Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Modestus verfolgte die Rede des Verteidigers aufmerksam. Sie war ausgefeilter als die des Octaviers, aber Modestus konnte trotzdem nur Ja, Ja und Ja sagen, wenn der Decimer seine rethorischen Fragen stellte. Das interessasnteste an der Sache war, dass sein Hauptargument war, dass er nicht aus bösem Willen gehandelt hatte, aber das spielte keine Rolle. Er hatte es getan und damit war die Sache gegessen. Viel interessanter war doch, dass er offen eingestand, dass Decimus Livianus die Adoption vorgenommen hatte obwohl er wusste, dass dies in den Amtsbereich des Praetor Peregrinus fiel. Das war eigentlich nichts anderes als ein Eingeständnis, dass sein Klient Amtsanmaßung begangen hatte. Die Zeit würde zeigen, ob aus dieser Aussage allein nicht noch ein weiterer Prozess erwachsen würde. Doch als er das Ende der Rede hörte, traute er kaum seinen Ohren. Wagte es dieser lächerlich Decimer ihm, dem amtierenden Praetor Urbanus, in aller Öffentlichkeit zu drohen? Wutentbrannt starrte er den Verteidiger an. Er hatte nicht geglaubt, dass dieser es schaffen würde sein Urteil noch zu ändern, aber nun zog er eine Haftstrafe für Decimus Livianus ernsthaft in Betracht. Allein um den unverschämten Advocatus eine Lektion zu erteilen. Und sollten sie ihn danach ruhig verklagen. Nach diesem Prozess war sich Modestus sicher, dass es mindestens zwei Anwälte in Rom gab, die er vor Gericht mühelos besiegen konnte.


    "Wir Iudices werden uns nun zurückziehen und das Urteil beraten. Bis zu dessen Bekanntgabe ist die Verhandlung vertagt."





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    Ich weiß jetzt nicht woher du dein Wissen beziehst, dass er immer nur schwarz trug (Rom die TV-Serie?), aber das hat nichts mit einem Todesfall zu tun.
    Cato war ein Verfechter der altrömischen Sitten und deswegen z.B. für seine Unkorrumpierbarkeit und seine moralische Integrität aber auch Sturheit bekannt. Daher hat er sich wie die Vorfahren gekleidet also in einer einfachen groben Toga, die nicht aus teuren und gefärben Stoffen wie bei den anderen dekadenten, verkommenen Senatoren bestand. Ich bin mir nicht sicher aber ich meine er trug in der Regel auch keine Tunika unter der Toga. Sowas war schließlich nur was für verweichlichte Memmen ;)

    "Ich glaube meine Collegae bei den Quindecemviri würden es mir übel nehmen, wenn ich sie so einfach im Stich lasse. Von daher muss ich wohl leider Gratidius Fullo das Feld überlassen."


    meinte Modestus schmunzelnd, denn er hatte nicht wirklich vor Pontifex zu werden. Das Collegium Quindecemviriorum mochte nach den Pontifices und den Auguren zwar erst an dritter Stelle stehen, dennoch hatte es doch einige Vorteile. Die regelmäßigen pekuniären Zuwendungen verschiedener Kulte, die sich damit das Wohlwollen des Collegiums sichern wollten, da es sie schließlich jederzeit verbieten konnte, war nur einer davon.
    Die Diskussion um Vescularius Salinator, wie sie hier geführt wurde, war Modestus schon leid, weshalb er sich nicht darauf einlies. Ja, ja ewig klagten alle Senatoren über den Mann, aber anscheinend wollte niemand aktiv etwas gegen ihn unternehmen. Modestus selbst sah ihn weniger als Freund oder Feind, eher als Möglichkeit. Außerdem war sein Vetter immernoch Procurator a libellis, weswegen er sich offen sowieso nicht gegen den Praefectus Urbi stellen konnte.

    "Nun gut, dann erteile ich hiermit dem Verteidiger Marcus Decimus Matticus das Wort."


    verkündete Modestus nachdem die Rede des Ankläger wohl beendet war. Dann sah er zu dem Decimer herüber und erwartete seine letzten Worte, bevor er die Verhandlung wieder vertagen würde, um das Urteil mit den anderen Iudices zu besprechen.





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    "Der Prozess Faustus Octavius Macer gegen Marcus Decimus Livianus wegen Rechtsbeugung wird hiermit fortgesetzt. Der Ankläger hat das Wort."


    verkündete Modestus nachdem er sich wieder auf die Sella Curulis begeben hatte. Dies würde der vorletzte Tag der Verhandlung sein. Heute konnten die beiden Advocati noch einmal das Wort ergreifen und sich für ihre jeweilige Sache einsetzen. Danach würde die Sitzung vertagt werden, um am nächsten Tag das Urteil zu verkünden, welches zumindest für Modestus schon feststasnd. Einer der beiden Männer würde schon einiges aufbieten müssen, um seine Meinung noch zu ändern.





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    "Dass die Torwache dir keine Auskunft geben kann ist klar, aber wenn der Praefectus Urbi es dir nicht sagen kann oder will, dann sollst du es vermutlich auch nicht wissen. Vergiss nicht, dass der Aufgabenbereich des Praefectus Praetorio auch eher klandestine Resorts umfasst."


    sagte Modestus, denn er selbst wusste auch nichts über den Verbleib des Praefectus Praetorio. Dabei war sein Vetter Leiter der kaiserlichen Kanzlei, weshalb er eigentlich stets gut informiert war. Aber da es ihm nicht bekannt war musste es sich um eine geheime Angelgenheit handeln, die die persönliche Anwesenheit des Praefectus Praetorio erforderte. Vielleicht eine Verschwörung in den Provinzen, ein Statthalter der gerne mehr wäre oder Spione der Parther. Er war schließlich nicht so als ob der Praefectus Praetorio eine öffentliche Verantwortung trug und jedem Senator verpflichtet war. Er war ein Mann des Kaisers und wenn nicht bekannt war wo der Praefectus Praetorio sich gerade aufhielt, dann fragte man besser nicht. Zumindest wenn man noch bei Verstand war.

    "Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du ihn in den nächsten Tagen einmal zu mir schicken könntest. Er und ich haben da die eine oder andere Sache zu besprechen."


    sagte Modestus mit einem besonders freundlichen Gesichtsausdruck, denn ihm war klar, dass seien Worte nach seiner Geschichte einen leicht drohenden Unterton hatten. Eigentlich war es garnicht seine Intention Tiberius Durus zu schaden. Vielmehr setzte er sich sogar für ihn ein, denn er hatte dafür gesorgt, dass er, Modestus, Dolabella im privaten Befragen und seinen Cultus untersuchen würde. Das war sicherlich einer offiziellen Vorladung des Collegiums zur Befragung vorzuziehen. Dennoch war ihm die leichte Drohung als kleine Machtdemonstration nicht unrecht.


    "Also wenn sich schon Senator Gratidius Fullo um den offenen Sitz bei euch Pontifices bemüht, dann sollte ich das auch tun. Allein schon um euch und dem Cultus Deorum Gratidius Fullo zu ersparen!"


    erklärte Modestus mit einem breiten Grinsen und leerte seinen halbvollen Becher auf einen Zug. Er lies sich sogleich nachschenken. Es musste sein dritter oder vierter Becher gewesen sein. Aber das spielte auch garkeine Rolle.

    "Ich glaube seine Tochter war eine begeisterte Anhängerin. Wir haben diese verabscheuungswürdigen Kult natürlich verboten. Zu besonderen Feiertagen hatten sich männliche Anhänger selbst entmannt und der Statute ihres wiederlichen Götzen haben sie einen Umhang aus Stierhoden umgelegt. Gratidius Fullo versucht, ich vermute auf Bitten seiner Tochter, uns umzustimmen. Im Laufe der Diskussion wurde er dann doch arg ausfallend. Kurz darauf hat uns einer seiner Sklaven, ein treuer Anhänger unserer Götter, darüber in Kenntnis gesetzt, dass es in seinem Haus noch einen Schrein des Baal-Ahriman gab. Wir haben sein Haus daraufhin natürlich von den Urbanern durchsuchen und alles lästerliche Gut zerstören lassen."


    erzählte Modestus und tat bei dem letzten Satz als wäre es nur eine kleine unbedeutende Sache. Das sollte nur die Macht des Collegiums betonen, auch wenn die beiden Pontifices die Verhältnisse kannten. Gratidius Fullo hatte mehr oder minder das ganze Collegium beleidigt, sodass dieses sich natürlich entsprechend gerächt hatte. Doch die Sache war insgesamt relativ schnell unter den Teppich gekehrt worden. Der Senator verfügte eben über einen gewissen Einfluss. Aber dieser man bei den Pontifices? Da musste schon ein profunder Mangel an anderen Kandidaten herrschen, wenn es wirklich erwogen wurde Gratidius Fullo zum Pontifex zu machen. Vielleicht war es an der Zeit seine eigenen Interessen vorzubringen.


    "Ist eigentlich Spurius Tiberius Dolabella mit dir Verwandt, Tiberius Durus?"

    "Gratidius Fullo bei den Quindecemviri? Mit Verlaub, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Collegium ihn jemals kooptieren wird. Wir hatten im Fall des Kultes des Baal-Ahriman mit seiner Person zu tun. Er hat sich doch sehr unangemessen gegenüber den Magistern und dem Collegium im Allgemeinen verhalten, weshalb selbst die plebejischen Mitglieder des Collegiums ihn nicht besonders schätzen. Von meinen patrizischen Collegae ganz zu schweigen."


    wandte Modestus dann doch ein. Es mussten schon eine gewaltige Menge an Bestechungsgeldern fliesen, damt der Gratidier auch nur eine Chance hatte. Seine Verbindung mit dem widerlichen und glücklicherweiße verbotenen Kult hatte ihn zu einer unerwünchten Person innerhalb des Collegiums der Quindecemviri gemacht.

    "Dann ist der Zeuge entlassen. Die Beweisaufnahme ist hiermit beendet und wir werden Morgen mit den abschließenden Reden beginnen. Die Verhandlung ist bis dahin vertagt.


    erklärte Modestus und ein Lictor trat an den Libertinus heran um ihn wegzuführen, während Modestus sich von der Sella Curulis erhob und im Inneren der Basilica Ulipa verschwand.





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    "Und mit welchen konkereten Maßnahmen möchtest du deine Ideen umsetzen, Patron? Du hast dir schließlich kein einfaches Ziel für dein Consulat gewählt."


    fragte Modestus nun, denn die Ideen von Macer klangen doch noch recht theoretisch. Es war alles sehr wage, wenn auch interessant. Doch es gab keine Gesetzesvorschläge oder etwas anderes greifbares.

    Bisher hatte sich Modestus eher zurückgehalten und sich dem Wein gewidmet. Doch als Tiberius Durus schließlich den freien Posten bei den Pontifices ansprach, wurde er hellhörig. Es gab sicher einen Grund, dass der Tiberier diese Frage hier so öffentlich ansprach. Wollte ein unterschwelliges Angebot machen? Tiberius Ahala und Aurelius Avianus schieden schonmal aus. Beide waren zu jung und hatten zu wenig erreicht um gleich so hoch im Cultus Deorum einzusteigen. Der Vinicier war Curator Rei Publicae und schied ebenso aus. Da blieben nur noch Menecrates und Macer. Beide eigentlich eher Militärs. Trotzdem war es möglich, aber er glaubte eher an Macer als an Menecrates. Sein Patron genoß ein so großes Ansehen, dass wohl kaum ein anderer Kandidat mit ihm konkurieren konnte. Er sah erst zu Purgitus Macer herüber und dann zu Flavius Gracchus. Er war durchaus gespannt, wer bisher im Rennen um den Posten war.

    Ob der Verteidiger es wollte oder nicht, aber in Modestus Augen waren die letzten Worte des Zeugen ein indirekter Angriff auf ihn selbst. Und das nahm er dem Ankläger natürlich übel. Wäre dies nicht schon die letzte Frage von Decimus Matticus gewesen, dann hätte er die Befragung auch dann schon vorzeitig beendet. Schließlich hatte das auch nicht mehr das geringste mit dem Fall zu tun. Der Libertinus jammerte hier doch nur herum, weil er eine Ausbildung bei den Legionen genoßen hatte und jetzt nicht Legionär werden konnte! Als ob ein Mann, der mit dem Gladius umzugehen wusste, jemals hungern musste. Für solche Mänenr gab es dutzende Möglichkeiten und hatte er im Publicum eben nicht den Procurator gesehen, der für die Gladiatorenschulen zuständig war? Der Kerl konnte froh sein, als Libertinus überhaupt die Ausbildung bei einer Legion genoßen zu haben!


    "Damit ist die Befragung durch den Verteidiger beendet. Möchte der Ankläger noch Fragen an den Zeugen richten?"


    sagte Modestus und bemühte sich so gut es eben ging, sich seine Langeweile nicht anmerken zu lassen. Dann wandte er seinen Blick dem Octavier zu und wartete auf eine Antwort. Ansonsten konnte man die Beweisaufnahme auch gleich schließen, was ihm durchaus recht war.





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    "Ich denke ich habe alles gesagt, was ich dazu sagen muss, Pontifex pro magistro."


    sagte Modestus, der wohl wusste das die Quindecemviri den Pontifices untergeordnet waren, doch er hatte einmal einen sehr netten Vergleich gehört. So waren die Pontifices ein Reiter und die Quindecemviri dessen Stallburschen. Die meiste Zeit im Jahr würde der Stallbursche dem Reiter das Pferd satteln und ihm danach die Zügel überreichen. Doch an einigen wenigen Tagen im Jahr, bei den Quindecemviri wen die Sybilinischen Bücher interpretiert werden mussten, ja, genau dann schwang sich der Stallbursche selbst in den Sattel und preschte davon.

    "In den Tagen unserer Vorväter dies natürlich selbstverständlich, da der Cursus Honorum noch vom Volk gewählt wurdem. Aber es scheint unnötig geworden, da der Senat den Cusus Honorum selbst wählt und das Volk auch mit Brot und Spielen bei Laune zu halten ist. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es versäumt habe meine letzte Res Gestae zu halten. In den Zeiten unserer Vorfahren ein unverzeihlicher Fehler, aber in unseren Zeiten bemerkt das kaum jemand."


    sagte Modestus und war etwas peinlich berührt. Dennoch formierten sich die Andeutungen von Macer relativ schnell in eine Idee und er musste feststellen, dass sie ihm gefiel.


    "Aber es ist eine sehr interessante Idee. Ausformuliert heißt bedeutet es, dass du also erst den Senat volksnaher gestalten und der Bevölkerung eine größeren Anteilnahme an unserer Arbeit zugestehen willst, um das Volk auf unsere Seite zu ziehen. Und danach willst du den Konflikt mit Vescularius Salinator von der Curia Iulia auf das Forum hinaustragen, wo wir dann die Unterstützung des Volks gegen ihn aufbieten können? Eine wirklich gute Idee. Schade, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin. Ich habe erst vor wenigen Wochen etwas ganz ähnliches gelesen. So gaben sich die Patrizier zu Zeiten des letzten Königs von Rom anscheinend ebenfalls sehr volksnah, um es für sich zu gewinnen. Sie fürchteten nämlich, dass Tarquinius Supberbus sich ihrer entledigen könnte."


    erklärte Modestus, der erst vor kurzem von diesen Fall in den Abhandlungen eines interessanten Staatsphilosophen gelesen hatte.

    "Aber wie möchtest du das erreichen? Ich meine ein reiner Apell an die Senatoren, auch wenn er von einem geachteten Mann wie dir kommt, wird sicherlich nicht ausreichen."


    fragte Modestus, schließlich wollte sein Patron nichts anderes, als alle Probleme auf einmal anzuspacken.


    "In meinen Augen ist es auch ein Problem, dass der Senat derzeit einfach den Zusammenhalt und seinen Stand in der Öffentlichkeit verliert. Allein schon durch die andauernden Provokationen des Vescularius Salinator, die fast ungehindert hingenommen werden. Ich hatte selbst sogar schon eine Idee für wir ein symbolische Geste die die Einheit und die Souveränität wieder in die Gedanken der Bevölkerung wie auch der Senatoren selbst bringen könnte."

    "Mein geschätzter Patron bringt es wieder einmal aufs Wort. Wie ich schon sagte, ich glaube Herius Claudius Menecrates ist ein frommer und aufrechter Mann, doch in diesen unruhigen Zeiten, wo der Pax Deorum in so hoher Gefahr schwebt, sollten wir in allen religiösen Dingen Umsicht beweisen und immer darauf Bedacht sein den Ratschlag derer einzuhollen, die sich auführlich mit der Religio Romana beschäftigen und eine entsprechende Funktion bekleiden. Denn es wäre bedauerlich wenn aus Unwissenheit der gute Wille an unnütze oder gar schädliche Handlungen verschwendet werden würde. Oder man sich ich von kleinen Gesten blenden lassen und es bei ihnen belassen würde, anstatt wirkliche Sühne zu leisten. Doch so wird Herius Claudius Menecrates auch meine Unterstützung finden."

    "Die Politik ist in der tat ein bissiges Geschäft und du kannst mir glauben, dass ich es nicht auf die leichte Schulter nehme. Aber wenn du nicht einer der beiden nächstjährigen Consuln bist, dann geht etwas nicht mit rechten Dingen zu."


    sagte Modestus ein wenig entschuldigend, da Macer seine Gratulation ganz und garnicht gefiel. Allerdings war er sich dennoch sicher. Wenn Spurius Purgitus Macer die Wahl nicht gewann, dann musste schon einiges im Argen liegen.


    "Mit der Situation in der wir uns gerade befinden, meinst du damit den Frevel der den Pax Deorum bedroht oder eine andere... eher weltliche Sache?"

    "Dann darf ich dir gratulieren, Consul designatus. So wie deine Wahl zum Praetor dürfte auch diese Wahl reine Formsache sein."


    sagte Modestus doch ein wenig überrascht aber nicht weniger erfreut. Letztes Mal hatte Modestus ihn regelrecht zwingen müssen. Das würde bedeuten, dass er in der nächsten oder übernächsten Amtszeit selbst kandidieren konnte. Vorausgesetzt seine Pläne würden erfolgreich verlaufen, was von der Tatsache, dass sein Patron der nächstjährige Consul war, nur begünstigt wurde. Er war sich in der Tat sicher, dass Macer gewinnen würde. Wer einmal einstimmig zum Praetor gewählt wurde, der brauchte sich um das Consulat keinerlei Sorgen machen. Es würde einen deutlichen Wahlsieg geben.

    "Hast du bereits Pläne für dein Consulat?"

    "Der Pontifex Tiberius Durus hat vollkommen recht. Wir dürfen die Bevölkerung nicht in Angst versetzen. Nein, wir müssen sie vielmehr durch unser Beispiel von Einigkeit und Pietät davor bewahren in Panik zu geraten und sie durch diese Krise führen."


    "Und genau dies ist auch genau der Grund warum ich die Kandidatur des Senators Spurius Purgitius Macer unterstütze! Wenn jemand in dieser Versammlung dazu fähig ist, dann Spurius Purgitius Macer. Er ist ein Mann von tadelloser Reputation, dessen Verdienst, dessen Ehre und dessen Gottesfurcht niemand in diesem Raum auch nur im Frage stellen kann. Seine Verdienste um das Reich sind so zahlreich, dass es mir kaum möglich wäre sie alle aufzuzählen. Aber wer könnte schon seine Zeiten als Legatus Legionis und Legatus Augusti pro Praetore vergessen in denen er heldenhaft gegen die grimmigen Germanen focht und sie wieder in ihre finsteren Wälder zurücktrieb? Wer hat nicht noch die grandiosen Spiele vor Augen, die er als Aedil veranstaltete? Wer kennt nicht die gerechten Urteile, die er als Praetor fällte?"


    "Spurius Purgitius Macer ist im Volk beliebt wie kein zweiter Mann nach dem Princeps und ich bin überzeugt, dass er der einzige ist, der dem Volk das Gefühl von Sicherheit wiedergeben kann. Daher sage ich euch, ich folge ihm! Ich gebe ihm meine Stimme und ich bitte euch alle, Senatoren Roms, mir dies gleich zu tun, auf dass er uns sicher durch diese gefährlichen Zeiten leiten möge."