Zitat
Original von Duccia Clara
Du sagst es
Einerseits muss ich in diesem Punkt zugeben, dass du irgendwo recht hast, Corvinus. Andererseits ist das denk ich auch immer eine Frage des Ausmaßes.
Wäre der Verlauf so gewesen, dass die beiden an irgendeinem abgeschiedenen Ort, wo nie jemand vorbeikommt, ihren Spaß gehabt hätten, dann wäre eine solche Entdeckung sicher mehr als unrealistisch und vielleicht sogar böswillig.
Aber wenn es wie in diesem Fall ist, und jemand in der gens-eigenen Casa "seinen Spaß hat" und ein fremder Mann abends ein Zimmer betritt und erst morgens das Haus wieder verlässt, dann , tut mir leid, dass so sagen zu müssen, wäre es wohl eher unrealistisch, dass dies keiner mitbekommt.
Von diesem Fall mal abgesehen, ist das ohnehin ein schwieriges Thema, wieweit absprachen stattfinden sollten und wieweit der eigene Wunsch eines Spielers wirklich sein Umfeld bestimmen sollte.
Wenn man das auf die Spitze treiben wollte, so könnte man ja selbst in einem Fall, wenn sie es an jedem Tag in einem anderen Zimmer... naja, ihr wisst schon... und jedesmal schreiben, dass niemand sie bemerkte oder niemand da war, dann wird es doch sehr unrealistisch. Und ein jeder von uns weiß doch, dass das "Leben" (jetzt mal der einzelnen Charaktere im Spiel) nicht immer so läuft wie es einem passt. Und man sollte die Konsequenzen, die sein eigenes Handeln haben kann, dann halt auch tragen. Aber das nur mal zu meiner Meinung.
Im Allgemeinen bin ich natürlich auch schlichtweg für eine freundliche Lösung. Obwohl das, was Venusia meinte, ja schon deutlich nach einem solchen Angebot anhörte.
Achja, noch ne kurze Anmerkung zur Historie :
Natürlich gab es zu jeder Zeit "verruchte" Frauen, auch in der Antike. Doch wie vorerst zumindest ihr Ansehen in diesem Fall darunter litt ist auch zur genüge überliefert. Vorerst gilt für ein, und um eine solche handelt es sich ja in diesem Fall, römische Bürgerin als eine ihrer ersten Tugenden die Keuschheit. Den höchsten Titel den eine Frau erlangen konnte, war der einer unavira (einer nur einmal verheirateten Frau). Und wie bedeutsam die Keuschheit für das Selbstverständnis einer römischen Frau war, zeigt an aller erster Stelle schon die Idealisierung dieser Tugend in der Rolle der Lucretia im Gründungsmythos der Republik.
Und um dem Thema der Germanen nochmal Rechenschaft abzulegen hierzu ein Auszug aus Tacitus`Germania :
"Gleichwohl halten die Germanen auf strenge Ehezucht, und in keinem Punkte verdienen ihre Sitten größeres Lob. Denn sie sind fast die einzigen unter den Barbaren, die sich mit e i n e r Gattin begnügen;[...] So leben die Frauen in wohlbehüteter Sittsamkeit, nicht durch lüsterne Schauspiele, nicht durch aufreizende Gelage verführt. Heimliche Briefe sind den Männern ebenso unbekannt wie den Frauen. Überaus selten ist trotz der so zahlreichen Bevölkerung ein Ehebruch. Die Strafe folgt auf der Stelle und ist dem Manne überlassen : er schneidet der Ehebrecherin das Haar ab, jagt sie nackt vor den Augen der Verwandten aus dem Hause und treibt sie mit Rutenstreichen durch das ganze Dorf. Denn für Preisgabe der Keuschheit gibt es keine Nachsicht : nicht Schönheit, nicht Jugend, nicht Reichtum verschaffen einer solchen Frau wieder einen Mann.Dort nämlich lacht niemand über Ausschweifungen, und verführen und sich verführen lassen nennt man nicht "modern".
Besser noch steht es mit den Stämmen, in denen nur Jungfrauen heiraten und das Hoffen und Wünschen der Frau ein für allemal ein Ende hat. Nur e i n e n Gatten bekommen sie dort, ebenso wie nur einen Leib und nur ein Leben; kein Gedanke soll weiter reichen, kein Verlangen darüber hinaus anhalten; nicht den Ehemann, sondern gleichsam die Ehe selbst sollen sie in ihm lieben. "
Um es mal wissenschaftlich zu machen, noch die Quelle :
Tacitus: Germania. Übers., erl. und mit einem Nachw. hrsg. von Manfred Fuhrmann. Stuttgart: Reclam, 1972. S.27-31.
Ich denke damit wäre klar, auch wenn es sich bei Duccia Clara um eine Witwe handelt, wie unwahrscheinlich ein solches Verhalten war und welche Konsequenzen es in einer germanisch verdingten Familie hätte.
Herrje, solch eine Arbeit um diese Uhrzeit. *sfz* Ich geh schlafen .