Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Zitat

    Original von Titus Licinius Iosephus
    Iosephus hob kurz die eine Schulter, weil seine Furca ein bisschen ungünstig lag. Im Grunde konnte man wirklich nur mit den Schultern zucken - die Offiziere bekam man eben vorgesetzt, ob das einem schmeckte oder nicht!
    [COLOR=#affe]"Scheinbar ist eben doch nur Erfahrung eine vernünftige Lehrerin zum Offizier. Da nützt kein Privatlehrer und keine teure Rüstung, was?"[/COLOR] gab er dann einen kritischen Kommentar zum System der Stabsoffiziere ab.
    Als er wieder geradeaus schaute, sah er vor sich die Reiter. Er erinnerte sich, dass auch der Praefectus Alae mit auf dieser Mission unterwegs war. Also frage er noch: [COLOR=#affe]"Aber die ritterlichen Präfekten haben ihr Handwerk auch nicht von der Pike auf gelernt, oder?"[/COLOR]


    "Ohne Krieg lernen die nix." antwortete der Veteran mürrisch.
    "Höchstens, wenn der Alte sie zur Schnecke macht. Auch schon passiert. Und den Flavier hat er auch gut hinbekommen. Aber bei dem hier... kriegt er es nicht hin."


    "Nee, das nich. Aber bis einer bei der Ala ist, hat der schon zwei Stationen durch. Da werden die schlimmsten schon raussortiert. So gesehen haben die Auxiliaren mehr Glück als wir."
    Der Veteran guckte überrascht über diese Erkenntnis. Die Hilftruppen, nicht mal Bürger, bekamen die besseren Offiziere als sie. Würden seine Beine nach über zehn Jahren Militärdienst nicht schon alleine Laufen, wäre er wohl stehen geblieben.

    Das scheint mir das übliche Problem mit dem Kommandostab zu sein, nur jetzt noch auf den trecenarius ergänzt, oder?


    Ich meine, schon über die Rangfolge zwischen Laticlavtribunen und Lagerpräfekt herrscht ja allgemeine Uneinigkeit. Es gibt wohl auch Publikationen, die den Präfekten noch unter den angusticlavii sieht.
    Von daher kann ich mir vorstellen, dass das auch vom jeweiligen Prätorianerpräfekten abhing.


    LeBohec schreibt allerdings, dass zum Erreichen Lagerpräfektur das heranziehen der primipilares nur eine option war. Die andere bestand in Rittern, die schon drei Tribunate abgeleistet hatten.


    Von daher denke ich, dass man es durchaus mit der IR-Historie halten und den Präfekten über dem Trecenarius halten kann. Dann stellt sich aber wieder die Frage, warum unser princeps praetorii als einziger Prätorianer weniger verdient als seine Äquivalente bei den Provinzialarmeen.

    "Ausgezeichnet. Du kannst wegtreten! Viel Glück, Soldat. Nüchtern gesagt, ebenso nüchtern wurden Grüße ausgetauscht. Erst als die Tür verschlossen war, erlaubte sich Licinus einen ärgerlichen Blick durch die geschlossene Tür zu werfen. Er verlro einen guten Mann.


    Draußen wartete indes schon der treue scribonius mit allem, was ein Soldat so brauchte, wenn er auf Reise ging. Versetzungsbefehl, Bezugsschein für das Nagelgeld, Berechtigung für die kostenlsoe Unterkunft in den mansiones am Wege und tausenderlei anderer Papierkram.
    Außerdem erhielt er auch einen versiegelten Brief, den er in Rom abgeben sollte.


    Sim-Off:

    Der Brief kommt demnächst per PN

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERSETZE ICH
    TITUS OCTAVIUS FRUGI


    MIT WIRKUNG VOM
    KAL FEB DCCCLXVIII A.U.C. (1.2.2018/115 n.Chr.).


    ZU DEN
    COHORTES URBANAE


    ZEITGLEICH BEFÖRDERE ICH IHN VORBEHALTLICH DER ZUSTIMMUNG DES PRAEFECTUS URBI IN DEN RANG EINES


    OPTIO


    Der Soldat hat sich gemeinsam mit den gesondert aufgeführten Soldaten unverzüglich zu seiner neuen Dienststelle zu begeben. Für die dauer des Marsches ist er genannten Soldaten vorgesetzt.


    i.V. Marcus Iulius Licinus - praefectus castrorum


    "Ausgezeichnet. Deine Beförderung ist natürlich nur vorläufig und muss durch den Kommandeur deiner neuen Einheit erst bestätigt werden." sah sich Licinus gezwungen, die Freude ein wenig zu dämpfen. Auch wenn es sich dabei gewissermaßen um eine Formsache handelte.
    "Ich erlaube mir trotzdem schon mal dir zu gratulieren, Octavius. Immerhin schulde ich dir gewissermaßen meinen Hals." erlaubte er sich einen sentimentalen Rückblick, bevor er abwinkte.
    "Wie dem auch sei, deine Reisegruppe wird morgen früh beim Apell informiert. Abmarsch drei Tage später. Feldmarschmäßige Ausrüstung. Ihr werdet nur einen Wagen haben. Du kennst das Prozedere, du solltest also so schnell wie möglich anfangen, dein Hab und Gut zu versilbern."
    Den Soldaten stand nur ein winziger Raum auf dem Karren zu, um ihre privaten Habseeligkeiten unterzubringen.
    "Sämtliche Barbeträge über den üblichen Summen sind im Quaestorium gegen Wechsel einzutauschen, die ihr in Rom wieder einlösen sollt.
    Marschbefehle, Beförderung, Begleitschreiben etc. bekommst du im Hinausgehen von meinem cornicularius. Fragen bis dahin?"

    "Das ist erfreulich, Octavius. Ich habe hier nämlich einen Brief aus Rom erhalten." Licinus hob eine Wachstafel um einige Zentimeter an und ließ sie wieder auf den Tisch zurücksinken.
    "Darin werde ich aufgefordert eine bestimmte Anzahl Soldaten nach Rom zu versetzen, um die "durch den Sklavenaufstand verursachten Lücken in den städtischen Einheiten zu schließen"." zitierte Licinus das Schreiben.
    Als er das das erste Mal gelesen hatte, war das Gebrüll losgegangen.


    ~~~ Rückblende ~~~
    "Was denken die sich da unten eigentlich?" wutentbrannt war Licinus aus seinem Büro gestürmt gekommen. "Hast du das gelesen Scribonius?!"
    Natürlich hatte er. Und war prompt irgendwelchen unaufschiebbaren Arbeiten möglichst weit weg von seinem Arbeitsplatz nachgegangen.
    Der Alte reagierte ein klein wenig ausfällig, wenn man ihm eine Versetzung aufnötigte. Und zu den Stadteinheiten hatte das immer einen besonderen Reizwert. Licinus Sicht über diese war die gleiche wie die eines jeden Frontsoldaten (der nicht für die Versetzung auserkoren war). Ein verweichlichter, überbezahlter und korrupter Haufen. Das waren sie, diese "Eliten des Reiches".
    Und genau deshalb hatte der cornicularius das weite gesucht und der Präfekt stand nun völlig allein in seinem Vorzimmer.
    "Ich habe diese Einheit grade auf Vordermann ..." rief er noch, bis er sich desssen auch gewahr wrude. "Gebracht, da zerreißen die mir wieder alles.", hätte der Satz weitergehen sollen, stattdessen unterbrach Licinus sich selbst.
    "Na, warte" knurrte er, die Gedanken seines Sekretärs sehr genau erratend. "Am besten versetze ich diesen Naseweis gleich mit." Auch wenn er das nie machen würde, dazu waren sie ein zu eingespieltes Team.
    Licinus war zurückgegangen und hatte den Befehl erstmal beiseite gelegt. Dann, irgendwann am Nachmittag hatte er sich die Mannstärkemeldungen vorgenommen und geprüft welche Listen er verkürzen konnte, ohne die centuria zu sehr zu schwächen. Daraus war eine ansehnliche Liste entstanden, die er gemeinsam mit den betroffenen centurionen noch mal gekürzt hatte und die jetzt genau die Minimallänge für Rom hatte.


    ~~~ Ende der Rückblende ~~~


    "Nun, dies hier ist die Liste" er reichte sie dem Soldaten hinüber.
    "Wie du siehst fehlt mir noch ein Abteilungsführer. Ein optio, der die Männer nach Rom führt."
    Licinus pausierte einen Moment und die Züge des strengen, aber liebevollen (und offensichtlich manchmal verwirrenden) Vaters waren klar kenntlich als er weitersprach.
    "Ich habe da einen Kandidaten in Aussicht. Einen gewissen Octavius Frugi. Optio Octavius Frugi. Was denkst du? Kann man ihm diese Aufgabe anvertrauen."

    Nachdem der miles durchgewunken worden war, und Licinus den üblichen Griuß entgegengenommen hatte, ging er auch sogleich in medias res. Naja, nicht ohne sich einen kleinen Spaß auf Kosten des Soldaten zu erlauben.


    "Miles Octavius. Pünktlich, wie ich sehe." So gut man das im Altertum eben messen konnte.
    "Sag mir miles, was hältst du von ... Rom?"

    Ein Melder des Hauptquartiersstabes erschien in der Soldatenunterkunft und hinterließ nur einen knappen Kommentar.


    "Der miles Titus Octavius Frugi soll beim praefectus antanzen. Zur hora nona. Pünktlich. Valete Kameraden, ich muss leider sofort weiter."


    Sim-Off:

    Versetzungsurkunde und so

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    "Iulius du alter knurriger Mann!" sagte er freudig und legte ihm den Arm um die Schulter "Weißu was mein Freund? Ich bin echt froh, dass wir uns in Vicetia nicht abgestochen haben. Wäre schon ein Jammer gewesen." lallte er vor sich hin und grub dabei die alten Geschichten aus, "Bist ein astreiner Kerl, astrein. Und Esqui.. Esquilina so! Esquilana himmelt dich an. Das sag ich dir als Vater von zwei Kindern. Obwohl ich mit dem kleinen noch nicht so viel anfangen kann." das bilden klarer Sätze, das wusste man damals schon, stand in einer interessanten Korrelation mit dem Genuss von Alkohol.
    "Schön, dass du da bist!" noch einmal knuffte der sonst zwar auch humorvolle aber nicht so gefühlsduselige Iunier seinen Kameraden bevor er ebenso unverhofft wie er hierhergeschlurft war auch wieder davonschlurfte.
    Irgendwann führte sein Weg auf eine Kline, doch während er ruhte drehte sich der Raum gefühlt trotzdem weiter. Erst am nächsten Morgen würde die Erkenntnis reifen, dass er für das Trinken in seiner exzessivsten Form wohl langsam zu alt wurde.


    "Weissich" auch Licinus Sprachzentrum war zu dieser Uhrzeit nicht mehr das präziste. Da wurden schon mal aus drei Worten eines "Binschauch. Heilfro'"


    "Is'n Golschatz meine Kleene! Abba deine wernauchnoch größer. Geht schneller alse guckst. Hässe ma Esquilina sehn sollen früher. Hadden Mund nich aufgemacht. Unjetzisse ne kleine Dame." Ja Licinus war vernarrt in das Kind. "Undeine Silana is doch auch schonne große. Auch nen Golstück!"
    Er merkte noch den Knuff, aber als er er sich zu seinem Freund dreht war der schon nich mehr da.
    "Wennu enschuldigst." Lallte er dem abwesenden zu.
    "Awwer ichglaub, ichh *hicks* ich hagenoch. Ich gehhins Bett"
    Immerhin schaffte er es tatsächlich noch bis isn Gästezimmer, aber das Bett war nicht dafür gebaut gewesen, dass ein muskelbepackter Soldat sich einfach darauffallen ließ. Der Lattenrost unter der Matrattze knackte deutlich und zwei oder drei der Latten hatten den Angriff nicht überlebt. Aber da schlief Licinus schon.

    "Du hast das Problem Messerscharf erkannt. Wir können denen praktisch alles schreiben oder praktisch nichts." Licinus lachte unfroh. Er konnte solch unpräzise Wünsche nur schlecht verdauen, er mochte es lieber wenn klipp und klar vorgegeben wurde, welche Zahlen erhoben werden sollten. Am liebsten mitr Formblättern zum ausfüllen. Das war schön, ordentlich, effizient -- und nicht so ein Rätselraten.
    "Also, mir schwebt gerade folgendes vor:
    Ich möchte aus dem Valetudinarium und dem Veterinarium eine Aufstellung der längerfristigen Erkrankungen. Alles, was länger als fünf Tage dienstunfähig geschrieben wurde oder aus gesundheitlichen Gründen entlassen wurde. Wenn wir das beschließen kannst du das übernehmen.


    Darüber hinaus möchte ich den Begriff Verfassung etwas weiter fassen und unsere Gebäude mit einbeziehen. Stehen im kommenden Jahr Bau- oder Renovierungsmaßnahmen an. Wie schnell können wir das Lager inklusive Vorland verteidigungsfähig machen. Dazu zählen auch die Brücken. Und die direkt vor dem Wall. Bzgl derer bitte Geheimhaltung."
    Denn im Klartext war das die Frage, wie lange sie wohl brauchen würden eben diese Gebäude abzureißen. Und wenn sie dem offen nachgingen würden sie vermutlich einen mittelschweren Entrüstungssturm und Panik verursachen.
    "Was denkst du davon? Überreagiere ich?

    Auch Licinus Miene hellte sich bei des tribunus Worten auf. Dass er Alpina das Glück gönnen würde stand außer Frage und die Reaktion des tribunus schien überaus ehrlich zu sein. Was ein weiterer Baustein in dem Mosaik war, dass Licinus Hirn von jedem seiner Offiziere zusammensetzte. Das des tribunus schien ein wohlgefälliges zu werden.
    "Ausgezeichnet." er nickte ruckartig. "das freut mich zu hören, Decimus! Dein Wort nehme ich." Er hielt ihm die Hand hin. "Und euch meine besten wünsche" Denn das Interesse ein Gegenseitiges war, glaubte er und vermutete fälschlich, dass schon mehr Bande geknüpft waren, als es tatsächlich der Fall war.
    Dennoch konnte er diesen Teil der Unterhaltung nun guten Gewissens abschließen, ohne sich noch mehr einzumischen.


    "Dann können wir wieder zum Dienstlichen übergehen." Mit einer schnellen Handbewegung hatte Licinus zwei Becher und einen Krug posca auf den Tisch befördert und schob einen davon dem tribunus über den Schreibtisch.
    Dann drückte er mit dem Zeigefinger auf einen kleinen Stapel Papyrus und meinte offensichtlich den obersten Brief.
    "Aus Rom: Wir wurden aufgefordert die -- ich zitiere -- Truppenstärke und Verfassung zu melden." Licinus hatte sich über die Wortwahl schon geringfügig aufgeregt. "Das mit der Truppenstärke ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Aber Verfassung, was würdest du meinen sollen wir da melden?"
    Damit hatte Licinus den Rollenwechsel vollzogen. War er eben noch in der Rolle des bedrohlichen Beschützers erschienen, der umso bedrohlicher erscheinen musste, je mehr er die Person ihm gegenüber ergründen wollte, war er nun der Lehrer, der dem jungen tribunus etwas über die Führung der legio beibringen wollte.

    Sim-Off:

    Nun, du hast es vor Urzeiten mal angekündigt, da dachte ich, das sei zwischenzeitlich passiert. Das hier spielt einfach irgendwann danach :D


    "Das und verschiedene andere Beobachtungen und Berichte lassen den Schluss zu, dass du ein gewisses Interesse an besagter Susina Alpina hegst." Nicht zuletzt bezog sich das auf seine eigenen -- reichlich verschwommenen -- Erinnerungen auf dem Saturnalienfest.
    Licinus erhobene Hand hinderte den tribunus daran an dieser Stelle die Stimme zu erheben.
    "Nun, es steht mir nicht zu, mich in das Privatleben meiner Offiziere einzumischen." Stimmte so, das stand ihm tatsächlich nicht zu, aber das tat im Moment nicht besonders viel zu Sache.
    "Nun schulde ich Susina Alpina aber selbst so einiges, nicht zuletzt das Leben meiner Tochter wie auch mein eigenes, also lass mich dir zwei Dinge sagen."
    Licinus Augen funkelten kurz schmerzhaft, als er sich an die beiden Beinahe-Todesfälle erinnerte, dann wurden seine Augen wieder vollkommen ausdruckslos. Zumindest für die Dauer des kommenden Satzes.
    "Erstens: Solltest du es ernst mit ihr meine, meine Glückwünsche. Du hättest hier kaum eine bessere Frau finden können."
    Und mit dem nächsten Satz fiel die Temperatur im Ruam um gefühlte 10 Grad, so eisig wurde Licinus Stimme, so sehr wie kalter Stahl wirkte seine Zunge und so scharfe Funken schienen aus seinen Augen und den Falten zu ihren Seiten zu sparkeln.
    "Zweitens: Solltest du es nicht ernst mit ihr meinen und sie verletzen, findest du dich schneller auf einer Patrouille in den kaledonischen Hochlanden wieder, als du Amtsmissbrauch sagen kannst."
    Denn leider, leider konnte man sich der Ernsthaftigkeit uind moralischen Tadellosigkeit der jungen Herren Offiziere nie so sicher sein, wie er das eigentlich gerne gehabt hätte. Auch den Decimer kannte er kaum. Und er hielt es für Freundespflicht Alpina im Zweifel vor einer Enttäuschung zu bewahren. Sie hatte in ihrem jungen Leben genug durchgemacht.
    "Wir verstehen uns, hoffe ich?!" schloss er wieder in einem beinahe neutralen unbeteiligten Tonfall, den seine Augen jedoch Lügen straften.

    "Das freut zu hören!" antwortete Licinus. "Wenn bald der Frühling ansteht, wirst du Germanien auch von seiner angenehmen Seite kennenlernen." Der Herbst und Winter waren nun wirklich bittere Dinge.


    Mit väterlichem Stolz streifte Licinus Blick suchend über die Mengen und blieb an Esquilina hängen. "Normalerweise nicht, aber im Moment ist sie ein wenig wild. Aber heute soll mir das Recht sein. Was nun den stolz angeht. Das ist gegenseitig." Licinus merkte, dass sich seine Brust stolz geschwellt hatte und kam sich lächerlich vor. "Nun ja," meinte er etwas verlegen und verbarg sein Glas hinter dem Becher, den er an seine Lippen führte.


    Essen, das war eine hervorragende Idee. Licinus nahm sich irgendein scharf gewürztes Stück Fleisch, nicht mehr in der Lage wirklich zu unterscheioden, welches Tier es war.
    "Weder hier noch sonstwo." erklärte er "Italia war zu besiedelt und hier ... naja, ich hab nie gelernt mich anzuschleichen."
    Er lachte. Das war natürlich nicht viel mehr als eine faule Ausrede, aber mangelndes Interesse würden die Herren hier kaum gelten lassen.

    Zitat

    Original von Titus Licinius Iosephus
    Den Veteran, der Iosephus ansprach, kannte er natürlich - die kleine Vexillatio war ja von der gleichen Centuria genommen worden. Die Frage wunderte ihn deshalb ein bisschen.
    [COLOR=#affe]"Wir sind schon fertig mit der Ausbildung!"[/COLOR] antwortete er deshalb ein bisschen mürrisch. Sie hatten unzählige Märsche absolviert. Mehr, als Iosephus zählen konnte!


    Aber scheinbar ging es dann doch um einen bestimmten Marsch, über den sie ja gerade noch geredet hatten: [COLOR=#affe]"Beim Tribun waren wir auch dabei. Sind die alle so?"[/COLOR] fragte er deshalb, wo sich gerade die Gelegenheit ergab.


    "Naaa, der is schon ein ganz besonderes Schätzchen. Die kommen immer mal wieder. Die meisten sind inkompetent, wenn du mich fragst. Aber so völlige Idoten, die sind selten. Und wenn du ganz viel Glück hast, erlebst du in deinen zwanzig Jahren vielleicht sogar einmal einen, der was drauf hat."
    Erklärte der Soldat die Gegebenheiten mit den tribuni.
    "Die ritterlichen. Die haben eher mal was drauf. Die Präfekten sind alte centurionen. Die wissen, wie der Hase läuft. Und sind alle Knurrhähne."

    Sim-Off:

    Namen sind doch Schall und Rauch, aber weil du es bist heißt der wortführende duumvir hiermit *trommelwirbel*
    Cossus Claudius Rhenuvius


    Während der Rede war ein Sklave aufgetaucht mit einem Stuhl, hatte sich aber am Rand gehalten, weil er nicht unterbrechen wollte. Als dann der Duccier redete kam er wieder nicht dazu, aber als bevor der duumvir wieder an der Reihe war, kam er endlich dazu einen Stuhl hinter den praefectus zu stellen.


    Der duumvir verneigte sich leicht vor dem hohen Herren. Waren sie ehrlich, so war das das beste Ergebnis, auf das sie hatten hoffen können. Aber der Vater des Mädchens war nicht in dieser Stimmung, wie sein mahlender Kiefer deutlich zeigte.
    Der duumvir war aber erfahren genug, zu wissen dass er sich auf das Wort des procurators verlassen musste.
    "Wir danken dir, dafür den Fall an unserer Statt dem legatus ab augusti vorzulegen. Wir vertrauen darauf, dass du unsere Sache gerecht darlegen wird." So schnell wurde man zum Anwalt gemacht. Oder zumindest war das der etwas obstruse Versuch genau das zu tun.
    "Eine Abschrift und die Namen der Zeugen, unseres gesamten Stadtrates, wirst du in Kürze erhalten." auch das nochmal ein wohl verpackte Inhalt, dass alle Zeugen/Ankläger honorige Herren waren.


    "Wie gesagt wir danken dir und harren der Nachricht aus der Provinzhauptstadt."
    Tausend Worte waren ungesprochen geblieben. Insbesondere schwiegen die Leute darüber, was diese Übergriffe wohl für das Verhältnis zwischen Germanen und römischer Verwaltung bedeutete. Sie hatten sich ausgereimt, dass eine Drohung, wie vage sie auch ausgesprochen sein mochte, nicht zur Besserung ihrer Situation geeignet waren.


    "Was nun deinen weiteren Aufenthalt hier angeht, haben wir dir, dem Präfekten und deinem Stabe eine Unterkunft beschafft. Für deine Männer können wir dir anbieten, sie in verschiedenen Orten der Stadt unterzubringen. Allerdings werden wir nicht für alle Gästezimmer anbieten können." was für die übrigen hieß, dass sie in Heuschobern, Ställen und ähnlichem würden untergebracht werden.

    "Ich habe Befehle, dass du sofort reinkommen sollst", stellte der cornicularius fest und öffnete dem Mann die Tür.


    "Der tribunus Decimus!" meldete der cornicularius pflichtbeflissen durch die geöffnete Tür hindurch und bekam offenbar einen Wink. Er trat zur Seite und ließ den Mann hinein.


    "Tribunus, komm herein. Nimm Platz." Licinus wirkte ein wenig geistesabwesend als er dem Mann einen Platz anbot.
    "Bevor wir zur eigentlichen Sache kommen, tribunus. Du hast einen dauerhaften Passierschein für eine gewisse Susina Alpina ausstellen lassen?"


    Die Frage war natürlich vollkommen rhetorisch, so schnell ging kein Passierschein für eine Frau an Licinus vorbei. Dennoch wollte er, dass der tribunus antwortete und wartete daher für einen Moment.

    "Guten Morgen, collega" kam der cornicularius des Lagerpräfekten zu seinem Kollegen, dem cornicularius des tribunus.
    "ich soll ausrichten, der tribunus möge -- und ich sage das ganz wörtlich -- doch die Freundlichkeit besitzen, sich bei dem praefectus castrorum einzubestellen. Sobald es seine dienstlichen Obliegenheiten zulassen. Sobald seine dienstlichen Obligenheiten es erlauben."
    Der cornicularius zog bedeutsam die faltige Stirn in noch tiefere Furchen.
    "Du weißt ja ..." sagte er bedeutungsschwanger.
    Jeder wusste ja. Eine solch freundliche Einladung war schlimmer als jeder hingebrüllte Befehl.
    Dem cornicularius tribuni wurde in diesem Moment mehr als klar, dass der tribunus ziemlich im Dreck steckte. Höchstwahrscheinlich zumindest.

    Hinter den vorne stehenden duumviri warfen sich die übrigen Honoratioren zufriedene Blicke zu. Der erste Schritt war getan.


    "Dürfen wir dich dann bitten, uns zu folgen in unser Sitzungshaus. Den Herren Präfekten natürlich auch gerne. Und wen du sonst mit dir führen möchtest."


    Mit einer einladenden Geste wies der duumvir in das innere des Sitzungssaales. Dieser war schön hergerichtet. Man hatte für den Ehrengast einen extra Stuhl beigeschafft und einen Tisch mit Erfrischungen daneben gestellt. Irgendwo im Hintergrund versuchte gerade jemand einen zweiten Stuhl für den Präfekten aufzutreiben, der aber noch nicht da war.


    Die decurionen nahmen auf deutlich einfacheren Stühlen Platz und als alle sich gesetzt hatten, kam er wortführende duumvir auf die Angelegenheit zu sprechen.


    "Verehrter Procurator. Die Angelegenheit, die wir besprechen möchten, besser die Beschwerde, die wir vorbringen müssen, ist die folgende.
    Vor einigen Tagen, traf in der zehnten Stunde des Tages ein Trupp Soldaten geführt durch den tribunus laticlavius der ersten legio vor unserer Stadt ein. Wir hatten davor davon erfahren und einen kleinen Empfang vorbereitet. Als der Trupp hier eingetroffen war, verlangte der tribunus in barschestem Tonfall einen Lagerplatz und eine Einladung. Das erschien uns befremdlich, aber noch verständlich nach dem langen Marsch -- auch wenn er ihn in einer Sänfte zurückgelegt hatte."
    eine Menge der hiesigen decuriones waren Ex-Militärs und hatten daher eine deutliche Meinung von dieser Art von Tribunen.
    "Auf dem Empfang artete es aus. Er entsprach nicht den Vorstellungen des tribunus. Er beschwerte sich lautstark über den Mangel an Fleisch, Alkohol und ... speziellen Frauen. In seinem Rausch verlangte er, dass die Tochter meines Amtkollegen hier ihn ins Bad führe und ihn dort ... bediente"
    Der Blick des duumviren zusammen mit seiner Handbewegung machten deutlich, dass der Mann etwas anderes verlangt hatte, der duumvir aber aus Rücksicht auf seinen Kollegen andere Worte wählte.
    "Wir sahen uns nicht anders zu helfen, als den tribunus vollständig abzufüllen und ihm -- verzeih meine Ausdrucksweise -- eine lupa vom Harfen unterzuschieben. Er hat es auch nicht gemerkt, vollständig betrunken wie er war. Stattdessen hat er das Gästezimmer in einen Zustand versetzt, dass er vollständig ersetzt werden musste."
    Damit kam der duumvir zu seinem Schlusswort.
    "Wir sind der Meinung, dass dieses Verhalten nicht mit den römsichen Tugenden, dem Vorbild des Kaisers und den Standards des römischen Militärs entspricht. Mit virtus, gravitas, nobilitas und pietas hat dieses Verhalten nichts und gar nichts zu tun. Und wir hoffen, dass der Kaiser bzw. sein Stellvertreter, der diese Tugenden ehrt und repräsentiert, diese Meinung teilt und wir bitten, nein, wir verlangen die Maßregelung des tribunus."
    Das war unter Umständen hoch gepokert von "verlangen" zu reden. Aber manchmal musste man hoch pokern um zumindest etwas zu bekommen.
    Die curia war von gespannter Stille geprägt. Was würden die ranghohen Personen aus Mogontiacum sagen? Wie würden sie reagieren?

    "Außergewöhnlich" echote Licinus ganz in Gedanken. "ja, das ist sie defintiv."
    Einen Moment stand Licinus zur Salzsäule erstart im Eingangraum des Hauses.
    Esquilina konnte spüren, dass etwas nicht normal war, und auch die anderen Erwachsenen mussten nun aufmerksam werden, obowhl er sich so um unauffälligkeit bemüht hatte.
    Erst als sich Esquilinas Hand in seine stahl und das fragende Gesicht des Kindes in sein Gesichtsfeld schob endete die Zeitlupe.
    "Ich danke euch dreien für die Einladung. Wir danken euch." verbesserte er sich, als Esquilina die Hand drückte.
    "ich denke udn hoffe das wir uns bald wiedersehen. Eine gute Nacht wünsche ich!"

    Wenn sich der Mann da nicht verkalkuliert hatte. Vor der Curia standen sämtliche Stadtverordneten und warteten durch den Boten gewarnt auf das Eintreffen des Oberbeamten.


    Nachdem die Magistrate erfreut festgestellt hatten, dass der tribunus nicht zu der Delegation gehörte, war es leichter geworden das Problem anzusprechen.
    Die Begrüßung erfolgte auch sogleich mit einer Lobpreisung des Imperiums im Allgemeinen und des Kaisers, des Legatus provinciae und der Verwaltung insbesondere.
    "... allerdings" so schloss man "haben sich in den vergangenen Tagen einige Probleme ergeben, die zu besprechen in allseitigem Interesse wären. Dazu möchten wir den verehrten Procurator und seine geschätzten Begleiter aus Verwaltung und Militär zu anberaumten Sitzung der Stadtverwaltung an diesem Nachmittage einladen. Den genauen Zeitpunkt überlassen wir mit Freuden dem procurator um seine Reisepläne möglichst wenig zu beeinflussen."
    Ein Mann von der Seite sah sich noch bemüßigt einzuwerfen, dass duie Sache zwar dringlich sei, aber die Klärung sicherlich keine langwierige Angelegenheit.