Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Alvitus nahm die Karte jedoch nicht an. Er bemerkte nämlich, dass der Terentier sie falsch herum in der Hand gehalten hatte. Daher gab er sie ihm erneut und zwar richtig herum.


    "Wie ich mir habe sagen lassen, stellt diese Karte relativ genau den den Verlauf des Limes und den Standort der wichtigeren Einheiten im nördlichen Bereich meiner Provinz dar. Da anscheinend auch schon die neuesten Verlegungen bereits in dieses Machwerk eingeflossen sind, kann es nicht besonders alt sein und diese Tatsache gefällt mir insgesamt garnicht."


    erklärte Modestus dem Terentier, der sich sicher denken konnte warum. Entweder die Germanen planten wieder einmal einen kleinen Angriff oder viel schlimmer es handelte sich um Schmuggler die einen sicheren Weg durch den Limes gefunden hatten, um Güter einzuschmuggeln. Ohne die entsprechenden Abgaben zu entrichten! Das würde Modestus natürlich niemals hinnehmen.

    "Nun furchtbar dramatisch würde ich sie jetzt nicht nennen, aber da eure beiden Einheiten betroffen sind und du gerade hier bist, lassen sich gleich die notwendigen Maßnahmen treffen. Aber fangen wir schon einmal an. Das Lager ist ja nur einen Steinwurf weit weg. Er wird also nicht lange brauchen. Wonach sieht das für dich aus, Terentius?"


    erklärte Modestus nun, denn vom dritten Stockwerk der Regia lies sich das Lager der Legion sogar sehen. Dann nahm er das Stück Leder und reichte es seinen Sklaven Alvitus weiter, der sich in der Nähe seines Herrn für etwaige Aufgaben bereit hielt. Alvitus ging dann sogleich um den Tisch und reichte dem Praefectus Alae das blutige Stück Leder. Modestus hätte es Primus reichen können, aber über den Schreibtisch hinweg und in einer Toga machte man dabei eine schlechte Figur, was er sich als Statthalter und Senator natürlich nicht leistete. Und es einfach auf den Tisch zum Terentier zu werfen, wäre auch eher unwürdig und unverschämt gewesen.


    [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/16275162/A.png]

    "Nun..."


    begann Modestus, doch dann wurde er von einem kurzen Klopfen unterbrochen. Die Tür des Officiums wurde geöffnet und Valens, der erste Centurio, Primus Pilus wenn man so wollte, der Peditus Singulares, sah zu Modestus herein. Sein stiller Blick entnahm Modestus die Frage, ob er hereinkommen konnte. Modestus nickte, denn es war sicher wichtig. Valens trat zu ihm hinter dem Schreibtisch und reichte ihm einen kleinen blutigen Lederfetzen. Modestus hörte dann aufmerksam zu, während ihm Valens ihm erklärte was es damit aufsich hatte, und betrachtete das Leder mit erstaunter Miene.


    "Du hast natürlich recht. Hol den Claudier sofort her und dann werden wir sehen, was sie dazu zu sagen haben."


    sagte Modestus zu Valens, nachdem dieser am Ende seiner flüsternden Ausführungen war, dann wandte er sich wieder dem Terentier zu.


    "Nun, Terentius, ein ... Bürger hat meiner Leibwache eine höchst interessante Tatsache zugespielt, die auch dich betrifft. Aber wir warten noch einen Moment auf Herius Claudius, den neuen Legatus Legionis der Legio II. Er sollte gleich hier sein."

    [Blockierte Grafik: http://img841.imageshack.us/img841/246/publius.png]



    "Nein, das kann ich nicht, Legatus Legionis. Um deine umgehende Anwesenheit in der Regia zu garantieren, habe ich die Anweisung dich mit meinen Männern dorthin zu eskortieren, damit dich niemand, auch nicht am Tor der Regia, unnötigerweise aufhält."


    erwiderte Valens stoisch wie es die Anweisungen des Statthalters erforderten. Eigentlich gab es Dinge die er lieber tat als den unterschwelligen Machtkampf zweier Senatoren auszufechten, aber das gehörte ab einer gewissen Position eben dazu. So oder so ähnlich sah Wohl das Alltagsgeschäft des Praefectus Praetorio aus. Nur mit mehr Informationsbeschaffung und Blut. Große Macht kam eben mit großen Scherereien.




    CENTURIO - PEDITES SINGULARES


    "Ach, Terentius, selbst ich weiß, dass der Posten eines Vexillarius häufig den ehrenvollen Abschluß einer militärischen Laufbahn für die Soldaten darstellt, die sich nicht für höhere Führungsaufgaben eignen. Aber ich sehe worauf die hinaus willst..."


    sagte Modesus mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Terentier wollte also verhandeln. Das war ihm durchaus recht und als Politiker auch sein Metier. Dass sein Klient erst einmal noch als Vexillarius dienen sollte, war ein sehr abstruses Verlangen, aber der Terentier war wohl davon ausgegangen, dass er, Modestus, der er ja nur ein Jahr beim Militär gedient, eine subtilere Anspielung wohl nicht richtig verstanden hätte.


    "Wenn dieser Briglo über solch formidablen Fähigkeiten verfügt, dann sollte er genau deswegen Standartenträger der Ala bleiben! So kann er eine bedeutendere Rolle für alle Männer deiner Einheit sein. Nicht nur für eine Turma. Außerdem kann man seine Beförderung später immer noch einreichen. Drei, vier Monate und dann steht kann man auch über seine Beförderung nachdenken. Aber vergiss nicht, warum es einen Grund gibt, warum in jeder Turma nur ein Offizier aber 30 Equites gibt. Und als umsichtiger Kommandant solltest du auch auf andere Qualitäten achten. Der Atier hat Beziehungen. Er ist mit einem Offizier der Praetorianer verwandt und hat einen einflussreichen Patron. Ich glaube nicht, dass Briglo damit mithalten kann und solche Dinge sind wichtig. Sollten etwa die Bürger Confluentes meinen, dass deine Handhabung der Situation dort eine Klage wert wäre, dann wirst du es zu schätzen wissen, wenn du einflussreiche Verbündete um dich scharen kannst, um einer solchen. Und nach dem was mir über den Atier berichtet wurde, denke ich, dass er mehr als fähig ist eine Turma zu leiten. Pompeius Magnus hat in seinem Alter ein ganzes Heer angeführt und wir reden hier nur über 30 Mann."

    Zitat

    Original von Linos
    Es war auch an mir verblüfft zu sein, da hatte ich doch wirklich etwas gut hinbekommen. Ich machte eine Kehrtwende und ging wieder zur der Türe. Fast als wäre ich einverleibt worden, dachte ich bei mir und ging nach draußen. „Der Centurio kann eintreten und der Legionarius soll bitte seinen Wachdienst aufnehmen und dort bleiben, den Centurio Clodius wird dann jemand von der Schreibstube zurück begleiten.“


    [Blockierte Grafik: http://img841.imageshack.us/img841/246/publius.png]



    Ohne den Sklaven eines weiteren Blickes zu würden, trat Valens in das Officium des claudischen Legionskommandeurs und salutierte.


    "Ave, Legatus Legionis. Ich bin Centurio Publius Clodius Valens und komme im Auftrag des Legatus Augusti. Er erwartet dich in seinem Officium. Und zwar unverzüglich."


    stellte Valens trocken fest, so wie es ihm von Modestus aufgetragen worden war. Dann musterte er dem Claudier und wartete auf die Antwort des Mannes.




    CENTURIO - PEDITES SINGULARES

    [Blockierte Grafik: http://img841.imageshack.us/img841/246/publius.png]



    Während die acht Milites vor der Principia warteten, war Valens dem wachhabenden Miles vom Tor hineingefolgt. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen wartete er darauf vorgelassen zu werden. Der Legatus Legionis hatte oder nahm sich hoffentlich die Zeit, denn der Legatus Augusti hatte Valens nicht ohne Grund entsandt.




    CENTURIO - PEDITES SINGULARES

    Modestus nickte dem Scriba zu und nahm den Brief entgegen. Mogontiacum war also nicht nur ein Kaff - nicht nur im Verhältnis zu Rom sondern allein schon zu C.C.A.A. - nein es hatte nicht mal den Status eines Municipiums. Das war schon fast eine peinliche Tatsache. Er, Senator Roms, Statthalter dieser Provinz, Oberkommandierender von zwei Legionen und unzähligen Auxilliareinheiten, lebte in so einem Provinznest. Da musste sich ändern! Doch dazu gehörte nicht ein besserer Status. Dafür brauchte die Stadt viel mehr. Prächtigere Tempelanlagen, ein Amphietheater, bessere Straßen. Langsam formte sich eine Idee. Eine Idee die enorme Summen verschlingen würde, aber dieser Gedanke belustigte Modestus sogar. Schließlich hatte er schon eine Idee woher das Geld kommen würde.

    [Blockierte Grafik: http://img841.imageshack.us/img841/246/publius.png]



    "Ave! Ich bin Centurio Publius Clodius Valens der Pedites Singulares. Ich komme im Auftrag des Legatus Augusti, um den Legatus Legionis Herius Claudius zu sprechen. Und zwar sofort!"


    bellte Valens dem wachhabenden Miles am Tor des Lagers der Legio II entgegen, als er dort ankam. Begleitet wurde er von einem Contubernium der Pedites Singulares. Er hatte die Männer aus seiner Centurie aufgrund ihrer besonders imposant Statur ausgewählt, um ihn an diesem Tag zu begleiten. Eigentlich brauchte er sie nicht und würden sie auch vor dem Praetorium oder der Principia warten, aber es galt auch den richtigen Eindruck zu hinterlassen. Und Valens hatte an diesem Tag nicht die Aufgabe sich Freunde zu machen.




    CENTURIO - PEDITES SINGULARES

    "Selbstverständlich, Terentius. Aber mich brauchst du garnicht überzeugen. Ich simmte dir vollkommen zu. Doch mit der Kanzlei ist das so eine Sache. Wenn du gleich drei Beförderungen zum Decurio anfragst, dann siehst das nicht gut aus und Fragen werden gestellt. Gleich drei auf einmal? Wenn ihm Leute fehlen warum hat er nicht früher angefragt? Und warum besteht er auf Beförderungen und schlägt Versetzungen kategorisch aus? Und schon gibt es Probleme. Nein ich würde sagen, dass du ersteinmal ein Beförderungsgesuch einreichen solltest. Und in drei vier Monaten sieht man dann weiter."


    erklärte Modestus, denn gleich drei Beförderungen würden sich problematisch werden. Vorallem konnte das Verhalten des Terentiers auf ihn zurückfallen und sowas mochte Modestus garnicht. Also musste man geschickter vorgehen.


    "Bis dahin kommt deine Einheit doch sicher noch mit den derzeitigen Offizieren aus, oder etwa nicht? Es gibt mindestens 8 Turmae in Germania Superior, die derzeit ohne Decurio auskommen, da dieser eine Turma meiner Leibwache führt. Also befördere ersteinmal Paullus Atius Scarpus und belohne die anderen beiden Männer mit einer Phalera und einem Wochenende Sonderurlaub."

    "Unbedingt."


    sagte Modestus mit Enthusiasmus, wenn auch weniger als sein Gesprächspartner. Macer war ein guter Patron, aber er war eben so verdammt aufrichtig. Das brachte zwar in der Regel einige Vorteile mit sich aber von jeder Regel gab es auch ausnahmen. Und bedauerlicherweiße hatte es in letzter Zeit diverse Ausnahmen gegeben.


    "Bisher noch nicht. Meine Zeiten als Statthalter Hispanias waren da doch deutlich angenehmer. Das Wetter ist kein Vergleich zu hier, aber ich hoffe, dass das sich im Sommern bessern wird. Apropos bessern. Neben der Provinzreform solltest du dich recht bald auch um Confluentes kümmern. Dort die Stadtverwaltung soll sich dort schwere Verfehlungen geleistet haben. Es müsste zu der Sache auch noch einen Bericht geben. Im Grunde solltest du ersteinmal die alten Amtsinhaber entlassen, sofern nötig, und eine neue Stadtverwaltung einsetzen oder Wahlen durchführen lassen. Das ist ganz dir überlassen."

    "Ersteinmal solltest du garnichts tun. Die Ordnung in den Städten sicherzustellen ist die Aufgabe der jeweiligen Stadtverwaltung. Genau dafür haben die Duumviri ihre Vigiles. Sollten sie sich nicht mehr in der Lage dazu sehen, dann können sie dich um Unterstützen bitten. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Bote auf dem Weg zu mir sein. Eigentlich sogar schon früher, denn solche größeren Unruhen entstehen nicht von jetzt auf nacher. Solange deine Unterstützung aber nicht explizit von der Stadtverwaltung erbeten wird, oder du und deine Männer attackiert werden, hast du aber noch nicht aktiv einzugreifen. Es sei den du erhälst eine entsprechende Anweisung von mir. Natürlich hast du dort auch einen gewissen Spielraum. Auch wenn du nicht aktiv eingreifst kannst du zum Beispiel römischen Bürgern in deinem Lager Zuflucht gewähren. Und wenn die Köpfe der Duumviri vor dein Lager getragen werden, dann brauchst du auch nicht mehr auf das Hilfeersuchen der Stadtverwaltung warten. Und selbst wenn die Duumviri dich um Hilfe ersucht haben, solltest du nicht mit aller Härte vorgehen und eine blutige Schneiße durch die Stadt ziehen. Zumindest solange, bis ich es ausdrücklich von dir verlange, aber ich hoffe doch, dass sowas niemals geschehen wird."


    "Sollte es allerdings keine Unruhen sondern nur Probleme mit der Stadtverwaltung geben. So wie das in Confluentes anscheinend der Fall war, dann solltest du meinen Procurator Civitatium Iullus Quintilius Sermo benachrichtigen. Im Normalfall wird er sich der Sache annehmen, die betreffenden Beamten zur Räson bringen oder sie aus ihren Ämtern entlassen und ersetzen. Halte dich daran, denn ich habe kein Interesse daran, dass du entlassen wirst. In naher Zukunft werde ich fähige Männer, die treu zum Kaiser stehen, brauchen. Und nun zu deinen Beförderungswünschen. Im Anbetracht, dass eine Ala nur über 16 Turmae verfügt sind gleich drei Decurionen eine ganze Menge, Praefectus. Um wen handelt es sich nun?"

    Amüsiert bemerkte Modestus, dass das Setzen dem Terentier aufgrund seiner Rüstung Mühe bereitet. Nun das war eben der Preis den Offiziere bezahlen mussten. Die schmucklosen, seitlich geschlitzten Kettenhemden der einfachen Soldaten waren deutlich angenehmer zu tragen. Das hatte er schon in seiner Zeit bei der Legio I gelernt. Aber ein Stabsoffizier oder Kommandeur musste gewisse Erwartungen erfüllen. Andererseits hatte auch niemand den Terentier gezwungen in voller Montur zu erscheinend. Aber in diesem Hinblick erinnerte er sich noch an etwas, was Valens ihm erzählt hatte.


    "Mein Procurator Civitatium wird Confluentes bald aufsuchen und alles weitere klären. Und wenn wir schon bei dem Thema sind, solltest du jemals wieder in eine ähnliche Situation geraten wie in Confluentes, dann wirst du ihn benachrichtigen und nicht in die Stadt einmarschieren, sie übernehmen und wilkürlich Leute arrestieren. Das könnte unangenehme Folgen für dich haben und ich würde es sehr bedauern einen meiner der fähigsten Kommandeure zu verlieren. Verstehen wir uns?"


    sagte Modestus ernst ohne ein Anzeichen von tatsächlichem Bedauern aber auch ohne besondere Schärfe. Es lag ihm nicht daran den Praefectus für diese Sache zu tadeln. Er kannte nicht die genauen Umstände und Intentionen die zu der Handlungsweiße geführt hatte und im Grunde war es ihm auch egal. Tatsache war, das soetwas böse Folgen nachsichziehen konnte. Für Terentius Primus aber auch für Modestus. Und letzeres gefiel Modestus garnicht.


    "Gleich drei, hm? Um wen handelt es sich? Aber lass dir gleich gesagt sein, dass es schwer fallen wird alle drei Posten mit eigenen Männern zu besetzen."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH
    LUCIUS PURGITIUS MAECENAS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON MAR DCCCLXI A.U.C. (5.3.2011/108 n.Chr.).


    AUS SEINEM AMT ALS
    COMES - REGIO GERMANIA SUPERIOR


    Kaeso Annaeus Modestus

    "Wenn er doch einen Termin hat umso besser. Aber nun weißt du warum man dir so viel Geld bezhalt, damit zu meinen Terminkalender führst."


    sagte Modestus und lachte wenn auch nur kurz. Schließlich stand einer seiner Kommandeure vor der Tür. Er rückte noch schnell seine Toga etwas zurecht, dann sah er zur Tür, wo Massula nun den Gast hereinlassen würde. Eigentlich wollte er seinen neuen Klient gleich im Raum behalten, er würde so oder so erfahren, was gesagt würde, doch dann erwähnte der Terentier eine persönliche Sache. Also war es ersteinmal besser, wenn sie unter vier Augen blieben.


    "Salve, Praefectus Alae. Ich bevorzuge übrigens Legatus Augusti, damit es zu keinen Verwechslungen mit den Legionslegaten kommt. Aber gut, setzt dich ersteinmal. Worum geht es?"


    sagte Modestus und nickte dem Terentier als Anerkennung des militärischen Grußes zu. Mit ernster aber freundlicher Miene sah er den Mann an und setzt dann zu einer Antwort an. Korrektur im Hinblick auf seinen Titel sprach Modestus an als wäre es nur eine unbedeutende Nebensache. Aber wenn es das wäre, hätte er es wohl nicht erwähnt. Er wollte dem Terentier aber auch nicht das Gefühl geben, dass er ihn tadelte.

    "Dann halte weiter die Ohren offen. Sowas kann immer für uns nützlich sein.
    Nachdem sich deine Bezüge seit deiner Zeit als Scribae mittlerweile verzwanzigtfach haben, sollte ein weiterer Sklave doch kein Problem sein. Aber natürlich wirst du nun auch sicher einige andere Dinge anschaffen. Du bist nun nicht mehr ein Scriba unter vielen. Du bist nun Faustus Decimus Massula und als Princeps Praetorii ein bedeutender Mann innerhalb der Provinz. Vielleicht eine bessere Unterkunft, bessere Kleidung, oder mehr Bedienstete. Wir werden uns bald noch ein eigenes Stück aus Germanias Kuchen schneiden und das wird sich auch für dich auszahlen. Und zwar in barer Münze. Was ist dir in Zukunft lieber? Massula oder Valgiso?"


    erklärte Modestus, dennn es war klar, dass Valgiso oder Massula nun sich auch einen höheren Lebensstandart leisten konnte. In gewisser Weise war er sogar dazu verpflichtet. Man musste schließlich auch seinen Status und Erfolg nach außen zeigen. Und was den Kuchen anging, so sah er sein Vorhaben eher als Sondergratifikation und nicht als einen verbrecherischen Griff in die Kassen. Sie hatten ihm schon drei Viertel seiner Provinz genommen. Und ihn dann auch noch in Mogontiacum gelassen anstatt ihn ins attraktivere C.C.A.A. zu versetzen. Da stand ihm eine Entschädigung zu! Dann kam der Scriba herein.


    "Dann hoffe ich, dass er einen guten Grund hat hier einfach ohne Voranmeldung hereinzuplatzen. Denn einen Termin hat er nicht, oder irre ich mich da?"


    sagte Modestus und sah zu Valgiso, denn dieser sollte das eigentlich genauer wissen. Er war etwas ungehalten wegen der Sache, denn er hatte gleich mit ihm aufbrechen wollen, um ihm eine prächtige Toga zu kaufen, aber der unangemeldete Besuch des Praefectus Alae machte ihm nun einen Strich durch seine Rechnung. Nun gute es würde sicher um eine wichtige Angelgenheit gehen.


    [I]"Gut, dann bring ihn eben rein. Wir werden uns später um die Toga kümmern.

    "Ich habe auch ein besseres Namensgedächtnis. Ja, es ist vorhin schon wieder so ein Zettel aus der Kanzlei angekommen. Anscheinend wird Decimus Livianus abgelöst. Sogar ohne mein Zutun. Entweder reicht der schwarze Arm des Princeps weiter als gedacht, oder aber Fortuna liebt mich."


    sagte Modestus und erwähnte den Brief nur in einem abschätzigen Tonfall. Der Decimer hatte wohl das Siegel der Kanzlei verbummelt. Was den schwarzen Arm anging, so war sich Modestus bewusst, dass die Praetorianer wohl auch in Germania aktiv waren, aber er rechnete nicht damit, dass sie so aktiv werden würden.


    "Zwischen mir und dem Claudier gab es zwar auch einige Differenzen, aber diese Wogen werden sie glätten lassen. Ich gehe davon aus, dass er mir morgen seine Aufwartung machen wird. Falls nicht schicke ich Valens zu ihm. Aber Valgiso, obwohl ich sollte wohl nun Massula sagen, es gibt noch eine andere, wichtigere Sache zu erledigen. Du brauchst eine Toga und da ich dein Patron bin, ist es selbstverständlich, dass du deine erste von mir erhälst."


    sagte Modestus, der niemals offen zugeben würde einen Fehler im Fall des Claudiers gemacht zu haben. Er hatte damals vermutet, dass dieser nur auf die Religion pochte um an ein Amt zu gelangen. Sowas verurteilte Modestus aufs schärfste. Vorallem bei denen die nichteinmal den Anstand hatten sich dafür ein Collegium einzukaufen. Aber gut

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    FAUSTUS DOMITIUS MASSULA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VI NON MAR DCCCLXI A.U.C.
    (2.3.2011/108 n.Chr.)
    .


    ZUM
    PRINCEPS PRAETORII - PROVINCIA GERMANIA SUPERIOR


    Kaeso Annaeus Modestus