Beiträge von Aelia Vespa

    Verwundert nahm sie die Schale zurück und betrachtete sie genauer.


    "Sie ist wunderschön verarbeitet und sieht ebenso wunderschön aus. Ich denke wirklich, dass sie sich darüber freuen wird, wenn sie an Tieren interessiert ist. Ansonsten schau ich mich gern nach einem anderen Stück um."


    Und schon tat sie dies. Es gab so vieles...doch es reichte alles nicht an dieses heran und die Suche nach einer alternative wurde somit erheblich schwerer. Aber sie war zuversichtlich noch ewas anderes zu finden.

    Nun gut, dachte sich Vespa. dies würde dann die suche nicht sehr erschweren. Da konnte sie sich sicher nach einem Werk umsehen, dass auch ihr gefiel. Und so tat sie es. Sie trat an die Stand näher heran. Bald hatte sie eine sehr schön geschliffene Schale gefunden. Diese war mit bunten Steinen besetzt und sah einem Vogel ähnlich. Einem Schwan. Vorsichtig griff sie das Stück und reichte es dem Mann in schwarz, der dort noch stand.


    "Ich denke, dass dieses Stück ihr gefallen könnte. Was meinst du? Könntest du dir vorstellen ihr dieses zu schenken."


    Fragend sah sie Balbus an und wartete gespannt auf sein Urteil.

    Verwundert zog sie ihre Augenbrauen hoch und überlegte einen winzigen Moment ehe sie zustimmend nickte.


    "Ich werde gern sehen was ich machen kann. Wie alt ist denn diese Freundin, die du beschenken möchtest und darf ich fragen wie nah sie dir steht?"


    Dies konnte eine Kaufenscheidung erheblich beeinflussen und wenn sie helfen sollte, dann musste sie ein paar Dinge wissen. Dass das Gedränge um sie herum inzwischen abnahm bekam sie kaum mit. Irgendwie war sie zu sehr auf dieses Gespräch konzentriert. Dies lag sicher daran, dass sie versuchen musste durch ihre bisherigen zwei Begegnungen in einem schlechten Licht dazu setehen, dass ihr nicht stand.

    Wenn er beabsichtigt hatte sie aus der Fassung zu bringen, dann hatte er es nun geschafft. Wortlos stand sie nun vor ihm. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen und musste ihn dann schhließen, wiel ihr nichts einfiel, dass sie sagen könnte. So wand sie nun errötend ihren Blick auf die Scherben die am Boden lagen. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass doch ein Stück den Weg auf die erde gefunden hatte. Zumindest hatte sie nun einen Grund von diesem Kompliment abzulenken und den Schaden zu bereuen.


    "Aber scheinbar hattest du dir nun ein Werk ausgesucht und es ist durch den Umstand zerbrochen. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Es war nicht meine Absicht gewesen. Eigentlich wollte ich nur kurz verharren und schon passierte es. Ein grober Klotz schubste einfach und ich stolperte und fiel. Irgendwie scheine ich solch Unglücke anzuziehen."


    Dies tat sie aber seltsamer Weise erst seit dme sie hier war. Wirbeln konnte sie zu Hause auch gut, aber hier schien es nun auf einmal immer unanagenehme Konsequenzen hinter sich her zu ziehen.

    Irgendwann fand sie endlich Halt in ihren scheinbar unendlich langdauernden Fall. Als der Halt endlich da war, klammerte sie sich an diesen und erst einen ganzen Moment später als sie nicht nur sich gefangen hatte sondern auch ihre Gedanken, wagte sie es aufzusehen und musste aufpassen, dass ihr nicht ihre Gesichszüge entglitten. Schon wieder war er es, der sie abfing. Nachdem sie nun irgendwann wieder auf ihren eigenen Füßen stand und dies recht stabil, war es nun wohl an ihr sich zu bedanken und dies ausgrechnet bei ihm. Also ein freundliches Lächeln aufgesetzt und noch eben die Tunika gerade gestrichen und ihre Palla gerichtet.


    "Ich danke dir für meine Rettung. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn diese schönen Dinge durch meinen Fall zerbrochen wären."


    Man konnte kaum glauben welch Überwindung dies Vespa kostete, doch sie tat was der Umstand ihr gebot.

    Im Laufe der Zeit wurde es immer voller auf dem Markt. Die Stadt wurde wach und man traf sie hier zum einkaufen, zum unterhalten und zum tratschen. dies konnte sie hier an jeder Ecke hören und es war wirklich interessant zu erfahren was man hier und dort so über diesen und jenen dachte. Eine Unterhaltung an einem Stand für Glaswaren fand sie so interessant, dass sie dort stehen blieb. Doch scheinbar wollte sich jemand gerade nun Platz schaffen und schubste sie roh aus dem Weg. Einen überraschten Lauf von sich gebend stolperte sie nun leider auf den Stand mit den wundervollen Stücken zu und hoffte, dass sie sich vorher noch irgendwie abfangen konnte. Wenn sie nun in diese Sachen krachen würde, konnte sie die nächsten Wochen und Monate doch nicht mehr auf den Markt gehen. sie würde denken, dass alle sie noch als die jeniege erkennen würden, die damals so laut polternd Scherben verursachte.

    Es war ein schöner Tag und Vespa hatte sich für heute vorgenommen ein wenig den Markt und eine Stände zu begutachten und evetuell auch etwas zu kaufen. Mit der Sänfte war sie hier angekommen. Doch die engen Wege durch die Stände beschritt sie nun lieber zu Fuß, aber natürlich in Begleitung. Hier und dort blieb sie stehen und begutachtete die Waren. An einen Tuchstand besah sie sich ein paar der Stoffballen. Doch war keine Farbe dabei, die ihr gefiel. Sie mochte gern Stoffe in Pastellfarben. Diese hier waren alle grell und leuchtend. Am nächsten Stand suchte sie nach Haarbändern und Spangen und fand doch tatsächlich ein Exemplar, dass ihrem Geschmack entsprach. Dann ging es weiter. Fast jeder Stand wurde begutachtet doch bisher nur wenig gekauft...

    "Stelle dir vor. Es war der Princeps Praetorii. Und ja er wollte, dass ich eine Beschwerde über ihn direkt vor deinem Cousin und ihm abgebe. Du glaubst nicht wie unendlich peinlich mir das war. Ich wollte es uns ersparen und den Rückzug antreten. Doch er ließ mir keine andere Wahl. Ich konnte nur noch den Weg nach vorn antreten. Ich kann es immer noch kaum glauben. Da bin erst ein paar wenige Tage in Rom und schon passiert mir so etwas. Das war so...unbeschreiblich"


    Man sah Vespa ziemlich gut an, wie sehr sie dies mitnahm und wie sehr sie sich darüber aufregte. Und obwohl es nun schon wenige Tage zurücklag, konnte sie es nicht vergessen.

    Nach diesem unleidlichen Gespräch war sie dann hier in ihrem Zimmer angekommen. Noch immer regte sie sich sehr über diesen Praetorianer auf. So etwas war ihr bisher noch nie passiert. Wie konnte er nur so schrecklich auf diese Beschwerde aus sein, die ihn ja eigentlich in Schwierigkeiten brachte. Hatte er nicht erkannt, dass sie ihm das ersparen wollte?


    Vespa legte sich auf ihr Bett und sah zur Decke. So sehr sie sich auch Mühe gab, sie verstand diesen Mann nicht. Es ging einfach nicht. Hier in Roma musste scheinbar eine ganz besondere Sorte Mensch leben mit der sie erst noch lernen musste klar zu kommen. Sie wusste nicht ob ihr das Gelingen würde. Oder sie hoffte einfach, dass es von ihnen nicht so viele geben würde. Vielleicht wirklich nur diesen. Seine Arbeit konnte da sicher einiges erklären.


    Mit diesen und wenigen anderen Gedanken beschäftigt, lag sie nun auf ihrem Lager und dachte nach. Es gab da einiges was ihrer Aufmerksamkeit bedurfte und nun zu Ehren kam.

    "Stelle dir vor. Ich habe einen Mann getroffen, der keinelrei Anstand besaß. Ich gehe arglos spazieren, rennt mich dieser Kerl einfach um und meint noch nicht einmal sich entschuldigen zu müssen. Als ich dann zu Onkel Quarto ging um mich zu beschweren, saß er da und mein Onkel wollte, dass ich mich bei ihm beschwere. Natürlich wollte ich mich dann mit Anstand aus dieser peinlichen Situation zurückziehen, doch dieser Mann ließ mir keine Möglichkeit. Ich muss mich wirklich bei dem Praetorianer über ihn beschweren. Kannst du dir das vorstellen? Das war so schrecklich....Doch anders kam ich nicht mehr aus der Sache heraus. Er hatte es förmlich herausgefordert."


    Noch immer regte sie dieser Tag auf. So etwas war ihr einfach noch nicht passiert und sie kam über solch Verhalten nicht hinweg.

    Auf einmal konnte er sich entschuldigen? Vespa musste aufpassen, dass ihr Gesichtsmuskel nicht vor Erstaunen vergaß ihren Unterkiefer festzuhalten. Doch der Rest? Ja, war er denn von allen guten Geistern verlassen oder gar taub? Sie hatte sich doch gerade über ihn selbst, die Person wie sie dort saß, beschwert und da sagte er so seelenruhig wie die Bestrafung aussah? Mal ganz davon abgesehen, dass sie an der Durchführung dieser zweifelte, musste man dort bei dieser Armee scheinbar seinen Verstand verlieren. Anders konnte sie sich das nicht vorstellen.


    "Da nun mein Anliegen vorgebracht wurde, werdet ihr mit sicher nicht böse sein, wenn ich mich zurückziehe. Ich möchte nicht weiter euer wichtiges und scheinbar vertrauliches Gesräch stören."


    Kurz sah sie ihren Onkel an und wand sich daraufhin wieder an den Besucher.


    "Prudentius Balbus...."


    Ein kurzes Nicken richtete sie an ihn und wand sich dann ihrem Onkel zu.


    "Onkel. Sollte noch etwas sein, so wirst du mich in meinem Cubiculum finden."


    Dann machte sie sich eiligst auf zu ihrem Zimmer. Hier konnte sie es nicht mehr länger aushalten.

    Und Vespa lächelte zurück.


    "Wenn sie denn alle höflich und gut erzogen sind, wird sich sicherlich irgendwann auch einer für mich finden."


    Bei dem irgendwann, dachte sie wirklich an ein irgendwann in ferner Zukunft. Sie war hier um das Leben einer großen Stadt zu erleben und nicht auch Ausschau nach Männern. dazu hatte sie noch viel Zeit. Außerdem war ihr nach der Begegnung mit diesem Praetorianer eh erst einmal nach vielen anderen Dingen zu Mute als sich mit anderen Männern herumzuärgern, die genauso wenig Benehmen hatten wie dieser.

    Scheinbar wollte er es nicht anders... Eigentlich hatte sie vorgehabt ihnen beiden diese Peinlichkeit zu ersparen. Doch wer so danach bettelte, hatte es nicht anders verdient. Also festigte sie ihre ganze Erscheinung, holte Luft und begann ihre Beschwerde vorzubringen.


    "Ich möchte mich über einen Praetorianer mit Namen Prudentius Balbus beschweren, der mich im Säulengang einfach umrannte und es nicht für nötig hielt sich zu entschuldigen, sondern noch in unhöflichster Form mich fragte wer ich denn sei und was ich hier zu suchen hätte. Ich empfand dieses Verhalten als sehr ungebührlich und ausgesprochen unfreundlich."


    Nun war es raus und die Peinlichkeit konnte ihren Lauf nehmen. Wie schrecklich unangenehm ihr das war. Wie gern hätte sie es nicht so wiet kommen lassen wollen. Doch dieser Prudentia wollte es scheinbar nicht anders. Zum Glück konnte sie Gedanken ihres Onkels nicht sehen und wenn sie ehrlich war, wollte sie dies in diesem Moment wirklich nicht....

    "Ja, das möchte ich. Ich bin kein Mensch, der lange in Abgeschiedenheit leben kann. Ich brauche Leben um mich herum. Eine Stadt in der etwas los ist. Ich hatte keine Lust mehr mich zu langweilen und jeden Tag de stumpfsinnige Einöde zu bewundern."


    Bei ihrer Mutter hätte sie es wirklich nicht mehr länger ausgehalten. Viel zu ruhig und ohne Leben. Rom war einfach anders und das stellte sie immer wieder fest.

    Ein böser Blick, der fast hätte töten können erschien in ihrem Gesicht welches nun Balbus fixierte. Wie konnte er sie nur so bloß stellen. Die Röte der Verlegenheit wich nun dem Zorn. Wie konnte er ihr das nur antun. Ihr blieb nun wirklich nichts weiter übrig als auf sehr peinlihem Wege das Feld zu räumen und diese Beschwerde wohl ad Acta legen zu müssen.


    "Es ist schon gut und wirklich schlimm war es auch nicht. Ich möchte nicht eure Unterhaltung weiter stören, sie scheint wichtig zu sein. Dagegen ist diese Begegnung sicher kaum der Rede wert. Es ist wirklich nicht so wichtig um die eurige Unterhaltung weiter damit aufhalten zu müssen."


    Wieder richtete sich ihr Blick nach einem kurzen zu ihrem Onkel auf diesen unmöglichen Menschen, der sie in diese derart einliche Situation brachte.

    "Ehe mein vater starb lebten wir eine Zeit in Colonia Claudia Ara Agrippinesum, in Germania. Doch dann kam der Kieg dort und er schickte uns fort, heim zu meinerMutter. Wir lebten darauf hin bei ihrer Familie im Norden Italias. Ein kleines Dorf, viel zu ruhig für mich. Ich wollte in die Stadt zurück. CCAA war noch um einiges kleiner als Rom, doch es gab Leben dort. Das brauchte ich wieder und so kam ich hierher."

    Ah jeh...sich bei ihm beschweren...er war doch das Problem...


    "Salve,"


    grüßte sie den Mann noch einmal und versuchte sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Sie konnte sich doch nicht bei ihm über ihn beschweren.


    "Ähm...Onkel...also...ich glaube, ich störe hier nur...ich komme am Besten später noch einmal zu dir..."


    Verlegen stotterte sie nun vor sich hin, was sie noch verlegener machte. Ganz kurz ging der Blick zu dem Prudentia und dann wieder zurück zu ihrem Onkel. Inzwischen konnte sie mit jeder roten Frucht in Konkurrenz treten. Die Röte, die ihr ins Gesicht stieg, schien nicht mehr aufzuhören und es wurde ihr immer wärmer. Wenn sich doch jetzt einfach nur ein Loch auftun könnte in dem es ihr möglich war zu versinken.

    Also trat Vespa nun ein und schloß die Tür hinter sich. Dann sah sie sich nach einer Sitzmöglichkeit um und fand schließlich einen Sessel in den sie sich setzte. Dann beobachtete sie wie die Sklavin sich weiter an ihre Arbeit machte ehe sie Paulinas Aussagen bestätigte.


    "Mein Vater war Validus. Doch dieser ist verstorben. Ich werde nun ein wenig hier in Rom bleiben. In dem kleinen Dorf wo meine Mutter nun lebt, war es so ruhig und so einsam. Rom ist so ganz anders anders und ich freue mich, dass Onkel Quarto mir es ermöglicht eine zeitlang hier zu bleiben."


    Hoffentlich hatte sie nun nicht zu viel geredet. Denn manchmal konnte sie dies leider ohne Punkt und Komma wenn sie aufgeregt war.

    Noch immer grummelte dieses Zusammentreffen in ihrem Bauch. Eigentlich hatte sie ihren Erkundungsgang fortsetzen wollen, doch irgendwie wollte dieser freche Kerl ihr nicht aus dem Kopf gehen. So etwas Unhöfliches war ihr noch nicht untergekommen und weil es sie so beschäftigte, suchte sie den Weg zu ihrem Onkel. Zu letzte hatte sie ihn im Atrium gesehen gehabt und so suchte sie hier auch zu erst nach ihm. Gemäßigten Schrittes ging sie die Gänge entlang. Man wusste ja nie, wann wieder so ein Rüpel ihren Weg kreuzen würde.


    Endlich hatte sie dann ihren Onkel gefunden. Doch sehr zu ihrem Leidwesen, sah sie nur diesen und nicht, dass er noch ein Gespräch hatte und störte nun genau jenes.


    "Onkel Quarto, hast du einen Moment Zeit für mich? Ich war ein wenig spazieren und kannst du dir vorstellen was mir passiert ist? So ein unfreundlicher Praetorianer rennt mich einfach um und er gedenkt noh nicht einmal sich zu entsch..."


    Mitten im Satz brach sie ab und schwieg nun. Sie war nun inziwschen so nah gekommen, dass sie bei ihren letzten Worten diesen Prudentia sah und am liebsten weggelaufen wäre. Das konnte ja nun wieder nur ihr passieren. Die Wärme schoß ihr ins Gesicht und man konnte ihr ansehen, dass ihr das mer als nur unangenehm war.


    "Entschudlige bitte Onkel. Ich wusste nicht, dass du Besuch hast. Ich wollte dich nicht stören. Es tut mir wirklich sehr leid."


    Kurz ging ihr Blick zu dem schwarzgekleideten Mann und dann schnell wieder zu ihrem Onkel. Was musste der nun ausgerechnet hier sein und sie in sie ine peinliche Situation bringen. In diesem Moment fand sie ihn noch unsympathischer als vorhin schon.

    Wie hätte es auch anders sein sollen. es war natürlich die falsche Tür und sie stand nun im Zimmer einer anderen Frau. Nun gut...da musste sie jetzt durch. Freundlich vorstellen und um Entschuldigung bitten. Dann konnte doch keiner mehr böse sein.


    "Salve. Ich bin Aelia Vespa. Die Nichte von Onkel Quarto und ich bin hier so zusagen die Neue. Entschuldige bitte, dass ich dich störe. Ich habe leider vergessen wo ich genau bin und habe mich nun leider in der Tür verirrt. Wenn ich dich störe, so werde ich gleich wieder gehen."


    Das war ihr so schrecklich unangenehm und man sah es ihr auch an. Bedröppelt stand sie noch immer in der Tür und sah sich unsicher um.