Paulina konnte den Worten ihres Gatten nicht so recht glauben schenken... dennoch schöpfte sie bei dem Gedanken, dass auch er sich schlecht gefühlt hatte immerhin Hoffnung.
"Du hast dich wie ein getretener Hund gefühlt? Wieso hast du dich denn dann wie Hercules furens aufgeführt? Du hast nicht nur den Sklaven angeschrien, sondern auch mich. Du hast mit Gegenständen um dich geschmissen.Sedulus, ich habe dich kaum wieder erkannt. So bist du noch nie mit mir umgegangen..." sagte sie dann einerseits noch immer wütend, andererseits traurig, dass es soweit gekommen war.
"Nein, ich war zu alleine in diesem riesen Haus und habe mir Sorgen gemacht, dass du irgendwas dummes anstellen könntest. Ich habe mich selten in meinem Leben so allein gefühlt. In dieser fremden Stadt, wo es nicht eine einzige Person gibt, die ich kenne..." sprach sie weiter und brach dann ab, weil sie nicht wusste was sie sagen sollte und spürte, dass sie den Tränen nah war.
Einen Moment später sprach sie dann weiter.
"Es tut mir Leid, wenn ich dich an jenem Abend provoziert oder vor den Kopf gestoßen habe. Aber ich war einfach wütend darüber, mich von dir zu einer Arbeitskraft degradieren zu lassen, die webt und sich im Garten beschäftigt... Du kanntest mein Gemüt bei der Hochzeit. Ich bin davon ausgegangen, du hättest Verständnis dafür." Eine Träne kullerte der jungen Germanica über die Wange. Jedoch wischte sie diese möglichst schnell weg und sprach weiter. Sie war zu stolz um in Tränen auszubrechen.
"Sedulus, ich liebe dich, das tue ich wirklich. Doch an jenem Abend hast du mir Angst gemacht und das war eines der schrecklichsten Gefühle, die ich je hatte."
Sie atmete kurz tief ein um sich zu fassen. "Naja, das wollte ich dir nur sagen. Ich lasse dich dann in Ruhe. Aber keine Sorge, du kannst gerne in unserem Bett schlafen. Ich habe schon heute Nachmittag die Sklaven angeordnet meine Sachen in eines der freien Zimmer zu bringen."
Dann wandte sie sich um, um das Zimmer zu verlassen...