Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Eigentlich hätte an den Iden des März der Übungsbetrieb für die diesjährigen tirones beginnen sollen, stattdessen fanden die Ausbildungscenturionen folgenden Befehl in ihren Taubenlöchern vor.


    Tagesbefehl vom ID MAR DCCCLXVI A.U.C. (15.3.2016/113 n.Chr.)


    Hiermit wird angeordnet, dass der Beginn der Ausbildungsmaßnahmen für die tirones in diesem Jahr verschoben wird. Die tirones sind vollumfänglich in die Schneeräumarbeiten einzugliedern. Wachausbildung findet nach üblichem turnus statt.


    Dieser Befehl gilt bis auf Widerruf.


    Marcus Iulius Licinus

    "Die ganze Nacht, wenn es sein muss", antwortete Licinus mit bitterem Ernst und meinte doch so viel wie: Du glaubst doch nicht, dass mich die Götter selbst hier wegbekommen würden. Unvernunft, rief eine Stimme in seinem Kopf. Reine Torheit. Dein Kopf ist selbst noch nciht wieder ganz in Ordnung.


    "Das ist Susina Alpina," erklärte Licinus etwas hilflos, als seine Tochter ihn und die Hebamme wechselnd ansah. "Sie macht dich wieder gesund. Du bist in ihrer taberna. Sie ist eine Freundin von Runa, bei der du Lernen gehen solltest. Ihr Mann ist centurio." Er sprach einfach um sie abzulenken, während die junge Frau sie massierte, und hörte erst mit dem nächsten Haustenschwall auf.


    Aufmerksam lauschte er den Erklärungen, konnte aber kaum folgen. Die Vier-Säfte-Lehre war ihm zwar bekannt, wie wohl jedem Menschen, aber viel mehr als "unausgeglichene Säfte = Krank" wusste er nicht, von Behandlungsmethoden ganz zu schweigen.
    "Die erste oder die zweite, ganz wie du befiehlst." Die erste, schrie die Stimme, du brauchst den Schlaf. Und wurde doch wieder ignoriert.
    Genau hatte er beobachtet, wo die Susina Alpina die Hände angelegt hatte und versuchte seine an genau diese Stellen zu legen. Nur waren seine Soldatenhände merklich größer. Als nach kurzem Zögern seine Hände auf dem Körper des Mädchens lagen -- die Fingerspitzen da, wo Alpinas gewesen waren -- kam sie ihm noch viel zerbrechlicher vor und als er anfing, seine Hände zu bewegen, tat er das viel zu langsam.

    "Hast du das gehört, scriba?!" fragte der Rekrutierungsoffizier seinen adlatus in gespielt entsetztem Ton. "Ein Grünschnabel der mitdenkt!" und dann wieder zu dem probatus: "Willst wohl Offizier werden was?! Vater?! Woher?! Ich warte Mann!" zwar hatte der angehende Soldat noch gar keine Gelegenheit gehabt zu antworten, aber tat das irgendwas zur Sache? Von den übrigen Soldaten würden diese Daten nach Ende der Musterung aufgenommen, schließlich wollte man keinen unnützen Schreibkram produzieren, aber dne hier nahm er sich direkt vor.

    Und musste eine ganze Weile warten, bis noch mehr Rekruten zusammengekommen waren. Dann führte ein Rekrutierungsoffizier sie in das Officium, wo die Musterungskommission angetreten war.
    "Ausziehen! Arme nach vorn!" bellte einer der anwesenden Offiziere. Und ging anschließend die Reihe der Männer ab und fragte nach Namen, die ein Schreiber an der Seite notierte.
    "Du! Raus!" schallte es vor einem Mann, dessen Seite von einer rot leuchtenden Narbe geziert wurde "Raus!" hieß es bei einem Mann, dem zwei Zehen fehlten. Dann war der Offizier bei dem Iulier angekommen. "Name?!"

    Während der erste Satz noch Hoffnung barg, machte der zweite sie wieder zu nichte. Bedrückt sah er Susina Alpina an und, nun mehr tat er nicht, bevor sie seinen Kopf an Esquilinas Brustkorb führte.


    Was sollte er nur hören? Und wie sollte es klingen, wenn sie gesund war. Licinus wusste nicht was er hören sollte und blickte konzentriert wie verwirrt, lauschte dem was er hörte und versuchte sich zu ordnen. Da war natürlich der Herzschlag. ein leises Doppelklopfen und die Atemgeräusche die irgendwie da waren und auch irgendwie nicht gut klangen, aber ein Brodeln konnte er nicht wahrnehmen. Allenfalls fand er, dass es sich anhörte wie ein Sistrums. Ohne sicher zu sein, was sie meinte hob er den Kopf wieder an. Leicht verwirrt sah er die Hebamme an, die so selbstbewusst erklärte, was zu tun war.


    Prompt fing das Husten an und was dort auf dem Tuch landete versetzte ihm einen Schock. Er war Soldat, Blut erkannte er überall. Für einen Moment schien ihm das Entsetzen wieder ins Gesicht geschrieben, bevor Esquilina sich regte. Licinus Zwang das schlechte Gefühl ganz instinktiv nieder so gut er konnte. Mechanisch faltete er seine Hände und hielt ihre dazwischen. "Ich bin da, mein Schatz," er wartete, aber es kam keine klare Antwort. Hilfe suchend blickte er zu Susina Alpina. Einen Soldaten hätte er jetzt angeschriehen, er solle nciht wieder einschlafen, aber das konnte er mit dem Kind doch nicht tun. Was aber sollte er tun?

    In der Früh war Licinus vom Krankenbett seiner Tochter zurück in sein officium gekommen. Eine Nacht ohne Schlaf war nun keine Katastrophe, eine Nacht voller Sorgen war natürlich etwas anderes.


    Entsprechend maulfaul begrüßte er seinen cornicularius und brummte nur kurz:
    "Termine heute?!"


    "Salve praefectus! Heute vormittag nichts. Nach dem Mittag kommt der praefect von der anderen Seite rüber, es geht um das freiräumen der Wegstrecke. Danach soll eine Besprechung mit der horrea über die Einkäufe im Frühjahr stattfinden. Und wir müssten die Entlassungslisten für dieses Jahr durchsprechen. Das ist nur noch wenig Zeit." srinnerte sein getreuer adlatus.


    "Dreck, danke! Störungen nur wenn dringend. Weitermachen!" blaffte er undankbar und zog sich in sein officium zurück. Der adlatus dagegen wunderte sich über das verhalten des Offiziers. Schlechte Laune war man gewöhnt, aber dieses Verhalten war ... bemerkenswert.

    Licinus hatte sich den Tag über aus seiner Sicht recht erfolgreich mit Arbeit betäubt, ob seine Untergebenen da gleicher Meinung waren wusste er nicht, aber es interessierte ihn auch nicht.


    Am Abend, als alle drängenden Pflichten abgearbeitet waren, kehrte er mit einem knappen Kommentar, wo er zu finden sei, seinem Büro den Rücken. Er eilte, um nicht zu sagen stürmte, grußlos an einigen Offizieren und vielen Soldaten vorbei zurück zu dem Haus der Helvetier.


    Jemand führte ihn in die Kammer und er hörte schon aus der Tür heraus das unzusammenhängende Gebrabbel der Kleinen. Sein Herz wurde ein wenig leichter. Sie sprach immerhin, dass war besser als die Apathie von der vorigen Nacht. Das musste sie doch sein.


    "Salve et tu, Susina Alpina. Wie geht es ihr?" fragte er leise, als wolle er das Kind nicht wecken, was natürlich widersinnig war, denn genau das hatte ihn zuvor noch leicht positiv gestimmt.

    Alle Erläuterungen waren Licinus willkommen, so wenig er auch über die Hitnergründe Bescheid wusste, sie halfen ihm zumindest sich an etwas aufzurichten. Er kam sich nicht mehr ganz so hilflos vor, wie noch vor wenigen Stunden als er völlig aufgelöst hier vor der Tür gestanden hatte. Schweigend beobachtete er die Bewegungen und atmete die aromatischen Dämpfe selbst ein, wagte jedoch nicht zu fragen, was genau sie bewirkten. Immer wieder versuchte er sich nützlich zu machen, reichte hier ein Tuch und hier einen Löffel und kam sich dabei un beholfen vor wie ein Rekrut an seinem ersten Tag der Grundausbildung. Nur, dass es hier viel leiser ablief als auf dem campus.


    "Ja?" Licinus blickte noch eine Weile die kranke Esquilina an, dann gelang es ihm seinen Blick loszureißen und die Hebamme anzusehen. War es schon so spät, bzw. früh, dass er ins Lager zurück kehren musste? Die Wecktrompete, die im Morgengrauen die Soldaten aus dem Schlaf riss und auch hier noch schwach zu hören war beantwortete es ihm. "Ja, das werde ich wohl müssen."


    "Ich werde so schnell wie möglich zurückkommen, sobald es meine Dienste zulassen." Er kniete sich erneut zu seinem Mündel hinunter und legte ihr die schwere Hand an die Wange, [SIZE=7]"Ich bin gleich wieder da, meine kleine Victoria. Die Siegesgöttin kann doch gar nicht verlieren!"[/SIZE] [SIZE=4]"Das kann sie nicht!"[/SIZE] setzte er hintendran ohne jeden Ton in seiner Stimme und während er eine Träne wegblinzelte. Er fing sich wieder einigermaßen und stand auf.


    Erst jetzt wurde ihm bewusst welch schonungslose Wahrheit die Raeterin ausgesprochen hatte. Die Wahrheit, Licinus wusste nicht, ob er sie hatte wissen wollen, er wusste auch nicht, ob es ihm gefiel sie zu wissen, aber irgendwie war er froh nicht belogen worden zu sein.
    "Ich ... danke dir, Susina Alpina. Danke!" kam es recht stockend und drehte sich dann um und verließ das Zimmer zurück in Richtung castra.

    Mainz/Frankfurt/Saalburg, ginge bei mir eigentlich (fast) jeden Samstag. Das Kleinkastell in Pohl auch, falls das einer kennt.


    Nordwestdeutschland geht eigentlich immer.


    Xanten ist machbar, aber sicher nicht für abends nen paar Stunden. Ja, das sollte hinkommen.

    Mit ernstem Gesicht nickte Licinus abgehackt also die Ausführungen ab. Bei dem Wort Lungenentzündung schlug ihm der Schreck wie ein kleiner Blitz durch alle Glieder. Er wusste (oder meinte zu wissen), dass dies zu jenen Dingen gehörte an denen gerade hier im Norden viele Soldaten auch starben, ohne dass ein Feind daran mitwirken musste. Auflagen und Kräuterpackungen bekam er kaum mit und auch die Frage ob er sie hinübertragen könne beantwortete erst nach einer Pause. "Ja, Ja natürlich!" murmelte er zerstreut und trat an die Kline heran. Wie von fremder Hand gelenkt ging er in die und strich mit seinem kräftigen Daumen dem Mädchen, er sprach nichts. Seine Stimme hätte seine Unsicherheit verraten.
    Stattdessen schob er seine Arme behutsam unter das Kind und hob sie mit einer Sanftheit hoch, die in einem völligen Gegensatz zu seinem harten, wettergegerbten und zerfurchten Gesicht stand.

    Licinus beobachtete jeden Handgriff, den die kleine Frau mit solch einer selbstverständlichen Sicherheit tat, während er selbst daneben stand und weder wusste was er sagen, noch tun sollte. Mehrfach hob er die Hände als wolle er ihr zur Hand gehen, hielt unvermittelt inne und ließ die Arme wieder sinken. Was hätte er auch tun sollen. Dennoch die Untätigkeit, die aus der Unfähigkeit rührte seinem herzallerliebsten Mädchen zu helfen, sie brachte ihn an den Rand der Verzweiflung und das Klapperin Esquilinas Zähne war es, dass ihn darüber hinaus brachte. Er krallte seine Hände in die tunica und wäre es kein fester Militärstoff gewesen hätte er sie sicherlich zerrissen.


    Nach einer gefühlten Ewigkeit, die kein Laut gefallen und nur dieses ihn fertig machende Geräusch an Licinus Ohr gedrungen war, waren Alpinas Worte geradezu eine Erlösung für den alten Soldaten. Endlich gab es etwas praktisches zu tun. Behutsam nahm er den Schwamm aus der Hand der Hebamme. "Ita'st!" kam es aus seinem Mund, so wie ein Soldat den Befehl eines höheren Ranges bestätigte, ohne dass ihm die indirekte Bedeutung bewusst war.
    Langsam und vorsichtig, stets fürchtend etwas verkehrt zu machen, befeuchtete er den Schwamm erneut und tupfte Esquilina über die Stirn. [SIZE=7]"Alles wird gut,"[/SIZE] murmelte er unhörbar und keiner, auch nicht er selbst, hätte sagen können, ob es das Mädchen war, mit dem er sprach, oder ob er sich selbst Mut machen wollte.


    Einige Minuten vergingen so und Licinus sprach nur dann und wann ein leises Wort, bis er merkte, dass die Wadenwickel ganz offensichtlich warm waren. Er machte sich daran sie zu wechseln. Aus Furcht sie mit seiner Kraft zu sehr auszudrücken ließ er die Leinentücher denn auch prompt nasser als sie hätten sein sollen und wären die Wolltücher darunter nicht gewesen, wäre wohl das ganze Bett nass geworden. So drückte sich nur ein dünner, aber merklicher feuchter Fleck auf die Matratze.

    "Ja, salve et tu!" entgegnete Licnius fahrig. Und riss seinen Blick von dem Mädchen los auf die junge Frau, die eben den Raum betreten hatte. Während der wenigen aber für ihn endlosen Augenblicke, die Esquilina untersucht wurde stand Licinus sich mühsam beherrschend daneben und schwieg. Das Verhalten des Soldaten war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Oder doch nicht? Wer nämlich in Anbetracht der Szene darauf kam, auf den alten Soldaten zu achten bemerkte, dass sein Stillstehen so stille nicht war. Seine zehen wippten und seine Händer verkampften sich immer wieder in seine tunica. Er sah aus als würde er jeden Moment aus dem Stand losspringen.


    "Esquilina", antwortete er knapp auf die Frage und weiter "wenig. Sie hütet seit zwei oder drei nächten das Bett. Ich war nicht hier als es los ging." Man konnte die Selbstvorwürfe ob dieser Tatsache deutlich in seiner Stimme hören. "Die medici der legio haben sie zur Ader gelassen und ihr heißen Wein mit Kräutern und Honig gegeben." Zumindest hatte er das am Vorabend an ihrem nachttisch gesehen.

    Die Begrüßung erwischte Licinus kalt. Hatte er behauptet, er wäre der Imperator? Aber selbst wenn, war das unwichtig.


    "Ja, Susina Alpina. Die Hebamme. Und eile dich, Mann! Das Kind..." er brachte den Satz nicht zu ende, sondern sah den Torwächter mit einem Blick an, aus dem es ihm nicht gelang seine Sorge zu verbannen, der aber in erster Linie Autorität und stahlharte Entschlossenheit ausdrückte.

    Mitten in der Nacht, im nahe gelegenen Kastell hatte man gerade das Ende der zweiten nachtwache signalisiert, wurden die Bewohner dieses Hauses durch mehrere massive Schläge gegen die Haustür geweckt, die wie von einem Rammbock bedroht in ihren Angeln erzitterte. Was war geschehen?


    Licinus, selbst erst vor kurzer Zeit von seiner so abrupt abgebrochenen Kontrollreise am Limes zurückgekehrt, hatte die vergangenen Tage damit verbracht seine Gehirnerschütterung auszukurieren und sein Bett kaum verlassen. Seine Diener hatten ihm berichtet, dass Esquilina ihm gleich das Bett hütete. Sie habe sich erkältet. Natürlich sah er nach ihr, aber viel Zeit konnte er nicht erübrigen. Außerdem wusste er sie bei den Legionsärzten doch in guten Händen nicht wahr?


    Als er aber in jener Nacht aus dem Schlaf erwachte, ging er wie so oft ins Nebenzimmer, um nach seiner Tochter zu sehen. Er an ihr Bett trat und merkte sofort, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Das Mädchen hatte Decke und Hemd beiseite gestrampelt und als Licinus sie berührte merkte er, dass ihr Körper heiß und ihre Haut schweißnass war. Im fahlen Mondlicht erkannte er die vielen kleinen Narben, die die Aderlässe der Ärzte hinterlassen hatten. In seinem Schrecken wurde er hellwach. Sein eigener Kopfschmerz war vergessen und stattdessen bemächtigte sich seiner die Sorge.


    Er wusste nicht was er tat und warum, sondern handelte rein aus einem Instinkt heraus, von dem er gar nicht wusste, dass er ihn hatte. Und so kam es, dass er wenige Minuten später vor dem Haus der ihm so hoch angepiesenen Hebamme stand, selbst nur in der dünnen tunica, den Mantel in den Armen, das Kind darin eingewickelt. Und so blieb ihm nur eine Möglichkeit anzuklopfen, sein Fuß. Dazu kam aus seinem Mund ein Donnergrollen.
    "Im Namen des Imperators öffnet diese Tür!" donnerte er in Überschreitung jeder Kompetenz das einstudierte Sprüchchen, mit dem er wissen die Götter wie Haussuchungen in Mantua durchgeführt hatte.

    Und Licinus schlief, bis ihn der Iunier mit ruhigen Worten zurück in die Wirklichkeit holte. Eigentlich hätte er ganz froh darum sein können, denn spätestens die unter dem dicken Schnee verborgenen Schlaglöcher, in die der Karren unweigerlich fiel, hätten ihn deutlich unsanfter aus dem schlaf gebracht. Und auch so war es für Licinus keine Freude diese Fahrt ständig standen neue Sterne vor seinen Augen und kaum hatte sich das Lichtermeer wieder beruhigt folgte der nächste Schlag, da mochten die Soldaten sich noch so sehr um eine ruhige Fahrweise bemühen.


    Irgendwie merkte Licinus aber genau daran, dass er umgezogen sein musste, denn sein Blick klarte sich wieder auf. Als eine ganze Weile keinen neuen Lichtblitze durch sein Sichtfeld gezuckt waren schlug er mühsam die Augen auf. "Wo?" fragte er müde mit schwacher Stimme.

    Licinus sortierte in seinem Kopf einige Zahlen durch die Gegend und kam zu Ergebnissen, die ihm wahrlich keine Freude bereiteten. Allein schon die Hauptstraße von hier nach Argentoratum zur achten halbwegs frei zu halten würde ihn eine drittel legio kosten. "Dreckszeug!" brummelte er entsprechend wieder. Und er freute sich schon, sich selbst durch den Mist zu wühlen, wenn er mit dem Iunier zur Limes-Inspektion aufbrach. Ob sie das besser verschieben sollten, fragte er sich einen Moment, weigerte sich aber einzuknicken.


    "Aber eben darum sollten wir die Wege direkt hinter dem Limes einigermaßen gangbar halten lassen," erwiderte Licinus entschieden. "Sonst sind unsere Reaktionsszeiten bestenfalls schlecht. Zum Schneeräumen eine cohors ins Hinterland zu beordern hatte ich keinesfalls vor." sah er sich dann doch noch bemüßigt klarzustellen. "Umgekehrt wäre da vielleicht eher zu überlegen, um die Zuwege auch frei zu halten. Immer zwei cohortes raus für zehn Tage raus zum Schneeräumen, dann zurück? Klignt das Sinnvoll?" Nächstes Jahr würden sie die gleiche Debatte vermutlich wieder führen, dann aber immerhin um ein paar Erfahrugnswerte ergänzt. Licinus fühlte sich irgendwie entblößt von einem Organisationstechnischen Detail keine Ahnung zu haben.


    "Mmh, da hast du natürlich recht. Warten wir also, bis wir um Hilfe gebeten werden. Ist ja nciht so, dass wir sonst nichts zu tun haben."

    "Um das zu ... bemerken hast du bis heute gebraucht?!" machte Licinus böse Miene zum schmerzenden Kopf. Im Normallfall hätte man wohl seine Augenbraue sehen können, wie sie nach oben wanderte, aber Muskeln am Kopf zu benutzen -- auch noch so kleine -- erschien gegenwärtig keine gute Idee.
    "Also gut, runter von diesen verdammten Höhen und raus aus diesem Wald. Weck mich, wenn's los geht. Mein Kopf bringt mich um den Verstand."
    Auch wenn er es nie zugegeben hätte merkte Licinus doch, dass er Ruhe und Schlaf brauchte. Also drehte er sich mühevoll wieder um und versuchte ncoh ein wenig zu ruhen, vielleicht sogar zu schlafen.
    Bevor es allerdings so weit war murmelte er noch:
    "Und Seneca: Danke! Auch an die Jungs!"