Eila genoss es einfach zu sehr ihren Bruder aufzuziehen und seine Reaktion ging ihr runter wie Öl. Dann wandte sie sich strahlend wieder dem Duccier zu.
"Also von mir aus gern." sagte sie überzeugt und überzeugend.
Beiträge von Duccia Flamma
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Es war eine sehr lange Unterhaltung, aber es gab ja auch eine Menge zu erzählen. Eila lauschte allem was ihr Bruder sagte gespannt. Er hatte wahrlich viel erlebt und vermochte die Menschen die er kennengelernt hatte in vielen Facetten zu zeichnen, sodass man beinahe das Gefühl hatte, man würde sie selbst kennen.
Immer wieder warf Eila Dinge ein, die gerade in den Zusammenhang passten. Ob nun Erinnerung die mit dem "Tempelbrand" zusammenhingen, weswegen Lando Loki gerufen wurde , ihre Erlebnisse im römischen Reich oder auch die Menschen, die ihr auf der langen Reise mitunter begegnet sind.Es vergingen Stunden und noch immer schienen die zu erzählenden Dinge nicht mal annähernd erschöpft zu sein.
"Und du willst mir sagen, du wärst nicht schon Teil dieser Familie und diese Familie ein Teil von dir?" fragte sie dann lächelnd. -
Eila war über die offene Art des Ducciers erfreut.
"Ich freue mich auch dich kennen zu lernen, Marbod." Bei ihren Worten hatte auch sie die Hand ausgestreckt, sodass nun ihre Hand in der seinen lag. Als Loki schon wieder zu quasseln anfing schüttelte sie erneut nur den Kopf.
"Ja, Loki. Du bist ein wahrlich großer Rhetoriker. Aber bei der Rhetorik ist das Maß entscheidend. Übertreibung wirken nur in bestimmten zusammenhängen vorteilhaft. ", gab sie das wieder, was Syrus ihr vor langer Zeit beigebracht hatte. "Wahrscheinlich bist du wiedermal irgendeinem Mädchen aus dem Dorf hinterhergestiegen, als Syrus uns das beigebracht hat."grinste sie ihn frech an. -
Irgendwie war das alles zu merkwürdig. Harlif war nicht der erste Mann, der sich Eila gegenüber so gebärdete und auch wenn Loki aus brüderlichem Beschützerinstinkt das noch nie gern gesehen hatte, so war das nun doch zu komisch. Vielleicht war das ein Ergebnis von der langen Trennung der beiden. Aber wenn das so weitergeht, dachte Eila verwundert, kann das ja noch lustig werden...
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"Wie gesagt, meine Geist sagt dir auch jetzt dasselbe." grinste sie.
"Bei allem anderen,"fuhr sie ruhig fort " kann ich dir nur wenig helfen. Ich denke, dass du bereits im letzten halben Jahr gelernt hast beide Familien zu vereinen.Vielleicht merkst du es selbst noch nicht, aber lass es dir von mir gesagt sein : Diese Welt ist schon zu einem Teil von dir geworden. Und das ist auch gut so."
Sie richtete sich auf dem Stuhl auf und trank einen Schluck aus dem Becher mit Wasser, der auf dem Tisch stand. "Und du weißt, dass ich nicht viel brauche außer Luft zum atmen und ein wenig Natur." -
"Nunja, Glabrio hat mitunter sehr richtige Ansichten." sagte sie schlicht. Dann strich sie sich eine Strähne hinters Ohr zurück.
"Vielleicht... nunja... solltest du dir einfach genug Zeit lassen um zu entscheiden was du selbst willst, bevor du mich danach fragst." lächelte sie ihn an.
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Als Eila Lokis Reaktion bemerkte hätte sie sich beinahe selbst an ihrem Bier verschluckt. Sie schaffte es gerade noch zu Schlucken und schaute Loki dann völlig entgeistert an. Was war denn mit ihm los?
"Loki?" fragte sie zögernd."Alles in Ordnung?"
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Loki wurde sichtlich ruhiger, dennoch arbeitete es anscheinend nicht langsamer hinter seiner Stirn. Wieder hörte sie ihm zunächst in Ruhe zu, während er ihr durchs Haar strich. Die Wärme seiner Hand war unvorstellbar angenehm, war es doch etwas sehr familiäres, was sie so lange hatte entbehren müssen.
"Loki... "sagte sie ruhig "redest du noch mit mir oder schon mit dir selbst? Ich habe das Gefühl du bist dir selbst noch unsicher.Natürlich ist es eine schwere Entscheidung aber ich denke, du hast vermutlich recht." Sie atmete kurz durch."Vielleicht ..." und sie wusste garnicht was sie noch weiter sagen sollte und ließ den Satz unvollendet und nahm nur seine Hand in die Ihre."Nicht ohne Vater und Mutter."sagte sie dann entschlossen. "Die beiden leben in uns weiter."
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Als Loki auf seine typisch lächerliche aber liebvolle Art und Weise die Ankündigung des nächsten Gebäudesteiles auf eine todsichere Pointe zusteuerte schüttelte Eila nur leicht schmunzelnd den Kopf bevor sie in lautes Gelächter ausbrach.
Auf einmal jedoch wurden sie von jemanden, von dem sie garnicht wusste, dass er da war unterbrochen. Ihr Lachen stoppte und verwundert drehte sie sich um. Hinter ihr und ihrem Bruder stand einr recht ansehnlicher junger Mann. Er hatte dunkelblondes Haar und braune Augen. Und obwohl er teilweise römisch Aussah , hätte Eila auf Anhieb gesagt er wäre germanischen Ursprungs.
Uns so wie er sprach schien dies einer der Duccier zu sein, von denen Loki schon so viel erzählt hatte."Ich würde eher sagen, Loki ist schlicht und ergreifend theatralisch veranlagt." lächelte sie und stellte sich dann vor. "Mein Name ist Eila Irmvolk und als seine Schwester leide ich schon lange unter seinen Spinnereien." Bei ihren Worten jedoch schenkte sie ihrem Bruder einen herzlichen Blick.
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Nach Lokis vielen Worten über die Duccier hatte es nicht lange auf sich warten lassen, dass er Eila zu der Casa Duccia führte in der die Menschen lebten, die so viel für ihren Bruder getan hatten.
Neugierig hörte sie ihrem Bruder zu und atmete einmal kurz ein, bevor sie das große Tor durchschritt, welches er soeben geöffnet hatte. -
Eila hörte Loki zu, aus dem die Worte beinahe heraussprudelten ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen. Sie verstand seine Situation und sie ahnte , dass er all das viel zu lange allein mit sich herumgeschleppt hatte.
Zunächst erschien ihr das Wort Adoption sehr abstoßend, doch nun begann sie langsam zu verstehen, dass ihr Bruder diesen Menschen in der Zeit in der sie sich nicht gesehen hatten wirklich nahe gekommen war und daher vielleicht wirklich eine Art Familie für ihn dargestellt hatte. Und dafür sollte sie dankbar sein und auch Verständnis zeigen."Ja, ich kann es mir ungefähr vorstellen." sagte sie sanft in der Hoffnung ihre Ruhe würde auch auf Loki abfärben. "Es ist sehr viel geschehen, in sehr kurzer Zeit..." Dann blickte sie zu Boden und schwieg einige Momente lang.
"Ich kenne diese Menschen nicht, aber da sie dir viel zu bedeuten scheinen, müssen es gute Menschen sein." folgerte sie. "Und..." sie ließ eine kurze Pause"... ich denke du solltest es tun."
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Auf Harlifs indirektes Kompliment von vorhin hatte Eila nur mit einem , wenn auch angetanen, Lächeln geantwortet. Es behagte ihr schlichtweg nicht, dass ihr Bruder so etwas mitbekam. Dennoch fühlte sie sich zu Harlif merkwürdig hingezogen.
Diese Anwandlungen vergingen jedoch sofort als das Thema auf ihr Dorf kam. Niedergebrannt? Ihr Dorf existierte garnicht mehr? Sie dachte darüber nach, was aus all den Menschen geworden ist. Doch allzusehr rührte sie ihr Schicksal nicht, waren es doch auch diese Menschen, die sie vertrieben hatten und die zum Teil Schuld am Tod ihrer Familie waren.
Die allgemeine Situation im freien Germanien jedoch beunruhigte sie schon. Wohin sollte all das Chaos noch führen?"Achja, und wie genau soll dieser Stammesfürst aussehen? Ein solcher Mann müsste eine Größe besitzen, die alle derzeitigen vermissen lassen. Fast jeder denkt nur noch an sich selbst. In dieser Hinsicht sehe ich keine Hoffnung für Germanien."
Sie nahm ihren Becher hoch und trank einen Schluck, wobei sie Harlif über den Becherrand hinaus musterte.
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"Ja, damit hast du wahrlich recht." antwortet Eila und spielte dabei sowohl auf die schlimmen Zeiten als auch darauf an, dass sie sicher bald eine Arbeit finden würde.
Sie lächelte Harlif bei seinen Worten amüsiert aber freundlich zu.
"Sag bescheid, wenn du Hilfe dabei brauchen solltest. Momentan bin ich gerade dabei unsere Insula ein wenig umzugestalten."
Dabei grinste sie Loki an, der schon seit Tagen Angst davor hatte, er würde nach Hause kommen und alles wäre voll mit Blumen und rosa Gardinen. -
Aufmerksam, auch wenn sie nicht genau wusste worum es ging, hatte Eila die Worte der beiden verfolgt. Als ihr gutaussehendes Gegenüber sie auf einmal wieder ansprach wurde sie zunächst leicht verlegen. Ja, was machte sie momentan eigentlich? Das war etwas worüber sie in der Kürze der zeit noch garnicht nachgedacht hatte.
"Nunja..." fing sie an, "zurzeit nicht viel. Ich hatte noch garnicht die Ruhe um darüber nachzudenken." antwortete sie ehrlich. -
Eila musterte Harlif sehr genau. Früher, dass wusste sie, da hatte sie ihn nicht sonderlich gut leiden können. Doch das war lange her und aus ihrem heutigen Blickwinkel sah sie in erster Linie einen sehr attraktiven Mann vor sich. Doch seine Worte und auch seine ganze Reaktion auf sie ließen sie eine Sekunde lang erröten. Vor allem, da ihr Bruder sich direkt neben ihnen empfand.
"Schön, dass meine Haar dir zu gefallen scheinen." meinte sie schelmisch.
Dann blickte sie zu ihrem Bruder. "Wieso hast du mir nicht vorher verraten, um wen es ging? Und vor allem," jetzt sah sie von einem zum anderen, " wie kommt es, dass ihr euch getroffen habt?" -
Hinter sich hatte Eila gehört, wie jemand seinen Bruder ansprach. Die Stimme kam ihr merkwürdig bekannt vor, doch konnte sie diese sooo schnell nicht zuordnen. Sie drehte sich um und blickte zu dem Mann hoch der soeben neben ihnen zum Halten gekommen war.
Harlif Guthandsen, dachte sie verwundert. Wie lange war es her, dass sie ihn zum letzten mal gesehen hatte? Und vor allem, wie kam es, dass er ihr so anders vorkam?
"Du meinst wohl, dass arme Wicht, dessen Haar von ihrem Bruder verkokelt wurden." sagte sie vorwurfsvoll zu Loki und schaute dann in das Gesicht des alten Bekannten. -
"Du hast nicht nur einmal versucht meine Zöpfe anzukokeln als wir noch klein waren!" sagte sie mit leicht vorwurfsvoller Stimme aber nicht ohne ein leicht verschmitztes Lächeln.
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Interessiert und verwundert beobachtete Eila einen Moment die Geschehnisse zwischen dem Diener und ihrem Bruder. Warum war ihr Bruder so herrisch, und vor allem : Wieso schien der Mann Angst vor ihm zu haben. Sehr merkwürdig, das alles, dachte sie.
"Du warst schon immer ein fieser großer Bruder, Lando Irmvolk, warum wundert es mich, dass sich das nicht geändert hat?" Bei ihren Worten grinste sie.
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Sehr interessiert hatte Eila die Taberne in die ihr Bruder sie geführt hatte gemustert, so wie alles andere was ihr in der noch so ungewohnten Gegend über den Weg lief. Sie sah die Menschen, einige, die sehr römisch aussahen und andere, deren Herkunft eindeutig Germanien war.
Mit einer hochgezogenen Braue blickte sie den Großen neben sich an. "Hmm... lass mich raten, so wie den ganzen Weg hier her schon, wirst du mir aus leiter Boshaftigkeit nicht verraten um wen es geht?" Dann streckte sie ihm die Zunge raus. -
Eila betrachtete bei Lokis Worten das Haus von dem er sprach. Und auf einmal fragte sie sich, ob sie sich verhört hatte. Irritiert sah sie ihn an und fragte sich ob er das gerade wirklich seine Worte gewesen sein konnten.
"Adoptieren..." sagte sie vielmehr zu sich selbst. Eine neue Familie? Konnte er das ernst meinen? Ja, ihre Familie war tot, doch sollte man ihr deswegen den Rücken zu kehren? Sollte man die wenigen Überbleibsel ihrer Familie auch noch vernichten, indem man sie zu Römern machte? Das alles war ein wenig zu viel für Eila.
Sie schritte ein paar Meter zu einem Stuhl und ließ sich darauf nieder.DOch sie ließ all die Fragen die in ihrem Kopf tobten unausgesprochen und schaute ihren Bruder von unten herauf an. "Und was denkst du darüber?"