Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Generell ist ein Centurio der Legion angesehener und ranghöher als ein Centurio der Hilfstruppen, da stimme ich zu. Deswegen war es auch eine Strafe bei gleichem Rang zu den Hilfstruppen versetzt zu werden.
    Allerdings konnte man mit einer Versetzung zu den Hilfstruppen seine Karriere anfeuern. So konnte etwa ein Optio einer Legion zu den Hilfstruppen wechseln um dort gleich Centurio zu werden.


    Wenn man sich aber von der historischen Betrachtung abwendet und sich ansieht wie die Dinge im IR gehandhabt werden, sieht man, dass man auch von der Ala II Numidia zu den Praetorianern kommen kann. Siehe hierzu Decimus Atius Romanus, der als Decurio direkt von der Ala in die Garde übernommen wurde. Die Ala ist also auch eine Option.

    Dann solltest du dir für deine ID ein Gens aussuchen und dich dann einer Einheit anschließen. Es gibt folgende Legionen:


      [*]Legio I Traiana Pia Fidelis - Italia
      [*]Legio II Germanica - Germania Superior
      [*] Legio XXII Deiotariana - Aegyptus

    Aber folgende Einheiten wären auch möglich:


      [*]Cohortes Urbanae - Rom
      [*]Ala II Numidia - Germania Superior

    Ritter und Praetorianer. Das geht also in Richtung Tribunus Cohortis Praetoria bzw. Praefectus Praetorio. Dann solltest du am ehesten eine militärische Karriere einschlagen (man kann auch aus der Verwaltung heraus Praefectus Praetorio werden aber auch nur in der Theorie). Aber du hast generell zwei Möglichkeiten für diese Richtung:


    1. Wenn deine ID sofort in den Stand eines Ritters erhoben werden kann (durch Familie, Patron etc.), dann könntest du mit ihr eine Karriere als ritterlicher Offizier beim Militär beginnen und später Stabsoffizier bei den Praetorianern werden. Aber eine sofortige Standeserhebung bei Beginn wird einem nicht geschenkt. Außerdem musst du die militärischen Examen an der Academia Militaris absolvieren.
    Standeserhebung Ritter -> Tribunus Classis -> Tribunus Angusticlavius -> Tribunus Cohortis Praetoria -> Praefectus Praetorio


    2. Wenn die Möglichkeiten für eine schnelle Standeserhebung nicht gegeben sind, könnte deine ID sich als einfacher Soldat einer Legion anschließen. Dann kann er sich darum bemühen zu den Praetorianern versetzt zu und sich zum Stabsoffizier (Princeps Praetorii) hochdienen. Die Praetorianer rektrutieren immer von den Legionen und mann kann schon als Legionarius oder auch erst als Centurio übernommen werden. Das kommt darauf an ob und wann man rekrutiert wird. Als (Stabs-)Offizier bei den Praetorianern kannst du mit dem richtigen Patron auch deutlich einfacher eine Standeserhebung erreichen. Dann kann deine ID auch die ritterlichen Posen von 1. übernehmen.


    Insgesamt solltest du dich aber nicht nur auf einen Posten festlegen weil du dir von ihm besonders viel Macht versprichst. Es muss dir auch Spaß machen.

    Was hier steht ist ja an sich gut und schön, aber generell solltest du dir erstmal überlegen was genau möchtest und mit viel Einfluss gemeint ist. Außerdem brauchst du z.B. für politischen Einfluss nicht zwangsläufig Senator werden. So dürfen die Ritter der Kanzlei über die Vergabe von kleineren Posten schon allein entscheiden und sprechen bei größeren Sachen zumindest ein Wort mit. Das ist mehr politischer Einfluss, als manche Senatoren je haben werden.
    Dazu solltest du dir insgesamt ein paar Fragen stellen. Was ist letztendlich das Ziel der ID? Willst du eine Militäreinheit anführen? Willst du vielleicht sogar mal Statthalter einer Provinz werden? Oder willst du ein einflussreicher Politiker/Verwaltungsmensch werden? Willst du dabei unbedingt im Senat sitzen oder hättest du auch kein Problem Ritter zu sein, wenn das mehr Einfluss mit sich bringt? Ist es dir wichtig in Rom zu bleiben?

    "Ich würde die Ala II Numidia nicht auf ein so bedeutendes Manöver schicken, wenn ich nicht glauben würde, dass sie bereit ist. Da zweifle ich eher an der Mobilität der Legio II. Das Mannöver wird jedoch zeigen, wie es um sie steht. Aber dir fehlen vier Offiziere, Terentius. Einem Viertel der dir unterstellten Turmae fehlt ein Decurio. Du magst fähige Unteroffiziere haben die diesen Mangel ausgleichen, aber ohne Offiziere kann es nicht weitergehen. Andere Männer müssten schon längst um ihre Posten bangen. Also such dir Männer aus und schicke Beförderungsgesuche nach Rom."


    sagte Modestus sehr direkt, denn 6 fehlende Offizier wären normalerweise ein deutliches Zeichen von Nachlässigkeit. Auch wusste er, dass der Marcier bei seinen Bogenschützen alles andere als zufrieden war und auf eine Beförderung zum Alenpraefect spekulierte. Da er das Ohr des Vescularius Salinator hatte, zweifelte Modestus nicht, dass er Terentius Primus bei diesem anschwärzen würde, um an seinen Posten zu gelangen. Wobei der Vescularier aber den neuen Praefectus Praetorio sicherlich nicht gleich vor den Kopf stoßen würde, indem er seinen Vetter aus dem Amt jagte.


    "Examen sind nur für Stabsoffiziere verpflichtend. Für reguläre Offiziere sind sie freiwillig, für Unteroffiziere unnötig. Deine Unteroffiziere sollten sich lieber um die Disziplin der Männer und nicht um Militärtheorie kümmern. Wie ich sehe möchtest du diesen Mann jedoch unbedingt loswerden. Allerdings dienen in meiner Leibwache auch Peregrini und ich kann nicht jedem dahergelaufenen Peregrinus, noch dazu aus den Mannschaften, das Bürgerrecht verleihen. Aber wenn dir das so wichtig ist, dann werden wir schon einen Weg finden. Hat der Mann sich irgendwo besonders hervorgetan? Bei einer Patrouille oder einem Scharmützel?"


    führte Modestus aus, denn er hatte schon gehört, dass der Terentier recht komische Ansichten hatte, was Examen anging. Hoffentlich war das damit geklärt. Als es dann darum ging, dass der Terentier offensichtlich Serafim Varelas unter fadenscheinigen Gründen loswerden wollte, musste Modestus schmunzeln, aber er behandelte die Sache wie jedes andere Geschäft auch. Die Bemerkung des Terentiers, dass er letztes Mal Serafim Varelas nicht vorgeschlagen hätte, überging Modestus. Er erinnerte sich nicht mehr daran, wen der Terentier vorgeschlagen hatte, aber die Behauptung hatte seinen Zwecken gedient.


    "Und was diese Tradition angeht, der Mann, der sie begründet hat, war ein Narr. Legionen brauchen ihre Reiterei selbst. Für die Aufklärung im Feld. Wenn ich also die gesamte Reiterei für meinen Schutz in Beschlag nehmen würde, dann müsste ich bei jedem noch so kleinen Einsatz für die Legion eine Kavallerieeinheit abstellen. Die Alternative dazu wäre einfach immer einige Wochen auf meine Leibwache zu verzichten. Beides scheint mir wenig vorteilhaft. Nein, es ist besser wenn jede Einheit der Provinz nur ein paar Männer abstellen muss."

    "Im Anbetracht der momentanen Situation muss deine Einheit voll einsatzbereit sein. Dafür bist du als Kommandeur verantwortlich. Daher wirst du vier Beförderungsgesuche nach Rom schicken. Dieser Serafim Varelas, den du das letzte Mal vorgeschlagen hast, und drei andere Männer aus den Reihen der Unteroffiziere. Es mag bisher angebracht gewesen sein die Beförderungen aufzuteilen, aber dafür haben wir nicht mehr die Zeit. Und dein Vetter wird sicherlich dafür sorgen, dass die Kanzlei dir keine Probleme bereitet."


    sagte Modestus sehr direkt, denn die Wünsche des Terentiers waren illusorisch. Neue Männer kamen selten mit der Erfahrung, die die alten Männer schon hatten. Und wenn einem so viele Offiziere fehlten wie dem Terentier, immerhin waren es fast ein Drittel der Einheit, dann konnte man auch nicht besonders wählerisch sein. Zumal nun einfach die Zeit fehlte. Nur die Götter wussten wie bald schon römische Truppen in Marsch versetzt werden mussten. Außerdem hatte der Terentier nun den Praefectus Praetorio zum Verwandten. Dieser würde schon dafür sorgen, dass die Kanzlei ihn nicht wegen einer vermeintlichen Nachlässigkeit zur Rechenschaft zog.


    "Es ist dann auch egal, wenn einer der Decurionen noch etwas grün hinter den Ohren ist, oder von einer anderen Einheit kommt. Die Hauptsache ist die Einsatzbereitschaft deiner Einheit."

    "Werte Decuriones, die Verleihung der Rechte eines Municipiums an Mogontiacum liegt auch mir am Herzen und ich habe auch selbst schon verschiedene Vorkehrungen im Hinblick darauf getroffen. So konnte ich bereits den angesehenen Consular Spurius Purgitius Macer für dieses Vorhaben gewinnen. Manchen von euch ist er vielleicht noch als ehemaliger Statthalter in Erinnerung geblieben."


    sagte Modestus, eigentlich nur wegen der Aufnahme seines Klienten an diesem Tag anwesend, da diese Angelegenheit sowieso auf seiner eigenen Agenda stand und sein Patron sowieso schon um diese Angelegenheit kümmern wollte.


    "Doch in diesem Bestreben sollte man sich nicht nur mehr Eifer oder Sturheit verlassen, denn warum wurden Mogontiacum diese Rechte den bisher noch nicht verliehen? Weil nicht eifrig danach verlangt wurde? Sicherlich nicht. Nein, das Ansehen der Stadt spielt ebenfalls eine Rolle."

    "Ich bezweifle, dass Laetilius plant jedem Mann der in der Vergangenheit Statthalter Germanias war eine Statue zu errichten. Ihm geht es wohl vielmehr darum zukünftige Männer in dieser Position nach ihrer Abberufung zu ehren."


    meldete sich Modestus nun zu Wort, der eigentlich nur wegen seinem Klienten und dessen Aufnahme in den Ordo Decurionum gekommen war. Der Vorschlag des Laetiliers gefiel ihm. Musste er dann doch nicht zu solchen Tricksereien wie Flavius Furianus greifen.


    "Doch dies ist nicht die einzige Sache die derzeit in diesem Raum verkannt wird. Caput Provinciae sagst du, Petronius? Diesen Status mag Mogontiacum zwar inne haben, aber nur dem Namen nach. Nicht des Prestiges wegen. Die Ursache dafür liegt in solch kleinen Ideen, wie die eben von Petronius erläuterte. Eine Fasti mag für eine kleine Stadt wie Confluentes genügen, aber doch nicht für eine so bedeutende Stadt wie Mogontiacum! Eine wichtige Legionsstadt mit dem Sitz des Statthalters muss ihre Position mit Dingen, wie sie hier von Laetilius vorgeschlagen werden, unterstreichen. Und weil dies eben nicht geschieht, redet man in Rom immer noch von Colonia Claudia Ara Agrippinensium als wichtigster Stadt in Germania und deswegen hat Mogontiacum auch noch nicht den Status eines Municipiums erlangt."


    sagte Modestus sehr direkt um die Stadtväter bei ihrer Ehre zu packen. Er wäre ja sogar selbst nach der Aufteilung lieber Statthalter von Germania Inferior geworden, denn Colonia Claudia Ara Aagrippinensium war als Sitz schlichtweg erstrebenswerter als Mogontiacum. Das musste den Männern doch klar sein. Aber das lies sich ändern.


    "Euch bereitet also die Finanzierung Probleme? Dann lasst die Statthalter die Auslagen selbst begleichen, stellt aber im Gegenzug das Forum vor der Regia ausschließlich für Statuen der Statthalter und Kaiser zur Verfügung. Die Statuen eurer städtischen Honoratioren könnt ihr ja überall sonst in der Stadt aufstellen."

    "Nein, das wäre alles. Ich werde in naher Zukunft einen eigenen Boten nach Rom schicken. Vale, Flavius Flaccus."


    sagte Modestus dem Flavier abschließend, denn nun war es für den Flavier an der Zeit zu gehen. Nun was die Verschwörung anging war nicht alles so gelaufen wie er es gern gehabt hätte, aber vielleicht funktionierte sein Plan B.

    "Valete."


    verabschiedete sich Modestus abschließend von allen Kommandeuren, außer dem Terentier. Dann schickte er auch die Angestellten und Sklaven der Regia zurück an ihre reguläre Arbeit, sodass sie nun allein in dem großen Besprechungsraum waren. Der Terentier hatte sich derweil am anderen Fußende, gegenüber seinem eigenen Platz, niederegelassen.
    Modestus setzte sich auf die Sella curulis und wandte sich dann an den Terentier.


    "Setz dich doch dort hin, Terentius Primus, dann müssen wir nicht durch den Raum rufen."


    sagte Modestus und wies dem Terentier den nun leeren Platz zu seiner Rechten. Natürlich würde er nicht Brüllen müssen, damit der Terentier ihn verstand, aber je näher er war, desto leiser konnte man sprechen. Mit dem langen Tisch zwischen ihnen war dies jedoch kaum möglich.


    "Dir fehlen also immer noch 4 Offiziere?"


    fragte Modestus, obwohl er sich dieser Tatsache sicher war. Es diente nur zur Hinleitung des Terentiers auf das eigentliche Thema.

    Da es offensichtlich nun keine weiteren Fragen mehr gab, erhob sich Modestus und es wurde laut im Raum, da die anderen Kommandeure nun ihre Stühle rückten und sich erhoben. Modestus wandte sich kurz an die Schreiber, die das Protokoll angefertigt hatten und lies sie eine der Wachstafeln heraussuchen. Er sah, dass der Claudier und der Terentier sich bereits kurz besprachen, und wandte sich derweil den anderen Kommandeuren zur Verabschiedung zu. Er wechselte mit jedem noch kurz einige Worte, denn bei ihnen würde es wohl eine Weile dauern bis er sie wieder von Angesicht zu Angesicht treffen würde.

    "Den üblichen für ein Manöver dieser Größe. Aber genaueres bleibt euch überlassen. Wenn es keine weiteren Fragen oder Anliegen gibt, dann sind wir für heute fertig."


    sagte Modestus abschließend und wartete noch einen Moment, falls jemand tatsächlich noch eine letzte Frage hatte. Damit ihm der Terentier aber sich nicht gleich wieder auf den Weg machte, wandte sich Modestus an ihn, denn wie sich gezeigt hatte, gab es noch Dinge zu besprechen.


    "Praefectus Alae Terentius Primus, du bleibst bitte noch hier, denn wir haben noch etwas zu besprechen."

    "Und gerade weil wir so eine große Verantwortung tragen ist dieses Vorgehen mehr als notwendig. Du solltest niemals vergessen was mit den letzten Legionen passiert ist, die unvorbereitet in Germania agiert haben."


    erwiderte Modestus und war doch verwundert, warum der Claudier so versessen darauf war blind im germanischen Gebiet agieren zu müssen. Aber das würde auf keinen Fall zugelassen werden. Ein Publius Quinctilius Varus war genug. Er erwiderte den Blick des Statthalters und seine Gesichtsausdruck machte klar, dass es darüber keine Diskussion mehr geben würde.


    "Ich meine das so, wie ich es gesagt habe, Legatus Legionis. Die Ingenieure der Legio II werden natürlich wie bereits erwähnt in Mogontiacum verbleiben. Und es versteht es sich von selbst, dass du eine kleine Abteilung zur Bemannung des Lagers zurücklassen solltest. Davon abgesehen wirst du jeden dienstfähigen Mann nach Confluentes mitnehmen. Da auch ohne die Legio II rund 1000 Mann zur Verteidigung von Mogontiacum bereitstehen werden, brauchst du dir keinerlei Sorgen zu machen."


    führte Modestus aus und wunderte sich, ob der Claudier wohl auch seine Kranken und Verwundeten mitgeschleift hätte.


    "Für operative Geschäft wird es aufgrund der Zentralisierung keine Schnittstelle mehr geben. Die Frumentarii beziehungsweise Speculatores sind in Zukunft direkt der Regia unterstellt und haben ihr Hauptquartier, wie die Benefiziarier, hier in der Regia. Im Hinblick auf das zweite große Aufgabenfeld, die Informationsbeschaffung, wird es voraussichtlich eine Schnittstelle zur Distribution von Informationen geben. Dabei werden wir uns an der Vorgehensweise, die in den anderen Provinzen üblich ist, orientieren."

    Modestus lies sich Zeit, bevor er dem Flavier antwortete. Aus seinen Worten lies sich mehr als nur das Gaste selbst herauslesen. Sie kamen prompt und vorbereitet. Die Verschwörer hatten sich also durchaus länger mit der Sache befasst und sich darüber beraten. Letztlich konnte er seine Meinung gegenüber den anderen Männern nicht durchsetzen. Aber wenigstens würde er noch einen Plebejer vorschlagen, wenn noch kein anderer Kandidat gewählt war.


    "Es ist bedauerlich, dass das mein Kandidat schon aus dem Rennen zu sein scheint. Aber wie ich gab es ausführliche Überlegungen zu ihm, sodass ich davon ausgehe, dass das Collegium sich nicht grundlos gegen ihn entschieden hat. Dies werde ich akzeptieren. Im Anbetracht der Tatsache, dass das Collegium sich noch auf keinen anderen Kandidaten geeinigt hat, möchte ich dich bitten bei deiner Rückkehr nach Rom dem Collegium etwas zu übermitteln. Nachdem mein Kandidat nun nicht mehr in Frage kommt, möchte ich Marcus Vinicius Lucianus selbst vorschlagen. Er ist ein ehrenhafter, fähiger Mann und seine Frau ist zudem noch sogar eine Verwandte des derzeitigen Amtsinhabers. Auch solltest du ihnen ausrichten, dass man nun, da mein Kandidat aus dem Rennen ist, sich um andere Kandidaten, die ähnliche Ansprüche haben, kümmern muss. Etwa Aelius Quarto. Unabhängig davon wie sie zu dem Posten oder dem Collegium stehen."

    Modestus war an diesem Tag selbst anwesend in der Curia von Mogontiacum, auch wenn er sich noch nicht zu Wort gemeldet hatte. Die Gesetzgebung der Stadt wies ihm automatisch den Status eines Beisitzers zu auch, wenn er selten Gebrauch davon machte. Die Zeiten in denen er in der Kommunalpolitik mitmischte waren lange vorbei. Nichtsdestoweniger war der Status für seinen Klienten eine wichtige Sache. Und so sah er zu den Ducciern herüber, denn mit ihnen gab es eine Vereinbarung. Er hatte zur Sache Massula nichts explizit gesagt, aber seine Anwesenheit war wohl Zeichen genug.

    "Nun ich hoffe, sie messen meinem Vorschlag das nötige Gewicht bei. Denn mein Kandidat weißt größere Ansprüche auf diese Position vor als alle anderen möglichen Kandidaten. Ich wäre gewillt auch auf meine Forderungen zu verzichten. Tiberius Durus mag meinen Kandidaten für nicht kontrollierbar halten, aber im Anbetracht seines derzeitigen Alters, sehe ich da keine Probleme. Und später kann man mit ihm so verfahren, wie mit seinem Vater. Durch seinen, man könnte schon fast sagen rechtmäßigen Anspruch auf den Posten würde er uns auch viele Dinge vereinfachen."


    die Analogie zum Vater lies Modestus absichtlich wage, denn für ihn war beides denkbar. Maioranus in Misenum abschotten, oder ihn sogar gleich töten zu lassen. Den rechtmäßigen Erben zu unterstützen und wenn er nur eine Marionette war, würde viele Vorteile bringen und Anhänger auf ihre Seite ziehen. Andererseits wollte er auch keinen Patrizier auf dem Thron, der nur diese begünstigte und Plebejer, wie ihn selbst, vernachlässigte. Sollten die Patrizier mit ihrer Verschwörung allerdings erfolgreich sein, ohne die Annaeer, wäre das auch nicht all zu vorteilhaft. Die direkte Frage des Flaviers ignorierte Modestus. Uneingeschränkte Zustimmung, einfach so? Sicherlich nicht. Jeder andere Kandidat als Maioranus würde bedeuten, dass eigene Interessen der Verschwörer eine Rolle spielten. Warum sollte er dann seine eigenen Interessen vernachlässigen?


    "Aber falls das Collegium zu einem anderen Entschluss käme, welche Garantie gäbe es, dass die Interessen meiner Familie und meiner selbst auch Gehör bei dem Kandidaten finden?"