Was auch immer Glabrio damit bezwecken wollte, Eila ein Zeichen auf die Stirn zu zeichnen, wusste sie doch, dass es nichts Böses sein konnte und auch wenn sie seine Religion nicht kannte, wusste sie, dass er nur ihr bestes wollte. Sie lächelte ihren Freund noch einmal an, als er sie zur Tür gebracht hatte und wandte sich dann zum Gehen. Schon während sie ging, hoffte sie inständig, sie würden sich irgendwann wiedersehen.
Beiträge von Duccia Flamma
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Eila war gerührt von der Offenheit und Herzlichkeit ihres Freundes. Und sie wusste, dass das auch irgendwas mit dem fremden Gott zu tun haben musste, an den Glabrio glaubte. Doch wenn sich dieser so zeigte, dann konnte er nicht übel sein.
"Ohja, das hoffe ich auch." meinte sie dann in Bezug auf ihre Vorahnungen und schob den Gedanken vorerst beiseite. "Ich werde sie alle herzlich von dir grüßen und ja, du wirst mir auch fehlen, Glabrio." sagte sie dann, schritt ein Stück auf ihn zu und umarmte ihn kurz. "Ich melde mich, sobald wir in Mogontiacum angekommen sind, das verspreche ich. Gib gut auf dich Acht und komm uns doch irgendwann mal wieder besuchen. Du wirst uns in Germanien stets ein willkommener Gast sein." Sie löste die Umarmung und schaute ihren Freund noch einmal an, versuchte sich, ihn gut einzuprägen. Es könnten Jahre bis zu einem Wiedersehen vergehen... und langsam wurde es Zeit zu gehen. -
Eila sah Glabrio deutlich an, dass ihre Abreise ihn betrübte und auch sie fand es schade, ihn jetzt schon verlassen zu müssen. Auch wenn sie sich freute endlich wieder weg aus Rom und nach Hause zu ihrem Bruder und den anderen Ducciern zu kommen, schmerzte es sie doch, hier auch Freunde zurückzulassen. Wer wusste schon, wann sich die Wege der beiden wohl wieder kreuzen würden? Das Imperium war groß und die Reisen aufwendig. Nur die Götter wussten, was kommen würde.
Sie versuchte ihn mit einem Lächeln aufzuheitern. „Ja, es tut mir auch Leid, dich jetzt schon verlassen zu müssen. Auch wenn es mich nicht betrübt, dieser Stadt den Rücken zu kehren.“ Sie blickte sich kurz im Atrium um, in welches Glabrio sie geführt hatte. Die Bauarbeiten, von denen er erzählt hatte, waren anscheinend im vollen Gange. Doch was Eila auf den ersten Blick sehen konnte, erschien viel versprechend. "Wir reisen jetzt schon ab, da Phelan früher als erwartet seine Prüfung abgeschlossen hat. Und außer dir hält auch mich hier nicht viel, sodass wir uns entschlossen habe früher abzureisen. Außerdem plagt mich seit ein paar Tagen ein ungutes Gefühl. Es ist nicht mehr als eine Ahnung, aber irgendetwas sagt mir, dass es meinem Bruder nicht gut geht." -
Glabrio schien sich zu freuen, dass Eila gekommen war und ein weiteres Mal wurde sie bestätigt, dass es eine gute Idee gewesen war, sich immerhin noch kurz persönlich zu verabschieden, bevor es nach Mogontiacum zurückgehen würde.
"Ich danke dir, aber ich warne dich vor, ich werde nicht lange bleiben können." meinte sie dann und trat ein. Es gab noch viel für die Abreise vorzubereiten und sie hatte sich nur kurz loseisen können.
"Mir geht es gut, aber leider bin ich nur gekommen, um mich von dir zu verabschieden. Viel früher als erwartet werden wir nun schon morgen nach Mogontiacum zurückreisen." -
Eila hatte es versprochen, und ihre Versprechen hielt sie für gewöhnlich. Und da sie doch früher als geplant schon morgen mit Phelan zusammen wieder nach Mogontiacum aufbrechen würde, hatte sie sich entschieden immerhin noch kurz bei ihrem alten Freund Glabrio vorbeizuschauen und sich zu verabschieden. Etwas wehmütig klopfte sie an die Tür der Casa Petronia.
*klopf*
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"Ich werde darauf zurückkommen."meinte Eila lächelnd, als Glabrio davon sprach, sich ebenfalls über Besuch zu freuen. Sie war gespannt darauf, wie ihr alter Freund hier in Rom so lebte. Und davon abgesehen, hatte sie hier ja ansonsten auch nicht allzu viel zu tun.
Dann lachte Eila aus einem Impuls heraus auf Glabrios Frage hin kurz auf. Allerdings bremste sie sich schnell und nahm ein ernsteres Gesicht an, da, so abwegig die Frage für sie auch schien, Glabrio ja nichts von ihren Reitkünsten wissen konnte.
"Ich bin Germanin." meinte sie daher zunächst. "Viele Frauen können bei uns reiten. Aber kaum eine so gut wie ich. Ich reite sogar besser als mein Bruder, und das heißt schon etwas." meinte sie dann grinsend. Es stimmte nämlich, dass sie ihren Bruder seit je her bei fast jedem Wettrennen zu Pferd geschlagen hatte.
"Wie wäre es denn, wenn wir mal einen Ausflug nach Ostia machen. Ich habe es bisher immer noch nicht geschafft, mir den Hafen dort anzusehen und das, obwohl ich schon so viel davon gelesen habe." -
Da dieses Thema damit abgeschlossen schien, wandte sich Eila mit einer anderen Frage an ihren Besucher. "Wenn du planst, hier ein Gasthaus zu eröffnen, so wirst du wohl noch geraume Zeit in Roma bleiben,oder? Das würde mich wirklich freuen. Wir sollten diese Gelegenheit nutzen, uns öfter zu besuchen. Ich werde ja auch nicht auf Dauer hier bleiben."
Und das stimmte. Es wurde langsam Zeit, die Rückreise nach Mogontiacum näher ins Auge zu fassen. Sie war nach Rom gekommen um Abstand zu gewinnen. Sie hatte zwar manchen Schmerz noch immer nicht hinter sich gebracht, aber das würde wohl auch noch eine Weile dauern...
"Du bist mir hier auf jeden Fall jederzeit willkommen. Vielleicht könnten wir uns ja auch mal irgendwann treffen, um gemeinsam einen Ausflug oder derartiges zu unternehmen. Was meinst du?" -
Eila wollte schon antworten, als Phelan ihr das abnahm und bei ihr damit schallendes Gelächter auslöste. Ohja...Marga. Noch eine Sache, die ihr hier in Rom fehlte, dachte sie dann etwas wehmütig : Marga und ihr Essen. Aber sie würde ja nicht ewig hier in Rom bleiben.
"Da hat Verus leider Recht. Ich persönlich kenne hier in Rom bisher nur wenige Leute und erschreckender Weise sind die meisten davon Praetorianer." meinte Eila dann, zog bei der Erinnerung an ihre Begegnung leicht säuerlich den Mund zusammen und blickte kurz zu Phelan. Die anderen in der Casa nahmen ihr die Geschichte immer noch ein wenig übel...als hätte sie das mit Absicht gemacht.
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Eila erwiderte Phelans Blick und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Dann wandte auch sie sich wieder Glabrio zu und lauschte dessen Worten.
"Das klingt nach einer sehr schönen Idee." kommentierte sie dann dessen Idee bezüglich des Gasthauses. "Ich kann mir gut vorstellen, wie du Menschen in deinem Haus aufnimmst." Noch mehr sogar, da sie um Glabrios christlichen Glauben wusste, auch wenn dies nicht in diese Unterhaltung gehörte.
Eila schüttelte unbewusst leicht den Kopf, als sie das so häufige Vorurteil hörte, die Duccier wären etwas besonderes in Germanien, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern lächelte.
"Verus hier" sie deutete mit dem Kopf in Phelans Richtung" ist in Rom, da er sich zum Priester ausbilden lassen will. Ein weiterer von uns, Quintus Duccius Eburnus, ist zu den Praetorianern gegangen. Und der finster dreinschauende Schwarze dort in der Tür" und bei den Worten schenkte Eila Silko einen neckenden Blick" ist sozusagen mein Leibwächter.Er heißt übrigens Silko."
Sie blickte von Silko zurück zu Glabrio.
"Mir persönlich fehlt weder die Kälte, die garnicht so schlimm ist, noch der Met, den ich hier mitunter auch bekommen kann. Mir fehlt höchstens die Ruhe und Weite von Germanien, die man in einer solchen riesigen Stadt wie Rom eine ist kaum erwarten kann." -
"Das freut mich zu hören. So lange es keine schlechten Nachrichten von meinem Bruder gibt, bin ich schon zufrieden."
Eila war gerade aufgestanden, hatte einen Becher Wein geholt und gefüllt und diesen Glabrio überreicht, als Phelan das Kaminzimmer betrat.
"Heilsa Phelan." Sie wollte ihn gerade fragen, wie es ihm geht, als sie sich entsinnte, dass die beiden nicht allein waren. Und gerade als sie die Männer einander vorstellen wollte, übernahm Phelan das schon selbst. Nunja, warum auch nicht, man war ja sozusagen unter Freunden.
"Es ist viel mehr als das." fügte Eila Glabrios Äußerung hinzu. "Ich verdanke es Glabrio, dass ich Loki überhaupt wiedergefunden habe, als ich in der Colonia Claudia damals ankam."Sim-Off: Edit: Versehentlich die falsche Stadt...
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Eila strahlte bei der Erwähnung ihres Bruders. Er fehlte ihr wirklich sehr mittlerweile.
"Mein Bruder? Hat er geschrieben, wie es ihm geht? Ich habe viel zu lange nichts von ihm gehört." meinte sie dann."Aber setzen wir uns doch erst einmal.", bot sie an und deutete auf die im Kaminzimmer vorhandenen Sitzmöglichkeiten.Sie selbst nahm auf einem der Sessel Platz und bemerkt aus dem Augenwinkel, dass auch Silko sich mittlerweile im Zimmer befand. Auch wenn er mehr so tat, als gehöre er zum Inventar als zu den Bewohner. Irgendwas stimmt in letzter Zeit nicht mit ihm, und Eila war sich sicher, dass sie bei Gelegenheit noch aus ihm rauskriegen würde, was los war. Doch vorerst galt ihre Aufmerksamkeit ihrem Besuch.
"Nunja, was führte mich nach Rom. Das ist eine gute Frage. Zunächst einmal ging es mir darum, eine Weile aus Mogontiacum rauszukommen." Warum das so war, war noch eine andere Geschichte. Doch die Angelegenheit ihres Liebeslebens war ihr dann doch ein wenig zu privat. "Und da derzeit ja noch zwei andere Duccier um ihrer Ausbildung willen in Rom weilen, lag es nahe sich diese Stadt, um die sich bei den Römern ja alles dreht, einmal genauer anzusehen." Sie fand, dass das äußerst plausibel klang. Aber die Frage, warum sie hier war, war ihr schon oft genug gestellt worden und sie mittlerweile Meisterin darin geworden, sinnvolle, wenn auch nicht ganz ehrlich Antworten zu finden.
"Aber ich vergesse völlig meine germanische Gastfreundschaft. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Met, Wein, Wasser?" -
Als Silko Eila mitteilte, wer sie besuchte wechselte der Ausdruck ihres Gesichts von Überraschung zu Freude.
"Wie schön!" lächelte sie dann."Ich danke dir, Silko."
Und schon drängte sie sich an ihrem großen schwarzen Schatten vorbei durch die Tür in Richtung Kaminzimmer, wo sie nur Augenblicke später eintraf.
"Petronius Glabrio, mein Freund, welch eine Freude dich zu sehen. Sei gegrüsst." hieß sie ihn dann willkommen und fragte sich zugleich wie lange es wohl mittlerweile her war, dass sie einander gesehen hatte. Es war soviel geschehen, dass Eila ihre letzte Begegnung wie in einem anderen Leben vorkam.
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Eila saß gerade auf ihrem Bett und las in einem der Bücher, die sie mit nach Rom gebracht hatte, als es klopft. Den Impuls einfach "Ja, bitte?" zu rufen unterdrückend, legte sie das Buch zur Seite, stand auf und ging zur Tür.
Als sie die Tür öffnete und Silko sah, lächelte sie und legte ihren Kopf an die Türkante."Heilsa. Was ist los, Silko?" fragte sie dann neugierig. Auch wenn Silko sie stets begleitete, kam er dennoch nur selten von sich aus auf sie zu.
Sim-Off: Wenn du da bist, muss ich auch da sein, ja? *ggg* Irgendwie läuft das falschrum, glaub ich.
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Es war schon erstaunlich, wie sich das ganze Geschehen doch noch zum Guten gewandt hatte und auch wenn der Zorn, den Eila über den hochnäsigen PP empfand, noch lange nicht verrauchen würde, war sie Prudentius Balbus dankbar für sein Eingreifen und teilt ihm das auch noch mit, bevor sie dann an der Seite ihres Leibwächters die Casa Prudentia verließ. Wer weiß, vielleicht würde sie den ein oder anderen ja irgendwann mal wieder treffen.
Sim-Off: Hey Leute, tut mir wirklich wahnsinnig Leid, dass es so lange gedauert hat und ich euch hier hab sitzen lassen. Aber kaum war ich aus Spanien wieder da, ging es auch schon wieder nach Italien und dann ist hier noch ne Menge liegengeblieben... Ganz aufrichtig: Sorry.
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Eila bemerkte den leicht überraschten, oder gar säuerlichen Ausdruck auf Vespas Gesicht, als sie ihre Freude über den Met bemerkte und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Einen Moment später blickte sie ihre Begleiterin wieder etwas ernster an, und meinte: "Keine Sorge, ich werde den Met hier nur zum Kosten trinken. Selbst wir Germanen trinken ihn nicht rund um die Uhr." versuchte sie die Verwunderung, als welche sie die Mimik der Anderen interpretiert hatte, zu legen.
"Aber: Ja, an sich trinken wir sehr gerne Met. Und auch Bier, das stimmt."
Eila wandte sich kurz an den Wirt: "Bring bitte Met und Bier. Aber die Menge eines Bechers auf jeweils zwei verteilt. Und ansonsten vorläufig Wasser, für mich und auch für meinen dunklen Schatten hier drüben." meinte sie und deutete dann lächelnd auf Silko.
Sie war gespannt darauf, wie sowohl Bier als als Met hier fern von ihrer Heimat schmecke würden. Und sie hoffte, dass Vespa ihre Intention nicht falsch verstehen würde und es als das sehen würde, was er war: einfach das freundliche Angebot, ihr etwas von ihrer Kultur zu zeigen. -
Nein, nicht weil wir einem Verletzten geholfen haben, sondern weil er ein Römer war, dachte Eila einen Moment traurig, sprach es aber nicht aus. Die Geschichte war bitter genug und sie wollte ihrem Gegenüber nicht auch noch ein schlechtes Gewissen machen. Es war ohnehin alles nicht mehr zu ändern und lag weit hinter ihr. Sie erwiderte den leichten Druck der Hand des Fremden in der ihren und wunderte, wie diese Geste sie zu trösten vermochte.
"Ja, es ist ein schwerer Weg gewesen. Aber meine Eltern wurden gesühnt und sind nun an einem besseren Ort." fügte sie dann hinzu und lächelte schwach. Dass sie selbst einen ihrer Mörder nach Hel befördert hatte verschwieg sie. Das war ein noch düsteres Kapitel ihrer Vergangenheit und gehörte weder in diese Unterhaltung, noch generell in die Gegenwart. Es war vergangen und sollte auch in der Vergangenheit bleiben.
"Ich...nunja..." fing sie an, doch wusste sie nicht, was sie wirklich sagen wollte. Die wahren Gründe für ihre Reise waren ebenso etwas, was nicht hierher gehörte. Obwohl es Irminar wohl in Magna gut ging?, fragte sie sich dann und schob den Gedanken gleich beiseite.
"Ich denke es war etwas, was mich schon seit geraumer Zeit beschäftigte. Seit ich das erste Mal von Rom hörte, wollte ich diese Stadt unbedingt sehen, was ich nur aus Erzählungen kannte. Es war einfach an der Zeit, denke ich. Die Neugierde und das Fernweh plagten mich..." Zum Teil stimmte dies nunmal auch. Sie schenkte Valerian ein Lächeln und dieses Mal ein gelungeneres.
"Obwohl ich mir meine ersten Tage hier etwas anders vorgestellt hatte." Wenn doch nur endlich eine Botschaft kommen würde. Irgendjemand, der ihr sagte, dass er Phelan und Arbjon gut ging. "Es wird ihnen sicher nichts geschehen..." flüsterte sie dann in Gedanken leise zu sich selbst.
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"Ja, aus Magna." meinte Eila dann zunächst. Das, was sich Valerian fragte, war nur verständlich, doch war es auch eine sehr lange und nicht unbedingt schöne Geschichte, die die Erklärung dazu gab.
"Ich bin vom Stamm der Cherusker, was dir sicher etwas sagt. Dort bin ich geboren worden und aufgewachsen. Vor mittlerweile einigen Jahren, kam dann ein römischer Soldat zu uns ins Dorf. Er war verletzt, seine Einheit beim Bataveraufstand vernichtet worden. Meine Eltern entschieden sich diesen Römer zu pflegen und so lebte er eine Zeit lang bei uns. Er brachte mir und meinem Bruder das Lateinische bei, wenn auch zunächst nicht einwandfrei. Er erzählte mir von Rom und euren Göttern."
Bei dem Gedanken an das, was dann gefolgt war, machte sie kurz eine Pause und in ihrem Gesicht zeichnete sich etwas von dem Schmerz ab, den sie sonst so gut zu verbergen vermochte.
"Nunja, die meisten anderen aus unserem Stamm hießen das nicht gut. sie wollten keinen Römer im Dorf, ob nun friedlich oder nicht.Sie verstießen unsere Familie und griffen uns des Nachts an. Sie töteten meine Eltern und alle anderen außer mir und meinem Bruder. Auf der Flucht ins Römische Reich jedoch wurden wir getrennt und fanden einander nicht wieder. Ich lief einige Tage durch den Wald und kam in ein fremdes Dorf, deren Bewohner mich freundlich aufnahmen und pflegten. Ich lag lange im Fieber und als ich dann einige Monate später wieder völlig beikräften war, machte ich mich auf ins Römische Reich um meinen Bruder zu suchen."
Sie machte eine weitere Pause, nahm ihren Becher und trank einen Schluck. Sie versuchte ein Lächeln, es gelang ihr aber nicht völlig.
"Nunja, und da habe ich ihn allen Ernstes wieder gefunden. Wenn auch wohl nur, weil man meinen Bruder, hat man ihn einmal getroffen, so schnell nicht wieder vergisst. Er lebte schon ein Weile in Mogontiacum bei den Ducciern und hielt mich zu diesem Zeitpunkt für tot. Auf jedenfall nahmen die Duccier auch mich auf. Lehrten mich ebenso wie ihre eigenen Familienmitglieder fließendes Latein und sonstige Bildung und nun, als Krönung des ganzen, habe ich vom LAPP das Bürgerrecht verliehen bekommen und bin für euch Römer nun auch offiziell das, was ich vom Herzen her schon lange bin,Teil der ducchischen Familie."
Sie zupfte eine Falte ihrer Tunika zurecht und blickte dann Valerian an. Sie fragte sich, ob sie ihn gelangweilt hatte. Aber da er gefragt hatte, hatte sie ihm geantwortet. Und man konnte das alles nicht in zwei Sätzen e
rklären. -
Eila hatte sich nach dem kurzen Fußmarsch hierher, an der Seite ihrer neuen Bekanntschaft in der Taverne eingefunden und saß dieser nun am Tisch gegenüber. Die vielen Leibwächter zusammen mit Silko machten schon ungeheuer Eindruck, dachte sie dann bei sich. Aber das war ja nunmal auch ihre Aufgabe.
"Ob es hier wohl Met gibt?" fragte Eila halb zu sich und halb zu Vespa.
Sie durchstöberte die Karte und fand allen Ernstes das, was sie gesucht hatte. Sie konnte nur hoffen, dass der Honigwein, den es hier gab, ähnlich schmeckte, wie der in Germania. "Achja, da! Sehr schön." freute sie sich dann sichtlich.Dann wandte sie sich an Silko, der ein wenig entfernt und mit ihr zugewandten Rücken am Tisch stand. "Silko, möchtest du auch etwas trinken?" fragte sie dann. Sie wusste zwar, dass Römer ihre Sklaven oft nicht besser als Tiere behandelten. Doch für Eila war Silko mehr ein Freund, wenn auch ein oft mürrischer, als ein Sklave und bei dem derzeitigen Wetter musste auch er sicherlich Durst haben.
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Die Art und Weise, in der Valerian Eila zu beruhigen und zu trösten versuchte, rührten sie. Und es war genau das, was sie derzeit brauchte. Mittlerweile war nicht mehr viel von der Wut und dem Trotz über, sondern waren vor allem der Sorge gewichen. Und als er meinte, sie sei nicht allein, da wusste sie, dass er Recht hatte. Sie konnte froh sein, dass er hier war. Auch wenn er nur ein einfacher Miles zu sein schien und sich kaum seinem Vorgesetzten widersetzen würde, fühlte sie sich dennoch sicher. Sie vertraute ihm irgendwie...
"Danke." war alles, was sie erwiderte. Mehr gab es zu dieser Situation nicht zu sagen. Sie hatte sich nicht verändert und sie würde es nicht, bis die beiden etwas Neues hören würden.
"Deine Cousine also? Sie ist sehr nett. Wir haben uns einmal im Garten unserer Casa getroffen und haben uns lange unterhalten. Es schien ihr zu dem Zeitpunkt ziemlich gut zu gehen." versicherte sie Valerian, in der Hoffnung, diese Neuigkeit würde ihn freuen und beruhigen. "Von deiner Schwester jedoch habe ich nur gehört, wie gesagt. Mein Bruder hat mir davon erzählt, dass die beiden sich wohl öfter begegnet wären. Aber leider habe ich selbst nicht ihre Bekanntschaft gemacht."
Dann schmunzelte Eila und kurz darauf ging das Schmunzeln in ein Lächeln über. "Das sieht man." meinte sie dann auf den waschechten Römer bezogen. Er hatte nichts, aber auch garnichts nicht römisches an sich.
"Ich selbst lebe auch erst seit ein paar Jahren in Mogontiacum. Ich komme eigentlich aus dem freien Germanien.Eine waschechte Germanin, sozusagen." Einen Moment überlegte sie, ob sie ihm von ihrer Jugend dort erzählen sollte und von den Gründen, warum sie nun im römischen Reich lebte, entschied sich aber dagegen. Das würde ihn wohl kaum interessieren und es waren längst nicht alles schöne Erinnerungen. -
"Venusia, ja, ich kenne sie gut. Leider ist sie seit mittlerweile schon längerer Zeit mit ihrem Ehemann in Alexandria. Ich habe sie schon viel zu lange nicht gesehen." stellte Eila dann halb für sich selbst fest. Ja, wie lange mochte das mittlerweile her sein? Es war auf jedenfall seither einige Zeit vergangen.
"Du bist verlobt? Noch dazu mit einem Freund unserer Familie? Das ist auf jedenfall eine frohe Neuigkeit. Dann werden wir ja vielleicht demnächst mehr miteinander zu tun haben." lächelte Eila aufrichtig erfreut. Nachzufragen, wie dieser Verlobte hieß, vergaß sie völlig. Was wohl auch ganz gut so war... Hätte sie seinen Namen gehört, wäre ihr sicher ein Licht aufgegangen und einiges anders gelaufen, als es nun den Anschein gab.
"Sehr schön." entschied die junge Duccierin und folte ihrer neuen Bekannten. Sie blickte einmal über die Schulter um zu sehen, wovon sie ohnehin ausgegangen. Nämlich dass Silko ihr wieder einmal seiner Aufgabe pflichtbewusst nachgehend, wie ein Schatten folgte. Irgendwie schien er etwas bestimmtes zu suchen. Doch dieser Eindruck mochte täuschen. Sie schenkte ihm ein Lächeln und wandte sich dann wieder Vespa zu. Ein wenig beeindruck war Eila schon von dem Gefolge, dass die Aelierin mit sich führte. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihre neue Bekanntschaft ihr an Stand und Status weit überlegen war, auch wenn diese das Eila in keiner Weise spüren ließ.