Beiträge von Germanica Paulina

    Was hatte er gesagt? Sie wollte gerade schon zu einer Antwort auf seine Frechheit ansetzen, doch in diesem Moment hatte er sich schon zu ihr gebeugt und sie einfach geküsst. Kurz wollte sie sich noch wehren, ergab sich aber sogleich dieser schönen Berührung.
    Sie war verliebt, oh ja... In seiner Offenheit, seinem Humor und vor allem seiner frechen Art schien er ihr absolutes Gegenstück zu sein.


    Nachdem sie sich einen Moment lang einfach küssten, lösten sie sich wieder voneinander. Allerdings nur ein Stück, soweit das Paulina Sedulus wieder in die Augen blicken konnte. Sie lächelte ihn einfach nur an.


    "Du bist wundervoll, Sedi, weißt du das eigentlich?"

    Sedi schien von seiner Aufgabe dieses Mal ebenso wenig begeistert zu sein, wie bei ihrem letzten Treffen. Doch als er leicht das Gesicht verzog musste Paulina sich das Grinsen verkneifen. Sie wollte es ihm ja auch nicht zu einfach machen. :P
    "Ein Schneeglöckchen?" sagte sie überrascht. Damit hatte sie nun beim besten nicht gerechnet. "Und wieso das, wenn ich fragen darf?"

    Er grinste ihr definitiv zu frech, sodass sie garnicht umherkonnte ihm erneut die Zunge herauszustrecken. Bei keinem anderen hätte sie es gewagt, doch bei ihm schon. Ihrem zukünftigen Ehemann, dachte sie glücklich.


    "Hmm... ein Kenner der Flora also. Interessant." Diese Tatsache gefiel ihr wirklich, zeigte sie doch, dass Sedi mehr als nur sein Soldatentum interessierte. Doch eigentlich war dies keine neue Erkenntnis, dachte sie.


    "Wenn ich eine Blume wäre" fragte sie dann,"welche wäre ich deiner Meinung nach?" Die Antwort interessierte sie wirklich, hatte er doch bei ihrem ersten Treffen noch abgelehnt ein Tier zu nennen, das ihr ähnlich war.

    "Das ist eine sehr gute Frage."


    Paulina überlegte einen Moment, aber darüber hatte sie mit Detritus noch nicht gesprochen.


    "Ich nehme mal an, einer der Sklaven ist dafür zuständig.Ich bin beeindruckt wie gut du dich mit den Blumen auszukennen scheinst." bemerkte sie neugierig.


    Sie betrachtete die reiche Flora und genoß den Anblick der vielen verschiedenen Blumen. Der ganze Garten war von deren süßlichen Duft erfüllt und Paulina fühlte sich unglaublich wohl.


    "Ist an meinem Soldaten etwa ein Gärtner verloren gegangen?" neckte sie Sedi.

    Nach ihrem recht kurzen aber ereignisreichen Spaziergang hatte sich Paulina und Sedulus entschieden in die Villa zurückzukehren. Dort konnten sie ungestört und unbesorgter ihrem neuen Glück nachgeben.
    Paulina hatte Sedulus zu einer der hinteren Bänke im Garten geführt auf der sie ungestört waren.
    Außer ihrem Cousin und einigen Sklaven weilte zurzeit niemand in der Villa.

    "Hmm... eine gute Frage. Willst du weitergehen, oder wollen wir lieber zurück in die Villa?" fragte sie ruhiger als ihr zumute war.
    Dort könnten sie sich immerhin ein wenig näher sein, als unter diesen Umständen in der Öffentlichkeit. Aber sie wusste nicht, ob Sedulus das Recht wäre.


    "Ansonsten könnten wir auch auf den Markt gehen. Was meinst du?"

    "Ja, es wird nicht leicht." sagte sie dann ernsthafter. "Aber das wird es wert sein."


    Und so sah sie es auch. Natürlich wäre es ihr lieber sie könnten ihre Gefühle auch nach Außen hin zeigen und sich einfach der Leichtigkeit des Moments hingeben, doch das würde vorerst nunmal nicht gehen.


    Noch einmal nahm sie seine Hand, führte sie an ihren Mund und küsste kurz deren Innenseite. Dann lösten die Beiden sich wieder aus ihrer Umarmung und Paulina sagte:


    "Ja, du hast Recht. Lass uns weitergehen."


    Doch auch das konnte das Lächeln aus ihrem Gesicht nicht verbannen.
    Trotz der Situation war sie unglaublich glücklich.

    Paulina kam es vor , als würde in diesem Moment nichts außer den beiden existieren. Sie spürte wie Sedulus ihr übers Haar streichelte und genoß jede Sekunde der Berührung. Und während sie so dastanden wusste sie, dass sie noch nie in ihrem Leben irgendwo so richtig gewesen war wie hier in seinen Armen.


    "Ja, das ist mir bewusst." sagte sie dann. Doch auch das trübte ihre Stimmung nicht. Es spielte keine Rolle für sie wie lange es dauern würde. Für ihn würde sie warten, egal wie lange.

    "Sedi, das ist nicht schlimm. Wir haben alle Zeit der Welt."

    Und solange sie sich hatten, würden sie beide es auch ohne Probleme aushalten, dachte sie.

    "Zumindest habe ich die."
    sagte sie dann leicht zögerlich. Sie hoffte, dass er das genauso sehen würde.

    Paulina hatte schon sehnsüchtig darauf gewartet und als Sedulus sich endlich zu ihr herunter bückte und sie küsste hatte sie das Gefühl, dass hunderte von Schmetterlingen in ihrem Bauch ihr Unwesen treiben würden. Als der Kuss vorüber war sah sie ihm in die Augen.


    "Ja, Sedi, hundertmal Ja." strahlte sie. "Das würde ich."
    Dann legte sie ihren Kopf an seine Schulter und genoss einfach einen Moment lang diesen wunderschönen Augenblick.


    Doch wann sie heiraten würden, stand in den Sternen. Nur weil man es wollte, hieß es nicht, dass es so einfach gehen würde.


    "Mein Herz gehört dir." flüsterte sie dann leise.

    Unser Weg... Ja, es würde nur noch ihren gemeinsamen Weg gehen. Egal wo er dann hinführen würde, dachte sie.


    Als Sedi ihr dann eröffnete, dass er es anscheinend ernst meinte, hätte Paulina aufschreien können vor Freude, doch sie tat es nicht. Als er sie dann an sich zog schlug ihr Herz wie wild. Sie erwiderte seinen Blick und ihre blauen Augen strahlten vor Glück.


    "Nein, Sedi... das meine ich nicht." lächelte sie ihn freudestrahlend an.
    Doch so schön der Moment auch war, konnte sie ihr Wesen nicht ablegen. Sie konnte die Worte die ihr auf der Zunge lagen nicht unterdrücken, viel zu sehr liebte sie es ihn zu necken.


    Mit hochgezogener Braue schaute sie ihn frech an.
    "Soll das etwa ein Antrag sein?"

    Sie hörte den Worten von Sedi zu und genoss es als er ihre Hand an seinen Mund führte und dann ihren Handrücken küsste.


    "Ich würde dir überall hin folgen." sagte sie dann leise. Und sie wusste, dass dies die Wahrheit war. Was auch immer es war, dass die beiden so schnell so sehr aneinander band, sie wusste es würde ewig anhalten.


    Und erst dann wurde ihr klar , was Sedi vorher gesagt hatte. Bei ihrer Hochzeit? Abrupt blieb sie stehen und schaute zu ihm hoch.


    "Unserer Hochzeit?" fragte sie verdutzt. Ein unsagbar schönes Gefühl machte sich in ihr breit. Meinte er das wirklich ernst? Sie konnte es nicht glauben. Dachte er wirklich ebenso wie sie?

    "Nach außen hin mag er sicher mitunter ein wenig absonderlich erscheinen. Aber er ist eine gute Seele." sagte sie voller Überzeugung. Sie liebte ihren Cousin nuneinmal so wie er war.


    "Ich finde irgendwie, dass du in meiner Gegenwart zu häufig das Wort langweilig in den Mund nimmst." sagte sie und streckte ihm die Zunge heraus. " Ich könnte es ja beinahe persönlich nehmen."


    "Ich vertraue einfach mal dem Schicksal, dass es dich mir nicht so schnell rauben wird, wenn es uns doch gerade erst zusammengeführt hat." sagte sie ehrlich. Und sie wusste, dass sie vermutlich garnicht mehr anders konnte, als an Sedulus Seite zu sein, wo auch immer das wäre. Bei diesem Gedanken strich sie kurz mit dem Daumen über Sedulus Hand, die noch immer die ihre hielt,

    Wir beide in Alexandria, dachte Paulina einfach.
    "Was für eine schöne Vorstellung." sagte sie während sie ihn kurz von unten herauf anstrahlte.


    "Mein Vetter? Ich weiß nicht ob du ihn kennst. Lucius Octavius Detritus. Ich kenne ihn schon seit ich ganz klein war und wir haben uns immer sehr gut verstanden. Das tun wir auch jetzt noch, von ein paar merkwürdigen Anwandlungen seinerseits einmal abgesehen. Er hält sich ein Rieseneidechse namens Paulchen. Aber so ist er nunmal." lachte sie bei der Erinnerung an ihre erste Begegnung mit dem Tier. Einfach zu abstrus um ernst zu sein.

    "Ja, ich verstehe dich schon. Für jemanden wie dich muss es hier sehr langweilig sein."
    Er war nun einmal nach dem was sie bisher von ihm gehört hatte ein abenteuerlustiger Mensch. Und war es nicht zum Teil auch das, was sie an ihm gereizt hatte? Ihre Sorge würde sie unterdrücken müssen, das Leben war nun einmal gefährlich.


    "Außerdem erwarte ich sowieso , dass du es schaffst die Bösewichte zu besiegen." :P neckte sie ihn um die dunklen Gedanken zu vertreiben.

    "Ich habe auch sehr oft an dich gedacht, Sedulus." sagte sie ehrlich.
    "Alexandria? Das klingt traumhaft." Wie sehr wünschte sie, dieser Traum würde in Erfüllung gehen. Sie schenkte ihm einen liebevollen Blick.

    "Hmm... ja, ich denke so könnte man es beschreiben."
    lachte sie.
    "Nein, im Ernst, soviel habe ich nicht gemacht. Ich habe mich erstmal wieder in der Villa eingelebt, viel mit meinem Cousin gesprochen, gelesen und ähnliche Dinge. Und eben an dich gedacht. Nicht wirklich sehr aufregend." sagte sie ehrlich. Es gab aus den letzten Tagen nicht viel zu berichten.


    Bei seinen nächsten Worten allerdings verlor sich Paulinas lächeln kurz. Ja, Rom war gefährlich und die Vorstellung, dass Sedulus dieser Gefahr ausgesetzt war gefiel ihr nicht.


    "Dann solltest du vielleicht doch länger hier bleiben. " sagte sie ernsthaft besorgt.

    Als Paulina merkte, dass Sedi ihre Hand nahm, lächelte sie einfach nur fröhlich. Das Leben konnte ja so schön sein. Sie fühlte sich von Kopf bis Fuß einfach nur Wohl. Alles erschien in Sedulus Begleitung einfach richtig zu sein.


    "Nunja..." tat sie so als würde sie grübeln," ein klein wenig kenn ich mich vielleicht doch noch aus. Aberich garantiere für nichts."
    Sie hatte keine Ahnung wohin ihr Weg sie führen würde. Sie wollte sich einfach an jeder Kreuzung neu entscheiden welchen Weg sie weitergehen würden.

    "Sag, Sedi, du hast mir noch garnicht erzählt, wie es dir in den letzten Tagen seit unserem Treffen ergangen ist."
    merkte sie an. Es interessierte sie wirklich, was er getrieben hatte.

    "Zumindest hast du meinem Befehl gehorcht und zugesehen, dass dir nichts geschehen ist."
    grinste sie ihn bei der Erinnerung an ihre Verabschiedung vor ein paar Tagen an.

    Seine sanften Worte rührten Paulina ein wenig. Sie wusste, dass sie bei Sedulus richtig war. Er würde sie träumen lassen. Nein, er würde sogar mit ihr träumen, dachte sie dann.


    Bei seinen nächsten Worten lächelte sie wieder. Er und ihr Herr? Der würde sich noch umgucken.
    "Mir persönlich ist Rom auch lieber. Aber an sich reicht es mir da zu sein, wo du gerade bist." lächelte sie ihn charmant an. Immerhin war er der Grund dafür, dass sich ihr Aufenthalt hier länger hinzog als zunächst geplant.


    "Ja, lass uns gehen." sagte sie und ging dann die Stufen von der Villa hinab. Sedi würde ihr folgen, dachte sie dann. Vermutlich überallhin... Und bei diesem Gedanken spürte sie dieses leichte Kribbeln in der Magengegend.


    Mal schauen wohin der Weg sie führen würde...

    Mein Herz? Paulina war bei diesen Worten so glücklich wie seit langem nicht. Auch ihr ging es nicht anders, ihr Herz gehörte ihm. Vielleicht hatte es das schon in dem Moment als sie ihn das erste Mal erblickt hatte. Schicksal, dachte sie ...
    "Ich weiß, dass es nicht geht. Doch lass mich einfach einen Moment davon träumen." Was eine schöne Vorstellung das doch war. Einfach auf und davon, nur sie und Sedulus, egal wohin.


    Bei seinen nächsten Worten musste sie lächeln.
    "Mein Sklave? Überleg dir das lieber nochmal. Wer weiß ob ich eine gute Herrin bin." schäkerte sie.


    "Nun, da du das nun aber gesagt hast, nehme ich dich einfach beim Wort." grinste sie voller Vorfreude.
    "Wie wäre es, wenn wir einfach spazieren gehen und schauen, was für ein schönes Plätzchen wir finden. Ostia hat sich sehr verändert und da du dich auch nicht auskennst, sollten wir es einfach dem Schicksal überlassen, wo uns der Weg hinführt." Schließlich hatte das Schicksal ja anscheinend einen Plan für sie, dachte die beiden, dachte sie freudig.

    Auch sie würde nur zugern von ihm entführt werden. Egal wohin, nur an seiner Seite, dachte sie und erschrak ein wenig bei ihren Gedanken. Doch sie kam vor allem aufgrund der letzten Tage nicht umhin sich einzugestehen, dass es mehr war als Freundschaft, die sie zu Sedi hinzuziehen schien. Viel mehr als das...


    "Tu es doch einfach." grinste sie frech. Doch dass das Wunschdenken bleiben musste war beiden klar. Sie hatten Verpflichtungen. Dennoch würden sie auf ihre Art und Weise einen Weg finden zusammen zu sein. Wenn auch ohne Entführung.


    "Nein im Ernst, ich freue mich sehr, dich zu sehen. Hast du etwas bestimmtes mit mir vor oder darf ich dich hineinbitten?" fragte sie freundlich und fröhlich zugleich. Sie wusste , dass dies was auch immer sie taten ein unglaublicher schöner Tag für sie sein würde. Hauptsache ihr Soldat war an ihrer Seite. ;)