Beiträge von Germanica Paulina

    Der Sklave führte den jungen Mann wie angekündigt in das Atrium der Casa und deutete ihm an, sich doch zu setzen.
    "Warte hier bitte einen Moment. Ich gebe der Herrin Bescheid."
    Dann gab er einem anderen der Sklaven ein Zeichen, der sogleich mit einem mit Wein und Wasser beladenem Tablett herankam und dem Gast etwas zu trinken anbot.
    Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg in den Hortus, wo er die Domina und das Kind zuletzt gesehen hatte...

    Mit eilenden Schritten erreichte ein Sklave der Casa Germanica das Officium und reichte dem Beamten eine Schriftrolle.
    "Der Brief muss so schnell es geht los. Eilbrief." Und nachdem er das losgeworden war lächelte er das erste Mal seit seinem Auftrag entspannt. Immerhin war es ein Freudentag für den gesamten Haushalt.
    "Mein dominus ist Vater geworden." erklärte er dann mit einem fröhlichen Augenzwinkern sein Grinsen bevor er sich fröhlich auf den Weg zurück zur Casa machte.



    EILBRIEF


    An
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica
    Roma
    Italia



    Mein Liebster,


    du wirst es nicht glauben, zumindest fällt es mir noch schwer dies zu tun, wenn ich das kleine Wunder in meinen Armen betrachte, aber wir sind Eltern. Iuno hat uns beiden eine gesunde Tochter geschenkt und ich habe noch nie etwas so wunderschönes gesehen. Sie ist so winzig und dennoch schon so kräftig. Ich habe wenn ich ihr in die Augen schaue das Gefühl sie will die Welt, die sie gerade erst erblickt hat, sogleich erobern. Du wirst sie lieben, dessen bin ich sicher und du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich wünschte, du könntest die Kleine jetzt sehen. Danke den Göttern für dieses kleine Wunder, ich tue es auch. Doch nun bin ich sehr, sehr erschöpft. Ich schreibe dir aber bald mehr von unserer Tochter ( klingt das nicht noch merkwürdig ungewohnt? ) .
    Gib auf dich Acht, mein Liebster,
    du fehlst nun nicht mehr nur mir, sondern auch deiner Tochter,


    deine dich liebende Frau und Mutter deines Kindes,

    Paulina


    Sim-Off:

    Geld wird sofort überwiesen!

    Die alte Amme lächelte leicht, als sie sah welches Geschlecht das Kind hatte. Im Gegensatz zu den meisten Männern freute sie sich immer sehr über die Geburt von Mädchen, die nach Meinung der alten Frau, Söhnen in keinster Weise nachstanden. Doch da sie nach ihrer Meinung nie gefragt wurde schritt sie nur lächelnd mit dem Kind auf dem Arm zu der erschöpften jungen Frau hinüber und legte es ihr mit den Worten. "Es ist ein Mädchen." sanft in die Arme.


    Paulina selbst war es letztlich gleich gewesen, was es denn nun war. Die Freude darüber, dass das Kind gesund und ohne größere Schwierigkeiten zur Welt gekommen war, war groß genug. Nur die Neugierde ließ sie eine Augenbraue leich fragend hochziehen, als die Amme lächelnd auf sie zukam. Ein Mädchen also, dachte sie dann glücklich. Sie hatte ihrem Ehemann eine Tochter geschenkt und dabei das Gefühl, dass dies der wohl schönste Tag ihres Lebens war. Fasziniert betrachtete sie die großen blauen Augen dieses kleinen Wunders und dessen winzige Fingerchen. Lange lagen Mutter und Kindi so da und bestaunten sich gegenseitig mit großen Augen, völlig in ihrer eigenen kleinen Welt versunken. Erst einige Zeit später gab Paulina ihre Tochter kurzzeitig aus den Armen um sich sogleich an ein Paar Zeilen für ihren Ehemann zu machen, der von all dem vermutlich noch nicht einmal etwas ahnte. Nachdem sie einen Sklaven mit dem Brief losgeschickt hatte und noch bevor sie jemanden bitten konnte, ihr ihre Tochter zu bringen, war die junge Germanica auch schon eingeschlafen...

    Paulina war am frühen morgen von einem komischen Ziehen im Unterleib aus dem Schlaf gerissen worden. Zunächst hatte sie recht verängstigt nach ihrem mittlerweile mehr als nur rundem Bauch gegriffen, in Sorge etwas würde nicht stimmen. Doch da der Schmerz sogleich wieder nachließ und auch kein Blut oder ähnliches zu sehen war beruhigte sie sich sogleich wieder.
    Einen Moment später durchfuhr sie die Erkenntnis wie ein Blitz. Es war soweit, das Kind würde kommen. Genau das war es gewesen, was die Hebamme ihr beschrieben hatte und das würde heißen, dass sie nun ihr Kind zur Welt bringen würde. Halb ängstlich, halb freudig stand sie auf und schickte sogleich eine Sklavin mit Anweisungen los. Das Vorgehen war gut geplant, und jeder im Haushalt wusste nun, was er zu tun hatte.
    Paulina selbst schritt noch eine Weile durchs Zimmer, bis sie der Schmerz zu unangenehm wurde und schon kurze Zeit später trafen Arzt und Hebamme ein. Mittlerweile war die Freude zum Großteil der Angst und dem Schmerz gewichen, doch Paulina entschied sich trotz allem Stärke zu zeigen. Alles, worum es nun ging, war dieses Kind gesund zur Welt zu bringen und so lehnte sie sich in die zurechtgerückten Kissen und tat, was immer ihr gesagt wurde...


    Einige Stunden und viele Schmerzen später sank Paulina in ihr Kissen zurück. Die Haare verschwitzt auf ihrer Stirn und im Nacken klebend, die Wangen rot vor Erschöpfung und schwer atmend lehnte sie sich zurück und blick dann zu der Hebamme hinüber, die gerade dabei war einen kleinen blutverschmierten und zur Hälfte in Leinen gehüllten Körper in die Luft zu heben und genau zu inspizieren.
    Im gleichen Moment hörte Paulina den ersten Atemzug, dicht gefolgt von dem ersten Schrei, ihres Kindes und ihr Herz floss über vor Glück. Kein Mensch, der dies noch nicht erlebt hatte, würde die Gefühle eine frischgebackenen Mutter je verstehen können.
    Und während Paulina Glückstränen über die Wangenkullerten schlug die Hebamme das Leinentuch zurück um nachzuschauen, ob sie soeben den Sohn oder die Tochter der jungen Frau im Bett vor ihr geholfen hatte zur Welt zu bringen ...


    An
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica
    Roma
    Italia



    Mein Liebster,


    wie lange nun bist du schon fort? Es kommt mir wie Ewigkeiten vor. Ich hoffe, dass in Rom alles nach deinen Wünschen verläuft. Hier verlaufen die Tage schleppend, ich werde immer runder und runder, aber das muss ja so sein. Unserem ungeborenen Kind geht es gut, wenn man der Hebamme glauben mag. Doch auch ich fühle es so. Lange wird es sicher nicht mehr dauern und ich kann es kaum erwarten wieder ohne Anstrengung von einem Stuhl aufzustehen.
    Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen wieder wärmer. Und dennoch beneide ich dich um die Wärme Roms und das bunte Treiben dort. Doch derzeit gilt meine volle Aufmerksamkeit unserem Kind und daher bin ich schlichtweg zufrieden, dass alles gut zu laufen scheint.
    Dennoch würden mich Zeilen von dir aus Rom freuen, darüber, was derzeit los ist, wie es unseren Freunden und Verwandten geht und wie deine politischen Bemühungen laufen.


    Sobald das Kind geboren ist, werde ich dir eine Eilnachricht schicken, es kann nicht mehr lange dauern.


    Vale bene, mein Liebster,


    deine Frau und die baldige Mutter deines Kindes,


    Paulina





    Sim-Off:

    Bezahlt ;)

    Es war nun schon eine Weile her, dass ihr Mann nach Rom aufgebrochen war und Paulina saß wie so oft in letzter Zeit alleine im Atrium und dachte nach. Sie fragte sich, wie es ihrem Gatten wohl ging und was er in Rom so trieb, während sie hier sehnsüchtig die Geburt ihres Kindes erwartete. Unbewusst strich sie sich über ihren Bauch der mittlerweile die Form eine Wassermelone angenommen hatte. Sie stimmte der Hebamme, die letztens erst da gewesen war zu, dass es bis zur Geburt nicht mehr lange hin sein konnte und sie war ehrlich gesagt froh darum. Mittlerweile bewegte sie sich mehr oder minder wie eine Tonne durch die Gegend und sowohl das Aufstehen als auch das sich auf einem Stuhl oder einer Liege niederlassen fielen ihr immer schwerer.
    Sie war gespannt, was es letztlich war , was in ihr heranwuchs. Ein Sohn, ein starker Nachfolger für ihren geliebten Gatten oder doch eine Tochter? Den Göttern sei dank hatte ihr Mann ihr gesagt, dass es ihm gleich wäre was es sein würde und dass er sich über beides freuen würde. Und von daher konnte Paulina die Geburt völlig entspannt abwarten, ohne Sorge ob sie dem Wunsch ihres Mannes würde nachkommen können und freute sich gleichermaßen auf beide Möglichkeiten.
    Noch einmal strich sie sich über den Bauch als sie sich entschied ihrem Mann einen Brief zu schreiben. Doch da sie keine Lust verspürte sich erneut aufzuraffen winkte sie eine der Sklavinnen heran, die sie in ihrem derzeitigen Zustand stets begleiteten, auf alle Eventualitäten vorbereitet und ließ sich Stift und Papier bringen...

    Nach dem Kichern wurde auch Paulinas Miene ernster und sie bedauerte ihre Freundin um ihrer Sorgen willen.
    "Krieg... Krieg ist immer Sache der Männer und es sind die Frauen, die zu Hause sitzen und warten. Dieser ganze Feldzug dauert schon viel zu lange. Aber sorge dich nicht. Ich bin sicher , dass es ihm gut geht und dass er in absehbarer Zeit zurückkehren wird. Wie hoffentlich der Großteil unserer Truppen." versuchte sie Vespa zu trösten.


    "In einem Castellum? Ach Herrje. Ich bin froh, dass ich hier leben kann und mein Mann nur zur Arbeit ins Castellum muss. Dort leben? Oh nein, danke. Aber ich versteh was du meinst. Nichts hier in Germanien ist wirklich so wie in Roma, da können sie die Germanen noch so zivilisieren." meinte sie dann ein wenig melancholisch. Sie war gerade erst aus Roma zurückgekehrt und bereits jetzt fehlte ihr wieder das ein oder andere hier. Aber nunja, sie hatte nun einmal einen Mann geheiratet und an dessen Seite würde sie überall hingehen, auch wenn es irgendwo am Ende der Welt wäre.


    Die beiden Freundinnen saßen noch lange zusammen und erzählten sich und sie hatten sich wahrlich viel zu erzählen. Sie unterhielten sich bis in die Nacht hinein, beinahe solange bis ihnen die Augen zufielen und sie sich direkt von der Unterhaltung ins Bett begaben. Paulina in ihr Schlafzimmer, Vespa in eines der vielen geräumigen Gästezimmer.

    Ihr Gatte schien nicht darüber reden zu wollen und Paulina wollte ihn nicht drängen. Irgendwann würde er es ihr schon erzählen, und so lange konnte sie sich gedulden.


    "Bei den Namen..." kam dann als Antwort auf seine Frage.


    Und noch lange saßen die beiden zusammen und überlegten hin und her, welche Namen für ihr Kind wohl in Frage kommen würde. Doch auch nach einiger Zeit hatten sie sich noch nicht einigen können. Vermutlich würden sie das Thema ohnehin noch des öfteren aufgreifen müssen. Immerhin waren es ja auch noch drei Monate bis das Kind endlich auf die Welt kommen würde.
    Irgendwann, nachdem die beiden auch noch gemeinsam zu Abend gegessen hatten, gingen sie ins Bett, und selbst dort unterhielten sie sich noch darüber, was in der Zeit, in der sie einander nicht gesehen hatten, geschehen war.

    Das, was ein Lächeln sein sollte, wirkte viel mehr wie ein Trauerspiel. Paulina setzte einen Blick auf, der einerseits deutlich machte, dass er sie nicht täuschen konnte und andererseits, wie Leid er ihr gerade tat.


    "Das tut mir Leid." meinte sie. "Ich wollte solch bittere Erinnerungen nicht in dir wecken.Fehlen sie dir sehr?"

    "Ja, so wie es scheint, habe ich das." antwortete Paulina lächelnd den Glücksgriff betreffend. Danach stimmte sie in das Kichern ihrer Freundin mit ein. Eine lustige Vorstellung war das schon...


    Dann jedoch strahlten die Augen der Germanica ob des Lobes. "Oh, Dankeschön." Das Kompliment betraf nämlich in ihren Augen nicht nur sie selbst, sondern vielmehr in erster Linie das kleine Leben, dass dafür sorgte, dass sie immer runder wurde.
    "Obwohl ich sagen muss, dass der Bauch mich so langsam einzuschränken beginnt. Ich weiß garnicht, wie rund ich noch werden soll, wenn es nach dem Kleinen Ding geht. Vermutlich müssen wir dann irgendwann noch die Türen verbreitern lassen." übertrieb sie maßlos aber lachte dennoch herzlich.


    "Und, wie geht es dir? Was gibt es neues?" fragte sie. Immerhin war sie nicht die einzige die lange nichts von sich hatte hören lassen.

    Paulina wollte gerade etwas auf die Namensgebung für den Jungen antworten, als Sedulus Gesicht auf einmal alle Farbe auf einmal zu verlieren schien.
    Leich erschrocken beugte sie sich zu ihm hinüber und ergriff seine Hand.


    "Sedulus, ist alles in Ordnung.Habe ich etwas falsches gesagt?" fragte sie entsetzt über die Reaktion ihres Ehemanns. Besorgt blickte sie ihn an, keine Ahnung was es war, was so etwas bei ihrem Mann hatte hervorrufen können.

    Er tat gerade so, als wäre ihre Anmerkung nicht selbsterklärend gewesen. Doch sie tat ihm einfach den Gefallen und erklärte es noch mal. Das er immer so naiv tun musste... :P


    "Naja, warum frage ich wohl. Ich fände es nicht schön, wenn die beiden den gleichen Namen tragen würden. Findest du nicht auch? Vielleicht dann doch lieber Marcus oder Faustus?"


    Bei Sedulus Worten dachte Paulina das erste Mal seit langem an ihre Mutter. Instinktiv strich sie sich über ihren Bauch, bald würde sie die Mutter sein. Nach einem Moment in Gedanken blickte sie dann wieder Sedulus an.


    "Tullia? Hmm..." grübelte sie. "Klingt doch garnicht so schlecht, oder? Oder wir benennen sie nach deiner Mutter."


    Paulina hoffte einfach, dass sie den Mund nicht zu voll genommen hatte. Irgendwie wollte ihr der Name von ihrer Schwiegermutter partout nicht einfallen und sie konnte nur hoffen, dass es nicht allzu schlimm sein würde.

    Gerade wollte Paulina sagen, dass sie mit Gaius einverstanden war, da fiel ihr etwas ein. "Sag mal, heißt nicht der Kleine von deiner Schwester schon Gaius?" Das hatte Paulina vergessen. Sie war sich zwar nicht mehr sicher, aber sie glaubte, dass es so wäre.


    Paulina sah an der Miene die ihr Gatte verzog, dass ihm ihre Vorschläge auch nicht gefielen. Und trotz der liebevollen Geste, die die Zustimmung ihres Mannes war, war dies nicht ganz das was sie wollte. Immerhin sollte auch ihm der Name ihrer Tochter, wenn sie eine bekämen, nicht weniger gefallen als ihr selbst.


    "Nein, Liebster, so geht das nicht. Der Name sollte dir doch schon auch gefallen.Immerhin würde unsere Tochter ihn ihr Leben lang tragen... " meinte sie daher lächelnd.

    Paulina erkannte in der Miene, dass Vespa darüber nachdachte zu schmollen und sie hätte es ihr nicht einmal übel nehmen können. Es war wirklich eine Schande ihrerseits, dass sie es nicht geschafft hatte, ihre beste Freundin zu benachrichtigen. Doch Vespa schien sich dagegen entschieden zu haben sodass Paulina erleichtert lächelte.
    Überrascht aber dennoch erfreut erwiderte sie die Umarmung der Aelierin und strahlte bis über beide Ohren, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten.


    "Ich danke dir." erwiderte sie zunächst auf die Wünsche, von denen sie sicher war, dass sie aus tiefstem Herzen kamen.


    "Ohja, er hat sich wahnsinnig gefreut. Obwohl er sich erst noch daran gewöhnen muss Vater zu werden. Gerade vor ein paar Tagen hat er das Kleine das erste Mal strampeln gefühlt und war zunächst völlig beunruhigt." sprach sie und musst bei der Erinnerung lächeln.


    "Oh, nein. Das hatte ich eigentlich auch gedacht. Doch er ist wirklich ein sehr liebevoller Mann. Er meinte, es sei auch kein Problem, wenn es ein Mädchen würde. Es würde ihn nicht weniger freuen." berichtete sie ihrer Freundin eben jene Tatsache, von der Paulina wusste, dass dies längst nicht üblich war.

    Paulina ließ sich die Vorschläge von Sedulus einen Moment durch den Kopf gehen und meinte dann : "Nein, als die Namen finde ich beide nicht so schön. Aber wenn dir Faustus nicht gefällt, wie wäre es mit Marcus schlicht Gaius?".


    Einen Jungennamen zu finden war wahrlich einfach im Vergleich zu einem Mädchennamen. Diese waren schlichtweg weit gestreuter und es hieß ja nicht umsonst : Wer die Wahl hat, hat die Qual.


    "Flaminina... Najaaa, ich weiß nicht. Und ich glaube nicht, dass unsere Tochter, sollte es denn eine werden, es uns danken würde, fast den gleichen Namen zu tragen wie ich. Wie wäre es mit Silvana? Oder vielleicht Valentina? Valentina klingt doch schön, oder nicht?" Paulina war gespannt, wie lange es wohl dauern würde, bis die beiden sich einig werden würden.

    Wirklich etwas anderes hatte Paulina als Antwort auch nicht erwartet und so grinste sie erstmal. Natürlich hatte sie sich schon zig Gedanken darüber gemacht, auch wenn sie noch keine bestimmten Favoriten hatte.


    "Nunja... ich denke mal in der Tradition deiner Familie sollte ein Sohn denselben Cognomen tragen wie du und dein Vater. Aber als Praenomen fände ich zum Beispiel Lucius ganz schön. Oder aber Faustus, was meinst du?" fragte sie gespannt auf die Meinung ihres Mannes.


    Sie strich sich über den Bauch und lächelte dann verschmitzt."Wenn es jedoch ein Mädchen wird, wird es etwas komplizierter. Wie wäre es mit Flamma oder Melina? Oder Germanica Pia?" Sie grübelte einen weiteren Moment nach und sprach dann weiter. " Serena oder Sorana sind auch nicht schlecht..." mit fragendem Blick schaute sie ihren Mann an.

    Ihr Gatte, und das war auch nicht verwunderlich, schien sehr überrascht von den Bewegungen ihres Kindes zu sein und sah sie fragend aber glücklich an.


    "Das ist ganz normal." beruhigte sie ihn dann lächelnd.


    Sie war froh, dass es ihrem Mann nicht so wichtig schien, sofort einen männlichen Nachkommen zu bekommen. Es gab durchaus Männer die ihre Frauen in dieser Hinsich unter Druck setzten, doch im Verhalten ihres Mannes und in seinen Worten ließ sich nichts außer Glück und Liebe finden.


    Sie genoß seine Küsse und lehnte sich dann leicht in ihrem Stuhl zurück. Ja, sie war sehr froh endlich wieder an der Seite ihres Mannes zu sein. Hier konnte sie sich völlig auf ihre Rolle als werdende Mutter konzentrieren.


    "Wir werden uns wohl noch ein wenig gedulden müssen, bevor wir erfahren was es wird. Aber wir könnten uns schon mal überlegen, wie wir das Kind je nachdem was es wird, nennen." schlug sie mit fragendem Blick vor.

    Paulina wollte gerade zu einer Enschuldigung Vespa gegenüber ansetzen, oder viel mehr zu einer Ausrede, als Rodnand sich noch einmal zu ihr wandte.


    "Gut, ich will hoffen, dass er sich beeilt. Sobald er zurück ist, bringe mehr Speisen." sprach sie dann leise zu ihm hin gewandt und entließ ihn anschließend mit einer kurzen Handbewegung.


    Dann galt ihre volle Aufmerksamkeit wieder ihrer Freundin und ganz in ihrem Mutterglück begriffen, strahlte sie diese dann.


    "Naja, das wie kannst du dir wohl denken." lachte sie zunächst schelmisch, bevor sie wieder etwas ernster weitersprach.


    "Seit sechs Monaten, wenn der Medicus recht behält. Und seit drei Monaten wissen wir es. Jedoch bin ich kurz nach dieser Neuigkeit zur Hochzeit von Sedulus Onkel nach Rom gereist und in all dem Trubel habe ich vergessen, dich zu benachrichtigen. Entschuldige bitte."

    Der Besuch ihrer Freundin kam völlig unerwartet und dennoch eilte Paulina schnellen Schrittes an Rodnands Seite ins Atrium.


    "Aelia!" schrie sie bei ihrem Anblick beinahe auf, brachte die letzten Schritte die zwischen ihnen lagen hinter sich und nahm Vespa, so gut es mit ihrem doch schon beachtlichen Bauch noch ging, in die Arme.


    "Welch ein Geschenk der Götter es doch ist, dich zu sehen." strahlte sie.
    Dann wandte sie sich noch einmal kurz dem Germanen zu : "Bring einen guten Wein, Wasser und das beste was du in der Küche finden kannst, für meinen Gast!".


    Dann schaute sie ihre Freundin an. "Setz dich doch." meinte sie und tat es Vespa dann gleich. "Herrje, was für eine schöne Überraschung. Ich habe überhaupt nicht mit dir gerechnet."