Beiträge von Aelia Vespa

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    Original von Nakhti
    Nakhti öffnete und erblickte Vespa.


    “errin!“
    Rasch verneigte er sich und das sehr tief. Er verehrte die junge Herrin sehr.


    “Du zu meinem 'errn Aelius Quarto willst, 'errin?“, riet er, was nun aber wirklich nicht viel Urteilsvermögen erforderte, weil das die Tür zu dessen Gemächern war.



    "Ja, ich möchte gern zu meinem Onkel. Ist es denn möglich?"


    In letzter Zeit hatte er oft geschlafen. Es gab viele Besucher, die zu ihm wollten und an seinen Kräften zehrten. Nun kam sie auch noch mit ihren Anliegen.

    Später stand dann Vespa vor der Tür und klopfte an. Ihren Sohn hatte sie in ihrem Zimmer gelassen. Mit ihrem Onkel wollte sie erst allein sprechen und sich davon überzeugen wie es ihm ging ehe sie ihren Sohn zu ihm ließ. Sie musste auch mit Quarto darüber sprechen wohin ihr Sproß zur Ausbildung sollte wenn er denn irgendwann seinem Vater, Großvater und Oheim folgen sollte. Es war einfach noch so viel zu planen und in Angriff zu nehmen. Vielleicht hatte sie einen günstigen Moment gefunden um für diese Fragen auch Antworten zu bekommen. Sie wartete bis sie hereingebeten wurde.

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    Original von Titus Duccius Vala
    Das stimmte Vala mehr als nachdenklich, immerhin war der Plan bisher jahrelang gewesen: Prätur, und dann ab zurück nach Hause. Natürlich würde das Konsulat seiner Familie und nicht zuletzt ihm selbst einen wahren Ansehensschub verpassen, immerhin war es immernoch das höchste Amt des Cursus Honorum seit die Censur nurmehr vom Kaiser besetzt wurde. Dass die Aelia ihm tatsächlich Chancen zurechnete, auch das Konsulat zu schaffen, war denkwürdig. Frauen hatten nach wie vor einen großen Einfluss auf ihn, was er natürlich selbst absolut abstreiten würde... aber dennoch so war.


    "Aber habe ich das nicht schon dadurch, dass ich Senator und zum Aedil gewählt wurde?", hakte er dann noch einmal vorsichtshalber nach. Das Konsulat war halt noch eine andere Nummer... andererseits: er hatte es jetzt geschafft vier fünftel aller Senatoren von sich zu überzeugen. Für das Konsulat brauchte er gerade einmal die Hälfte... das sollte doch machbar sein, oder?


    Irgendetwas schien sich in dem Mann gegen die Kür des Cursus zu streuben. Das Pflichtprogramm schafften viele. Natürlich nicht alle und nicht jeder kommt überhaupt erst in den Cursus Honorum. Aber warum sollte man mittendrin aufhören wenn man die Chance hat auch noch die Krone des Ganzen zu erreichen und dieser Mann ihr gegenüber schien das Potenzial dafür zu haben.


    "Natürlich hast du deiner Familie schon viel Ruhm eingebracht und ihr seid nicht mehr länger wenig bekannt. Du hast viel geleistet und viel erreicht. Das wird dir auch keiner mehr nehmen können. Doch irgendwie wirkt es so als würdest du vorher aufgeben wollen. Um in den Metaphern meines Onkels zu sprechen. Du lässt den Rennwagen 5 Fuß vor der Ziellinie anhalten."


    Das sollte eigentlich sehr deutlich ihre Meinung dargestellt haben.

    Er schien sich nicht wirklich dabei was gedacht haben. Das überraschte sie. Das tat es wirklich.


    "Es ist ungelogen eine wirklich tolle Karriere, die du da gemacht hast. Da haben sich viele schwerer getan. Aber das zeigt doch, dass du etwas auf dem Kasten hast. Da wird sich das Konsulat sicher auch gut anlassen."


    Vala fragte sie wirklich warum es ein Vorteil war ein Konsular zu sein. Sie sah ihn überrascht an. Bisher hatte sie immer gedacht, dass es eben das Ziel eines Jeden war, der diesen Weg einschlug.


    "Naja, du wärst Konsular. Das ist schließlich auch nicht jeder in Roma und es wäre auch ein weiterer Ruhmespunkt für deine Familie. Ich meine es jetzt ganz sicher nicht böse. Du weißt, dass die Prudentii mit euch befreundet waren und ich diese Freundschaft teile. Ihr seid eine große Familie in der Provinz, aber bis nach Roma habt ihr es bisher nicht geschafft. Du kannst dies nun möglich machen und damit den Ruf und das Ansehen deiner Familie mehren. Viele halten euch noch immer ungebildete Barbaren, die dem Reich meinen gefährlich werden zu wollen. Die Geschichte lässt andere nicht los wo sich dieses Vorurteil bewahrheitet hat. Du kannst diesem ein Ende bereiten."


    Die Aelia ging davon aus, dass Vala wusste was sie meinte und auf welchen Teil in der römischen Geschichte sie anspielte.

    Seine Ambitionen waren klar und wenn sie genauer darüber nachdachte, wunderte es sie auch nicht. Die Duccii waren schon immer sehr mit ihrer Heimat verbunden und dieser Ankömmling stand den anderen in nichts nach. Allerdings überraschte es sie, dass er den Cursus nicht zu Ende bringen wollte und mitten drin aufgab. Aber gut. Er würde es sich vermutlich gut überlegt haben. Zu mindestens nah sie es an.


    "So eine ganze Provinz zu leiten ist auch einiges an Verantwortung. Was am Consulat reizt dich denn nicht? Würde es für dich und deine Familie nicht von Vorteil sein wenn du den CH bis zum Ende durchläufst?"


    Hätte sie die Möglichkeit den Cursus Honorum zu beschreiten, würde sie es zu Ende bringen. Ihre Familie würde wieder glänzen und der Name wieder mehr wert. Aber es war ein Traum, den sie nur für sich träumen könnte.

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    Original von Titus Duccius Vala
    "In Germania waren die Umbrüche der letzten Zeit kaum zu spüren.", fasste Vala die Zustände im Norden zusammen, so wie er sie zuletzt dort erlebt hatte als er noch in der Anfangszeit des Bürgerkeigs dortgewesen war, "Dementsprechend gut geht es meiner Familie, der Arm des Vescularius war nicht lang genug um in Germania Probleme zu bereiten. Das einzige, was man dort mitbekommen haben dürfte sind das Fehlen der Legionen... und die Verluste derer, die aus Vicetia nicht zurückkehrten. Mein Vetter, der die Geschicke der Familie in Mogontiacum führt, hat kürzlich erst wieder geheiratet nachdem seine vorige Frau im Kindbett gestorben ist. Eine gute Partie, sie gehört zu den einflussreicheren Familien in der Heimat."


    Der Norden war also unbehelligt davon gekommen. Vespa freute sich für alle, die es in dieser Zeit besser hatten als sie selbst. Sicher, es war ihnen nicht wirklich schlecht ergangen. Sie mussten nicht hungern und auch nicht auf der Straße leben. Sie hatten noch eine ganze Menge Annehmlichkeiten für sich beanspruchen können.


    "Da kann man deinem Vetter nur gratulieren, dass er so gut heiraten konnte. Nach seinem vorherigen Verlust sogar noch mehr. Auch wenn er es wahrscheinlich nicht mitbekommen wird, wünsche ich in Germania nach dem letzten großen Krieg gegen die Germanen aussah. Es hat lange Zeit gebraucht bis sich die Legionen wieder erholt hatten und die Familien über die Verluste hinweg kamen. Aber auch davon wird sich die Provinz und auch das Reich wieder erholen können."


    Bisher hatte es das Reich immer wieder geschafft sich zu erholen. Daran glaubte sie auch jetzt wieder.


    "Was wirst du tun wenn du den Cursus Honorum hinter dir hast? Gehst du dann wieder zurück zu deiner Familie?"


    Sie wusste nicht warum die Unterhaltung etwas zähflüssig war, aber das Gefühl wurde sie einfach nicht los. Ob es etwas mit damals zu tun hat?

    "Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine ganz schöne Umstellung ist. Arbeit bringt jeder Posten mit sich. Du wirst dich sicher schnell in der politischen Welt zurecht finden. Wie geht es dir und deiner Familie? Haben sie in Germania diese ganzen Umbrüche gut überstanden?"


    Sie hatte die Familie selbst kennen gelernt und ihr verstorbener Mann hielt viel von ihnen. So war ihr Interesse nicht vorgetäuscht. Es gab nicht viele Familien, die sie so weit kannte und dass sie sich die Zeit nahm sich auch Gedanken um diese zu machen.

    "Ja, es gehört sich ganz so an als hättest du schon einiges von Römischen Reich gesehen. Sicherlich eine Erfahrung, die man nicht missen möchte. Man lernt eine Menge kennen. Das Land, die Menschen und Gebräuche. Vor Allem du hast da womöglich gute Voraussetzungen da du zwei Weilten gut kennst, oder?"


    Ihr Becher wurde aufgefüllt und sie trank wieder einen Schluck. Ihre Kehle schien heute besonders rau zu sein. Sie setzte sich etwas anders hin.


    "Das tut mir leid, wenn du es besonders schwer hattest nur weil du den entsprechenden Stand nicht hast. Dafür kannst du dir dann aber auf deine Fahne schreiben, dass du das alles selbst geschafft hast. Ist das nicht etwas Besonderes am Erfolg wenn man ihn sein Eigen nennen kann und ihn nicht anderen zuschreiben muss?"


    Sie versuchte aufmunternd zu lächeln. Es fiel ihr nicht leicht, war das ehrliche Lächeln etwas, das sie in letzter Zeit zu selten getan hatte.


    "Aber du hast Erfolg und auch wenn es dir Fortuna nicht leicht macht so scheinst du ein Günstling. Wenn du erlaubst, dass ich das sage. Der Aedil steht dir."


    Schnell noch einen Schluck trinken.

    "Ich glaube du siedelst unsere Zufluchtsstätte zu weit nördlich ein. Wir waren in Mantua untergekommen. Mir war nicht bekannt, dass ihr dort in relativer Nähe vorbeigezogen seid. Sonst hätten wir uns vermutlich auch nicht weiter versteckt. Aber das hätten auch andere beschlossen."


    Sie griff nach dem Becher, den man ihr vorhin gereicht hatte und leerte ihn. Vor gar nicht all zu lange Zeit, kannte sie sich in der Politik noch gut aus, jetzt war sie aber sowas von raus, dass sie zu solchen Themen nicht mehr viel sagen konnte.


    "Aber du hast auch eine beeindruckende Zeit. Du warst also auf der Gewinnerseite. Beeindruckend."


    Sie lächelte und stellte dann den Becher ab.


    "Und jetzt scheint Fortuna noch immer deine Gönnerin zu sein. Eine beeindruckende Karriere wenn ich das so sagen darf. Ein Kind des Glücks."


    Wie konnte man seine Karriere sonst beschreiben. Manchmal schienen Menschen in einen Glückstopf zu fallen und schafften alles was sie anpackten. Er schien so ein Glückskind zu sein und sie wünschte ihm, dass Fortuna ihm weiter gewogen blieb.

    Nein, erwartet hatte sie es nicht, aber damit gerechnet und es vielleicht sogar gehofft? Es war ihr unmöglich zu sagen was ihr lieber gewesen wäre.


    "Davon bin ich nicht ausgegangen, nein. Danke, dass du die Zeit für mich erübrigst."


    Sie nahm auf der Bank Platz und polsterte dann mit Hilfe des Sklaven ihren Platz mit dem Kissen.


    "Lange her ist es in der Tat. Wir haben Zuflucht im Norden gesucht und als mein Onkel der Meinung war, dass es wieder sicherer für uns sein könnte, sind wir zurückgekommen. Außerdem glaube ich, dass die Menschen, die uns Obdach geboten haben auch gar nicht so unglücklich darüber sind uns wieder los zu sein. Sonst kann man wohl sagen, dass es uns für eine ehemalige kaiserliche Familie ganz gut geht. Wir leben noch. Ein Umstand, der in der Geschichte nicht ganz so häufig zu verzeichnen ist. Wir Jüngeren haben das Alles deutlich besser überstanden als mein Onkel. Es hat ihn sehr mitgenommen. Das hast du bestimmt auch schon bemerkt als du mit ihm gesprochen hast."


    Ja, ihr Onkel. Die Sorgen um ihn wurde sie nicht los.


    "Wie geht es dir?"


    Sie wollte nicht nur über sich sprechen, das war im Moment nicht sonderlich interessant.

    Geduldig wartete sie im Atrium und ließ sich die kleine Verpflegung schmecken. Es machte ihr nichts sonderlich aus zu warten. Jedenfalls heute nicht. Als der Duccius schließlich eintrat und so gleich versuchte eine Rechtfertigung zu finden warum sie sich nicht im Heim ihrer Gastgeber über den Weg gelaufen waren, zog sie mistrauisch die Augenbraue hoch. Wäre ihm tatsächlich an einem solchen Treffen gelegen gewesen, hätte es sicher einen Weg gegeben. Einer war es einfach zu fragen. Da sie das Heim der Germanicii äußerst selten verließ, war es wirklich eine infame Lüge. Vespa war heute nicht streitlustig. Also ließ sie es ihm durchgehen.


    "Nein, nein. Mache dir keine Gedanken. Meine Wartezeit war überraschend kurz. Nachdem ich erfahren hatte, dass du noch immer in Roma weilst und mit Verlaub, dein politischer Erfolg passiert auch nicht gerade leise, hatte ich mir überlegt dich einfach mal aufzusuchen. Meine Familie sowie auch du selbst habt viel zu tun und der Tag ist damit schon gänzlich in Anspruch genommen. So hoffte ich auf den Abend. Ich möchte auch in keinster Weise Unannehmlichkeiten bereiten. Wenn es dir also nicht passen sollte so sage es gerade heraus. Ich kann damit umgehen."


    Ihr Lächeln, dass sie aufsetzte war nicht ganz ehrlich. Aber inzwischen hatte sie es fast perfektioniert. Natürlich wäre sie nicht amüsiert wenn sie den Weg unverrichteter Dinge wieder zurückgehen müsste, aber man gewöhnte sich erstaunlich schnell daran froh zu sein wenn es überhaupt noch jemanden gab, der sich mit einer gefallenen Familie abgab und genau das waren sie. Ihr Sturz von ganz oben nach ziemlich weit unten war ohne Zwischenstationen verlaufen und man war in der Tat Bittsteller. Vespa war schlau genug um sich darauf schnell genug einzustellen.

    "Das ist sehr nett von dir, Iunia."


    Vespa erhob sich ein wenig steif. Dieses viele und lange sitzen bekam ihr einfach nicht. Ihr Sohn stand ebenfalls auf und bedankte sich ebenso. Dann gingen die Beiden in Richtung Ausgang um auf die Sklaven zu warten, die sie führen sollten. Danach würden sie sich bestimmt wieder wie Menschen fühlen. Danach konnte sie dann zu ihrem Onkel gehen. Hoffentlich hatte ihm die Rückkehr gut getan. Sie wünschte es sich so sehr für ihn.

    Wenn jemand die Aelia fragen würde warum sie hierher gekommen ist, würde sie keine Antwort finden. Vielleicht war es einfach der Wunsch jemand Bekannten außerhalb der Casa ihrer Gastgeber zu sprechen oder trieben sie gar Erinnerungen? Ganz klar war es ihr nicht. Beim Abendessen hatte sie erfahren, dass der Duccius in Roma war und die Wahl war nicht weniger leise verlaufen. Dann herauszubekommen wo er wohnte, war kein Problem mehr gewesen. Mit zwei Mann als Schutz, stand sie nun vor der Porta und ließ anklopfen sowie sich anmelden. Da es bereits Cena-Zeit war, würde er wohl sehr wahrscheinlich zu Hause sein.

    Am liebsten hätte Vespa sofort ihre Familie getroffen und sich erfrischt, aber das ging nicht. Von daher würden sie wohl erst das Bad nehmen und dann ihre Familie besuchen. Sie war neugierig wie es ihrem Onkel ging. Ihre Sorge war allgegenwärtig.


    "Ich denke, wir ziehen uns zu erst zurück, baden etwas und wenn wir wieder vorzeigbar sind, dann werden wir die anderen besuchen. Ich denke, dass ist der beste Plan."


    Entschuldigend lächelte sie die beiden Gastgeber an. Sie machte schon wieder Umstände. Nun mussten sie also nur noch die Richtung gewiesen bekommen. Ein Bad, das war im Moment wirklich sehr, sehr verlockend. Den ganzen Staub und die Hitze abwaschen und sich einfach wieder wohlfühlen. Danach sahen viele Probleme gar nicht mehr so schlimm aus.

    "Es wäre toll, wenn du meinem Vetter Bescheid geben würdest. Er soll dann entscheiden wie viel ihm zuzumuten ist", sprach sie an Sedulus gewand als dessen Frau dann den raum betrat.


    "Wer wäre ich, wenn ich diese Probleme nicht kennen würde. Ich hoffe, dass ihr das bald in den Griff bekommt und euch wieder gut eingewöhnt."


    Als Serrana auf sie zu ging, erhob sich Vespa und begrüßte sie. Ob der vielen Fragen musste sie dann schmunzeln.


    "Wir sind gut versorgt worden. Vielen Dank. Das Zimmer ist uns noch nicht gezeigt worden. Aber wir hatten darüber auch noch nicht gesprochen. Ich war erst an den Neuigkeiten interessiert. Im Moment sind wir einfach nur etwas von der Reise mitgenommen. Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit wenn wir uns etwas zurückziehen und uns frisch machen."


    Es tat ihr leid, dass sie im Moment kein Gespräch mit Serrana suchen konnte, aber das würde sie nachholen so bald es ging.

    Vespa musste schmunzeln als Sedulus sie quasi bat Unterhalterin für die Germanicii Damen zu sein. Das würde sie vermutlich selbst von ihren Gedanken und Sorgen ablenken, die sie immer wieder plagten. Einige Momente des Vergessens wären auch für sie nicht schlecht.


    "Wenn das so ist, dann bin ich gern Geellschafterin. Im Moment habe ich sonst ja nichts weiter zu tun und meinem Sohn wird etwas jüngere Gesellschaft als er sie bisher hatte sicher auch nicht schaden. Er hatte in der letzten Zeit ja immer nur mit uns zu tun."


    "Ich hoffe, dass es uns allen besser gehen wird, wenn sich die Wogen geglättet haben und Roma wieder ruhiger geworden ist. Wir haben es uns alle verdient."


    Und davon war sie auch wirklich überzeugt.

    "Das wäre natürlich sehr schön und es ist zu hoffen, dass er sich wieder beruhigen und erholen kann. Vielleicht hilft ihm ja ein wenig die alte Umgebung. Wobei wir vermutlich zusehen müssen wo wir dann unser neues Quartier beziehen können. Wir können euch ja nicht ewig als Gastgeber ausnutzen. Aber der Palatin wird es nicht mehr sein."


    Wie sie das Gebäude vermissen würde in dem sie auch jede Menge Zeit verbracht hat.


    "Aber all das wird sich mit der Zeit weisen. Wir müssen ja erst sehen ob wir überhaupt bleiben dürfen und was der neue Kaiser so von uns hält."

    Interessiert und aufmerksam hörte Vespa zu. Hin und wieder blickte sie zu ihrem Sohn und dann wieder zu Sedulus.


    "Ich habe davon gehört wie schlimm es anderen ergangen ist. Da konnten wir wirklich froh sein, dass es meinem Onkel gelungen ist zu fliehen."


    Als er sie zu ihren Befindlichkeiten der letzten Zeit befragte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck etwas. Er wurde etwas härter und wirkte distanziert.


    "Es ist immer schlimm wenn man ein Familienmitglied verliert. Ich hatte nicht mehr viel mit meinem Onkel zu tun als er schließlich Kaiser war. Erst war er viel beschäftigt und später kam man nicht mehr zu ihm. Dennoch gehörte er dazu und mir ist ja nicht mehr viel Familie geblieben. Es war sehr schwer. Aber mit der Zeit habe ich es verkraftet. Aber meinen Onkel Quarto hat es sehr schwer getroffen. Du wirst ihn sicher auch bereits erlebt haben. Er hat seine hellen Momente und scheint so klar wie früher, aber dann scheint er in einer Zeit festzuhängen, die weit vor der unsrigen liegt. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Ja, er ist alt und jeder muss diese Welt mal verlassen. Aber da bin ich auch mal egoistisch. Mir bleibt dann kaum noch jemand und ich habe ihn immer sehr gemocht. So gut es uns möglich ist, kümmern mein Vetter und ich mich um ihn. Ansonsten sind wir den Umständen entsprechend untergekommen. Aber das Wichtigste ist, dass wir dort sicher waren."

    Das Essen schien ein wirklich angenehmer Abend zu werden. Das Essen sollte zwanglos verlaufen und das sagte ihr natürlich sehr zu. Noch immer steckte ihr die Reise in den Gliedern. Dabei war sie noch gar nicht so alt. Wie würde es da nur ihrem Onkel gehen? Der war ja um ein vielfaches älter. Als die Senatoren dann auf den Duccius zu sprechen kamen, musste Vespa sich doch wirklich an dem Traubensaft verschlucken. Wie unangenehm. Ihr war da der eine oder andere Abend durch den Kopf gegangen und so in Gedanken versunken, hatte sie sich nicht mehr auf das Trinken konzentriert.


    "Mein verstorbener Mann hatte erzählt, dass es der Sohn von diesem besagten Duccius Germanicus sein soll. Aber du hast recht. In Mogontiacum gibt es sehr viele von ihnen."


    Eigentlich wollte sie sich nicht in die Gespräche der Männer einmischen. aber hier konnte sie etwas sinnvolles beitragen und das wollte sie gern tun. Dann aß sie weiter von den leckeren Vorspeisen, die sie angeboten bekamen.

    Die Aelia nickte verstehend.


    "Er scheint ein großes Mysterium zu sein. Kaum jemand weiß etwas von oder über ihn. Dann können wir uns nur wünschen, dass er ein guter Kaiser sein wird."


    Gern trank sie etwas von den ihr gereichten Erfrischungen und auch ihr Sohn trank. Nach so einer langen Reise schien alles einfach nur ausgedorrt zu sein.


    "Wie ist es euch in dieser schweren Zeit ergangen. Ihr habt hier in der verrückten Stadt ausgehalten während andere flüchteten oder verbannt wurden. Wie geht es dir? Wie du schon richtig festgestellt hast, wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesprochen."


    Vespa war neugierig und fast genauso wissensdurstig wie durstig. Eine kleine Unterhaltung außerhalb der Probleme ihrer Familie klang so schrecklich verlockend.