Er schien ihr manchmal unschickliches Wesen anstatt es zu kritisieren wirklich zu schätzen. Das war das erste Mal , dass ihr so jemand begegnete und ohne es zu wissen, hatte er damit großen Eindruck auf Paulina gemacht. Er faszinierte sie.
"Oh, dankeschön." sagte sie freundlich.
"Du warst schon einmal dort? Das ist gut." grinste sie. "Dann brauche ich ja nicht zu befürchten, dass du dich auch auf dem Weg zu mir verläufst." lachte sie. Wie sie es genoss ihn zu necken, dachte sie. Das war wirklich ungewöhnlich. Zwar war das durchaus ein Teil ihres Wesens, doch hatte bisher niemand diese Art von ihr so zu Tage gefördert wie der Mann, der gerade an ihrer Seite ging.
"Ja, stimmt. Das ist gut. Dann berichte mir doch auf dem Weg bis zum Duumvir einfach weiter über dich. Deine Geschichte ist sehr interessant."
Sie blickte ihn an. Sah seine blauen Augen und irgendwas sagte ihr, dass es momentan nichts gab, was sie lieber getan hätte. Einen Moment jedoch dachte sie an Quintus. Die ganze Reise von Germanien bis hier her hatte sie gelitten und sich ihrem Schmerz hingegeben. Als sie hier in Ostia aus der Kutsche gestiegen war, hatte sie sich gesagt, dass sie dies nun hinter sich lassen würde. Doch sie hätte nicht gedacht, dass es ihr so leicht fallen würde. Sie spürte einen kleinen Stich im Herzen. Doch so klein wie er war, erkannte sie, dass die Wunden, die diese Liebe in ihr Herz geschlagen hatten bald verheilt waren. Dann wäre sie vielleicht bereit für eine neue Liebe. Auch wenn sie sich, und das musste sie sich ehrlich eingestehen, noch ein wenig davor fürchtete.
Sie blickte Sedulus an und lächelte. Ja, dachte sie, das Schicksal würde schon noch einiges für sie bereit halten.