Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer lächelte anerkennend. "Curator Viarum, kein schlechtes Ziel. Du weißt, dass der vergöttlichte Kaiser Augustus dieses Amt einst persönlich bekleidet hat?" Die Frage war eher rhetorisch gemeint, denn Macer nahm an, dass sich sein Klient tatsächlich vorab informiert hatte. "Jedenfalls ein sehr gutes Ziel und ich denken, dass ich dich auf dem Weg dorthin unterstützen werden. Deine Erfahrungen scheinen ja für dich zu sprechen."


    >Er hat es ja auch in dieser Form eingeführt.<


    ergänzte Modestus, denn er hatte sich durchaus schon informiert.


    >Natürlich muss ich dafür erst in den Senat aufgenommen werden. Bis es soweit ist, wollte ich mich im Cultus Deorum engagieren.<

    Kurz bevor Modestus die Rostra betrat um seine Res Gestae zu halten, sah Chion noch einmal nach der Toga seines Herrn und Modestus trank noch einen Becher verdünnten Wein, da er einen etwas trockenen Hals hatte. Dann trat er auf die Rostra und begann mit seiner Ansprache.


    >Quirites! Vor einem Jahr wählte mich der Senat in das Amt des Quaestor Provincialis von Hispania und ich bin nun hier um Rechenschaft abzulegen.


    Ich kam als Quaestor noch Tarraco um den Proconsul zu unterstützen, doch als ich dort ankam musste ich erfahren, dass der Proconsul, Lucius Flavius Furianus, schwer erkrankt war. Er ernannte daher mich daher zu seinem Stellvertreter. Ab diesem Zeitpunkt übernahm ich alle Aufgaben und Befugnisse des Statthalters und verwaltete die gesamte Provinz Hispania.<


    sagte Modestus und machte eine kurze Pause um seine letzten Worte wirken zu lassen. Dann sprach er weiter


    >Meine erste Amtshandlung war die Anordnung einer Versammlung der wichtigsten Beamten Hispanias um mir einen Überblick über die Lage verschaffen und dem Senat einen Bericht schicken zu können. Nach dem Bericht bestätigte im Übrigen auch der Senat meine Position als Stellvertreter des Statthalters von Hispania.


    Daraufhin folgten die üblichen Aufgaben eines Statthalters, um die ich mich kümmern musste. So gab es Differenzen zwischen der lokalen und regionalen Verwaltung auf den Balearen, die zwar nur aus drei kleinen Inseln bestehen, aber dennoch einen eigenen Comes haben. Diese mussten natürlich geschlichtet werden. Auch gab es noch einige wenige Unterstützer der Rebellen, die der Strafverfolgung bisher entkommen waren. Gegen sie mussten Beweise gesammelt werden, damit sie ihre gerechte Strafe erhielten, was ich maßgeblich vorantrieb. Ich kümmerte mich auch um die Curia Provincialis. So leitete ich zum Beispiel die Neuwahlen des Vorstands, da der alte Princeps Curiae und sein Stellvertreter schon abgereist waren.


    Die Hispanier und der Proconsul waren durchweg zufrieden mit meiner Arbeit. Er selbst verlieh mir für meine Arbeit zwei Diplomae und die Curia zeichnete mich mit einer Inscriptio aus.


    Bestehen nun Fragen zu meiner Arbeit? Wenn ja bin ich hier und jetzt bereit sie zu beantworten.<

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Liebeshochzeiten schienen wieder in Mode zu kommen, dachte sich Macer, der in letzter Zeit häufiger solche Geschichten gehört hatte. Aber wenn es dann in einer alten Senatorenfamilie einschlug, war ja auch die politische Zukunft gesichtert, dann brauchte man sich also keine Sorgen machen.


    "An was für eine Anstellung dachtest du?" schwenkte er dann aber doch auf das politische Gespräch um. "Natürlich habe ich nichts dagegen, dass du hier in Rom ein Amt bekleidest, solange es angemessen ist."


    >Ich dachte an den Posten des Curator Viarum. Ich hatte bereits mit dem Straßenbau in Mantua zu tun. Das ist zwar kein Vergleich zu Rom und ganz Italia, aber nachdem ich Hispania verwaltet habe, sollte das auch kein all zu großes Problem darstellen.<


    erklärte Modestus dem Senator und wartete erstmal ab. Macer war selbst Curator Aquarum und vieleicht hatte er ja etwas dagegen, dass sein Klient sein Kollege wurde.

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    Original von Narrator
    Der Consul nahm das Papyrus entgegen und überflog die Namen, die darauf geschrieben waren. Einige kannte er sehr gut, bei anderen hingegen konnte er sich kein Gesicht dazu vorstellen.


    "Nach welchen Kriterien hast du diese Liste zusammengestellt?"


    >Ich habe einige Informationen über die Männer zusammentragen lassen. Abschriften der Res Gestae, Artikel der Acta Diurna und diverse andere Berichte. Ich gebe zu meine Liste ist nicht perfekt, aber du kannst sie ja vorher noch mit den Listen der anderen Quaestoren abgleichen.<


    sagte Modestus zu dem Consul.


    >Aber es sind sowieso nur Vorschläge und der Senat muss ja nicht jedem, der Vorgeschlagen wurde, eine Auszeichnung verleihen.<

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Erneut war Macer von seinem Klienten ein wenig überrascht. Entgegen seiner eigenen Aussage, dass es nicht immer um Politik ginge, wechselte er nämlich schon nach wenigen Sätzen wieder zur eigenen Karriereplanung. So zielstrebig hatte Macer ihn bisher selten erlebt. Entweder Hispania hatte ihn verändert oder er hatte ihn bisher einfach noch nicht gut genug kennen gelernt.


    "Ja, das kann man so sagen, dass der Name der Gens Flaminia durchaus noch einen Klang hat. Ihr habt euch in Hispania kennengelernt?" blieb Macer trotzdem erst einmal bei dem Thema, denn wenn er seinen Klienten bisher tatsächlich so wenig kannte, dann wollte er gleich die Gelegenheit nutzen, dies zu ändern.


    Beim politischen Thema hatte er allerdings auch ebenfalls Neuigkeiten. "Nun, beim letzten Conventus habe ich deinen Namen schon einmal in die Runde geworfen. Ob dies die Sache beschleunigt, werden wir sehen müssen. Vieles wird davon abhängen, wie rasch der Hofstab den Kaiser an die ausstehenden Ernennungen nach dem Amtswechsel erinnert." Eine zu schnelle Bearbeitung wollte er trotzdem nicht versprechen, denn dazu hatte er selber auch schon zu viele gegenteilige Erfahrungen mit dem Hof gemacht.


    >Ja in Palma. Ich musste als Statthalter zu den Balearen segeln, denn es gab einige Reibereien zwischen der lokalen und regionalen Verwaltung. Die drei Inseln sind sehr klein und dennoch eine eigene Regio. Als ich im Haus des Comes Gast war stellte er mir seine Tochter vor und sofort traff mich Armors Pfeil.<


    erklärte er und erinnerte sich nocheinmal an den Moment in der Villa des alten Flaminiers. Auch wenn es schon einige Monate her war.


    >Ich hatte mir schon Sorgen wegen der Finanzsachen gemacht. Aber sie hat recht. Manchmal bin ich wirklich zu pessimistisch ...<


    sagte Modestus erleichtert und bemerkte, dass er sich doch etwas im Ton gegenüber seinem Patron vergriffen hatte.


    >Ich vertraue aber ganz auf deine Fürsprache, Patron. Und danach würde ich mir ersteinmal eine Stellung suchen, falls du nichts dagegen hast. Am besten hier in Rom, denn in den letzten zwei Jahren war ich immer nur für einige Tage hier.<

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Überrascht zog Macer die Augenbrauen hoch. Er hatte nicht gewusst, dass bei seinem Klienten eine Vermählung anstand. Entweder das war eine sehr spontane Sache gewesen oder er hatte ihm etwas verschwiegen. Beides war sicher nicht optimal, aber zu akzeptieren. Und ein kleines bisschen neidisch war Macer dann auch, dass es andere mit den Frauen deutlich besser hinbekamen als er. "Meinen herzlichen Glückwunsch zur Vermählung. Eine Dame aus bekanntem Hause?" Für eine politische Karriere war sowas nicht ganz unwichtig.


    >Ich danke dir. Sie ist eine Flaminia. Ich weiß die Zeit der flaminischen Konsuln ist vorbei, aber unbedeutend sind sie ja noch nicht. Davon abgesehen geht es ja nicht immer nur um Politik.<


    erzählte Modestus freundlich zu seinem Patron und verteidigte sich leicht. Er hatte mit dem Proconsul von Hispania bereits ein ähnliches Gespräch gehabt.


    >Ich habe da eine Frage die mir schon seit Tagen auf der Seele brennt, Senator. Wie steht es um mich in Rom und beim Kaiser? Nach den fiskalischen Problemen in Hispania...<


    fragte er ernst und das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. Nervosität und Angespanntheit ersetzten es. War seine Arbeit positiv aufgenommen worden? Immerhin hatte es einige Sitzungen gegeben in denen über Hispania und unzweifelhaft auch ihn gesprochen worden war. Und dann die Sache mit den Finanzen.


    >Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber du weißt ja, dass es bei mir ja bald um den Senatorenring gehen wird.

    >Salve, Patron.<


    begrüßte Modestus Purgitius Macer. Dann erwiederte er die Geste die herzliche Geste von Macer.


    >In der Tat. Entgegen meinen Erwartungen war meine Quaestur un Hispania sehr angenehm. Ich habe mich sogar vermählt.<


    meinte Modestus mit einem leichten Schmunzeln. Anfangs war er nicht gerade erfreut über die Entscheidung des Senats gewesen.


    >Deshalb werde ich auch nicht all zu lange in Rom bleiben. Ich habe meiner Angetrauten versprochen die nächsten Tage mit ihr in Baiae zu verbringen.<


    sagte Modestus und lächelte sogar noch etwas breiter.


    <Doch wegen meiner Res Gestae und einigen anderen wichtigen Angelegenheiten kam ich erst noch nach Rom. Dies ist eine davon. Nachdem ich nun ein Jahr in Hispania war dachte ich, dass es angebracht war wieder einmal zu einer Salutatio zu kommen.<

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    Original von Narrator


    Der Consul ließ nicht allzu lange auf sich warten, denn er hatte es sich abgewöhnt, nach jedem Besuch die Toga abzulegen, wohlwissend, dass nach nicht allzu vielen Augenblicken ohnehin wieder ein Kandidat zum Cursus Honorum an seine Tür klopfte.


    "Man sagte mir, du wolltest mich sprechen?"


    >Salve Consul. Ich bin Kaeso Annaeus Modestus. Derzeitiger Quaestor. Ich wollte nachfragen ob du dich bereits um die Vergabe der Auszeichnungen für die letztjährigen Magistrate gekümmert hast. Wenn nicht hätte ich hier eine Liste für dich.<


    sagte Modestus zu dem Consul, nachdem er ihn begrüßt hatte. Als er von der Liste sprach zeigte er ihm das zusammengerollte Papyrus.

    Sein zweiter Weg führte ihn zum Haus seines Patrons. Nach seinem langen Aufenthalt in Hispania war es wieder an der Zeit sich bei einer Salutatio sehen zu lassen, auch wenn er nicht ganz so viel Zeit hatte. Er bahnte sich einen Weg durch die anderen Klienten seines Patrons, denn als amtierender Magistrat konnte er sich einen Platz weiter vorn erlauben.

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    Original von Narrator


    "Natürlich,"
    meinte der Ianitor und wartete geduldig bis der Herr an der Tür angekommen war um ihn dann ins Atrium zu bringen. Durchs Vestibulum marschierend ging es dann zum Warteplatz.
    "Ich werde dem Consul Bescheid geben. Wie gesagt, habe bitte ein wenig Geduld."
    Dann verschwand er und gab Bescheid...


    Modestus nickte und wartete auf den Consul. Aus einer Falte seiner Toga zog er das Papyrus mit der Liste. Zwei der Namen waren ihm gut bekannt. Marcus Aurelius Corvinus und Quintus Germanicus Sedulus.

    >Mein Herr wird dir folgen und auf den Consul warten.<


    sagte Chion und tratt für seinen Herrn zur Seite. Modestus kam dann zur Tür, um dem Ianitor ins Innere zu folgen. Er hoffte nicht zu lange auf den Consul warten zu müssen.

    Eine seiner Aufgaben war es den Consul an die Auszeichnungen für die gewesenen Magistrate zu erinnern, weshalb sein erster Weg ihn zum Haus des derzeitigen Consuls führte. Er wusste nicht ob schon einer seiner Kollegen diese Aufgabe bereits erledigt hatte, aber er hatte keine Zeite jeden einzelnen von ihnen zu fragen. Der Consul würde es schon wissen. In einer frischen Toga und nur von Chion und einem seiner Leibwächter, der in Rom verblieben war und nicht mit dem anderen Personal nach Baiae reiste, kam er vor dem Haus an und lies sich von Chion anmelden.


    >Salve, mein Herr der Quaestor Provincialis Kaeso Annaeus Modestus würde gerne den Consul sprechen.<


    sagte dieser nachdem er an der Tür angeklopft hatte.

    Eine Woche vor den Wahlen des Cursus lief die Castores in Ostia ein. Es schon dunkel, aber Modestus war trotzdem überglücklich. Die Reisezeit war mit seiner Verlobten schnell vergangen und er brannte schon darauf die letzten Angelegenheiten sein Amt betreffend in Rom beenden und mit der baldigen Annaea Flaminia einige Tage in Baiae zu verbringen. Er hatte bereits von einem seiner Klienten eine kleine Villa mieten lassen. Doch vorerst würde er sich von ihr trennen müssen. Sie würde direkt mit dem Schiff weiter nach Baiae segeln, während er erst nach seinem Aufenthalt in Rom ebenfalls nach Baiae reisen würde.


    Am Morgen ging er mit Chion von Bord. Chion handelte eine Passage auf einem der Flusskähne aus, während Modestus noch einmal wehmütig zu seinem Schiff sah, das gerade wieder ablegte.

    Nachdem alle seine Sklaven an Bord untergebracht worden waren und auch Lucullus seinen Platz gefunden hatte war Modestus zufrieden. Alle Papiere und Geschenke waren verstaut und er konnte endlich nach Rom reisen. Vorher würde es jedoch noch einen etwas längeren Zwischenhalt auf den Balearen geben.


    Kurz bevor die griechischen Seeleute die beiden Segel setzten, um den Hafen zu verlassen, kam noch eine dunkle Gestalt an Bord. Eine Gestalt die langsam hinkend mit einem Krückstock ging und dem einer der Matrosen mit seinem Seesack helfen musste, da der alte Mann zu schwach war.


    In seiner Kabina lag Modestus auf seinem Bett und sehnte die Stunde seiner Ankunft auf den Balearen und in Rom herbei. Seine geliebte Flaminia Helena und ein goldener Senatorenring würden auf ihn warten.

    Modestus sagte lange garnichts und überlegte. Der Mann hatte an sich recht. Womit sollte man ihn kaufen? Er war ein Wrack und für alle Annehmlichkeiten des Lebens ungeeignet.


    >Gut. Ich nehme dich als meinen Klienten an und du wirst mit mir nach Rom reisen. Im Hafen liegt ein Schiff. Mein Schiff. Sie heißt die Castores. Komm heute Abend an Bord ... ohne deine Schläger. Sie werden in Hispania verbleiben.<

    >Und warum sollte ich dir trauen? Du bist ein Verbrecher und könntest mich bei der nächstbesten Gelegenheit verraten!<


    sagte Modestus, denn das Angebot dieses Gloctas war nicht schlecht. Er hatte schon seine Leute, aber sie waren meistens mit Muskeln und nicht Verstand gesegnet. Und jemand der sie organisierte und ihm verschafte was er brauchte und wollte ohne dass er sich selbst einmischen musste war durchaus nicht zu verachten.