Die interessante Optik der jungen Helvetia ließ Verus seine beanspruchte Zeit vergessen und sein Lächeln breiter werden. Seine Augen bekamen dieses junge Feuer, was sonst nur Jünglinge besaßen. Nachdem Octavia Varena sich lange nicht mehr gemeldet hatte und er davon ausging, dass sie ihn nicht mehr liebte oder von ihrer Familie daran gehindert wurde, brauchte Verus zumindest optisch die Ablenkung durch eine Frau. - Auch er war nur ein Mann, wobei er deutlich distanzierter war und nicht jede Frau direkt ansprach oder hofierte. "Setze dich," sagte er, wobei er auf den Stuhl vor seinem Arbeitstisch deutete. Die Aussage zu den Wachen ignorierte der Beamte, da die Wachen auch nur ihre Arbeit machten und Verus wollte diese nicht kommentieren, nicht positiv und auch nicht negativ. Ihr Lachen ließ Verus sie skeptisch betrachten. Warum lachte sie in einer Amtsstube, die über das Leben von Tausenden Bürgern entschied? Doch dann musste auch Verus leicht auflachen, da diese Frau sich liebreizend verkaufte.
"Steuernachweise? Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich habe derzeit viel Arbeit. Kann ich den Brief sehen?" Verus schenkte sich aus einer goldenen Kanne ein wenig Wein ein und schenkte auch der jungen Dame einen kräftigen Schluck ein. "Bediene dich ruhig. Ich habe genug Wein hier," hofierte er diese Dame nun doch, während er ihr den Becher zuschob. "Helvetia Aviana," murmelte Verus in seinen wohl gestutzten Bart. "Helvetia," wiederholte er den Namen der Gens. Er versuchte sich zu erinnern.