Beiträge von Tiberius Caecilius Metellus

    Tiberius schwieg einen Augenblick; Er hatte auch schon daran gedacht dass es ein unsinniges Unterfangen sein würde erst im Senat die große Trommel zu rühren. Und sein Patron hatte naürlich recht, er würde einige Zeit in Rom verbringen müssen, womit er persönlich allerdings weniger ein Problem haben würde. Als seinen Vertreter hatte er schon jemanden im Sinn.


    "Ja, das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich schlage vor, dass Lucius Purgitius Maecenas das Amt des Comes übernimmt."


    Er hatte mit Maecenas zwar noch nciht darüber gesprochen, aber er war sich so gut wie sicher dass er diese Stellung mit Freuden annehmen würde; immerhin war er bereits jetzt sein engster Mitarbeiter und mit sämtlichen Angelegenheiten in der Regionaverwaltung vertraut.


    "Er ist ein sehr talentierter junger Römer aus bestem Hause, der bereits lange in der Regionalverwaltung tätig ist und auf eine ausreichende Erfahrung zurückgreifen kann. Natrülcih müsste ich noch mit ihm darüber sprechen, aber ich denke nicht dass er ein soclhes Angebot ausschlagen wird.


    Was die Angelegenheiten in Rom angeht werde ich natürlich mit allen wichtigen Personen darüber in Kontakt treten, aber ein entsprechendes Empfehlungsschreiben aus deiner Hand würde diese Sachen sicherlich erleichtern."

    Tiberius konnte die Bedenken zwar grundsätzlich nachvollziehen, was sie geplant hatten war ja in der Tat keine Kleinigkeit. Aber er war überzeugt davon, dass dies der einzige Weg war die Verwaltung der römischen Provinzen sinnvoll zu reformieren.


    "Wenn du mich für die Dauer dieser Reise von meinen Verpflichtungen als Comes freistelltest, so würde ich natürlich persönlich nach Rom reisen um die Angelegenheit voran zu treiben. Doch benötigte ich einen Fürsprecher der entweder dafür sorgt dass mir selbst in dieser Sache Rederechte im Senat eingeräumt würden. Um an den Praefectus Urbi zu gelangen wäre wohl auch eine Empfehlung von illustrer Stelle nicht ungünstig."

    "Ah so, also alles der Reihe nach, was? Nun gut."


    Der Mann shcien in Ordnung zu sein, und Tiberius wollte ihm eine Chance geben. Er machte sich ein paar Notizen auf einer Wachstafel, dann wandte er sich wieder seinem Gast zu.


    "Du erhälst den Posten, wende dich an Purgitius Maecenas im Nachbarbüro, er wird dir deinen neuen Arbeitsplatz zeigen."


    Er gab die Tafel an den nunmehrigen Agrimensor:



    Anweisungen


    Titus Pullo wird mit sofortiger Wirkung zum Agrimensor ernannt, er ist in seinen Arbeitsplatz einzuführen.


    gez.:
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    "Überbringe dem Magister dies, er weiß dann schon was zu tun ist."

    Tiberius nickte betrübt, Lando hatte völlig recht.


    "So ist es, Legatus. Es wird uns also wohl nichts anderes übrig bleiben als die Angelegenheit vor den Senat zu bringen, es sei denn du hast einen ungleich sinnvolleren Vorschlag."


    Noch hatte Tiberius nicht die Hoffnung aufgegeben dass dem Vinicier eine Idee kommen würde.

    Und wieder lauschte Tiberius aufmerksam; Als der junge Duccier auf ihr Projekt zu sprechen kam, warf er Lando einen scharfen wie missbilligenden Blick zu, da würde er noch etwas zus agen müssen. Bisher war er davona sugegangen dass dieses Vorhaben noch nciht aus dem Wändern der Regia gedrungen wäre - unzufrieden musste er feststellen dass dem nun nich tmehr so war.


    Auch die weiteren Ausfürhungen genügten den Ansprüchen des Caeciliers nur unzureichend; Vala hatte viel erzählt aber letzlich nichts gesagt. Dass er sich keine eigene Meinung anmaß mochte in der öffentlichen Tagespolitik zwar eine nützliche Notwendigkeit sein, doch Tiberius zweifelte nicht daran dass der Mann eine eigene Meinung besaß und diese wohl auch verfolgen würde. Dass er sie hier nicht zum Besten gab trug nicht gerade zu einem positiven Verhältnis bei.


    "Na, wir sind hier in einem privaten Rahmen, und da geht es nicht um die konterkarierung irgendwelcher Fähigkeiten höherer Stellen. Wenn du eine politische Rede hältst magst du so sprechen, doch hier halte ich dies für unangebracht."


    Missmutig nahm er einen Schluck seines mit Wasser verdünnten Weines, dann stellte er den Becher auf ein Tablett.


    "Aber von mir aus werde Bekannt mit dem Statthalter."


    'Soll der sich mit dir herumplagen' setzte er gedanklich hinzu. Dann erhob er sich, für ihn war die Angelegenheit beendet.


    "Besuche mich am morgigen Tage in meinem Officium, ich werde einen Termin beim Legaten arrangieren."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Hungi nickte. Der Kaiser ist mittlerweile in Misenum und gar nicht mehr in Rom anzutreffen. Auf Kur, angeblich. Keine Ahnung, wie sehr ihn die Ärzte von allem abschotten, oder auch er selber. Ich würde mich an eurer Stelle daher nicht verlassen, die Reform tatsächlich dem Kaiser vorlegen zu können. Und in einem solchen Falle ist ja der Praefectus Urbi der Stellvertreter des Kaisers in Rom. Um ihn und um den Senat werdet ihr nicht herumkommen.


    Tiberius' Mut sank; Sie würden also nicht um eine langwirige politische Diskussion herumkommen... nicht selten war es so dass Gesetze, nachdem sie den Spießrutenlauf im Senat endlich durchlaufen hatten von ihren Schöpfern nicht mehr wiedererkannt werden konnten.


    "Das ist... bedauerlich... ."


    Er kratzte sich am Kopf und warf einen Seitenblick auf den Duccier, ehe er sich wieder dem Legaten zuwandte.


    "Können wir denn in diesem Vorhaben auf deine Unterstützung zählen, Legatus?"

    Der Senat, an den hatten Tiberius und Lando auch schon gedacht. Und das mit nicht unerheblichen Kopfschmerzen. Was der Legat aber zum Kaiser sagte stimmte Tiberius alles andere als glücklich; Was hatte das denn zu bedeuten?


    "Nun ja, der Gesetzentwurf müsste wohl in den Senat eingebracht werden. Es sei denn, man läge dem Kasier das Gesetz vor und er erließe es sofort. Aber was soll das heißen, die Regierungsarbeit aufgegeben? Meinst du, er überlässt di eletzlichen Entscheidungen jemand anderem?"


    Tiberius kam dabei sofort die kaiserliche Verwaltung in den Sinn, diese war es schließlich, die unmittelbaren Zugriff auf den Kaiser hatte.

    Nun wurde Tiberius ein wenig unbehaglich, denn dass er sich nun auf wackliges Terrain begeben musste war ihm bewusst. Daher begann er zunächst mit dem offensichtlichem.


    "Nun, zunächst soll das genau das heißen was du bereits ewähnt hattest: Dass es schwierigkeiten gewebn wird bei der Zuschlagung der Ländereien an die zu schaffenden Civitates. Letztlich wird dies eine kleine Landreform darstellen, an deren Ende eine Neuordnung der Ländereien steht. Natürlich würde dies die Eigentumsverhältnisse der betroffenen Bürger nicht betreffen!"


    Diesen Zusatz setzte er noch schnell hinterher. Nun kam der komplizierte Teil.


    "Zum anderen allerdings sehen wir eine Neuorganisation der Provinzen unumgänglich, so sehen wir für Germania eine Umwandlung der Regiones in eigenständige Provinzen vor. Natürlich liegt diese Neuordnung, wie auch vom Gesetzentwurf vorgesehen allein in der Kompetenz des Kaisers, doch ist ein Vorschlag zu einer solchen Neuordnung sicherlich nicht unangemessen."

    Tiberiu war ernsthaft überrascht von diesem ausschweifenden Fest; E rhatte eher mit einem etwas ruhigerem Ablauf gerechnet... nun, zumindest verstanden sie es vortrefflich zu Feiern, die Germanen.


    Nachdem er sich einige Becher Wein genehmigt hatte, machte er sich mit einem soclhen in der Hand auf die Suche nach einigen Gesprächspartnern und fand seine ersten Opfer: Lando, Maecenas sowie ein weiterer Germane den er als den nunmehrigen Bürovorsteher des Legaten erkannte.


    "Wie ich sehe hat sich hier die halbe Verwaltung versammelt... Lando, ich wusste gar nicht wie ausschweifend eure Feste sein können."

    Tiberius hörte sich die Worte des Ducciers schweigend an, er wusste weshalb er gekommen war denn Lando hatte sich ihm ja angekündigt. Er musterte den Mann; Er schien recht selbstbewusst zu sein, was wohl für eine von ihm angestrebte Karriere Grundvoraussetzung war.


    "Ja, mir ist bekannt weshalb du mich aufsuchst... dem Klientel des Konsulars und ehemaligen Praetorianerpraefecten sowie nunmehrigem Statthalter Germanias anzugehören bringt überwiegend Pflichten mit sich, dies wird dir wohl geläufig sein. Und dass ich eben diesem nur Männer vorstellen werde, deren unabänderlichen Loyalität dem römischen Imperium gegenüber ich mir selbst sicher sein kann steht außer Frage."


    Der Sklave, der sich zuvor auf den Weg gemacht hatte die Getränke zu beschaffen war mitlerweile zurück gekommen und überreichte zunächst den Gästen, dann dem Hauserrn einen gefüllten Becher.


    "Wie stehst du zu der germanischen Politik des Reiches?"

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Hungi nahm die angebotene Tabula an sich und studierte sie. Allerdings so Knall auf Fall konnte und wollte er keine abschließende Beurteilung abgeben, zu kurzfristig wurde ihm dies offenbart und zu gewaltig erscheint dieses Projekt.


    Einfacher und effizienter? Bona Dea, seit den Anfängen Roms hatten wir keine einfache Verwaltung mehr. murmelte er in seinen Bart. Dann blickte er die beiden an. Wisst ihr eigentlich, was es für Arbeit bedeutet, wenn euer Vorhaben da durchgeht? Man müsste für jede Stadt genau festlegen, welches Land zugeordnet kriegt. Ich ahne da Streitigkeiten en masse und eine Beschäftigung für die Beamten mindestens über Monate hinweg, vielleicht sogar Jahre.


    "Nun ja, es ginge einher mit einer art Landreform. Zunächst würde dies natürlcih einen nicht unerheblichen Mehraufwand bedeuten, für die Zukunft jedoch würde die Effizienz der Verwaltung nachhaltig gestärkt. Jetzt würden die Weichen gestellt für eine Verwaltung, die künftigen Generationen viel Ärger ersparen könnte. Und was die zu erwartenden Streitigkeiten angeht... diese gibt es immer wieder, und je eher an klare Verhältnisse schafft desto besser. Es ist ja nicht so dass es bisher alles ohne Reibereien vonstatten gegangen wäre."

    "Du besitzt also bereits praktische Erfahrungen, das ist gut... was sind denn deine Ziele, wie sehen denn deine Pläne für die nähere Zukunft aus? Du möchtest dich dauerhaft in Germania niederlassen?"


    Tiberius war nicht gerade nicht verwundert über die Wahl des Mannes, Hispania und Germania unterscheiden sich immerhin nicht nur klimatisch erheblich voneinander. Er selbst hatte einige Zeit gebraucht um sich hier einzuleben.

    Tiberiu hatte zunächst schweigend zugehört und war nicht überrascht über die Reaktionen des Legatus; Diese Reform war in der Tat keine Kleinigkeit.


    "Nichts war uns je ernster, Legatus. Und letztlich würden die Regiones nicht abgeschafft, sondern in einen provinziellen Status überführt. Mit dem Vorteil, dass sie aufgrund einer ausgedünnten Verwaltung und dem Wegfall einer gesamten Delegationsebene einfacher und effizienter zu verwalten wäre."


    Die Liste mit den Provinzvorschlägen hatten sie noch zurück gehalten, wollten sie doch zunächst sicher sein dass ihr Vorschlag nicht sofort abgeschlagen würde.

    "Hm, das sind interessante Überlegungen, und in Teilen des Reiches wird soweit ich weiß auch bereits so verfahren. Man könnte das in der Tat flächendeckend einführen und insofern vereinheitlichen, allerdings nicht in einer Lex Provincialis. Es böte sich meines Erachtens eher an ein eigenes Steuergesetz zu erstellen, in dem diese Dinge und die Details geregelt werden. Das könnte unser zweites Projekt werden, was meinst du?"


    Sim-Off:

    Mit den Steuern ist das ja so eine Sache, da sie über die Wisim eingezogen werden... aber man könnte natürlich versuchen die STeuerverwaltung insofern rollenspielerisch zu integrieren. Böte in jedem Fall potenzial vor allem für Wahlkämpfe und Kungeleien :D

    Der Ianitor, der schließlich schon etwas älter war, brauchte einige Zeit um der Lage gewahr zu werden. Diese zwei Pfeifen hatten ihn immerhin soeben aus seinem verdienten Nickerchen gerissen.


    "Ja, wenn ihr mir folgen wollt..." brachte er schließlich hervor und bat die beiden herein. Er führte sie ins Atrium, wo er sie zu warten hieß und den Hausherrn verständigte. Dieser kam alsbald herbei und begrüßte seine Gäste.


    "Salve, Lando, welch freudige Überraschung... und du bist Duccius Vala?!"


    nachdem er diese Feststellung getroffen hatte, lud er die Gäste ein auf einer kleinen Marmornen Sitzgruppe platz zu nehmen.


    "Darf ich euch etwas anbieten? Wein? Wasser?"


    Er gab einem Sklaven einen Wink, so dass dieser erwartungsvoll in RIchtung der Gäste blickte um deren Wünsche vernehmen zu können.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Er winkte mit der Hand, so als ob er die Entschuldigung des Caeciliers wegwischen wollte. Schon gut. schloß er das Thema Salutatio ab, sein Interesse an der Erklärung war ohnehin nur mittelmäßig.


    Das andere Thema war schon viel interessanter. Eine neue Lex Provincialis? Und was meinst du mit schädlich für die Entwicklung der römischen Zivilisation?


    "Genau, eine neue Lex Provincialis zur umfassenden Neuorganisation der Provinzialstruktur.


    Die derzeitige Lex Provincialis hat faktisch dazu geführt, dass die Strukturen innerhalb der Provinzen recht starr sind und kaum Rücksicht auf lokale Begebenheiten und Besonderheiten genommen wird; So haben die Städte nur wenige Möglichkeiten zu eigenverantwortlichem Handeln. Doch welche Einsparungsmöglichkeiten würden entstehen, wenn man eben diesen kleinsten Organisationseinheiten mehr Freiraum gäbe ihre Angelegenheiten zu regeln? Wenn die Bewohner der Provinzen für sich selbst Verantwortung übernähmen, dabei jedoch weiterhin behütet und geleitet von der römischen Administration? Ich bin mir sicher, dass zum einen die Akzeptanz der römsichen Herrschaft durch die lokalen Eliten wie auch die wirtschaftliche Leistung der Provinzen anstiege."


    Er machte eine Pause und deutete auf Lando, womit er ihn gleichsam zum Sprechen aufforderte.


    "Duccius Lando wird dir dazu noch einiges erzählen können..."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Tiberius' Gesicht überflog ein frostiges Grinsen, welches jedoch so schnell verschwand wie es gekommen war. Mit ihm rechneten in der Tat wenige, so war ihm. Mit einem dankbaren Nicken nahm er zunächst auf dem ihm angebotenen Sitzmöbel mit begrenztem Komfort platz.


    "Die Salutatio, nein, wenn du auf meine Abwesenheit am heutigen Morgen ansprichst so muss ich sagen dass ich all meine Arbeitskraft in den Dienst der Regiongestellt und ob dieser Verpflichtungen nur wenig Zeit finde, doch dieses Versäumnis werde ich natürlich alsbald nachholen, und ich bin überzeugt davon dass du es mir nachsehen wirst."


    Mit einem Mal wurde ihm wieder bewusst wie lästig es war wenn der Patron in unmittelbarer Nähe residierte; Als er weit weg in Rom oder gar in Hispania gewesen war hatte er das Problem mit der recht lästigen Salutatio leicht verdrängen können...


    "Uns treibt ein Anliegen zu dir, welches die Regio, sogar das gesamte Imperium Romanum betrifft."


    Er machte eine kurze Pause, halb beabsichtigt um seine WOrte wirken zu lassen, halb um nachzudenken wie er fortfahren sollte.


    "Die Verwaltungsstruktur der Provinzen des Imperium Romanum wie sie in der Lex Provincialis festgelegt wurde ist unserer Ansicht verbesserungswürdig, ja, sie ist mancherorten gar schädlich für die Entwicklung der römsichen Zivilisation. Und daher umtrieb uns der Gedanke, ob man dies nicht verbessern könne, was nach langen Diskussionen und Überlegungen zur Niederschrift einer neuen Lex Provincialis führte."

    "Hmmm. Hmmm."


    Tiberius lauschte den Worten.


    "Wenn du dem Militär so schon wenig Liebe entgegenbringts, so will ich dir nicht zu einer Verpflichtung in den Militärdienst raten. Was den Posten des Agrimensors angeht... was hast du denn für Qualifikationen vorzuweisen? Und erzähle mir doch ein wenig über dich, ich meine, ich kenne dich gar nicht..."