Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Licinus hustete noch einmal und zwang die Galle zurück in seinen Magen. Er lehnte sich zurück und starrte an das schiefe Dach über ihm


    "Dreimal verfluchter Dreck!" bellte ernoch immer schwach auf der Brust, aber ohne Unterbrechung. Die Kotzerei hatte ihn etwas befreit und er brachte immerhin wieder zusammenhängende Sätze hervor. Dennoch dröhnte sein Schädel wie wild und es war ihm klar, dass die Erschütterungen zu Pferde ihn wohl umbringen würden. Also auf dem Wagen, wie ein Invalide. Wütend blickte er auf seinen Arm, der noch die lange Narbe aus dem Bürgerkrieg trug. Normalerweise, sollte man meinen, war man als Lagerpräfekt doch vor so einem Scheiß sicher, aber nein, bei ihm lief es wieder anders.


    "Besser! Nur der Kopp platzt gleich! Was is eigentlich passiert?" nuschelte er vor sich hin. Ihm war schon länger aufgefallen, dass ihm ein Teil seiner Erinnerung fehlte, aber bisher hatte er keine Kraft gehabt danach zu fragen.

    "Tut mir Leid ... Unannehmlichkeiten", versuchte Licinus einen seiner launig-trockenen Kommentare, aber garniert mit einer ordentlichen Portion Husten kam der nicht ganz so über die Lippen wie gewohnt.
    Also tat er das naheliegende und trank. Was anderes blieb ihm auch nicht übrig, als Seneca das Gefäß höher hielt. Er trank einige Schlucke, dann signalisierte er dem Alen-Präfekten, dass er absetzen sollte. Dann machte er Anstalten sich aufzusetzen, was auch gelang. Dabei wenig Rücksicht auf seinen mehr als angeschlagenen Zustand nehmend richtete er sich zu schnell auf und die Bauernkate fing an sich um Licinus herum zu rotieren. Im Gegensatz zum Vorabend kippte Licinus nicht sofort zurück -- soweit die gute Nachricht -- stattdessen lehnte er sich weiter nach vorn und erbrach sich seinem Freund direkt auf die Füße -- die schlechte Nachricht.

    Die Nacht verging ohne großes zutun Seitens Licinus, er trank schlief, trank wieder, schlief wieder. Seine Träume waren unruhige Muster heller und weniger heller Lichter, nichts greifbares war darunter und nichts, was einer Erinnerung Wert gewesen wäre. Die Bäuerin hatte ihm Brühe eingeflößt und der Bauer den Soldaten sein saures, selbst gebrautes Bier angeboten. Jene, die nicht schliefen, hatten angenommen. Kein Soldat schlug kostenlose Verpflegung aus. Gelegentlich hatte auch mal der capsarius nach Licinus gesehen und Mutmaßungen über den Zustand geäußert, die nicht bis zu Licinus durchgedrungen waren.


    Ob er spürte, wer neben ihm saß oder nicht, war nicht klar, aber als er das erste mal die Augen aufschlug und sie auch offenbehielt, statt sie sofort geblendet zusammenzukneifen sah er Seneca an seiner Seite sitzen. Gequält lächelte er. "Oder nicht zurückgelassen? Oder beide im orcus?" Dann brach er in ein trockenes Husten aus. Und deute mit dem Finger auf das Trinkgefäß, dass sein Kamerad in der Hand hielt.

    Tatsächlich war die Bude der beiden Bauersleut nicht nur voll sondern in dieser Nacht so hoffnungslos überfüllt, dass für die Anwesenden an Schlaf nicht im geringsten zu denken war. Für keinen bis auf einen. Licinus, der auf dem Weg zwar Bewegung und Flirren wahrgenommen hatte, unruhig und unartikuliert gemurmelt und den dicken Fellen zum Trotz gezittert hatte, kam an dem warmen Feuer etwas zur Ruhe. Das Murmeln wurde leiser und zahmer, das Zittern verschwand. Die einzige Bewegung, die man noch wahrnahm waren die regelmäßigen Trinkversuche, die jedoch nur mäßig erfolgreich waren, denn die Hälfte verließ seinen Mund nciht durch die Kehle, sondern durch Licinus Mundwinkel.


    Und während der Bauer auffgeregt umherlief -- schließlich beherbergte man nicht jede nach zwei der höchsten militärischen Würdenträger der Provinz -- und abwechselnd dem Iunier versicherte, dass man Willkommen sei und versuchte sein Vieh zu beruhigen, trat die resolute Bäuerin zu dem Mann, der offensichtlich das Kommando führte.


    Mit Verlaub, sprach sie, aber der Mann kann doch nichts Kauen, legatus! Mit eurer Erlaubnis mache ich ihm eine Brühe. Aber kauen, das Schlucken von Wasser fällt ihm doch schon schwer. Männer und Medizin, dachte sie sich, um jede Kleinigkeit machten sie ein Mord-Bohei, aber wenn wirklich was los war, dann hatten sie keine Ahnung. Sie hatte einen von denen geheiratet und fünf groß gezogen. Sie wusste, wovon sie redete oder dachte.

    Licinus spürte wie eine kalte Flüssigkeit seine Lippen benetzte und schluckte in kleinen Portionen die Flüssigkeit herunter. Eine wunderliche Flüssigkeit schien das zu sein, die den Geschmack zu ändern schien, wie sie in seinem Mund umherglitt. In einem Moment war es posca, im nächsten Wein, dann irgendein Kräutertrank, dann wieder Wasser.
    " 'ange!" nuschelte er und kaltes Wasser lief ihm das Kinn hinunter.


    Er wartete einen Moment, begann dann wieder zu schlucken, pausierte wieder. So ging es eine Weile.


    ~~~ inzwischen: die Soldaten ~~~


    Während ein Teil der Soldaten versuchte eine kleine Stelle auf dem Weg vom Schnee zu befreien. Auf dem Weg, da dieser zumindest geschottert war und ein Feuer nicht den Untergrund in Matsch verwandeln würde. Das zweite Problem war hindes schwieriger zu lösen. Sie hatten nicht so wirklich viel Feuerholz dabei. Also schwärmten sie aus, in den umgebenden Wald und durchsuchten das Unterholz auf der suche nach halbwegs abgelagertem Holz, dass nur äußerlich nass war.


    Ein zweiter Teil schwärmte weiter aus, wie befohlen auf der Suche nach einer Unterkunft. Sie kamen nicht gut voran, auch wenn sie sich an den Lichtflecken, die die Signalfeuer der Limestürme in die Dunkelheit stachen, orientierten. Sie stapften durch den Schnee. Nur dumpf hörten sie in der Entfernung die Schritte der anderen, gedämpft und immer schwächer die Stimmen und Aktivitäten jener der Soldaten die sich um den gestürzten praefectus kümmerten.
    Es wurde immer leister und sie konnten nur noch das leise Rascheln des toten Holzes über ihnen hören. Und die Geräusche der Tiere um sie herum, von ihrer Einbildung um ein vielfaches verstärkt. Und war es wirklich ein Wolf, der dort heulte, oder war es ihre Imagination, die es den Soldaten vorspielte. Im Kampf waren sie allesamt tapfere Männer, hatten sich mehrfach bewiesen. Aber hier, allein im Wald schlotterten ihnen die Beine, anderen klapperte die Zähne, und später würde jeder nur sagen, es sei die Kälte gewesen. Wenn er überhaupt bereit gewesen wäre zuzugeben, dass er geschlottert hatte.


    Zwei von ihnen kamen nach einem langen Marsch, der so lang vielleicht gar nicht gewesen war, zu einem kleinen Grenzbauernhof. Ein winziges Haus, besser gesagt eine ärmliche Bauernkate, die Mensch und Vieh gleichmaßen beherbergte. Schnell war der Bauer informiert, was sich zugetragen hatte. Und so nah an der Grenze waren selbst mürrische alte Männer schnell überzeugt, hier kleines Heim dem Militär zur Verfügung zu stellen.
    Eiligste kehrten die beiden also zurück zu den beiden und erstatteten dem praefectus der ala Bericht, was sie gefunden hatten. Dabei kam ihnen der Rückweg doch um einiges weniger weit vor, als es der Hinweg auf der Suche getan hatte. Insgesamt waren sie vielleicht eine Stunde unterwegs gewesen.


    Sim-Off:

    Erlaube mir mal ein paar deiner Soldaten zu übernehmen

    "Ich bräuchte jemanden von der Schneiderei und der Schusterei. Und einen Verantwortlichen der Töpfer." erklärte sich Licinus ebenso knapp, wenig erfreut darüber, dass es hier nciht so was wie einen magister fabricae gab, der über alle Arbeitsbereiche informiert war. Aber das wäre wohl zu gewesen. Also drei Gesprächstermine. So kam er aber wenigstens aus diesem Mistwetter raus.

    Die Welt flirrte unangenehm, als er durch die Gegend gehoben wurde und irgendwo wieder abgelegt wurde. Er hatte ein Gefühl als würde er durch die Gegend geworfen und gedreht. So musste sich ein Stück Fleisch in der Suppe fühlen, wenn gerührt wurde. Plötzlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, kam die Welt um ihn herum wieder zur Ruhe. Und wieder tauchte der Iunier in seinem Sichtfeld auf.


    "So schnell ... nicht los." wies Licinus ihn ob des dummen Spruchs zurecht. Eine kleine Pause folgte, dann setzte er erneut an. "Wasser, ja! Und ... Kopf platzt!" brachte er noch heraus, dann nahm das Dröhnen wieder überhand. Was auch immer es war, er sah sich nicht in der Lage es jetzt niederzubrüllen. Er schloss für einen Moment die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung um die Kopfschmerzen zu vertreiben. Tatsächlich, stellte er überrascht fest, konnte er damit auch das Dröhnen vertreiben. Als er aber einen Versuch unternahm die Augen wieder zu öffnen und den glitzernden und funkelnden Schnee überall sah wurde es wieder lauter. Erneut schloss er die Augen.

    "Drei Monatssolde", nickte Licinus und machte eine kurze Aktennotiz. Entsprechendes würde veranlasst werden.


    "Die Witze hier sind genauso schlecht wie im Süden", dachte Licinus laut, als der Wind die Worte der Soldaten hereintrug. Ablenken ließ er sich jedoch nicht.


    "Nicht nur in Betracht ziehen," entgegnete Licinus entschlossen. "auch im Winter wollen die Männer beschäftigt werden. Müßiggang ist das Ende jeder Disziplin."
    Und vor die Wahl gestellt, die Wege zu räumen oder einen Übungsmarsch auf den zugeschneiten Wegen abzuhalten würden die Soldaten den Arbeitseinsatz auch tatsächlich wollen. Mmmh, Übungsmarsch durch den Tiefschnee. Sollte man vielleicht wirklich mal ausprobieren. Mit den Ergebnissen welcher cohors war er vor kurzem denn unzufrieden gewesen, überlegte der Präfekt.
    "Den rechtsrheinsichen Weg können die cohortes vor Ort vermutlich aus ihren castellen übernehmen, linksrheinisch müssten wir einige vexillationes abordnen. Ich kenn mich mit Schnee aber null aus. Welche Strecke kann ein contubernium da am Tag effektiv gangbar machen, bzw. halten? Irgendne Ahnung?"



    "Wir sollten auch baldmöglichst über Hochwassermaßnahmen miteinander reden. Ich würde da nur ungern überrascht werden, wenn der ganze Bratsch schmilzt."


    Sim-Off:

    Zur Orientierung, wie viele Tagesmärsche haben wir zwischen den legiones?

    Liebe Leute, ich bin wieder da. Nach der geplanten Abwesenheit ist nun auch die ungeplant, krankheitsbedingte hinter mir.


    Wenn sich irgendwo was getan hat, was ich keinesfalls übersehen sollte bitte ich um PN, ansonsten mach ich mich jetzt mal an meien offenen Threas.


    Und an dieser Stelle auch noch ein frohes nuees Jahr euch allen miteinandern

    "Prinzipiell ja, seit dem Bürgerkrieg wurde wohl keine Reise mehr veranlasst, die weiter als augusta treverorum ging. Ich werde eine Prämie aussetzen. An welchen Betrag hattest du dabei gedacht?"


    Zu der Dummheit des praefectus in Ägyptus -- denn um nichts weniger handelte es sich dabei -- kommentierte er nur mit einem schwachen Kopfschütteln.


    "Eine cohors, jawohl!" Licinus fand die Stärke gut, von daher würde er dazu nichts mehr sagen.
    "Ich werde dafür sorgen, dass eine cohors bestimmt wird. Ich würde dieses Jahr auslosen, welche unter Waffen bleibt. Oder ich gehe die Strafbücher durch und gucke, welche cohors diese besondere ehre 'verdeint' hat."

    "Das mit Sicherheit nicht. Aber wie du schon sagtest, auch da sollte man gleichartige Programme fördern. " und am besten nicht erst längerfristig, wie er fand. Aber diese Einheiten lagen außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs, das sollte sich der Duccier mit den jeweiligen Einheitenkommandeuren ausmachen


    "Ich lasse nachher Briefe aufsetzen. Direkt an die legati, denke ich, ist sinnvoller. In Kopie an die Statthalter."


    "Wie sieht es eigentlich mit Rekrutierungen in Gallien aus. Ich mein, da stehen keine Einheiten. Wenn wir ein paar unserer Leute mal auf eine Tour schicken. Wäre auch ne gute Methode die Fähigkeiten des ein oder anderen optios mal zu testen." skizzierte Licinus noch eine andere Idee in den Raum.


    "Ich hätte da noch was anderes. Die Saturnalia: Was lassen wir durchgehen, was nicht? Ich würde vorschlagen: Alle Nicht-Wachen bekommen Sonderausgang, der Übungs- und Fabricabetrieb ruht, Lumen ex wird vom Ende der ersten auf das Ende der zweiten Nachwache verschoben. Wer Familie in den canabae hat, darf dort übernachten, muss sich aber jeden Morgen zum Apell melden.


    Verkleiden und "Umdekorieren" der Offiziersbüros würde ich nicht explizit erlauben, aber durchgehen lassen. Das kann sogar recht lustig sein, in Mantua wurde das legatenbüro einmal Opfer eines parthischen Überfalls.
    Und in meinem Büro haben Sie mal die Möbel an die Decke gezimmert. Ich hatte kurz vorher irgendwas gesagt, dass ich das oberste zu unterst kehren würde. Nun ja."
    Unterbrach er sein schwärmerisches Erzählen von Erinnerungen selbst.


    "Den Centurionen würde ich freistellen, was sie mit sich machen lassen. Wer gegen den Willen eines Offiziers etwas mit diesem unternimmt, wird natürlich mit voller Härte bestraft." Letzteres war eigentlich überflüssig zu erwähnen.


    Sim-Off:

    Okay

    "Ach neee!" Sarkasmus war etwas, was auch Licinus sehr gut[/I] konnte.
    "Musstest du jemanden umbringen bis sie's dir verkauft haben oder hat es gereicht jemanden zusammenschlagen zu lassen. Im Ernst, ich hätt nicht gedacht, dass jemand bereit ist sowas zu verkaufen. Der Besitzer muss vollkommen pleite gewesen sein, oder was?"


    Aber so schön es für Esquilina sicher wäre, ein praefectus castrorum wohnte im Lager und das war nicht verhandelbar.
    "Danke für die Einladung, ich komme darauf zurück. Ich bringe Esquilina mit, wenn du erlaubst, etwas im grünen spielen zu können wird ihr gut tun. Männer zum Umnzug muss ich dir ja nicht anbieten" die konnte der Iunier auch aus seiner eigenen Einheit abkommandieren. "Aber wenn du beim Kauf einen Weinkeller miterworben hast, biete ich mich gerne an mit dir zu testen, welche Weine noch gut"


    "Ich helfe, wo ich kann. Aber ich glaube, wenn Silana in einigen Jahren eine Ausbildung braucht, wird Decima Seiana ... setzte Licinus, als über ihm ein Ast unter dem Gewicht des Schnees brach und mit einem Krachen wie in Zeitlupe hinabstürzte. Er traf auch punktgenau die hintere Backe seines Gauls der daraufhin scheute und sich durchgehend durch den Schnee pflügte und immer wieder bockte. Licinus klammerte sich mit aller Gewalt an den Sattelhörnern fest versuchte nicht darauf zu sehen, wie die Hufe unter ihm den Schnee aufwirbelten.
    Mit viel zu viel Gewalt zerrte er an den Zügeln um das unbotmäßige Tier zum stehen zu bringen, was dieses nur verleitete noch mehr zu bocken und letztlich konnte sich der Offizier nicht mehr halten. Immerhin jetzt hatte der Schnee eine gute Seite, denn er dämpfte den Aufprall. Dennoch schwirrten auf einmal Sterne um Licinus Kopf.

    An alle die auf mich warten, sorry, dass ich es nicht mal mehr auf den wöchtentlichen Takt bringe. Das wird bis mitte Januar auch immer noch nicht besser, tut mir Leid.


    Von Weihnachten bis Dreikönig bin ich sogar komplett abgängig, wegen evtl sind ein zwei Postings möglich mehr nicht

    "Danke!" sagte Licinus schlicht, da er sah, dass die junge Frau erötete. Auch wenn ihm nicht ganz klar wurde, wieso und warum.


    "Wer mag das schon, nicht wahr? Es war mir jedenfalls eine Ehre, dich kennengelernt zu haben." Schloss er die Verabschiedung. "Sie kommt dann in den nächsten Tagen zum Tempel. Vale bene!" Er drückte kurz ihre Hand, nur sehr leicht er hatte -- wie üblich Damen gegenüber -- Angst seine Kraft zu unterschätzen.


    Nachdem die Duccia gegangen war, kippte er den Rest des Mets seine Kehle hinunter und machte sich zurück in die Stadt. Blieb nur zu hoffen, dass alle Mogontiner so Gastfreundlich waren. Aber das würde er schon bald feststellen dürfen.

    Was für den Iunier für sich als Illusion reklamierte, war für Licinus schlicht das Ergenisse jahrelangen Trainings. Schließlich war der miles impeditus, also der nicht-kampfbereite Legionär, nur eine knappe handvoll Handgriffe davon entfernt, sich kampfbereit zu machen. Und wie lange dauerte es unnötige Kleidugnsschichten lsozuwerden? Also fror man in der Kälte eben.


    Licinus kannte dieses Lächeln auf dem Gesicht seines Kameraden gut, er wusste, dass es sich auch auf seinem Gesicht fand, wenn er von seiner Kleinen sprach.
    "Ein Landgut. Gut für das Kind, würd ich meinen. Aber hätt ich nicht erwartet. Oder wie bist du an ein Gut in Stadtnähe gekommen?" Musste es ja sein, der Decima Aufgabe in der Provinz, des Iunius Praefectur, das verbot lange Wege von selbst.


    "Ihr geht es gut." *pling* da war er wieder, der liebevolle Gesichtsausdruck, den man in Licinus Augen nur fand, wenn er von Esquilina sprach.
    "Natürlich muss sie sich noch einleben, aber das wird schon." Tatsächlich war es so, dass
    "Eine Aeditua aus dem Tempel der Trias hat sich anerboten ihr Unterricht zu geben. Eine Duccia natürlich, wie könnte es in Mantua auch anders sein, nich?"


    "Wie dem auch sei, sie wird jedenfalls ihren Lese- und Schreibunterricht fortsetzen und ihr gelegentlich was über das Pantheon beibringen. So kommt Esquilina auch mal aus dem Lager raus." Das ja auf Dauer kein Ort für ein Mädchen ist, hörte er im Unterbewusstsein die Stimme einer gewissen Tiberierin.

    Strammen Schrittes war Licinus durch den Schneematsch auf den Mogontiacer Straßen gestapft um zu den Werkstätten der Duccier zu kommen. Nun stellte sich die Frage, wie fand man hier einen Verantwortlichen? Licinus fackelte nicht lange und packte einen Arbeiter der das Pech hatte in die Kälte hinaus zu müssen unsanft am Arm, um ihn aufzuhalten.
    "Salve! Praefectus Iulius. Wo finde ich hier jemand Verantwortlichen!" bellte er den armen Mann an. Um besser erkannt zu werden hatte er schon zuvor die Kapuze ein wenig zurück geschoben und seine Militär-Paenula war deutlich erkannbar aus warmem, aber besserem Stoff gefertigt, als ein normaler Soldat es sich leisten konnte. So ein ärger, wie mit dem Postbeamten würde ihm nicht wieder passieren.

    "Schon in Ordnung!", brummte Licinus schon wieder zum großen Teil besänftigt. Immerhin war es hier am Schalter einigermaßen warm und somit angenehmer als auf den Gassen der Straße.
    "Nein, dass war es schon, ich muss weiter." Ein letzter Blick auf das Kohlebecken, dass den Raum heizte, dann wandte er sich zur Tür.
    "Weitermachen, das heißtm, valete natürlich!"

    "Wahrscheinlich verwandelt sich die gesamte Landschaft im Sommer einfach nur in eine stechmückenverseuchte Pampe!" konterte Licinus, der seiner neuen Heimat in diesem Moment nichts, aber auch so grade gar nichts abgewinnen konnte. Und entsprechend nicht bereit war, ihr eine schöne Siete zuzugestehen.


    Eine Weile ritten sie schweigend nebeneinander her. Nichts hörte man, bis auf das gleichmäßige schnauben ihrer Rösser, die gleich ihren Reitern weiße Dampfwolken in die Luft bließen. Dazu das ständige Klappern der metallenen Teile ihrer und der Begleitmannschaften Rüstungen. Was gänzlich fehlte, war das Trappeln der Hufe auf dem Limesweg, es wurde vollständig vom tiefen Schnee geschluckt. Nach einiger Zeit erreichten sie den Turm, dessen brennende Signalfackel sie schon vom Lager aus hatten ausmachen können. Sie wechselten die üblichen Erkennungsrufe mit der dort stationierten Wachmannschaft aus und erfuhren auch hier nichts neues. In Sichtweite des Limes regte sich scheinbar nichts. Als sie wieder anritten warf Licinus einen Blick zurück in Richtung des Lagers, dass er beinahe idyllisch in der Landschaft liegen sah -- wäre er denn für derlei empfänglich gewesen. Und vielleicht war er es auch, denn nach einem kurzen Überschlag über ihre Geschwindigkeit (der seine schlimmsten Befürchtungen bestätigte) warf er einen zweiten längeren Blick zurück und fing unvermittelt an wieder zu sprechen.


    "Wie geht es eigentlich deiner Frau? Und ihrer Tochter?"


    Sim-Off:

    Falls Licinus entgegen meiner Erinnerung weiß, dass Seianas Tochter auch Senecas ist, tu entweder so, als hätte er eurer gesagt (dann editier ich das) oder tu so als würde er den Schein, den ihr aufgebaut habt, waren. Oder sprich mit mir per PN ab, was der Fall sein sollte

    "Einverstanden", sagte er nur knapp, und damit war die Sache für ihn fix.


    Nun war es an dem Punkt, wo seine Fragen beantwortet waren, da war es wohl nur höflich seinerseits einige Fragen zu beantworten, bevor er sich wieder aufmachte und seinen Dingen nach ging.
    "Ganz gut, denke ich. Die legio ist in einem guten Zustand" er sah der jungen Aeditua kurz ins Gesicht und unterbrach sich "nein, das interessiert dich vermutlich weniger. Aber viel mehr als das Lager hab ich noch nicht gesehen. Was ich auf der Reise hierher schon gemerkt habe, ist dass vieles gar nicht so anders ist als in Mantua, wo ich bisher stationiert war. Im Detail ist sicher vieles anders, aber im großen und ganzen gleichen sich Garnisonsstädte vermutlich immer sehr. Das Wetter ist hier natürlich ganz anders als in Italia. Und die Leute, nun du bist die erste waschechte Mogontiacerin, der ich begegnet bin. In dem Sinne, ein guter erster Eindruck, würde ich sagen." fügte er lachend an.,