Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    "Salve, Pontifex."


    erwiederte Modestus den Gruß des Flaviers, als dieser eintraff. Während er danach noch auf einige weitere wichtige Personen wartete, bemerkte er seinen Patron in der Menge und nickte auch ihm freundlich zu, obwohl er sich nicht sicher war, ob dieser ihn auch bemerkte. Nachdem dann alle für den Prozess notwendigen Personen anwesend waren, begann Modestus mit einer lapidaren Handbewegung. Darauf stießen die Lictoren ihre Rutenbündel auf den Boden, um mit dem lauten Rattern für Ruhe zu sorgen. Erst dann erhob Modestus von seiner Sella Curulis das Wort.


    "Nun die wird die Anklage des Quaestor Principis Faustus Octavius Macer gegen den Senator und ehemaligen Praetor Marcus Decimus Livianus verhandelt. Ich sehe, dass der Kläger anwesend ist. Wie mir mitgeteilt wurde vertritt Marcus Decimus Matticus den Angeklagten und ich stelle fest auch er ist anwesend. Daher eröffne hiermit die Hauptverhandlung des Iudicum Publicum."


    sagte Modestus in einem besonders ehrgebietenden Ton und sprach im Grunde zu allen anwesenden Personen. Dann machte er eine kurze Pause um die Zäsur des Prozessbeginns zu betonen.


    "Möchte einer der beiden Parteien gleich zu Beginn der Verhandlung einen Antrag stellen?"

    Dass der Duccier ihn vor der Wahl nicht noch einmal perönlich aufgesucht hatte, nahm Modestus ihm ein wenig übel. Dass er ihn anstatt durch einen Brief um Unterstützung gebeten hatte noch mehr. Dennoch erhob er sich um für den Duccier zu sprechen.


    "Auch ich glaube, dass wir Titus Duccius Vala die Chance geben sollten, sich als Vigintivir zu beweisen. Ich kenne ihn schon ein wenig aus einem früheren Gespräch und ich denke er wird die Erwartungen, die wir an einen Vigintivir stellen, sicherlich erfüllen."

    "Wie der Consul so unterstütze auch ich Aulus Flavius Piso. Er hat während seinem Vigintivirat schon seine Fähigkeiten demonstriet und ich glaube er wird die Aufgaben und Pflichten einer Quaestur zur Zufriedenheit aller erfüllen."


    erklärte Modestus, nachdem er sich erhoben hatte, da er den Flavier selbstverständlich unterstützte. Dies tat er nicht nur verschiedener Verbindungen wegen, sondern auch weil er die Fähigkeiten des Flaviersr schätzte. Nach seinen Worten lies er sich nieder und lies seine Blick durch die Reihen der Patrizier wandern. Aurelius Corvinus schien leicht verstimmt, aber das musste nichts bedeuten.

    "Salvete, begebt euch ersteinmal an eure Plätze. Alles weitere werden wir klären sobald die Verhandlung begonnen hat."


    entgegnete Modestus, nachdem Kläger sowie auch der Verteidiger sogleich auf ihn zukamen, noch bevor er überhaupt die Sella Curulis erreicht hatte. Er hatte schon damit gerechnet, dass Decimus Matticus seinen Verwandten verteidigen würde, weshalb es ihn nicht überraschte den Decimer hier zu sehen. Als sich Matticus sich dann an seinen Platz begab, lies Modestus sich auf der der Sella Curulis nieder, während seine Lictoren rundherum Stellung bezogen. Nun mussten nur noch die beiden Iudices eintreffen. Dann konnte die Verhandlung beginnen.

    "Der Artikel stellt meinen Vetter als Mörder hin, während die Urbaner direkt zu dem Schluss kamen, dass es keinen Mord gab. Ich denke wir brauchen nicht weiter erörtern, warum mich dieser Artikel verärgert hatte, oder etwa doch? Wir sind beide nicht dumm und es wäre ja auch nicht der erste Artikel von dem sich eine Person oder eine Familie angefeindet fühlt. Aber ich will die Wahrheit wissen. Egal wie sie auch lauten mag. Und wenn es so war wie du sagst, dann ist es eben so."


    erklärte Modestus und sah Corvinus an. Die Erklärung konnte er ihm nicht ganz glauben, aber im Grunde war das auch egal. Die Sache war lange her und derzeit spielten andere Dinge eine wichtigere Rolle als ein alter Groll.


    "Bis auf meine Neugir auf den Grund, habe ich mit dieser Sache abgeschlossen, denn ich denke das sollte nicht zwischen uns stehen, da wir im Grunde doch recht ähnliche Ansichten im Senat vertreten."

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Schluck Wein. Was interessierte ihn das Gesetz? Er konnte doch sowieso machen, was er wollte! "Wenn du dir den Aufwand machen willst, kannst du dich gern darum kümmern." antwortete er daher.


    "Für den Princpes nehme ich diese Mühen gerne auf mich. Und falls ich dir einmal in einer anderen Sache behilflich sein kann, scheue dich nicht mich zu fragen. Aber nun muss ich mich von dir verabschieden... ich habe noch andere Verpflichtungen an diesem Tag."


    sagte Modestus und stützte sich auf die Lehne des Stuhls, als er schwerfällig aufstand. Natürlich gab es die anderen Verpflichtungen nicht. Es fiel ihm nur langsam schwer sich auf das Gespräch zu konzentrieren und auf seine Worte zu achten. Außerdem gab es auch nichts wichtiges mehr zu besprechen. Zumindest nichts was er in diesem Moment ansprechen wollte.


    "Ich danke dir für den Wein. Ein wirklich guter Tropfen."

    Mit den anderen Mitgliedern des Collegiums der Quindecemviri kam Modestus zum Tor des Palatin. An diesem Tag ging er sogar mit den beiden Magistern an der Spitze, da Tiberius Durus die Aufforderung zur Lesung und Interpretation der Sybilinischen Bücher an ihn gesandt hatte. Es entsprach nicht ganz seinem Rang innerhalb des Collegiums, doch er lies es sich nicht nehmen das Anliegen selbst den Wachen zu erklären und den Brief des Pontifex pro Magistro vorzuziegen.


    "Salve Praetorianer. Die ehrwürdigen Quindecimviri sacris faciundis sind gekommen, um aus den Sybilinischen Bücher den Willen der Götter herauszulesen, wie uns das Collegium der Pontifices beauftragt hat. Daher müssen wir zum Tempel des Apollo vorgelassen werden."

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus horchte auf. Wie kam Modestus nun wieder darauf? War Octavius Macer etwa nicht Manns genug, in seinem eigenen Namen zu klagen? "Ich? Ich weiß nicht, was du meinst." Er betrachtete seine Fingernägel. Etwa eine Sekunde später blickte er wieder auf. "Aber du bist der Praetor, es gibt kein Iudicium Imperialis. Also bist du zuständig. Und wenn du ein gutes Urteil fällst, wird der Kaiser auch keinen Grund sehen, dir deine Kompetenzen streitig zu machen. Denn darum geht es doch im Grunde." Auch vor Modestus lag ihm vieles näher, als seine Urheberschaft bei dieser Klage offen zuzugeben.


    "Selbstverständlich. Ich denke wir werden sicherlich zu gerechten Urteil gelangen."


    sagte Modestus und wunderte sich schon, warum er gedacht hatte, dass der Vescularier sich ihm offenbaren würde. Das musste wohl an dem Wein liegen. Es war wohl wirklich Zeit die Sache langsam zu beenden.


    "Wäre es dann auch im Sinne des Kaisers, wenn dieser unnötige Absatz gestrichen wird? Und das Iudicum Imperialis an allen Stellen durch das Iudicia Extraordinaria ersetzt wird?"


    Ad
    Faustus Octavius Macer
    Casa Octavia, Roma



    Salve Faustus Octavius Macer,


    hiermit setze ich dich darüber in Kenntnis setzen, dass deine Klage angenommen wurde. Sie wird ANTE DIEM XIII KAL AUG DCCCLX A.U.C. (20.7.2010/107 n.Chr.) in der Basilica Ulpia verhandelt werden.



    KAESO ANNAEUS MODESTUS


    [/quote]

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer nickte noch einmal zur Bestätigung. Langsam war alles gesagt und er hatte nicht mehr vor gehabt, als seinen Klienten dazu aufzufordern, vorsichtig zu sein. Genau das schien er erreicht zu haben und mehr wollte er nicht. "Dann bin ich gespannt auf seine Reaktion. Du kannst mir ja davon berichten, wenn wir uns danach wieder im Senat sehen." Er deutete in Richtung Haus, wo im Atrium noch viele andere Klienten warteten. "Sollen wir wieder herein gehen?"


    "Ja... ja, natürlich, Patron. Falls es etwas dabei herauskommt, werde ich dich informieren."


    sagte Modestus sogleich, nachdem Macer zum Atrium wies. Dort warteten schließlich noch viele andere Klienten, die sich die Aufmerksamkeit ihres Patrons wünschten.



    Sim-Off:

    [SIZE=7]Entschuldigung, das Gespräch hatte ich ganz vergessen.[/SIZE]

    "Ja es hat wenig Wert. Ich habe dir gesagt, dass ich über diese Sache mittlerweile hinweg bin. Also machen wir uns nichts vor, Aurelius. Hanneus Valus willst du nicht als Annaeus nicht erkannt haben? Man müsste schon ein ausgemachter Dummkopf sein, um das zu übersehen. Ich gehe gerade davon aus, dass die Namen so wenig verändert wurden, damit allen Lesern bekannt ist welcher Familie der Mann angehört. Zumal dir die richtigen Namen vorgelegen haben müssen. Gehörst du nicht zur Redaktion der Acta Diurna? Davon abgesehen war die Sache schon in der Acta zu finden, als die Urbaner noch nichteinmal ihre Untersuchungen vor Ort überhaupt beendet hatten. Dein Schreiberling muss sogar noch vor den Urbanern da gewesen sein! Ich glaube kaum, dass so kurzfristige Änderungen nicht über deinen Tisch gehen. Also warum?"


    erklärte Modestus kühl. Obwohl er Corvinus schon zugegeben hatte den Artikel gelesen zu haben verwies Modestus nocheinmal darauf. Wäre der Name seines Vetter nicht so offensichtlich in den Text eingebaut gewesen, wäre es weniger herausfordernd gewesen. Nur ein Artikel über irgendwelche Leute, aber Hanneus Valus änderte die Sache für ihn.


    "Glücklicherweiße hat dieser lächerliche Artikel meinem Vetter nicht geschadet, da ich noch einen Centurio der Urbaner gut kannte, der sich gleich um die Sache gekümmert hat. Mittlerweile ist er sogar Procurator a libellis, aber das ändert nichts an der Sache."

    "Nun deswegen sollen die Untersuchungsrichter ja auch nicht die alleinigen Ermittler sein. Vielmehr sollen sie die Untersuchungen der Urbaner und Vigiles koordinieren und unterstützen, sie in die richtige Richtung führen, anstatt im Alleingang zu ermitteln. Korruption ist natürlich immer ein Problem, doch ich dachte daran gewisse Vorrausetzungen bezüglich des Standes einzuführen, um eine Bestechung zu erschweren."


    erklärte Modestus, denn darüber hatte er sich auch schon Gedanken gemacht.


    "Nun man hat mir zugetragen, dass er gelegentlich Etablissements innerhalb der schäbigeren Teile der Subura aufsucht. Und ein im Streit gezogene Sica, ist dort schließlich nichts ungewöhnliches. Aber ich bin beruhigt, dass ihr ein Auge auf die Aelier habt."

    "Ich möchte nicht die Stimme gegen Iulius Centho erheben, denn er ist sicher für diesen Posten geeignet, aber ich denke es wäre dennoch angebracht ihn vorzuladen, damit auch die Senatoren unter uns, die den jungen Mann noch nicht kennen, sich ein Bild von ihm machen können. Es wäre nur fair ihm die Möglichkeit zu geben einige Worte an diese ehrwürdige Versammlung zu richten."


    erklärte Modestus nach den Worten des Consuls, um den Iulier zu unterstützen, denn es wäre durchaus Vorteilhaft ihn im Collegium der Auguren zu haben.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich war der Senat noch wesentlich kritischer, aber solange es kein Geld kostete, war es ihm eigentlich herzlich egal! Er lachte kurz auf, als er bemerkte, dass Modestus dem Wein so gut zusprach und schenkte nach.


    "Wieso sollte jemand dich ablehnen, Annaeus?" fragte er dann. Die übrigen Angelegenheiten erschienen Salinator hingegen wieder ebenso unbedeutend wie die erste. Ihn interessierten Macht, Beziehungen und Feindschaften, nicht staubige Paragraphen und juristische Feinheiten!


    "Nun weil meine Zuständigkeit nicht vollkommen unanfechtbar ist. Nach dem ersten Absatz des Paragraphen zu Rechtsbeugung wird diese bei Praetoren, Iudices und sonstigen Amsträgern mit einer Freiheitsstrafe von 3 bis 5 Monaten oder mit Geldstrafe von 800 bis 1.000 Sz. bestraft. Damit fiele es unter die Zuständigkeit des Iudicium Publicum. Dafür habe ich bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen."


    "Nun besagt aber der zweite Absatz, dass bei Magistraten des Cursus Honorum die Zuständigkeit beim Iudicium Imperialis liegt. Doch ein Iudicum Imperialis gibt es nach der letzten Reform der Instanzen in diesem Sinne nicht mehr. Daher habe ich diesen Absatz ignoriert, denn es ist derzeit nur ein Überbleisel aus früheren Zeiten und muss irgendwann noch korrigiert werden. Aber deswegen wäre ein entsprechender Antrag an den Princeps auf Ablehung meiner Person als Iudex und des Iudicium Publicum durchaus möglich. Und wenn der Princeps entscheidet, dann kann ich kann ich dagegen nichts einwenden."


    "Lassen wir das politische Geplänkel aber einen Moment beiseite und reden offen. Wenn es dein Wunsch wäre den Decimer vor einem kaiserlichen Gericht zu sehen, dann würden wir uns hier garnicht über diese Sache unterhalten. Du hättest sie nicht an Octavius Macer, der wohl dein Klient ist, übergeben, sondern gleich den Procurator a cognitionibus verständigt. Doch damit wäre deine Urheberschaft deutlich zu erkennen. Es ist also nur in deinem eigenen Interesse, wenn du mich dahingehend unterstützt."