Beiträge von Germanica Paulina

    Paulina hoffte einfach mal, dass ihr Mann wirklich Milde würde walten lassen um die armen Männer nicht noch mehr einzuschüchtern.


    "Nein, Liebster,ich denke ich ziehe mich zurück. Die Reise war anstrengend und in meinem Zustand sollte man ohnehin viel ruhen." meinte sie dann noch kurz zu Sedulus, nickte den beiden Terentiern noch eben aufmunternd zu und verließ dann das Atrium in Richtung Schlafzimmer. Seit sie schwanger war, war sie häufig müde und war ganz froh darüber,dass sie sich nun hinlegen konnte.

    Paulina konnte sich nicht helfen, irgendwie war ihr der junge Soldat sympathisch.


    "Ach, das ist wirklich kein Problem. Der Anstand gebat es, Gäste meines Mannes in seiner Abwesenheit zu empfangen." lächelte sie dann.
    Als sie merkte, wie ihr Mann so tat, als gehöre er nicht zu der Unterhaltung, musste sie leicht grinsen. Er konnte wahrlich unmöglich sein. Dennoch verstand sie, worauf er hinaus wollte und wandte sich noch einmal den anderen beiden zu.


    "Nun denn, da mein Ehemann ja nun eingetroffen ist, ist meine Anwesenheit hier wohl nicht mehr erforderlich. Ihr Männer versteht euch ohnehin viel besser auf Geschäfte solche Art." spielte sie die brave römische Ehefrau.


    "Wenn ihr mich dann entschuldigt.Es hat mich gefreut euer beider Bekanntschaft zu machen. Valete." Dann wandte sie sich um, schenkte ihrem Gatten noch einen schmunzelnden Blick a la "Lass sie Leben!" und zog sich vorerst aus dem Atrium zurück.

    "Verzeih, ich habe irgendwie nie die Zeit gefunden. Du weiß ja wie geschäftig Roma ist. Außerdem war in Gedanken immer schon halb auf der Heimreise, als wieder ein Anlass dazwischen kam." versuchte sie sich zu entschuldigen.


    "Du darfst nicht nur, du sollst sogar." lächelte sie und zeigte ihm, wo er seine Hand am besten hinlegen sollte. Und so viel Glück wie die beiden bisher in ihrem Leben zu Zweit gehabt hatten, so viel Glück hatte auch Sedulus jetzt, denn sein Sproß schien zu ahnen, dass da jemand wichtiges was von ihm wollte und strampelte mit aller Kraft, sodass Paulina selbst kichern musste.


    "Es wird ein starkes Kind und ich bete dafür, dass es ein Sohn wird." meinte sie dann. Was gäbe es schöneres als ihrem Mann einen rechtmäßigen Erben zu schenken.

    Paulina schenkte ihrem Gatten ein liebevolles Lächeln. "Ich bin auch froh, wieder bei dir zu sein. Die Reise hierher ist zu dieser Zeit wirklich strapazierend und außerdem hast du mir sehr gefehlt."


    Sie küsste ihren Liebsten zunächst innig, bevor sie ein Stück wegrutschte, seine Hand nahm und diese auf ihren Bauch legte. "Ohja, er entwickelt sich prächtig. Bald bin ich so rund, wie ein Fass und gerade vor ein paar Tagen habe ich ihn das erste Mal strampeln gespürt." sagte sie mit allem Mutterstolz dieser Welt in den Augen.

    Paulina wollte gerade etwas auf die Worte des Terentiers erwidern, als ihr geliebter Mann das Atrium betrat. Sie hatten sich seit beinahe drei Monaten nicht gesehen, da ihr Aufenthalt in Rom sich viel länger als erwartet hingezogen hatte und die Freude in den Augen ihres Mannes löste ein unglaubliches Gefühl der Liebe in der jungen Germanica aus.
    Sie erwiderte seine Umarmung innig und gab auch ihm einen Kuss auf die Wange. Alles andere würde warten müssen, bis die beiden unter sich waren.
    "Nein, keine größeren Probleme, Liebster." meinte sie dann noch kurz, bevor sie sich ebenso wie ihr Gatte wieder den beiden Männern zuwandte.


    Derjenige, der als Lupus vorgestellt worden war, tat Paulina im Augenblick wahnsinnig Leid. Seine bereits vorher vorhandene Nervosität schien in der Gegenwart ihres Mannes noch gestiegen zu sein. Und ja, sie konnte es verstehen. Auf Fremde wirkte er mit Sicherheit sehr beeindruckend.


    "Deine Ansuchen ehrt uns." meinte Paulina dann zunächst freundlich in der Hoffnung, dem jungen Mann ein wenig die Unsicherheit zu nehmen. Ob er jedoch mit seinem Anliegen Erfolg haben würde, war allein die Entscheidung ihres Mannes. Demnach wartete sie dann ab, was eben jener dazu sagen würde.

    Paulina war von der Nachricht, dass Besucher für ihren Mann erschienen waren, leicht überrascht worden. Dennoch ließ sie sich schnell, wie es sich für jede gute römische Frau gehörte, zurecht machen und ging ins Atrium um eben jene zu empfangen.
    Mit einer weiten Tunika, die nicht wirklich vermochte ihren Bauch und somit das Kind ihres Mannes zu kaschieren aber immerhin elegant aussah, die Haare wir meist hochgesteckt, betrat die junge Germanicerin den Raum.


    "Salve, meine Herren." grüßte sie die beiden und ließ sich ihnen gegenüber nieder. Die Männer wirkten leicht angespannt, und so entschied Paulina sich, sich zunächst in aller Freundlichkeit vorzustellen. Sie war nun wahrlich niemand, vor dem man sich fürchten musste.


    "Ich bin Germanica Paulina, die Gattin von Germanicus Sedulus zu dem ihr , wenn ich richtig informiert bin, wolltet." stellte sie sich freundlich lächelnd vor.

    Kritisch beäugte der Sklave noch einmal die Fremden. Immerhin konnte man ja nicht einfach jeden ins Haus lassen, gerade wenn, wie es nun einmal war, zur Zeit nur die Herrin des Hauses da war.


    "Der Herr des Hauses ist noch nicht zurück, doch müsste er bald da sein. Aber ihr könnt gerne im Atrium auf ihn warten, ich werde der domina Bescheid geben."


    Dann öffnete er die Tür ganz, ließ die Herrschaften eintreten und führte sie in das beeindruckende Atrium der Casa

    Der Sklave führte die beiden Männer ins Atrium, wo er eben jenen anbot sich zu setzen und ihnen von zwei weiteren Sklaven etwas Wein und auch ein wenig Obst und Brot bringen ließ. In der Zwischenzeit war bereits ein weiterer Sklave auf der Suche nach der Hausherrin.


    "Die Herrin wird in wenigen Minuten bei euch sein."" meinte er dann und zog sich zurück.

    Von der langwierigen und unwegsamen Reise völlig erschöpft hatte Paulina am Morgen dieses Tages die Casa Germanica erreicht. Während die Sklaven sich um das Gepäck kümmerten, betrat sie das Atrium und ließ sich zunächst auf einer Kline nieder. Mit dem ersten Wink beorderte sie etwas zu Trinken und zu Essen, mit dem zweiten ließ sie nach ihrem Mann schicken, in der Hoffnung, dass er zu Hause war.


    Dann lehnte sie sich zurück und strich sich über den schon deutlich gewölbten Bauch, indem langsam aber sicher ihr erstes Kind heranwuchs. Gerade vorgestern hatte sie dabei das erste Mal eine Regung gespürt. Immerhin waren, wenn der Medicus recht hatte, bereits sechs Monate seit der Schwängerung vergangen und in wenigen Monaten würde es soweit sein. Da kam auch schon der Sklave mit einem Becher Wasser und einer Kleinigkeit zu Essen, welchem sich Paulina mit größtem Genuss widmete. Immerhin aß sie für zwei...

    Ein junger Sklave von stattlicher Erscheinung öffnete die schwere Porta der Casa Germanica. Die vor der Tür stehenden Männer vermochte er nicht zu erkennen und so sprach er:


    "Salve, Bürger. Wie kann ich euch behilflich sein?"


    Mit hochgezogener Braue wartete er auf eine Antwort.

    Eine kleine Gruppe mitsamt einer Kutsche erreichte das Stadttor von Mogontiacum. Hinter ihnen lag eine lange und Kräfte zehrende Reise von Rom aus über die kaum noch passierbaren Pässe der Alpen.
    Einer der Männer ritt voraus.
    "Salve. Germanica Paulina, Frau des Tribuns Quintus Germanicus Sedulus wünscht zu passieren."


    Die Wache schaute einmal kurz in den Wagen, in dem er eine junge blonde Frau erkannte, die deutlich erkennbar ein Kind in sich trug. Warum jemand, vor allem eine schwangere, in der derzeitigen Jahreszeit überhaupt noch reiste, wollte der Wache nicht einleuchten, doch das war nicht seine Sorge und so winkte er die Reisenden einfach durch. Als sie passiert hatten hauchte er sich warmen Atem zwischen die Hände. "Bona Dea, was für ein widerliches Wetter." brummelte er dann vor sich hin.

    "Nunja, ein paar Tage sicherlich, doch wollte ich nicht allzu lange bleiben. Ich sollte schon zurück sein, bevor der erste richtige Schnee die Pässe dicht macht." anwortete Paulina. So spontan sie sich entschlossen hatte, zu der Hochzeit zu reisen, so wenig hatte sie eine klare Vorstellung über die Länge ihres Aufenthaltes.


    "Aber so genau ist das noch nicht entschieden. Derzeit werde ich erst einmal das rege Leben und die wärmeren Temperaturen dieser wundervollen Stadt genießen." lächelte sie dann.


    "Wie geht es eigentlich deinem kleinen Jungen?" fragte Paulina dann interessiert.

    "Dann bin ich beruhigt." lächelte sie dann freundlich.


    Sie blickte zu dem heraneilenden Sklaven und meinte dann an Mattiacus gewendet. "Ja, gerne. Aber nur stark verdünnten Wein." meinte sie dann in Anbetracht ihres neuen Umstandes, von dem natürlich bisher niemand außer Sedulus und ihr selbst wusste.
    Wenn sie Adria vielleicht später mal in einem privateren Rahmen würde sprechen können, überlegte sie dann, würde sie ihr die freudige Botschaft vermutlich noch mitteilen.


    "Und sonst, was gibt es neues in Rom? Mogontiacum ist ja leider nicht gerade ein Ausbund des öffentlichen Lebens."

    Zunächst einmal antwortet Paulina ihrer Schwägerin.
    "Ja, leider musste ich ohne ihn anreisen. Seine Geschäfte im Castellum halten ihn, ebenso wie ein derzeitige Limes-Exkursion leider in Mogontiacum. Daher dachte ich, ich komme stellvertretend für uns beide."
    Adria selbst kannte Paulina ja bereits und natürlich war auch ihr Decimus Meridius ein Begriff, auch wenn sie ihm noch nicht begegnet war. Vom procurator a cognitionibus hingegen hatte sie bisher nichts gehört, was jedoch nichts daran änderte, dass sie beide mit einem gleich freundlichen Lächeln grüßte.
    "Es freut mich ebenso, meine Herren. Ich hoffe ich habe eure Unterhaltung nicht gestört."

    Paulina hatte sich vorerst bei den Unterhaltungen etwas zurückgehalten. Immerhin kannte sie bei dieser Gesellschaft nicht allezu viele der Gäste, wenn auch immerhin ein paar von ihrer eigenen Hochzeit. Gerade hatte sie sich ihren Becher mit stark verdünntem Wein nachschenken lassen und streifte durch die verschiedenen Grüppchen, als sie glaubte ihren eigenen Namen zu hören. Sie wandte sich um und erblickte Adria, eine der Adoptivschwestern ihres Mannes und wandte sich ihr und ihrer Gesellschaft lächelnd zu.


    "Salve, Adria. Wie schön dich zu sehen. Ich hätte fast gemeint, ich hätte gerade meinen Namen hier gehört." meinte sie dann, allerdings ohne jeden Vorwurf, glaubte sie doch eher, dass es um ihre Hochzeit oder die Verwandschaftsbeziehungen gegangen wäre.

    Paulina folgte Detritus Aufforderung und nahm Platz.


    "Zunächst einmal auch persönlich noch ein Danke für die schönen Mäntel und auch für das Geld. Ich könnte nicht behaupten, dass Sedulus derzeit viel verdient und ich bin noch ein wenig zu stolz um ihn um eben jenes zu bitten."


    Sie strich die Falten ihrer Tunika glatt und sprach dann weiter.


    "Nunja, was sonst gibt es zu berichten. Mogontiacum ist kalt und trist im Vergleich zu Roma und bisher hatte ich kaum Gelegenheit die Menschen dort kennenzulernen, aber das wird sich schon geben. Sedulus und ich haben anfangs häufiger gestritten, aber das lag wohl daran, dass wir uns an das gemeinsame Leben gewöhnen mussten."


    Ihre Hände noch auf den Oberschenkeln liegend, fiel ihr dann etwas ein, was ihr Vetter ja ebenfalls noch nicht wissen konnte und strich sich automatisch leicht über ihren Bauch.


    "Aber es gibt eine weitere freudige Neuigkeit. Gerade vor ein paar Tagen wurde mir meine Vermutung bestätigt, dass Sedulus und ich ein Kind erwarten." Bei ihren Worten strahlte die junge Germanica.

    Leicht überrascht von der stürmischen Begrüßung erwiderte Paulina dennoch die herzliche Umarmung von Detritus. Ein breites Lächeln legte sich auf ihre Züge.


    "Salve Detri, ich freue mich nicht minder dich zu sehen." meinte sie dann.


    "Nunja, ich hatte mich kurzfristig entschlossen zur Hochzeit von Germanicus Avarus und Decima Lucilla zu fahren, und bin gestern kurz bevor es losging erst in Rom eingetroffen." erklärte sie den Umstand ihrer Anwesenheit.


    "Es tut mir Leid dich so zu überraschen, aber so spontan wie die Entscheidung fiel wäre eine briefliche Nachricht ohnehin erst nach mir hier eingetroffen."

    "Ach, das ist doch nicht..." setzte Paulina an, als Turia auch schon weg war. Nunja, jetzt konnte sie es auch nicht mehr ändern.
    Während sie wartete, und wenn Detritus wirklich schlief konnte es schon eine Weile dauern, bis er fertig war, streifte sie ein wenig durch das Zimmer ihres Vetters und schaute sich mal dies mal das genauer an.
    Letztendlich ließ sie sich einfach auf einer Sitzgelegenheit nieder und drehte wortwörtlich Däumchen.
    Herrje, dachte sie dabei, und man soll nochmal sagen, dass Frauen lange bräuchten um sich fertig zu machen.

    Eigentlich hatte Paulina mit ihrem Vetter gerechnet , aber dann erkannte sie, dass sie in ihrer Annahme ihn gerade jetzt, gerade hier anzutreffen doch recht naiv gewesen war.


    "Salve. Ja, genau das wollte ich eigentlich. Weißt du wo er gerade ist?" fragte sie dann die Sklavin.

    Erst gestern war Paulina in Rom angekommen und nur kurz in die Casa gekommen um sich direkt für die Hochzeit ihres Schwiegeronkels Avarus und Decima Lucilla fertig zu machen. Sie war erst spät des Nachts wiedergekommen und nun, am nächsten Mittag, war ihr erstes Bedürfniss ihren Vetter zu aufzusuchen. Viel zu lange hatte sie ihn, da sie nun in Mogontiacum weilte, nicht gesehen. Und das Gefühl wieder einmal im Zentrum des Reiches zu sein, bei Menschen, die sie kannte und die ihr etwas bedeuteten, erfüllte sie mit Freude.
    So ging sie fröhlich strahlend zum Detritus Cubiculum und klopfte an.


    *klopfklopf*