Beiträge von Aelia Vespa

    "Ich denke nicht, dass er das direkte Gespräch mit dir scheut. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat er auch ein großes Lager an Gegnern und da er sich vermutlich deiner Meinung über sich nicht so ganz sicher ist, versuchte er es eben so herum."


    Der Wahlkampf schien manchmal wirklich viele Wege zu gehen und dies war nun eben einer davon. Auch Vespa trank dann endlich einen Schluck aus ihrem Becher. Die nächste Frage wunderte sie nicht unbedingt. Es war auch nicht wirklich überraschend. Denn eigentlich hatte Vespa mit der Familie aus Germania nicht viel am Hut.


    "Wie du vielleicht weißt, hat mein Vater ebenfalls einige Zeit in Germania verbracht. Da war ihm bereits diese aufstrebende Familie aufgefallen und er hatte das ein oder andere über sie zu berichten gewusst. Dann war Balbus Vater Commodus ein enger und guter Freund der Familie. Balbus selbst ja auch. Als der Duccius dann nach Roma kam, wurde er Gast unseres Hauses. Balbus hatte ihm dies angeboten. Es gab also einige Begebenheiten zu denen wir uns getroffen haben. Aus dieser Zeit heraus ist eine gute Freundschaft entstanden und da es Balbus Wunsch war diesen Mann zu unterstützen, tue ich dies auch weiterhin. Deswegen wird er mir diese Aufgabe anvertraut haben und weil er wohl hofft, dass meine Meinung ein wenig Gewicht bei dir hat."


    Das waren die Gründe, die ihr einfielen warum Vala eben diesen und nicht einen anderen Weg gegangen war.

    Während ihr Mann sich noch weiter unterhielt, blieb sie daneben stehen, hörte zu, lächelte hie rund da wo es angebracht war und versuchte nebenher noch im Auge zu behalten ob alle Gäste auch mit ausreichend Getränken versorgt worden waren. Als Livianus sie dann auf das Essen ansprach, nickte sie und entschuldigte sich bei ihren aktuellen Gesprächspartnern. Dann begab sie sich mit ihm in die Mitte des Raumes und bemühte sich mit lautem und deutlichem Räuspern die Aufmerksamkeit der Gäste zu erhalten. Als es dann ruhiger war, begann sie zu sprechen.


    "Wir möchten uns nochmals ganz herzlich für euer Erscheinen am heutigen Tage und zu dieser frühen Stunde bedanken. Die Speisen werden in diesem Moment aufgetragen und nachdem mein Mann den Göttern das entsprechende Opfer dargebracht hat, soll uns nichts mehr daran hindern, die hoffentlich leckeren und schmackhaften Speisen zu uns zu nehmen. Bitte nehmt Platz, esst und trinkt wie es euch beliebt und lasst uns diesen Tag frohen Mutes und bester Laune gemeinsam begehen."


    Es war schon immer eine Herausforderung für sie vor vielen Menschen zu sprechen. Man mochte es vielleicht kaum glauben, da sie oft sehr souverän durchs Leben schritt, dennoch war es so. Ihre Stimme war auch erst Wort für Wort fester geworden. Dann begaben sie sich zu ihrem Platz und nachdem Livianus das Trankopfer dargebracht hatte, wie es sich gehörte, schritten die Sklaven eilig an die Bedienung der Gäste mit den zahlreichen und vielfältigen Speisen.

    Auch sie lächelte ihren Mann an als der den Raum betrat. Für sie war es kein Problem am Morgen aufzustehen und das Tagwerk früh zu beginnen. Das hatte sie von früh an gelernt. Nur manchmal mochte sie einfach nicht. aber das waren eher die Zeiten gewesen in denen sie allein gewesen war. Wenn es das gemeinsame Frühstück nicht geben würde, würden sich die Beiden wohl nur Abends kurz zu Gesicht bekommen. Als sie nach dem Schreiben gefragt wurde, sah sie kurz darauf und dann wieder zu ihrem Mann.


    "Nein, das Schreiben erhielt ich schon gestern. Aber ich wollte dich gestern Abend damit nicht mehr behelligen."


    Sie lächelte kurz und schenkte ihrem Mann dann etwas zu Trinken ein.


    "Der Wahlkampf scheint wie so oft viele Wege zu gehen. Ich habe dieses Schreiben von dem einem Kandidaten für das Consulamt bekommen. Duccius Vala. Er bat mich ein gutes Wort für ihn bei dir einzulegen."


    Sie machte eine kurze Pause und musterte ihren Mann ein wenig. Sie wusste um die stellenweise sehr brisanten Diskussionen, die die beiden Männer geführt hatten, allerdings konnte sie nicht sagen wie da die aktuelle Stimmung war. Ehe sie fortfuhr wollte sie die Reaktionen vorerst abwarten.

    Wie so oft saß Vespa im kleinen Speisesaal um das Frühstück zu sich zu nehmen und wie so oft wartete sie die Gesellschaft. Es war keine große Umgewöhnung für sie das zu tun. Es gab eben wichtige Dinge, die schon am frühen Morgen geklärt werden mussten und nicht lange warten konnten. Entweder waren es Klienten, die es ganz eilig hatten und noch vor dem normalen Empfang Gehör finden wollten oder eben Entscheidungen, die es besonders eilig hatten. Jedenfalls wartete sie öfter. Sie konnte ihre Termine sofern sie denn vorhanden waren zum Glück immer unterhalb des Tages unterbringen. Morgens und Abends hatte sie da nichts.
    Neben den Speisen, die schon bereitstanden, lag auch ein Schreiben, das sie erhalten und sie wollte gern dem Absender den Gefallen tun mit ihrem Mann über selbiges zu sprechen. Über Balbus hatte sie die germanische Familie auch schätzen gelernt und so fühlte sie sich da auch ein wenig in der Verantwortung wenn Bitten aus dieser Richtung an sie herangetragen wurden. Doch dazu musste sie eben noch...genau...warten.

    Vala hatte sie gebeten mit ihrem Mann zu sprechen. Da sie dem Duccius aber noch weiter helfen wollte, hatte sie einigen Sklaven den Auftrag gegeben gute Stellen für die Wahlwerbung zu finden. Ein Sklave mit Farbe und Pinsel bewaffnet, fand einen freien und guten Platz und begann das aufzuschreiben was Vespa ihm gesagt hatte.


    Wählt den Sen. Duccius Vala,
    Für frischen Wind im Senat!


    An einer anderen Wand gab es noch eine Stelle, die frei war.


    Unterstützt die Vorhaben des Sen. Duccius,
    wählt den Senator.


    So und so ähnlich wurden dann noch einige Wände verschönert.

    Natürlich begrüßte auch Vespa den Klienten ihres Mannes. "Es freut mich sehr dich kennenzulernen Hadrianus und vielen Dank auch für deine Glückwünsche. Bitte bediene dich bei den angebotenen Speisen und Getränken und keine falsche Scheu." Sie lächelte den Gast ihres Mannes freundlich an. "Ein wirklich weiter Weg, den du auf dich genommen hast. Aber die Prima scheint auch ein wenig zu verbinden."


    Nun kamen auch schon die Nächsten an die Reihe. Wie sich herausstellte die Klientin ihres Mannes. "Vielen Dank für deine Lobenden Worte, Sergia. Es freut mich sehr, dass dir unsere Feierlichkeiten gefallen und du die Zeit finden konntest an ihnen teilzunehmen." Auch diese Besucherin begrüße Vespa natürlich freundlich und persönlich. "Bitte fühlt euch wohl und erfreut euch an den reichhaltigen Speisen und Getränken."


    "Auch dir vielen Dank Iulius für die Wünsche wie auch das Geschenk. Wir werden uns nachher die Zeit nehmen und es uns anschauen." Auch hier lächelte Vespa wieder. Es schein heute auch fast ins Gesicht gemeißelt. Allerdings war es nicht aufgesetzt sondern ehrlich für jeden Besucher und Gast. "Es freut mich, dass dir diese Feierlichkeiten so gut gefallen. Aber ganz so kaiserlich ist es ja auch nicht," wiegelte sie den Umfang dann schon wieder ein wenig ab. Denn das waren sie ja auch nicht wirklich auch wenn es schon keine kleine Feier mehr war.

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Diese Gedanken waren längst beiseite geschoben, als er wieder in der Casa Decima stand und versuchte so frisch und unverkatert wie möglich dreinzuschauen.
    "Ah, da ist es ja, das Ehepaar..." , lächelte Vala, als er im Pulk der ersten (war er tatsächlich einer der ersten? Er hätte ne Stunde länger schlafen können!) Gäste vor das Brautpaar geführt wurde, "..entschuldigt mein Auftreten, die Festlichkeit gestern suchte ihresgleichen und hat mich in ihrem Schwung einfach mitgerissen. In meiner Heimat sagt man, je größer der Schmerz am Tage danach desto besser die Feier zuvor! Wenn es danach gebt, habt ihr gestern wahrlich ein rauschendes Fest gegeben! Meinen Dank also für die Einladung und als Zeichen dessen auch...." , sprach Vala und winkte einen als schlichten Geschenketräger sichtlich deplatziert wirkenden Sirius heran, im Schlepptau mehrere Untergeordnete, "..einerseits zur Zierde eures gemeinsamen Hausstands übergebe ich euch hiermit eine Auswahl des feinsten Glases, das die Glasbläser meiner Heimat zu kredenzen fähig sind.
    Dann, auch wenn es schwer vorstellbar ist etwas derart anmutiges noch mehr zur Geltung zu verhelfen, eine eigens für dich angefertigte Auswahl des Schmucks. Ich muss leider zugeben etwas spioniert zu haben um an die richtigen Maße zu kommen, Aelia, ich hoffe du vergibst mir. So sollte es dir noch weniger schwerfallen, neben deinem Gatten zu Aufmerksamkeit zu kommen auch wenn er sich noch so sehr ins rhetorische Gewand wirft.
    Und dir, Decimus.. mit Verlaub diese kleine Pointe, ich kenne die Spitze Zunge deiner Ehefrau... solltest du dann und wann eines stilleren Ortes bedürfen, so wartet im Stall der Casa bereits ein neues Reittier auf dich um dich genau dorthin zu tragen.
    Mit diesen Geschenken möchte ich einerseits meine Dankbarkeit für die Einladung ausdrücken, andererseits natürlich auch meine Wertschätzung eines Paars derart großer Persönlichkeiten."
    , lächelte Vala, nachdem er seine Geschenke mit dem einen oder anderen Augenzwinkern präsentiert hatte.


    Dafür, dass ein so rauschendes Fest gewesen war, schien sich der Duccius aber inzwischen wieder sehr gut gefasst zu haben. Sie selbst fühlte sich eigentlich ein wenig erschlagen und wenn es die Möglichkeit gab, würde sie wohl des Nachmittags einen kurzen Moment der Ruhe suchen. Aber auch diesem Gedanken konnte sie für den Augenblick kaum folgen. In seinem Redeschwall gab es ja kaum Punkt und Komma oder einen Moment um sich auch nur kurz für sein Erscheinen bedanken zu können. Also stand sie dort einfach, ließ ihn ausreden und wartete eben auf jene Möglichkeit dies tun zu können.


    "Es freut mich sehr, dass dir die Feier gefallen hat. Ich weiß wie trinkfest die Bewohner Germanias sind und welch Gourmets sie bei Wahl ihrer Getränke sind. Es ist also besonders schön zu hören, dass sie dir gemundet haben." Kurz musterte sie den Duccius ehe sie die nächste Pause für eine Erwiderung nutzte. "Du musst dich nicht entschuldigen. Irgendwie kann man uns Allen wohl die Spuren der Feier ansehen. Man wird eben nicht jünger." Gerade wenn man bedachte, dass sie sich inzwischen auch schon einige Jahre kannten und er auch einige Zeit davon im Haus ihres damaligen Mannes verbracht hatte. Eine nicht zu leugende Bekanntschaft war also da und so konnte sie durchaus offen mit ihm sprechen und musste sich nicht hinter höflichen Floskeln verbergen. Außerdem waren die wohl eh nicht mehr angebracht wenn man auf diese Zeit zurückblickte.


    Spitze Zunge also? Vala hatte wirklich Glück, dass es diese Zeit gegeben hatte. Sonst hätte sie ihm diese Bemerkung wohl übel genommen. "Ich danke dir herzlich für deine Geschenke, Duccius und ich werde es gewiss nachsehen, dass du ob der richtigen Größe dieser wunderschönen Schmuckstücke, wohl ein wenig andere Wege gegangen zu sein scheinst als es wohl üblich war. Aber ganz sicher wird meine spitze Zunge hierüber nichts Schlechtes zu sagen wissen." Das musste nun sein. Sie konnte nichts anders als auf diese Bemerkung einzugehen."


    Dann blickte sie zu ihrem Mann und wartete darauf was dieser wohl darauf zu erwidern hatte.




    Zitat
    Sim-Off:

    WiSim!


    Vielen Dank :)

    Inzwischen war sie ganz zufrieden. Es war war alles so hergerichtet worden wie sie es sich vorgestellt hatte. Auch wurde ihr von der Küche Bescheid gegeben, dass das Essen fertig war. Man warte jetzt nur noch auf die Gäste. Auch dies war eine gute Neuigkeit. So langsam fiel die ganze Anspannung von ihr ab und sie konnte sich wirklich etwas mehr auf die Gäste und den Empfang konzentrieren. Selbst gestern hatte sie noch ständig an heute gedacht. Sie hatte nicht unbedingt daran gezweifelt, dass alles klappen würde. Es war einfach der Erfolgsdruck unter den sie sich wohl am Meisten selbst gesetzt hatte. Auch wenn die Zeit ihrer Familie sich schon ein wenig überlebt hatte, so musste man ja nicht durch eine schlechte Hochzeit von sich reden machen. Sie war sich sicher, dass es immer noch etwas zum Tratschen gab, aber was wäre Rom wenn es nicht tratschen und klatschen konnte. Genau, nicht wirklich viel.




    Während sie in diesen Gedanken noch versunken war, betrat auch ihr Mann den Raum. Sie sah ein wenig überrascht auf als sie seine Stimme hörte.


    "Guten Morgen" erwiderte sie darauf seine Begrüßung und ebenso auch den Kuss. Ihr etwas angestrengt wirkendes Gesicht, wurde gleich freundlicher.


    "Es soll eben so gut es geht perfekt sein und dafür muss ich auch etwas selbst die Hand anlegen und Arrangements richten, das kann ich noch gerade selbst," sagte sie daraufhin mit einem Lächeln. Da brauchte sie keine Hilfe. "Aber es freut mich, dass es dir gefällt."


    Zitat

    Original von Decima Calena


    Mit der Hilfe der Sklavin Amanirenas hatte sie eine Frisur für den Tag gezaubert und war ganz begeistert von der raffinierten Fertigkeit der schlanken Frau. Ganz dem Anlass entsprechend gekleidet, fand Calena nun auch in den Festraum und ihr Blick galt suchend ihrer Nichte. In dem ganzen Trubel hatte sie diese öfter Mal aus den Augen verloren und auch jetzt. Aber man konnte niemanden in einem Haus verlieren, sie würde bestimmt schon auftauchen. Wen sie aber fand war das frisch getraute Ehepaar. „Oh ich wollte nicht stören. Ich kann später wieder kommen wenn es unpassend ist, oder kann ich noch bei etwas helfen das vorzubereiten ist bevor die Gäste kommen?“, für Calena war bereits klar gewesen als sie erfuhr das ihr Großonkel vor hatte zu heiraten und seine Zukünftige in sein Haus zu holen, dass sie sich der neuen Hausherrin unterordnete und das Zepter der Führung des Hauses ihr ganz und gar kampflos überließ. Vielleicht waren diese Überlegungen nicht der Rede wert, aber für sich selbst musste Calena bei diesem Thema im reinen sein. Unruhe wegen streitenden Frauen wollte sie nun niemanden antun.


    Während es also um die Arrangements und deren richtigen Standort ging, hatte ein Familienmitglied den Raum betreten.


    "Nein, nein. Du störst nicht. Es werden sicher gleich die Gäste kommen und dann geht es auch schon los. Bitte bleib also," begrüßte sie die Decima auf ihre Frage hin. Es war so viel zu tun gewesen, dass sie sich leider noch nicht so viel Zeit für die Bewohner des neuen Hauses nehmen konnte wie sie es gern gewollt hätte. Doch das würde sich sicher noch ändern lassen.


    "Es ist soweit alles fertig. Einzig je nach Größe des eventuell gleich losbrechenden Ansturmes, könnten wir Hilfe bei der Begrüßung der Gäste benötigen." Auch das könnte herausfordernd werden. Außer die Gäste schafften es irgendwie unabgesprochen mit großen Pausen zu dem Empfang zu erscheinen.

    Das geschäftige Treiben schien dieser Tage in dem Hause der Decimii gar nicht enden zu wollen. Die Sklaven waren damit beschäftigt Platz für erwarteten Gäste zu schaffen, die Räume so zu gestalten wie die Brautleute es gern wollten und das Haus nach außen wie in den Innenräumen zu schmücken und zu dekorieren. Vor zwei Tagen hatte man damit begonnen die Blumengestecke, -arrangement und -sträuße an die dafür bestimmten Orte zu verteilen oder zu befestigen. Dann mussten natürlich genügend Sitzgelegenheiten angeboten werden. Da es noch immer angenehm warm in der Stadt am Tiber war, hoffte man auch für die Feierlichkeiten auf gutes Wetter und die Möglichkeit draußen zu feiern. Sollte es allerdings plötzlich auf schlechtes Wetter schwenken, wollte man natürlich auch darauf vorbereitet sein. Im Grunde wurde also sogar fast doppelt geplant und eingedeckt. Da ja schließlich auch nicht einfach irgendjemand heiratete, wollte man sich nicht lumpen lassen. Während also ein Teil der Hausbediensteten sich mit der Ausstattung der Feierstätten beschäftigten, beschäftigte sich die andere Hälfte in der culina. Soweit es ging wurden die Mittel und Ressourcen der familieneigenen Betriebe genutzt. Die Braten wurden bereits einige Tage zuvor eingelegt damit sie auch gut durchzogen, die Dinge vorbereitet, die man nicht erst am Tag vor den Feierlichkeiten oder noch am Tag zubereiten musste. Alles in Allem war eine ganze Menge zu tun.


    Da Vespa und auch Livianus bereits schon verheiratet waren, hatte man sich dazu entschieden einige Dinge auszulassen und anders zu gestalten ohne natürlich den Ablauf wirklich umzustellen. Die Feierlichkeiten fanden komplett in der Casa Decima statt. Zum einen hatten die Aelii noch keine eigene Wohnstätte erhalten und zum anderen wollte man die Gutmütigkeit und Gastfreundschaft der Germanicii nicht über Gebühr strapazieren. Es wurde also auf den Brautzug verzichtet. Bereits in ihrem Zimmer in ihrem neuen zu Hause wurde sie von ihren eigenen Sklaven und denen ihrer neuen Familie hergerichtet. Gemäß dem Brauch war sie eingekleidet worden. Nebenher hatte sie natürlich als bereits erfahrene Domina auch die Vorbereitungen im Blick gehabt und überwacht. Das ließ sie sich nicht ganz nehmen dort ihre Finger auch schon im Spiel zu haben. Man merkte jedoch ganz deutlich dass dieser Haushalt schon die ein oder andere größere Feierlichkeit ausgerichtet hatte und damit recht erfahren umging.


    Die Auspizien am Morgen fanden im Garten der Casa statt. Ebenso die Eingeweideschau. Es war kein Makel daran zu erkennen und auch die Auguren hatten keine bösen Vorzeichen ausmachen können. Danach erfolgten dann die Opfer an Iuno, Tellus, Ceres. Als dann auch das geschehen war, äußerten sie beide die Absicht diese Ehe einzugehen. Damit war der offizielle Teil geschafft und es konnte gefeiert werden. Man servierte eine große Vielzahl an verschiedenen Speisen wie zum Beispiel gedünstete oder gebratenes Gemüse, geschmortes Fleisch, gefüllte Eier, in Honig eingelegtes Obst und so vieles mehr. Als Getränke, wurde verdünnter Wein, Rosenwasser oder Säfte angeboten. Es sollte den Gästen an nichts mangeln. Die Feierlichkeiten gingen bis lang in die Abendstunden hinein und noch weiter nachdem sich die Brautleute zurückgezogen hatten.


    Am nächsten Morgen waren einige Gäste erneut eingeladen worden. Neben den Verwandten auch jene, die sie gern noch mal als Gast zugegen haben wollten oder ihre Freunde. Nun war es offiziell Vespas erstes Essen. Erneute wurde geopfert ehe die nächsten Speisen reichhaltig präsentiert wurden. Neben gedünstetem Fisch und gebratenem Fleisch, gab es mit Honig gewürztes Gemüse, dazu Brot und Moretum. Ein Brei auch Kichererbsen mit vielen Gewürzen sollte das Angebot komplettieren. Natürlich durfte auch das Obst nicht fehlen. Bei den Getränken wurde das Angebot vom Vortag wieder aufgegriffen. Nachdem Vespa noch ein paar letzte Änderungen selbst im Raum vorgenommen hatte, konnten die Gäste nun kommen.

    Manchmal war ihr ihr Sohn etwas zu nachdenklich. Dieser Moment wirkte genauso auf sie. Er zuckte mit den Schultern und aß erst mal. Innerlich seufzte sie etwas. Sie hätte ihn gern öfter viel fröhlicher erlebt, aber auch er hatte in seinen jungen Jahren eine ganze Menge erlebt. Zu viel wie sie oft fand. Dann redete er doch. Sie konnte seine Zweifel und Wünsche verstehen. Doch es gab nichts was sie dagegen tun konnte. Das musste sie ihm leider auch so sagen.


    "Ich kann dich verstehen und wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich das auch nicht so ganz. Also wie das werden wird. Ich weiß, dass dein Vater sehr viel von ihm gehalten hat. Außerdem war er bisher immer nett zu mir und er hat angeboten sich auch deiner anzunehmen. Das ist mehr als man erwarten kann. Es ist für uns beide neu und gemeinsam werden wir das schaffen. Außerdem kann er auch dafür sorgen, dass du eine gute Ausbildung erhälst und wenn du später in die Politik gehen möchtest, der Weg für dich nicht so steinig ist."


    Das hoffte sie wirklich. Aber vielleicht half es ihrem Sohn ja etwas, dass sie auch nicht alles wusste und ihre Gedanken da ganz ähnlich waren. Das andere Problem konnte sie leider nicht lösen. Kurz legte sie ihre Hand auf den Arm ihres Sohnes und zog sie dann wieder zurück.


    "Ich bin ehrlich zu dir. Es wird nicht mehr so werden wie es war. Unsere Familie hat kein Anrecht mehr darauf auf dem Palatin zu wohnen. Wir gehören nicht mehr zur Kaiserfamilie. Ich weiß, dass es schwer zu verstehen ist. Das hat viel mit Politik und so zu tun. So oder so würden wir über kurz oder lang in ein anderes Heim müssen. Wir können unseren Gastgebern nicht ohne Ende zur Last fallen. Die wollen sicher auch irgendwann wieder ihr eigenes Leben führen "


    Um zu zeigen, dass sie den Germanicii deswegen nie böse wäre oder etwas in der Art, lächelte sie etwas. Sie war ihnen wirklich sehr dankbar, dass sie sie so lang schon ertrugen. Nein, irgendwann mussten sie wirklich gehen und ihr eigenes Leben leben.

    Es waren inzwischen einige Tage ins Land gezogen seitdem Vespa Seianas Einladung gefolgt war und diese im Hause der Decima aufgesucht hatte. Für die Feierlichkeiten war alles soweit besprochen worden und auch ein paar Termine waren in die engere Auswahl gekommen. Es gab einiges zu tun. Dennoch nahm sie sich an diesem Tag gern Zeit für ihren Sohn. Neben dem praktischen Nutzen, dass er sich so einen Stoff für Hochzeit aussuchen konnte damit man ihm daraus etwas zum Anziehen fertigen konnte. Auch wollte sie gern die hoffentlich nicht ganz so gezwungene Atmosphäre nutzen um sich mit ihm zu unterhalten. Er wirkte noch ein wenig nachdenklicher als ohnehin schon und sie wollte gern wissen was ihn so beschäftigte.


    Nachdem sie sich also das Angebot besichtigt hatten, waren sie zu einer Garküche gegangen um sich dort eine Kleinigkeit zur Stärkung zu besorgen. Auch etwas zur Erfrischung durfte nicht fehlen. Es war doch einigermaßen warm in der Stadt und man wurde schnell durstig. Auf dem Rand eines Brunnens fanden sie noch etwas Platz zum Sitzen und dort saßen sie nun. In der einen Hand ein Brot mit Käse gefüllt und in der anderen etwas zu Trinken.


    "Wie geht es dir?"


    Vespa und ihr Sohn sprachen immer offen und so war es nicht verwunderlich, dass sie ohne großes Vorgeplänkel gleich zur Sache kam.

    Ein wenig hatte es die Aelia überrascht eingeladen zu werden. Zum einen war dieser Umstand recht selten geworden und zum anderen hatte sie schon lange nicht mehr von der Einladenden gehört. Da sie aber bald einen Verwandten dieser Frau heiraten würde, war es schon wieder verständlich. Da sie eh nicht viel was anderes vorgehabt hatte, war sie dieser Einladung natürlich gern gefolgt und man würde sicher auch den Ablauf jenes bewussten Tages besprechen können. Da sie schon mal verheiratet gewesen war, konnte man sich ein paar Sachen sparen. Ganz genau sollte es wohl aber auch besprochen werden. Außerdem war es bestimmt schön sich auch einfach nur mal so zu unterhalten. In letzter Zeit war sie auch nicht so viel unter Leute gekommen.


    Nachdem sie sich an der Tür gemeldet hatte, war sie in den Ort des Treffens geführt worden. Kurz sah sie sich um ehe sie auf Seiana zu ging.


    "Salve, ich möchte mich ganz herzlich für die Einladung bedanken. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Wie geht es dir?"


    Sie lächelte ein wenig während sie sich darauf einstellte die Gastgeberin zu umarmen wie man es eben so zur Begrüßung bei ihr tat.

    Auch Vespa war sehr zufrieden mit dem Verlauf des Gespräches. Ihr war viel daran gelegen, dass die Zukunft ihres Sohnes gesichert war.


    "Für diese Zugeständnisse möchte ich dir danken. Es ist mir wichtig, dass er seine Wurzeln kennt. Er entstammt großen Familien und wird das Kind einer weiteren. Er soll diese Erinnerungen ruhig an seine Nachfahren weitergeben können."


    Die Aelia stimmte auch darin überein, dass wohl vorerst alle Dinge besprochen worden waren, die zu besprechen waren und inzwischen freute sie sich darauf etwas beruhigter und ungezwungener Essen zu können.


    "Nein, im Moment fällt mir nichts ein, dass jetzt unbedingt geklärt werden müsste. Sollte es sich ändern, werde ich mich nicht scheuen zu fragen. Ich freue mich sehr auf die Gelegenheit."


    Die Speisen waren wirklich sehr köstlich und sie nahm gern noch etwas Nachschlag während die Unterhaltung weitergeführt wurde.

    "Ich denke das ist eine gute Strategie. Wenn die Liste steht, können wir ja noch immer sehen wen wir gar nicht erst einladen und wo wir uns überschneiden."


    Es war ihr noch immer lieber wenn es kleine Runde werden würde, aber das war wohl vergebliche Hoffnung. Um es wirklich klamm und heimlich machen zu können, gehörten sie der falschen Schicht an. Es gab da eben auch Erwartungen...
    Allerdings war der nächste Punkt eine gute Frage. Darüber hatte sie noch nicht nachgedacht. Aber es stimmte wohl, dass eine Adoption nicht das Schlechteste für ihren Jungen war.


    "Was die Heiratsmodalitäten betrifft, bin ich deiner Meinung. Wegen meinem Sohn. Ich denke, dass eine Adoption wohl wirklich die bessere Alternative wäre und ihm mehr Möglichkeiten bietet."


    Livianus würde sicher verstehen, dass sie da auf die Vorteile ihres Kindes sann.

    "Wir müssen es von mir auch nicht überstürzen. Wenn du also einen Termin nach dem Consulat bevorzugst, dann werde ich gern schauen welche Termine sich da anbieten und gern werde ich mich um die Planungen kümmern."


    Das hatte sie ja schon mal getan und konnte sich noch an so manche Herausforderung erinnern, die sie dieses Mal anders meistern wollte. Als dann die Hauptspeisen serviert wurden, ließ auch sie ihren Becher auffüllen und sich etwas von Speisen auftun.


    "Es würde mich sehr freuen Unterstützung zu haben."


    Kurz überlegte sie was sie auf den Rest antworten sollte.


    "Ich würde es ehrlich vorziehen eher im kleineren Rahmen zu heiraten. Es muss für mich keine große Feier sein. Was mein Onkel davon hält, weiß ich nicht. Das werde ich natürlich berücksichtigen. Aber für meinen Geschmack reicht es auch nicht halb Roma dazu einzuladen. Die Frage ist nur wie es ankommt wenn du nach deinem Consulat keine große Feierlichkeit abhälst."


    Sie sollte es nicht stören, aber die Römer dachten da manchmal etwas anders und noch mehr Grund zum klatschen, musste man ja auch nicht bieten.

    "Ich denke, dass ich damit gut umgehen kann. Wie ich schon sagte, ist es manchmal einfacher sich weniger Freunde sicher sein zu können als vielen im Ernstfall egal zu sein. Darüber wirst du dir keine Gedanken machen müssen,"


    bestätigte Vespa ihr bereits zuvor Gesagtes. Natürlich hatte es seine Vorteile wenn man auf den Straßen der Stadt nicht mitbekam wie hinter einem her getuschelt wurde. Damals als Balbus in seinem eigenen Haus, seinem eigenen Bad ertrunken war. Für eine Zeit war sie seine vermeintliche Mörderin. Doch keiner hatte sich Gedanken darüber gemacht, dass es im hause der Prudentier immer ruhig zu ging und es keine verräterischen Streitereien gab. Ab dieser Zeit hatte sie versucht sich auf diesen ganzen Klatsch nicht mehr wirklich einzulassen und ihn zu überhören. An manchen Tagen ging es gut an anderen schlechter. Doch irgendwann hatte sie es geschafft. Es wurde immer getratscht und was sollten die Menschen denn sonst machen wenn ihnen schon so wenig blieb, dass sie sich über andere das Maul zerreißen mussten. Eigentlich war es schon traurig wenn man genauer darüber nachdachte.


    "Nun, unter diesem Aspekt kann ich dein Ansinnen natürlich verstehen. Vielleicht ist es auch einfach die Gewöhnung. Es ist schon prägend wenn man so viele Jahre den Dienst in den Legionen des Reiches verübt hat."


    Die Aelia konnte sich vorstellen, dass klare Strukturen einiges angenehmer und ertragbarer machten.


    "Ja, das kann ich mir durchaus vorstellen."


    Vespa hatte nach dem Gespräch eine ganze Weile darüber nachgedacht und auch die Ratschläge ihrer Verwandten mit einbezogen.

    Vespa war etwas überrascht als sie begrüßt wurden und kaum nach der Begrüßung schon ehemalige politische Themen angesprochen wurden. Auf der anderen Seite sprach es doch für eine gewisse Charakterstärke das so offen anzusprechen und sich damit über das Erscheinen doch wieder irgendwie zu freuen. Es schienen ihr aber wichtige Hintergrundinformationen zu fehlen und so versuchte sie das gar nicht erst wirklich verstehen zu wollen. Es sollte doch ein schöner Tag werden und keiner wo politische Diskrepanzen im Fokus standen. Jedenfalls hatte Vespa dies gedacht. Sie konnte aber gar nicht erst wirklich anfangen darüber nachzudenken ob es sich lohnte darüber weiter zu sinnieren, wurde auch sie persönlich schon begrüßt und das so galant, dass sie glatt sprachlos war. Ein wirklich bezauberndes Kompliment.


    "Es ist mir ebenfalls eine Ehre dich kennen zu lernen und natürlich auch deine Verlobte. Ich möchte mich ganz herzlich für diese Möglichkeit bedanken und natürlich auch für dein sehr freundliches Kompliment."


    Vespa war noch immer etwas überrascht. Natürlich freute sie sich darüber solch Worte zu hören, aber solch eine Anspielung auf ihre Augen hatte sie bisher noch nicht gehört.

    Da waren sie nun angekommen. Bisher hatte sich noch keine Möglichkeit ergeben sich offiziell und vor Allem gemeinsam zu zeigen. Es gab einiges Gerede und hier und da hatte sie auch davon gehört. Aber Roma würde wohl erst aufhören zu reden wenn es gestorben war. Da dieser Fall nie eintreten würde, wurde in Roma auch geklatscht und getratscht. Das gehörte einfach zusammen. Doch wieviele Nerven kostete es wenn man sich damit beschäftigte. Diese waren ihr einfach zu kostbar und so hörte sie zu, gab aber nicht all zu viel darauf. Man lebte einfach ruhiger. Als sie dann schließlich vor dem Gebäude standen, ließ sich Vespa dann an der Hand hinein führen. Es waren schon einige Gäste da und ein paar davon kannste sie auch. Ganz allein würde sie hier wohl nicht sein. Es gab welche mit denen sie später vielleicht ein paar Worte wechseln konnte.


    Dieses Vorhaben hob sie sich allerdings wirklich für später auf. Als Begleitung hatte sie natürlich nicht nur die Pflicht zu lächeln und nett auszusehen sondern auch wenn die Reihe an sie kam, Konversation zu betreiben. Meistens war sie oberflächlich, ein Plausch um sich zu begrüßen und Platitüden auszutauschen. Das kannte ja zur Genüge. Es würde sicher dennoch Spaß machen und sie konnte sicher amüsieren.

    "Oh, nein nein. Ich bin bei Tante Phoebe im Norden aufgewachsen und erst kurz vor meiner Hochzeit mit Balbus nach Roma gekommen. Sie war eine sehr resolute wie auch gebildete Frau. Das scheint den Frauen der Familie überwiegend zu Eigen zu sein. Ich habe leider schon geraume Zeit nichts mehr von ihr gehört. Du bist da genauso gut informiert wie ich."


    Vespa erinnerte sich gern an ihre Tanten, aber nach dem Verlust ihrer Eltern war es eben diese eine gewesen, die das aus ihr gemacht hat was sie heute war. Die Aelia war ihr deswegen zu großem Dank verpflichtet. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen so ein dummes Hühnchen zu sein, dem das ganze Geschehen unwichtig war. Nein, das widerstrebte Vespa. Was sie dann hörte, gefiel ihr durchaus. Ein einfaches Heimchen war also gar nicht gewünscht. Ein gutes wie beruhigendes Gefühl. Verstellen hätte sie sich auf gar keinen Fall wollen. Von den vielen Diskussionen hatte sie schon gehört. Wenn auch nicht viel, aber sie waren sogar an ihr Ohr gedrungen.


    "Es ist kein Problem für mich nicht die Beliebtheitsskala anzuführen. Ganz im Gegenteil. Man muss sie noch zusätzlich mit den Menschen abgeben, die das ausnutzen wollen. Da sind mit wahre Verbündete oder Freunde lieber als jene, die es für die Zeit es Ruhmes sein wollen und beim Wegbleiben desselben schon wieder ihr Fähnchen in eine andere Windrichtung hängen. Es stört mich also nicht wenn du mit deinen Ansichten oder Meinungen nicht immer offene Türen einrennst."


    Und genauso wie sie das eben gesagt hatte, meinte sie das auch. Es gab damals genug Leute, die sich unbedingt mit dem PP gut stellen wollten und als dieser dann nicht war, waren es die treuen Soldaten, die zu ihm und auch ihr hielten. Noch immer war sie ihnen dafür unheimlich dankbar.


    "Mit einem guten Verhältnis zu Palma scheinen unsere beiden Familien nicht unbedingt geschlagen zu sein. Ich kann wie gesagt leider nicht sagen wie er zu uns steht. Vermutlich wird es aber wohl auch eher neutral sein."


    Kurz schwieg sie und sinnierte über diese Sache nach. Es wäre schon gut zu wissen wie es mit ihren Verwandten weitergehen würde.


    "Ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade nach diesen vielen Umstürzen alles andere als einfach war und kann daher verstehen, wenn es dich nach einer ruhigeren Zeit gelüstet. Aber ist ein Kommando denn so viel ruhiger als die Arbeit im Senat?"


    Sie wusste von Balbus, dass es immer einiges zu tun gab und er viele lange Tage in der Castra hatte verbringen müssen. Daher wunderte es sie schon ein wenig, das ein Kommando etwas Ruhiges sein sollte.


    "Das kann ich mir durchaus vorstellen. So viel es in Roma auch gibt, aber der Mief und Moch ist doch oft sehr offensichtlich und es gefällt mir auch einfach mal frische Luft zu atmen."


    Vespa meinte das nicht unbedingt auf die Luft bezogen sondern auch auf die ganzen Intrigen, das Verwahrlosen der Stadt und auch die das Zusammenleben mancher Römer miteinander. Doch auf der anderen Seite zeichnete das diese Stadt auch wieder aus. Es gab überall Schattenseiten. Doch in Roma schienen sie manchmal etwas größer als woanders.

    Wenn sie es gewollt hätte, hätte sie den ersten Teil wirklich falsch verstehen können. Es hörte sich fast so an als würde sie schon so viel Mitleid erwecken, dass sich ja irgendwann jemand ihrer erbarmen musste damit sie nicht allein da stand. Kurz wollte dieses Gefühl auch ihre Gedanken übernehmen und ließ sie tief durchatmen. Zum Glück jedoch, war sie zu einer gewissen Geduld erzogen worden. So wartete sie das Ende der Ausführung ab und beruhigte sich wieder. Nebenbei hatte sie auch hier und da etwas von den Vorspeisen genommen.


    "Mir war diese enge Verbindung zu Balbus gar nicht so bewusst. Natürlich hatte er davon erzählt, aber dass ihr fast Tür an Tür aufgewachsen seid, wusste ich nicht. Es würde ihn dann vermutlich dann besonders freuen wenn du dich um seine Familie kümmerst. Weiter möchte ich mich für dein Kompliment danken. Es bringt mich direkt in Verlegenheit. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich keine Ahnung davon habe wie deine Ansprüche aussehen."


    Wie sollte sie das auch. Das war ja nicht unbedingt etwas, dass durch die Klatsch- und Tratschtreffen der römischen Frauen abgehandelt wurde.


    "Aber es freut mich, dass du mich für solch eine Römerin hältst. Du wirst sicher verstehen, dass das nicht unbedingt von ungefähr kommt. Nach dem Tod meines Vaters hat mich meine Tante erzogen. Sie hielt es für wichtig, dass sich eine Römerin auch mit der Politik auseinandersetzt. So ließ sie mich an vielen Gesprächen teilnehmen und wir sprachen viel darüber. Auch mit meinem Onkel führte ich gern solch Gespräche und ließ mir seine Meinung dazu näher bringen. Die ist immer sehr wichtig für mich. Ich bin keine Frau, die sich aus irgendwelchen Dingen einfach heraushält. Ich weiß um meine Aufgaben als gute Römerin, aber ich bin auch wissbegierig und möchte verstehen was sich im Reich ereignet."


    Es fiel ihr nicht leicht dem oberflächlichen Unterhaltungen der anderen Frauen zu folgen, aber sie tat es natürlich wenn es ihre Aufgabe erforderte. Danach suchte sie aber dennoch Gespräche um auch das Wichtige zu erfahren.