Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    "Im Anbetracht, dass die Germanen es schaffen Karten von unserem Gebiet anzufertigen, wo hier tausende Soldaten stationiert sind, sollten wir in der Lage sein das besagte Gebiet zu kartographieren. Wobei das Vorgehen der entsprechenden Lage angepasst wird, aber das ist im Moment auch nicht weiter wichtig. Und was deine Männer angeht, so haben wir den Grund gerade eben besprochen, Legatus Legionis. Da die Situation schon bald eskalieren könnte, sollten wir uns damit nicht all zu viel Zeit lassen."


    führte Modestus aus. Der Plan zur Herstellung der Karten hatte sich mittlerweile etwas geändert, da man gesehen hatte, dass die einheimischen ebenfalls relativ präzises Material herstellen konnten. Aber nichtsdestoweniger waren dennoch ausreichend römische Fachkenntnisse von Nöten.


    "Legatus Augusti, wenn wir das Gebiet der Chatten außen vor lassen wollen, könnten das Manöver auch nach Confluentes verlegen. Confluentes grenz nicht an das Gebiet der Mattiaker ist aber dennoch recht nahe zum Gebiet der Chatten."


    meldete sich Flaminius Pius zu Wort. Die genannten Gründe waren schlüssig, weshalb Modestus gewillt war auch gleich zuzustimmen. Davon abgesehen würde es auch den Aufwand verringern, da die Ala mehr oder minder zu Hause bleiben und alles für die Legio II vorbereiten konnte.


    "Ein guter Vorschlag, Praefectus Ala. Dann also Confluentes. Die Details überlasse ich dir, Legatus Legionis. Wobei das Manöver allerspätestens in zwei Wochen beginnen sollte. Gut, dann kommen wir gleich noch zur letzten Angelegenheiten. Es betrifft die innere Sicherheit der Provinz. Die dezentrale Organisierung der überkommunalen Verbrechensbekämpfung, die bisher in Germania Superior vorherrscht wird reformiert. Wie in den meisten anderen Provinzen des Reichs üblich, wird es in Zukunft eine zentral geleitete Organisatierung der überkommunalen Verbrechensbekämpfung geben. Diese kümmert sich dann grundsätzlich um sämtliche Falle in der ganzen Provinz, die nicht im Zuständigkeitsbereich der Civitates liegen. Gibt es dazu soweit Fragen?"

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    Original von Quintus Flavius Flaccus
    "Nun, der pontifex pro magistro Tiberius Durus hat mich nicht hierher gesandt, um den Namen deines Nachfolgers bei den Quindecemviri zu verkünden, denn das collegium ist sich über die cooptatio noch uneins. Ich wurde vielmehr hierher gesandt, um dir die genauen Umstände deiner Nachfolge, so wie sie das collegium beschlossen hat, mitzuteilen. Es gilt lediglich zu klären, ob du die Vorgehensweise des collegiums zu unterstützen gewillt bist."


    "Dann setz dich, Flavius, und erzähl mir, was sich an den genauen Umständen geändert haben soll. Wobei Details aufgrund meines Verbleibs in Germania eigentlich nur zweitrangig sind. Schließlich werde ich mich nicht persönlich mit den verschiedenen Angelegenheiten befassen kann. Die Personalie selbst spielt da eine weitaus wichtigere Rolle."


    sagte Modestus und wies dem Flavier mit einer Geste einen Sitz, da nun klar war, dass er den Mann nicht gleich wieder wegschicken musste, da er über eine gewisse Subtilität verfügte. Andererseits war von Tiberius Durus auch nichts anderes zu erwarten gewesen.



    "Das wird nicht nötig sein. Wie gesagt er wird selten in Mogontiacum sein und wenn, dann werden ihn seine Aufgaben nicht an ein Schreibpult führen. Er ist nur pro forma Scriba. Seine Aufgaben entsprechen eher denen eines ermittelnden Iudex, aber diese werden in der Regel nur auf Zeit ernannt und nicht bezahlt. Bei einem Scriba werden die Leute auch längst nicht so misstrauisch und er kann dennoch meine Autorität repräsentieren, falls notwendig."


    klärte Modestus seinen Klienten nun über die genau Rolle des neuen Schreibers auf.


    "Wie unhöflich von ihnen. Falls sie sich weiterhin widerspenstig zeigen und du meine Unterstützung benötigst, sag bescheid."

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    Original von Quintus Flavius Flaccus
    "Salve legatus. Hältst du diesen Ort für dem Gespräch angemessen? - Ich bringe Nachrichten von einiger Wichtigkeit aus der Stadt."


    Nachdem der Flavier eingetreten war, sah Modestus zur Tür, wo Clodius Valens seinen Blick erwiderte. Dann schloss der Clodier die Tür und postierte sich vor ihr. Außer dem Flavier und ihm selbst, war nur noch Alvitus im Raum.


    "Salve, Flavius. Und es ist Legatus Augusti. Ein Unterschied den du dir merken solltest, wenn du es in der Politik mal zu etwas bringen möchtest. Im Anbetracht, dass du schon hier bist und man dich sicherlich beim betreten der Regia gesehen hat, wäre alles weitere sowieso nur Augenwischerei. Ich nehme an du bist heute hier, wegen meiner ehemaligen Mitgliedschaft im Collegium der Quindecemviri. Ich hatte den Pontifex Tiberius Durus ja gebeten darüber informiert zu werden, was meine Nachfolge angeht. Hat das Collegium sich bereits auf einen Nachfolger geeinigt?"


    fragte Modestus abschließend und sah den Flavier eindringlich an. Hoffentlich war dieser klug genug, um das keine Spielchen mitzuspielen. Im Grunde würde es sowieso niemand mitbekommen, aber es war immer sicherer gewisse Dinge nicht direkt auszusprechen. Besonders solche, die nun besprochen werden würden.

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    Original von Faustus Domitius Massula


    "Bei meinem Schnäuzer, das ist eine Freude, Patron. Ich danke dir vielmals. Ein gewisser Batzen der Ehre geht da wohl auch an meine verlässlichen Scribae. Ich muss denen das irgendwie rüberbringen".


    "Apropos Scribae, Du hast da einen Scriba eingestellt, ich hab den Namen vergessen, Scaevus, oder so ähnlich. Der ist bei mir aber noch nicht aufgetaucht. Was ist mit dem?"


    "Du brauchst mir nicht zu danken. Du hast es deiner guten Arbeit zu verdanken. Wenn sich der eine oder andere besonders hervorgetan hat, dann kannst du ihn mir auch für eine Auszeichnung vorschlagen. Ansonsten würde ich sagen, dass wir eine Spesenkasse für die Mitarbeiter der Regia einrichten sollten. Ja das ist eine gute Idee. Daraus kannst du dann kleinere Belohnungen bezahlen. Ein Essen oder sonstige Geschichten. Dann können wir auch Informanten darüber bezahlen."


    sagte Modestus, denn die Mitarbeiter der Regia sollten alle möglichst sehr zufrieden sein. Zufriedene Männer neigten seltener dazu gegen Geld Auskünfte über interne Dinge zu geben.


    "Was Scaevius Classicus angeht, so wirst du ihn auch selten zu Gesicht bekommen, denn in der Regel wird er wohl in der Provinz unterwegs sein. Er kümmert sich für mich um verschiedene Rechtsangelegenheiten. Allerdings ermittelt er auch für mich. Meistens inoffiziell, weshalb das natürlich unter uns bleiben sollte. Bist du eigentlich im Ordo Decuriones von Mogontiacum?"

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH
    FAUSTUS DOMITIUS MASSULA


    MIT EINER
    DIPLOMA



    FÜR
    herausragende Leistungen auf
    dem Gebiet der Tüchtigkeit


    MIT WIRKUNG VOM
    ID IUL DCCCLXI A.U.C.
    (15.7.2011/108 n.Chr.)


    AUS.


    Kaeso Annaeus Modestus

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula


    Ich nahm auf einem der Stühle Platz und sperrte meine Ohren auf. Die Ankündigung klang etwas geheimnisvoll. Aber mein Patron schien das Geheimnisvolle zu mögen. Na ja, der Schleier des Geheimnisses würde sich ja gleich lüften.


    "Ich höre, Patron".


    "Nun ich bin mit deiner Arbeit der letzten Monate sehr zufrieden. Außerst zufrieden sogar. Auch wenn ich dir schon das Bürgerrecht verliehen habe, möchte ich für deine Arbeit unabhängig davon belohnen. Nicht weil du mein Klient bist, sondern weil du es dir verdient hast. Daher möchte ich dir ein Diploma verleihen."


    erklärte Modestus mit zufriedener Miene, denn die Leistungen von Massula waren wirklich sehr gut. Nicht nur hatte er seine Aufgaben rund um die Regia sehr gut und schnell erledigt, nein auch bei der Informationsbeschaffung hatte er sich hervorgetan. Andere Männer mochten mit Auszeichnungen geizen, aber Modestus fand, dass es zu gewissen Zeiten angebracht sie zu verleihen. Zwar nicht mit der Freizügigkeit, der er seine eigenen Auszeichnungen zu verdanken hatte, aber dennoch.

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Im Vorbeigehen klopfte ich an die Tür, um mein Erscheinen anzukündigen.


    "Salve Legatus Augusti. Wir haben einen nicht angekündigten Besuch aus Roma. Es ist Flavius Flaccus. Er sagt, er sei hier im Auftrag des Consulars und Pontifex Manius Tiberius Durus, um mit dir wichtige Dinge zu besprechen. Hast du für ihn Zeit?"


    "Flavius Flaccus im Auftrag von Tiberius Durus? Und ich dachte schon durch mein Ausscheiden aus dem Collegium der Quindecemviri hätte ich vorerst meine Ruhe was die Pflichten des Staatskults angeht. Aber gut, ist der Flavier allein? Schick ihn auf jeden Fall allein zu mir. Etwaige Begleiter schickst du in die Aula und lass die Wachen dort ein Auge auf sie haben. Und schick die Wachen vor meinem Officium weg. Die Interna des Cultus Deorum sind nur für die Ohren von Eingeweihten erlaubt. Publius Clodius Valens allein sollte auch ausreichen."


    sagte Modestus, obwohl er genau wusste, dass der Flavier kaum vom Tiberier in dessen Funktion als Pontifex geschickt worden war. Nichtsdestoweniger war es eine gute Ausrede. Da der Flavier so dumm war ihn hier aufzusuchen, dann musste es wohl hier erledigt werden, aber er würde sicher kein Risiko eingehen. Dem Centurio Publius Clodius Valens vertraute er jedoch soweit. Natürlich würde er den Flavier nur allein empfangen. Schließlich ging es um heikle Angelegenheiten und wer konnte schon sagen, dass Tiberius Durus nicht entschieden hatte, dass es ander Zeit war einen Mitwisser zu entfernen. Aber bevor dieser eine Flavier Modestus ernsten Schaden zufügen konnte, würde Valens zur Stelle sein. Falls es notwendig war.

    "Im Hinblick auf die Präsenz werden wir, wie bereits geplant, das Patrouillenaufkommen innerhalb des Grenzgebiets erhöhen. Primär Kavallerie und leichte Infanterie. Im Gegensatz zu den früheren Planungen, werden wir nicht im Gebiet der Mattiaker beginnen. Deshalb hatte ich die Patrouillen bis heute ausgesetzt. Es scheint mir sinnvoller außerhalb des Gebiets der Mattiaker zu beginnen und dieses erst im Verlauf der Patrouillen zu betreten. Andernfalls könnte es als Zeichen der Schwäche der Mattiaker gedeutet werden, was wir keineswegs wollen. Eine dauerhafte Stationierung von Truppen außerhalb der Provinzgrenzen wird es allerdings nicht geben. Da selbst die Legio II, von den an der Grenze stationierten Hilfstruppen ganz zu schweigen, in einer Woche vor Ort sein kann, erübrigt sich dies. Außerdem hat Rom die Rechtshoheit der Mattiaker auf ihrem eigenen Gebiet anerkannt."


    erklärte Modestus das geplante Vorgehen. Wenn sie Truppen im Gebiet der Mattiaker stationierten, dann konnten sie auch gleich das Gebiet besetzen, aber das war nicht der Sinn der Sache. Nun musste man ersteinmal abwarten, ob etwas passiert und ob das Eingreifen Roms notwendig war. Dann würde man weitersehen.


    "Zur Abschreckung dürfte ein Manöver bei Borbetomagnus eine deutliche Botschaft für die Chatten sein. Ich dachte dabei vorallem an die Legio II und die Ala II Numidia in voller Truppenstärke. Dabei können die beiden Einheiten und ihre Kommandeure gleich ihre Zusammenarbeit üben, denn sollte ein massives Eingreifen notwendig werden, dann wird es voraussichtlich durch diese beiden Einheiten erfolgen. Daher wird die Ala II Numidia natürlich vorerst auch nicht an den Patrouillen im Grenzgebiet beteiligt werden. Was die Landvermessung des Grenzgebiets angeht, so wird dieses Projekt auf jeden Fall fortgeführt werden müssen. Falls wir tatsächlich in dem Gebiet operieren werden, ist genaues Kartenmaterial Gold wert. Im Hinblick auf das Manöver wird diese Aufgabe dann allerdings unter der Federführung der Legio VIII stattfinden, sodass die Legio II sich voll und ganz dem Manöver widmen kann. Die Vermessungstechniker der Legio II sind allerdings für dieses Projekt abzustellen, Legatus Legionis."


    sagte Modestus deutlich und sah dabei den Claudier an. Vielleicht verstand der eitle Gecke nun, warum er es bei der Legio II so genau nahm. Aber man würde sehen wie die Sache sich mit Herius Claudius Menecrates entwickelte. Seine weitere Führung würde darüber entscheiden, ob man ihm Verantwortung über einen etwaigen Feldzug übertragen konnte. Andernfalls würde er, Modestus, mit seiner Legio VIII und der Ala I Thracum diese Aufgabe übernehmen. Was den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass er selbst den Ruhm und die Anerkennung ernten würde. Nicht das er das als Statthalter nicht so oder so tun würde.


    "Bisher standen wir mit verschiedenen Unterhändlern der Mattiaker in Kontakt. Nahe Verwandte eines der Fürsten, wenn ich mich richtig entsinne. Die Maßnahmen gehen mit ihren grundlegenden Interessen konform. Sie sind allerdings der Meinung ihr Gebiet selbst halten zu können und verweisen auf ihre Eigenständigkeit und Rechtshoheit, was ihnen als Verbündete durch Rom auch zugesichert wurde. Von daher werden wir wie besprochen erst abwarten, ob die Mattiaker tatsächlich ihr Gebiet allein halten können. Falls die Chatten überhaupt ihre Drohungen wahr machen. Wir werden sehen was die Zukunft bringt und dann die entsprechenden Entscheidungen treffen."

    "Ausgezeichnet. Wir sollten natürlich zu gegebener Zeit auch unsere Verwandten davon unterrichten, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Alles können wir dann sicher noch per Brief klären. Vertraulichkeit sollte bei deinem Amt ja kein all zu großes Problem darstellen."


    sagte Modestus schmunzelnd und trank noch einen Schluck Wein. Schließlich war bei sonstigen Mauscheleien immer die Befürchtung, dass jemand in die Post sah. Allerdings war Appius Terentius Cyprianus wohl Chef der Männer, die genau das taten.

    "Das ist bedauerlich, aber sicherlich wird es in Zukunft eine Gelegenheit geben ein geschlossene Bündnis durch eine Hochzeit innerhalb unserer Gentes zu besiegeln."


    sagte Modestus abwiegelnd, denn er wollte nicht, dass das Bündnis an einer fehlenden Ehe scheiterte. Dafür war dies eine zu gute Gelegenheit.


    "Daher sollten wir uns dadurch auch heute nicht davon abbringen lassen. Was sagst du also dazu?"

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    Original von Faustus Domitius Massula
    Ich schnappte mir den Bericht von Sermo, obwohl der nicht der Weltliteratur zuzurechnen war nebst einem Brief, den mir Calvus herein gelegt hatte und ging zum Legatus.


    "Salve Patron, ich bringe dir Lesefutter. Zuerst einen Brief von Annaeus Varus". Ich legte ihm den Brief auf den Tisch.
    ...


    "Gut, Massula. Leg das erstmal auf meinem Schreibtisch ab. Ich möchte noch etwas mit dir besprechen. Es geht um deine Arbeit als Princeps Praetorii über die letzten Monate hin."


    erklärte Modestus und wies Massula einen der Stühle. Er hatte etwas vorbereitet für den Domitier und hatte sich dafür über seinen Sklaven Alvitus direkt an die Scribae gewandt, damit Massula selbst von dem Schriftsück nichts erfuhr.

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    Original von Quintus Flavius Flaccus
    Es kostete den jungen Flavier einiges an Anstrengung, seine Verärgerung über den Stumpfsinn des als Wache postierten Soldaten zu verbergen, zumal sich jener so freundlich und höflich verhalten hatte. - Freundlich und höflich, aber dennoch stumpfsinnig. Immerhin standen sie hier direkt vor dem Sitz des Statthalters. Mit welchem Legaten würde der Flavier also wohl sprechen wollen? Heftig den Kopf schüttelnd berichtigte er also. "Nein. Ich spreche natürlich vom legatus Augusti, nicht vom legatus legionis.", entgegnete er höflich, doch mit einer Stimme, die es gewohnt war, klare und unmissverständliche Anweisungen zu geben.


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    "Dann musst du erst einmal zum Princeps Praetorii Faustus Domitius Massula. Wenn du mir also folgen würdest, dann bringe ich dich zu ihm."


    erklärte der Soldat und ging dann voraus, um den Flavier zum Officium des Domitiers zu bringen.



    MILES - PEDITES SINGULARES

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    Original von Quintus Flavius Flaccus
    Nach einem nicht aufschiebbaren Besuch der Thermae Iuliani, um all den Schweiß und Schmutz der Reise abzuwaschen, und nach der gewaltigen Anstrengung auch einen kühlen und klaren Kopf zu bekommen, fand sich der junge Flavius am späteren Nachmittag, einige Stunden nach seiner Ankunft in der Stadt, mit seinen drei Begleitern an der porta der Regia des Legatus Augusti ein. Der Einfachheit halber, und um von Beginn an Missverständnisse zu vermeiden, übernahm der Flavier es selbst, dem wachhabenden miles sich und seine Mission zu erklären. "Salve miles. Ich bin Quintus Flavius Flaccus und bringe wichtige Nachricht für den Legatus aus Rom." Im Vertrauen darauf, dass die Nennung seines Gentilnomens bloße zwölf Jahre nach dem Tod des letzten princeps, welcher eben dieser gens entsprungen war, auch bei einfachen Provinzsoldaten noch genug Gewicht besaß, um seine Bitte nach einem Gespräch mit dem Annaeer zu rechtfertigen, unterließ er es, den Namen seines Patrons fallen zu lassen, um keinerlei vermeidbare Informationen über den wahren Grund seines Germanienaufenthaltes in Umlauf zu bringen.


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    "Ave, falls du den Legionslegaten meinst, das Lager der Legio II befindet sich in dieser Richtung."


    entgegnete der Soldat, nachdem der Flavier gesprochen hatte, und wies ihm hilfreich die Richtung zum Legionslager.




    MILES - PEDITES SINGULARES

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    Original von Paullus Atius Scarpus
    Da Paullus gerade in der Stadt war um eine Brief versenden zu lassen konnte er auch gleich beim LAPP vorbeischauen um ein paar Informationen anzubringen.


    Vor dem Tore, ohne Brunnen, grüsste Scarpus nun die wachenden Wachposten um eingelassen zu werden.


    Salve. Decurio Atius Scarpus. Ich werde vom LAPP mit Informationen erwartet.


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    "Ave, du kannst eintreten. Du musst aber vorher zum Princeps Praetorii. Du kennst das Prozedere ja."


    erwiderte der ranghöchste Soldaten und nickte in Richtung des Eingangs. Er machte sich aber nicht die Mühe den Atier bis zum Princeps Praetorii zu führen. Der Atier war nun als Klient bekannt und konnte davon abgesehen seinen Weg sicherlich auch selbst finden.



    MILES - PEDITES SINGULARES

    "Ein Präventivschlag wird es auf keinen Fall geben. Zum einen steht es bisher noch aus, ob die Chatten ihren Drohungen auch Taten folgen lassen werden. Zum anderen ist dann eher mit Raubzügen und Überfallen zu rechnen, sodass ein massives Eingreifen erst einmal unnötig ist. Im späteren Verlauf mag sich dies ändern, aber derzeit kommt es daher nicht in Frage."


    sagte Modestus entschieden, denn die Chatten waren keine so große Gefahr und noch war auch noch nichts passiert.


    "Eine Evakuierung kommt ebenso wenig in Frage. Die Mattiaker sind ein stolzes und wehrhaftes Volk. Zum einen können sie sich durchaus selbst Verteidigen und vielleicht halten sie den Chatten alleine stand oder bezwingen sie sogar. Außerdem wäre das Angebot einer Evakuierung eine herbe Beleidigung für den Fürsten der Mattiaker. Und wäre in den Augen der Chatten ein Zeichen der Schwäche. Außerdem haben wir nicht ohne Grund verschiedene Bündnispartner, die entlang unserer Grenze siedeln. Sie bilden einen Puffer, sodass andere germanische Stämme sich erst mit ihnen auseinandersetzen müssen und wir sie gegebenenfalls unterstützen, aber dann nicht auf unserem eigenen Gebiet kämpfen müssen. Diesen Puffer werden wir sicherlich nicht beim ersten Zeichen der Gefahr abbauen."


    Letztlich waren die Mattiaker entbehrlich. Sie waren da um von germanischer Seite aus die Grenze zu bewachen. Jeder andere germanische Stamm der gegen die römischen Provinzen vorgehen wollte, musste erst einmal die Mattiaker oder einen der anderen, verbündeten Stämme beseitigen. Kamen die verbündeten Stämme in echte Gefahr würde man sie natürlich unterstützen, damit sie auch später noch einen Puffer bilden konnten.


    "Unser vorläufiges Vorgehen wird sich auf militärischen Präsenz und auf Abschreckung beschränken. Was den Kontakt zu den Mattiaker angeht, darauf komme ich gleich zu sprechen."

    "Es freut mich das zu hören, denn ich denke ein Bündnis könnte zu unser aller Vorteil gereichen. Da wir Annaeer nun auf die Provinzen verstreut sind, wäre uns ein guter Freund in Rom sehr wertvoll. Und ich denke, im Anbetracht der deiner Position und der deines Vetters, könnten wir im Gegenzug für euch sehr wertvolle Freunde sein."


    sagte Modestus erfreut darüber, dass der Terentier einem Bündnis sehr offen gegenüberstand. Der Praefectus Praetorio war ein mächtiger Verbündeter. Vorallem in Rom, wo die Annaeer derzeit kaum präsent waren. Im Gegenzug waren die Annaeer stark in den Provinzen vertreten. So war er selbst ja auch der Vorgesetzte von Terentius Primus und auf diesen Acht geben und entsprechend fördern.


    "Eine Hochzeit wäre durchaus möglich, wobei ich aber dazusagen muss, dass es derzeit leider keine Annaea im heiratsfähigen Alter gibt. Aber natürlich wäre es für mich oder meinen Vetter Decimus Annaeus Varus natürlich eine Ehre, falls du eine geeignete Verwandte haben solltest."

    "Selbstverständlich. Aber ich glaube früher oder später muss sich Rom sowieso mit dem Claudier auseinandersetzen. Es macht derzeit den Eindruck auf mich, dass mit den Finanzen seiner Einheit etwas nicht in Ordnung ist. Bei der letzten Besprechung ist er meinen Fragen zu diesem Thema unter fadenscheinigen Gründen ausgewichen. Ich habe noch nichts, was ein offizielles Vorgehen rechtfertigen würde, aber vielleicht wäre es besser ihn relativ schnell abzulösen. Um den Schaden zu begrenzen und einen größeren Skandal zu vermeiden."


    erklärte Modestus und damit war das Thema das Claudiers für ihn abgeschlossen. Cyprianus wusste nun, wie Modestus zu dem ärgerlichen Claudier stand. Hier in Mogontiacum würden sowieso keine weiteren Entscheidungen über diese Sache gefällt werden. Von daher gab es wohl auch nicht viel weiter zu besprechen. Wenn er Beweise gehabt hätte, die er dem Terentier vorlegen könnte, dann hatte er es auch gleich getan. Aber vielleicht würde es diese in naher Zukunft noch geben.


    "Aber ich möchte mit dir noch etwas anderes Besprechen. Etwas bezüglich unserer beiden Familien. Die Terentier und die Annaeer sind in den letzten Jahren durch die Gunst unseres Princeps in hohe Positionen aufgestiegen. Du bist nun Praefectus Praetorio, einer der wichtigsten Männer im Reich, dein Vetter kommandiert eine Ala. Mein Vetter ist dein Nachfolger als Praefectus Aegypti, ich selbst Legatus Augusti im Rang eines Praetoren. Ich brauche kaum zu erwähnen, dass es viele Männer gibt die unsere Familien um ihre Position beneiden und durch Ränke und Verleumdungen bemüht sind uns von diesen Positionen zu verdrängen."

    "Nun, dann verliert er seine Konzession. Lass meinem Princeps Praetorii die Details dazu zukommen und er wird sich dann um alles Weitere kümmern."


    sagte Modestus, nachdem nun auch Marcius Crispus seinen Bericht abgegeben hatte. Dass ein lokal bekannter Händler versucht hatte im größeren Stil die Zollstationen zu umgehen, würde ich einiges kosten. Aber das spielte derzeit keine all zu große Rolle. Es gab wichtigeres. Nämlich die Germanen selbst.


    "Gut, dann kommen wir zur nächsten Angelegenheit, dem eigentlich Grund, warum ich euch alle hergebeten habe. Nachdem es uns schon längere Zeit gerüchteweiße bekannt war, haben wir nun bestätigte Berichte aus glaubhafter Quelle. Der Anführer der Chatten hat auf der letzten Versammlung der lokalen Stammesfürsten offen seine Feindschaft gegenüber Rom und Roms Bündnispartnern erklärt und verschiedene Drohungen ausgestoßen. Es sieht derzeit danach aus, dass sie in naher Zukunft wieder aktiv gegen andere, mit Rom Verbündeten Stämme vorgehen könnten. Als erste werden davon wohl unsere Verbündeten die Mattiaker, die zwischen Lagona und Moenus siedeln, davon betroffen werden."