Auch von mir nachträglich alles gute
Beiträge von Marcus Iulius Licinus
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Sorry, hab vergessen mich über Pfingsten abzumelden, bin jetzt aber wieder da.
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Ja, das Nachbohren war unangenehm gewesen für Licinus, aber in seinem inneren verstand er zum einen, dass es hatte sein müssen. Zum anderen, nun, seine emotionalen Kapazitäten gaben Wut im Moment ohne hin nicht her, da war Akzeptanz leichter zu zeigen. Alles was wirklich zählte war ohnehin das Kind.
"Sie hat es einfach an sich, dass die Menschen sie gern haben müssen." erklärte Licinus noch immer etwas unbeholfen ob seiner zuvorigen Offenbarung die Freundschaft zwischen Lucia und Esquilina, die er selbst doch so wenig verstand. "Aber ja, die Freundschaft tut ihr gut. Und ein weibliches Vorbild zu haben." Er hatte ja eingesehen, dass in einer Männerwelt aufzuwachsen nicht gut für das Kind war.
"Nicht der Rede wert" Licinus machte eine wegwerfende Handbewegung. "Wenn deine Fragen beantwortet sind, will ich dich auch nicht länger aufhalten. Und nach Esquilina sehen." fügte er ehrlich hinzu.
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"Sind die medici der ala so viel besser als die der legio", fragte Licinus mit ätzender Stimme. "Aderlass um Aderlass, sie haben das Kind fast umgebracht," stellte er fest. "Nein, die Herren Ärzte verstehen sich auf's Knocheneinrenken aber bei Krankheiten, nein." er schüttelte den Kopf. Was dieses Thema angeht, hatten die Ärzte sein Vertrauen verloren.
"Danke mein Freund."
"Das freut mich zu hören, richte ihr doch bitte meine Grüße aus, ja?" Zwar hatte Licinus kaum viele Worte mit Seiana gesprochen, erstaunlich beinahe wie wenig es sich auf der gemeinsamen Reise ergeben hatte, aber er hatte von Serapio ja einige Geschichten gehört und auch von Seneca nun. Und schon um dieser beider willen lag ihm am wohlergehen dieser immer so distanziert wirkenden Frau.
"Oh, ein rechter Naseweis, was? Nun, lass mich dir prophezeien, eure Türen schließen weniger gut, als du jetzt noch glaubst."
Er trank einen Schluck und sann in Gedanken.
"Schneller als du glaubst fängt sie dann an, deine Offiziere durch das Lager zu verfolgen, wenn sie mal hier ist." Natürlich war Silana kein Sklavenmädchen und hätte in so fern tatsächlich weniger Freiheiten als es Marei damals hatte, als er sie auf dem Turm erwischt hatte, aber dennoch. Die Gefahr (oder Chance?) bestand druchaus.
"Ja, ich denke, das solltest du tun. Gerade bei uns weiß man nie, ob es nicht morgen schon zu spät sein könnte. Zu spät." er dachte über die eigene Situation nach, schließlich hatte auch er es nie offiziell gemacht. Also Esquilina adoptiert. -
Die Schläge reichten schon aus, der Soldat lag in keiner tiefen Ohnmacht, der Schlag hatte ihn einfach nur etwas benommen gemacht. Er sah sich unruhig um und versuchte zu scherzen.
"Wo ist der Elefant, der mich umgerannt hat?"Zu mehr hatten sie jedoch keine Zeit, denn in diesem Moment stieß wie ein Raubvogel der centurio auf sie hernieder.
"Ja, was is denn hier los? Pause im Training oder was? Also ich höre, was is eure verdammte Ausrede?" -
"Haaaalt!" brüllte der centurio als die Zahl der Treffer ein erträgliches Maß annahm.
"Falls ihr Trottel mir am Anfang zugehört habt, wisst ihr, dass das NICHT die Methode der Wahl im Felde ist. Es wirft immer nur die erste Reihe. Warum? Ich will den Idioten sehen, der in dichter Formation einen Ausfallschritt versucht. Ihr bringt nur euren Vordermann um. Um euch wär's ja nicht zu schade, aber da könnte auch ein Veteran stehen, der was kann.Wir üben jetzt das durchreichen. Das heißt, die erste Reihe springt vor, wirft, springt zurück und nimmt ein neues pilum auf. Ich überlasse euch euch selbst und erwarte gleichmäßige würfe, klar! Irgendwelche Fragen? Nein, dann pila einsammeln gehen und Aufstellung nehmen. Vorwärts!"
Als alle Soldaten wieder mit Wurfgeschossen in Formation standen, brüllte der centurio die Befehle, die jeden Fernkampf einleiteten!
"Tollite pila!"
"Mittite!"
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"Nun, ich habe heute einen Brief von einem gewissen Iulius Dives erhalten, der mich davon informierte, dass ein Verwandter von mir sich zur legio gemeldet habe. Du! Außerdem bat er mich, dir einen Brief weiterzureichen. Nicht, dass ich nicht eigentlich etwas besseres zu tun hätte, als cursus publicus zu spielen. Zum Beispiel eine legio zu organisieren, aber wenn der Herr Senator ruft" Licinus konnte den genervten Ton nicht länger halten, also brach er ab. Er mochte seinen ambitionierten jungen Verwandten in Rom.
"Schwamm drüber, aber neugierig bin ich schon. Was ist deine Geschichte, was treibt dich hier in dieses widerliche Wetter?" -
"Cohors II, Centuria IV und Contubernium III" korrigierte Licinus mechanisch, nachdem er den Salut abgenommen hatte. Im gestrenger Miene inspizierte er die Stube. Schlug schweigend Decken zurück, die so ordentlich man es erwarten konnte auf den Betten lagen. Warf einen Blick unter jene, wie auch unter die Betten, konnte aber nichts finden, was regelwidrig genug war, als dass er hätte einschreiten müssen. Können mit Sicherheit, beispielsweise könnte man die Kochstelle mal wieder reinigen, auf der sein Blick länger ruhte, aber müssen? Nein. Zumal er gar nicht für eine Inspektion hier war. Darum mochte sich der centurio und der optio kümmern.
"Tiro Iulius Babilus! Vortreten! Der Rest weitermachen, bevor euch das Essen anbrennt, verdammt! Nächstes mal nehmt ihr es beim Eintreffen eines Offiziers vom Herd!"
Er winkte dem tiro zu, mit ihm vor die Tür zu treten und meinte streng
"Tiro Iulius Babilus! Du weißt warum ich hier bin?!" -
Noch bevor sein Gegner gelandet war, setzte Babilus nach, was den jungen, fröhlichen Tiro nun erst Recht zu Fall brachte. Hätte er sich vielleicht noch abfangen können, bevor der Iulier nachgesetzt hatte, war es ihm danach sicher nicht mehr möglich. Der neuerliche Schwertstoß hatte seinen Bewegungsablauf aus dem Konzept gebracht.
Rücklings fiel er auf den noch immer harten Boden des campus und schlug unsanft mit Rücken und Kopf auf den Boden. Er sah Sterne und sprach noch "Mann", dann verdrehte er die Augen in Richtung Himmel und blieb bewegungslos liegen. -
"Dafür musste mich erstmal erwischen!" flachste der gut gelaunte tiro zurück. Und tatsächlichw ar es so, dass Babilus seinem kameraden an Kraft tatsächlich überlegen war. Dieser jedoch war der wendigere Part des Paares und es gelang ihm den meisten Treffern auszuweichen. Dennoch war es ihm klar, das es nur eine Frage der Zeit war, bis sein Gegner einen Treffer landen würde und dieser sicherlich schmerzhaft werden würde. Aber er war ein fröhlicher Mensch und hatte nicht vor sich zu früh den Tag vermießen zu lassen.
Tatsächlich streifte er noch einmal den Arm des Iuliers, dann bekam er einen gewaltigen Streich gegen die Beine, der so kräftig war, dass er zurück taumelte und auf dem Allerwertesten landete.
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"Gestern war sie wohl mal kurzzeitig wach und hat gesprochen, aber seitdem ist sie wieder im Fieber," Licinus war niedergeschlagen.
Er nahm den Becher und ließ einige tropfen auf den Boden fallen als Trankopfer, dann sprach er:
"Lass uns auf ihre Gesundung trinken." Und nahm einen tiefen Schluck."Wie geht es denn bei dir? Deine Frau, ihre Tochter?"
Er hoffte ein paar positivere Geschichten zu hören, als jene, die er selbst in den letzten Tagen erlebt hatte. -
Es war manchmal so was mit den Ohren, nicht wahr? So oft hörte man nur jenes, was man auch hören wollte. So war es auch bei Licinus, dessen Unterbewusstsein, dass in militärischen Situationen versuchte jede noch so kleine Schwachstelle auszumachen und auszumerzen, ignorierte die Warnung vor dem siebten Krankheitstages und krallte sich metaphorisch an die Aussage, dass sie vorsichtig positiv gestimmt sein dürften. Er freute sich, dass Esquilina offensichtlich sogar in der Lage gewesen war Geschichten zu erzählen, wenn auch wohl nicht so, dass alle Fragen geklärt gewesen waren. Sie hatte erzählen können
. Die Fragen, die sich ergaben schienen auch nicht allzu alarmierend, denn woher hätte Alpina die Personen auch kennen sollen.
"Das ist keine kurze Geschichte," begann Licinus zu erklären, der vom Herzen gefallene Stein machte das Reden leicht.
"Marei war ihre beste Freundin, ein aufgedrehter Frechdachs. Ein Sklavenmädchen aus der familia des legatus Aurelius. Sie verließ nach ihrer Freilassung vor einigen Jahren Mantua. Marcus bin ich wie du sicher schon vermutest hast. Ihr Vater und ihre Mutter, das ist schwieriger. Vor etlichen", Licinus unterbrach sich selbst, sooo lange war es noch gar nicht her, dass Esquilina zu ihm gekommen war. "Einigen Jahren gab es ein grauenhaftes Unwetter in Mantua. Ich kam mit meinen Soldaten, damals war ich centurio, zu einer eingestürzten Insula. Wir hörten Stimmen, ein kleines Mädchen war verschüttet. Ein Soldat und ich haben sie aus den Trümmern geborgen. Sie war völlig durchnässt und verfroren. Wir brachten sie ins valetudinarium. Ihre Mutter auch, sie ... hatte weniger Glück. Esquilina sollte erst nur bei mir bleiben, bis wir Verwandte gefunden hatten. Ihr Vater war Soldat, hat die Mutter verlassen, als sie schwanger wurde." dergleichen passierte vermutlich täglich im Imperium und dennoch schwang in Licinus stimme eine gewaltige Portion Bitterkeit mit. "Wir fanden niemanden. Sie blieb bei mir. Seitdem vertrete ich Vaterstelle an ... oh, du dachtest doch nicht?" ging ihm plötzlich ein Licht auf. Er überspielte sein Unwohlsein mit einem schiefen Grinßen "Nein, ich kann dir versichern, ich bin nicht ihr Vater, auch wenn ich sie kaum mehr lieben könnte, wenn sie es wäre." Es war raus gewesen, bevor er sich unter Kontrolle bekommen hatte. Die Erleichterung war zu stark und nun guckte er ein wenig dümlich aus der Wäsche, er war es nicht gewohnt vor Fremden so aus sich heraus zu gehen. -
Licinus nahm überhaupt nicht wahr, dass Alpina der Besuch der hohen Dame unangenehm war. Abgesehen von seinem ohnehin nur geringen Sinn dafür, war in dieser Situation seine Aufmerksamkeit ganz woanders. Die Worte, die sie sprach, indes hörte er und fand, dass die Hebamme völlig recht hatte. Es dauerte einige Augenblicke, bis die Tragweite des Satzes ihm klar und sofort durch die junge Frau bestätigt wurde.
"Sie war wach?", versicherte er sich mit einem plötzlichen hocherfreuten Blick, auch wenn das ja eigentlich klar war, Alpina hatte es gesagt und noch dazu, dass Esquilina gesprochen hatte. Wenn das keine guten Nachrichten waren, was dann. Dann überkam ihm die Erkenntnis. "Ich habe es verpasst. Aber es ist eine gute Nachricht, nicht wahr? Mein armes Mädchen." Er warf erst Esquilina einen traurigen und dann Alpina einen schwermütigen Blick zu. "Was hat sie ... hat sie was gesagt?"
Was Alpina vorhatte nickte er ab, er selbst verstand nichts von Heilpflanzen, er musste sich vollkommen auf die Hebamme verlassen.
Verdutzt blickte er auf das Behältnis, das er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. "Natürlich, ich habe es hier!" Und hob den Korb an. "ich werde es gleich deiner Sklavin übergeben."
Die folgende Nachfrage überfiel ihn dann und machte ihn ausgesprochen nervös. "Jaja, natürlich. Am besten sofort, nicht wahr? Tiberia Lucia, darf ich dich bitten einen Moment auf Esquilina aufzupassen? Danke." Er folgte der Hebamme hinaus und als die Tür geschlossen war fragte er sie:
"Was ist los Susina Alpina? Was wolltest du mir drinnen nicht sagen?" sein Tonfall war belegt und jede Faser seines Körpers war zum Bersten gespannt, wie er es erst einmal erlebt hatte. Damals als das Auftreffen der Parthischen Reiter auf die Schlachtreihen kurz bevorstand. Er rechnete mit dem schlimmsten.~~~ indes drinnen ~~~
Esquilina lag in einem unruhigen Schlaf, der mit gelegentlichen Hustattacken durchsetzt war. Sie bekam von ihrer Außenwelt nichts mit, so schien es. Schweißperlen lagen ihr auf der Stirn und ihre Lippen waren spröde. Und dennoch, so ganz in ihrer eigenen Welt wie die vorigen Tagen schien sie nicht zu, denn als Licinus und Alpina das Krankenzimmer verlassen hatten, hob sie die Hand und ein Fingerchen streckte sich der einzigen Person im Raum entgegen: Lucia.
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Spät am Abend betrat Licinus das Quartier in dem unter anderem Iulius Babilus untergebracht wurde. Er hatte den Brief von Dives erhalten, in dem er gebeten wurde, einen weiteren Brief an einen gewissen Iulius Babilus weitergeben sollte. Kurzerhand hatte er beschlossen, sich selbst darum zu kümmern. Und trat jetzt in die Stube, was -- so die tirones schon hinreichend ausgebildet waren -- ein ganz bestimmtes Protokoll auslösen sollte.
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Sim-Off: Keine Sorge, ich bin ja selbst abgemeldet gewesen
"Nicht so schlaff, du Trottel", bellte der centurio den Iulier an, als er zu seinen Kniebeugen ansetzte. "Ganz runter verdammt! Nicht nur mit dem Arsch wackeln!"
"Werfen!" brüllte er zwischen durch die tirones an.
"Du bist doch der, der Offizier werden will, also zeig,d ass du es verdammt noch mal Wert bist!"
"Werfen!"
"Schwächlich!" kommentierte er verächtlich den zweiten Wurf. "Einfach armseelig! Fünf Liegestütze drauf! Sofort!"
"Weiter verdammt! Nicht nachlassen! Werfen!"
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Bin wieder da, lese miche in, heutn abend gibt's wieder was schriftliches von mir
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"Grüß dich!" antwortete Licinus und ließ sich in den Stuhl fallen. "Esquilina. Sie ist krank. Ziemlich. Ich hab die letzten Nächte praktisch nicht geschlafen", erklärte er sein Aussehen. Er schaufte. "Hast du was zu trinken da?" fragte er und erklärte dann weiter. "Sie hat sich erkältet, während wir unterwegs waren und ich mit meinem Kopf, naja, ich konnte mich nicht richtig um sie kümmern und jetzt liegt sie mit einer Lungenentzündung bei einer Hebamme zur Behandlung, nes geht ihr ziemlich dreckig und ich bin einfach fertig." brach es aus ihm hervor. Gut, dass Friede herrschte, sonst so konnte er sich zumindest hier gehen lassen.
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In Esquiloinas kindlicher Gedankenwelt war diese Erklärung vollkommen logisch. Das war wie bei Marcus, wenn der Arbeiten musste, dann konnte er ja auch nicht krank werden oder nur ausschlafen. Und wenn Alpinas Arbeit war Leute gesund zu machen, dann konnte sie nicht krank werden, wenn sie selbst krank war. Vollkommen logisch, ja.
"Das tut so weh" flüsterte das Kind weinerlich, als es seinen Hustanfall überstanden hatte. Dann versank sie langsam wieder in ihren unruhigen Schlaf und auf dem Weg dahin. "GIb Marei einen Kuss von mir, Chio!" bat sie Alpina, die sie für eine ganz andere hielt. [SIZE=7]"Marcus, Honigkirschen"[/SIZE], murmelte sie noch, dann schlief sie ein.
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Es war einige Stunden nach Esquilinas zeitweiligem Erwachen, als Licinus das Krankenzimmer wieder betrat, er war gerade vom Tempel zurückgekommen und hatte Tiberia Lucia im Schlepptau.
Sein Blick ging erst auf seine Tochter, dann auf die obestrix, die er kurz grüßte. Dann trat er an das Bett, kniete sich davor und nahm seine Adoptivtochter an der Hand und raunte ihr zu.
"Guck mal, ich hab dir jemanden mitgebracht."
Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, erst dann besann er sich auf seine gute Erziehung. "Achja, entschuldigt bitte. Tiberia Lucia, Susina Alpina, die obestrix ohne nie..." Licinus brach unbehaglich ab und sprach das unaussprechliche nicht aus "Susina Alpina, Tiberia Lucia, die Gattin des legatus augusti pro praetore und eine gute Freundin von Esquilina." es gelang ihm tatsächlich jede Verwunderung über diese Freundschaft aus seiner Stimme zu verbannen. Lucia Esquilina überlassend fragte er die Hebamme leise: "Wie geht es ihr?". Es klang niedergeschlagen, denn aus seiner Sicht gab es keine Besserung zu vermelden. Das Hühnchen in der Tasche an seinem Arm hatte er komplett vergessen.
[I]" -
Und so zat Licinus genau dies, meldete sich ab, salutierte und verließ den Raum. Bis zu nächsten Besprechung.
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"Danke, weitermachen", bellte Licinus in gewohnter Manier und stapfte dann weiter in Richtung Principia.