noch steht es mit den Stämmen, in denen nur Jungfrauen heiraten und das Hoffen und Wünschen der Frau ein für allemal ein Ende hat. Nur e i n e n Gatten bekommen sie dort, ebenso wie nur einen Leib und nur ein Leben; kein Gedanke soll weiter reichen, kein Verlangen darüber hinaus anhalten; nicht den Ehemann, sondern gleichsam die Ehe selbst sollen sie in ihm lieben. "


    Um es mal wissenschaftlich zu machen, noch die Quelle :
    Tacitus: Germania. Übers., erl. und mit einem Nachw. hrsg. von Manfred Fuhrmann. Stuttgart: Reclam, 1972. S.27-31.


    Ich denke damit wäre klar, auch wenn es sich bei Duccia Clara um eine Witwe handelt, wie unwahrscheinlich ein solches Verhalten war und welche Konsequenzen es in einer germanisch verdingten Familie hätte. ;)


    Herrje, solch eine Arbeit um diese Uhrzeit. *sfz* Ich geh schlafen . :D

    "Sie ist großartig, warts ab." meinte Paulina dann abschließend zu Vespas Besuch.


    "Komm einfach pünktlich nach Hause, dann bleibt dir diese Erfahrung erspart." grinste Paulina nicht weniger breit über Sedulus Neugier auf das, was ihn erwarten würde, wenn er nicht nach Hause käme.


    Sie beobachtete, wie der Sklave ihrem Gatten die Rüstung anlegte und stellte ein ums andere Mal fest, wie überaus attraktiv er war. Und eigentlich hätte er sich bei einem Blick in Paulinas begeisterte Augen die nächste Frage auch sparen können.


    "So gut, dass du machen solltest, dass du fort kommst, sonst lass ich dich wirklich nicht mehr gehen." lachte sie dann fröhlich.

    Paulina lachte nur als Antwort auf das "Essen vorbeibringen" und ließ sich weiter den Rücken kraulen.


    "Wie schön. Dann habt ihr beiden ja auch mehr Zeit euch kennenzulernen." lächelte sie."Immerhin ist sie schon seit einer Ewigkeit eine Freundin von mir."


    Auf einmal wand sich Paulina unter dem Kitzeln von Sedulus kichernd hin und her, bevor er sie sacht von seinem Schoß schob und somit zwang auzustehen.


    "Jaja, ich weiß. Du hast ja recht." grinste sie dann.


    "Dann mach, dass du los kommst. Und wenn du heute Abend nicht nach Hause kommst, dann landest du in nem ganz anderen Carcer." drohte sie ihm spielerisch.


    Sie stieg noch einmal auf ihre Zehenspitze, küsste Sedulus einen Moment länger als sonst und meinte dann nur noch leise an seinem Ohr "Ich werde im Bett auf dich warten."

    Ein wenig verstimmt von Sedulus antwort, hingegen von seiner beginnenden Massage sogleich besänftig knurrte Paulina nur kurz verstimmt, bevor sie in einen Ton überging, der mehr in das wohlige Knurren eines gekraulten Katers überging.


    "Nun gut, dann verschieben wir das. Wenn du im Carcer wärst, hätte ich ja erst recht nichts von dir." lächelte sie dann.


    Innerlich hoffte sie das der Tag schnell vergehen und somit der Abend an diesem Tage schnell kommen würde, da die Hände ihres Gatten auf ihrem Nacken ihr die ganze Idee nur noch schmackhafter machten.


    "Ja, eben jene. Aelia Vespa. Sie hat mir vor ein paar Tagen geschrieben, dass sie nun auch in Germania ist und sich freuen würde, wenn wir uns treffen könnten. Und ich dachte, dass diese eine schöne Gelegenheit wäre ihr die schöne Casa in der wir leben zu zeigen. Das stört dich doch nicht, oder?" fragte sie und schaute ihn mit ihren großen blauen Augen bittend an. Da streiten ja nicht half, musste sie ihre Taktik ihren Mann zu etwas zu bewegen halt umstellen. :D

    Als Paulina die Worte ihres Ehemannes hörte löste sich augenblicklich ihre Anspannung und ein leichtes, versöhnliches Lächeln trat auf ihre Züge.


    "Ja, mir tut es auch leid. Ich hätte vieles von dem, was ich an diesem Tag gesagt habe, nicht sagen sollen." gab sie dann ebenfalls zu. Und sobald beide endlich zugegeben hatten, dass es ihnen Leid tat, hatte Paulina das starke Bedürfnis der Versöhnung anderweitig Ausdruck zu verleihen. 8)
    Und der Vorschlag des massierens fügte sich nahezu perfekt in diese Stimmung.


    Sie stand auf, ging zu ihrem Mann hinüber und setzte sich auf dessen Schoß, bevor sie ihm einen Kuss gab.


    "Diese Idee gefällt mir wirklich gut." Dann jedoch fiel ihr noch etwas ein.
    "Achja, bevor wir uns dazu ins Bett begeben," grinste sie ,"und ich es darüber wieder vergesse zu erwähnen : Vespa ist zur Zeit in Confluentes und ich habe sie eingeladen uns zu besuchen. Das ist doch in Ordnung, oder?"

    Paulina fand die Aussagen ihres Mannes durchaus interessant. Dachte er etwa selbst darüber nach , sie zu prügeln, fragte sie sich dann. Doch das, dachte sie weiter, würde er sich nur einmal erlauben.


    "Sprich ruhig weiter." meinte sie trocken. Sie selbst war schon wieder leicht angespannt und das Gefühl, dass die beiden erneut Glatteis betraten wurde immer größer. Dabei wollte sie doch eigentlich nur, dass sie das Gewesene klären und wieder glücklich miteinander klären wollten.

    "Nunja, ich kann den Händler auch fragen, ob er mir die Decken schenkt. Sollte das nicht der Fall sein, werde ich wohl Geld benötigen." meinte Paulina dann grinsend. :D


    Auf seine nächsten Worte hin spürte sie, wie die Spannung im Raum erneut größer wurde. Sedulus wirkte noch immer gereizt. 8)


    "Gehört es sich für verheiratete Leute auch mit Gegenständen durch die Gegend zu werfen, sich anzuschreien und in getrennten Betten zu schlafen?" fragte sie dann leicht genervt von Sedulus gespielter Ahnungslosigkeit. Schließlich wusste er ja selbst, dass sie am gestrigen Tag auch nicht wie normale Eheleute, aus eben jenen Gründen, miteinander gefrühstückt hatten.

    Paulina hatte das Gefühl, dass ihr Gatte schon wieder den ein oder anderen weniger freundlichen Gedanken dachte, äußerte sich jedoch nicht dazu, damit dieses leidige Thema nicht erneut aufflammte.


    "Ja, so sieht es wohl aus." meinte sie dann kurz angebunden.


    Nun jedoch fiel ihr kein allgemeines Thema mehr ein, zu dem sie etwas hätte sagen können. Und ohnehin lag auf der ganzen Unterhaltung stets der Schleier der unausgesprochenen Streitigkeiten. Keiner von beiden, das war klar, hatte so schnell vergessen, was passiert war. Noch immer hatte Paulina vor Augen, wie ihr Ehemann auf einmal den Becher gegen die Wand warf, bevor er wutentbrannt davon stapfte. Sie erwartete eine Entschuldigung, das war sicher. Vorher konnte und wollte sie nicht so weiter machen wie zuvor.


    "Ich bin erstaunt, dass du zum Frühstück hast nach mir schicken lassen." meinte sie dann leicht und forderte indirekt eine Erklärung für Sedulus Beweggründe.

    Paulina nahm erneut einen Schluck aus ihrem Becher.


    "Dann bleibt mir nichts weiter übrig, als zu hoffen, dass ihr keinem dieser Barbaren begegnet."


    Paulina war erstaunt wie schnell dieses Thema die unausgesprochenen Streitigkeiten vergessen gemacht hatte und schüttelte unbewusst leicht mit dem Kopf.


    "A propos kalt,"meinte Paulina dann,"ich glaube wir bräuchten noch neue Decken hier in der Casa. Die alten sind im Laufe der Zeit ziemlich runtergekommen. Und im Winter wird es wie du schon sagtest, ziemlich kalt. Was meinst du?" fragte sie ihren Ehemann.

    Der Bote hatte sein Pferd leicht getrieben, damit er es schaffen konnte den Rückweg noch vor Einbruch der Dunkelheit zurückgelegt zu haben.
    So saß er leicht außer Atem auf seinem Pferd und sprach eine der Wachen an.


    "Salve Miles, ich habe hier eine Nachricht für eine gewisse Aelia Vespa, die hier im Castellum leben soll."
    Dann reichte er die noch gesiegelte Schriftrolle hinab.



    An
    Aelia Vespa
    Castellum der Ala II Numidia
    Confluentes


    Liebe Freundin,


    du hast keine Vorstellung wieviel Freude das Eintreffen deiner Nachricht bei mir auslöste. Zunächst einmal sollst du versichert sein, dass es mir gut geht. Alles weitere können wir sehr gerne bei dem angesprochenen Treffen besprechen.
    Da du mir die Wahl des Ortes überlassen hast, so sei gewiss, dass ich den Weg nach Confluentes nicht scheue, ich dir jedoch sehr gerne die Casa zeigen würde, als deren Herrin ich mich nun bezeichnen darf.
    Wenn es dir also recht wäre, würde ich dich einladen, mich einfach hier in der Casa Germanica zu besuchen. Auch Unterkünfte für die Nacht sind genügend vorhanden, solltest du länger bleiben wollen es zu spät für die Rückreise werden. Schicke mir einfach einen Boten, wann du mich und meinen Mann hier besuchen möchtest, und es wird alles bereit sein.


    Ich freue mich sehr darauf, dich wieder zu sehen.


    Vale
    Paulina


    Einen Moment überlegte Paulina und dann fiel ihr ein, von wem ihr Gatte sprach. Sie hatte dieses Tier von einem Mann nur wenig Male gesehen. Aber seine Statur war unweigerlich einschüchternd.


    "Du meinst ich muss mir eine Horde Gunhrabans vorstellen?" fragte sie dann ungläubig. Die konnte doch unmöglich alle so groß sein, dachte sie dann.


    "Ich hoffe, dass du des Nachts heimkehren wirst, so reicht es, wenn ich mir den ganzen Tag über Sorgen mache und kann mich zumindest wenn du nachts neben mir liegst wieder entspannen." Die Vorstellung ihren Ehemann ständig in dieser Wildnis und der Gefahr zuwissen, behagte ihr immer weniger.

    "Vielleicht hast du recht." meinte Paulina. Sie konnte sich die Germanen nicht so recht vorstellen. Die mussten ja gigantisch sein, so wie ihr Gatte sie beschrieb.


    "Ich würde gern mal einen solchen Krieger sehen." meinte sie dann ehrlich. "Wenn auch am liebsten in Ketten." lächelte sie dann.


    "Wovon hängt es ab, ob dieses Kommando stattfindet und wie lange wirst du fort sein?"
    Irgendwie entstand in Paulina langsam aber sicher ein ungutes Gefühl, als sie realisierte, was dieses Kommando alles bedeuten konnte.

    Sie ignorierte den Kommentar ihres Gatten und dessen Kopfschütteln einfach. Das Thema Weben war ohnehin seit dem letzten Streit etwas brenzlig.


    "Ach, ist das war?" fragte Paulina auf dessen Kommentar hin ironisch. "Ich dachte Essen vertreibe nur die Langeweile."
    Dennoch rührte sie nichts weiter an. Sie hatte gerade einfach keinen Appetit. Aber immerhin griff sie zu ihrem Becher mit Saft, von dem sie ein wenig trank.


    "Sedulus, du solltest nicht daran zweifeln, dass ich, wenn du erst einmal fort bist, vor Sorge beinahe vergehen werde." sagte sie dann leise aber ehrlich, fuhr dann aber schmunzelnd fort :
    "Und gibt es nicht einen Spruch, der besagt : Auf die Größe kommts nicht an?" :D

    "Nunja, das sind vermutlich die Frauen, die beim vielen Weben ihr Gefühl für das richtige Maß verloren haben." schnappte Paulina zurück. So verworren alles seit jenem merkwürdigen Streit geworden war, soweit war es nun auch noch nicht, dass sie sich das anhören musste. Immerhin liebte sie Sedulus, und wenn er sich in so kurzer Zeit darüber nicht mehr sicher war, dann musste er spinnen. 8)


    Paulina sah, wie Sedulus aß und trank. Doch ihr selbst war gerade ein wenig der Apetit vergangen.


    "Wäre ich nicht so überzeugt von den soldatischen Fähigkeiten meines Mannes, würde ich mir sicher größere Sorgen machen." meinte sie dann trocken.

    Paulina fragte sich, ob ihre Mann seine Worte ernst gemeint hatte. War es wirklich schon so weit, dass er nicht mehr sicher war, ob sie um seine Gesundheit besorgt war.


    "Wie kannst du in Frage stellen, ob mich diese Tatsache beruhigt?" fragte sie dann leicht entrüstet.


    "So sehr ich dich in den letzten Tagen auch verflucht haben mag, so gering ist mein Interesse daran bald Witwe zu sein." meinte sie dann etwas frostig.

    Paulina war einerseits erstaunt darüber, wie sie es schafften, das eine leidige Thema noch immer zu umschiffen und war andererseits auf einmal von der Neuigkeit ihres Mannes überrascht.


    "Ein Kommando?" wiederholte sie und fragte sich, wie das aussehen würde. Würde es gefährlich sein und würde Sedulus sie dann hier in Mogontiacum allein lassen.
    "Ich weiß garnicht, was ich dazu sagen soll. Ist das was Gutes oder was Schlechtes?" fragte sie, weil sie selbst noch unschlüssig war.

    Paulina sah, wie ihr Mann ein misslungenes Lächeln probierte. Ja, dachte sie dann, irgendwie war diese Situation komisch und alles andere als entspannt.


    "Wundert dich das, wenn du seit zwei Nächten nicht richtig geschlafen hast?" fragte sie ihn dann und ließ die Ursache für diese Tatsache bewusst unausgesprochen.