"Es muss bestimmt schön sein, das alles mit eigenen Augen zu sehen. Noch dazu mit einem Menschen, den man liebt" bestätigte Kassandra neidlos und mit einem zustimmenden Nicken die Worte von Epicharis. Sie konnte es gut verstehen und wahrscheinlich wäre es auch weitaus weniger gefählich, als sie angenommen hatte.
Epicharis musste wohl ihren grübelnden Laut bemerkt haben. Etwas verduzt blickte Kassandra kurz auf und meinste schnell "Oh! ... nichts weiter ... ich habe mich nur eben gewundert. Ich meine das hier mit den Wahlen ..." und deutete dabei auf die Stelle im Brief "Nun bin ich schon so lange hier in Rom und verstehe von Politik noch immer nichts." Kassandra hoffte, dass ihr diese kleine Notlüge verziehen würde, denn den Todesfall und das mit dem Sohn wollte sie eigentlich nicht weiter zur Sprache bringen, um die freudige Stimmung ihrer Herrin nicht zu trüben.
Deshalb schickte sie sich auch an den Brief, so schnell wie möglich, zur Post zu bringen. "Ja Herrin, den Weg kenne ich. Und ich hoffe sehr, dass ihr bald wieder eine Nachricht von eurem Verlobten erhalten werdet. Ich bin doch auch schon neugierig zu erfahren, was er euch antworten wird" gab Kassandra grinsend zu, rollte vorsichtig das Pergament zusammen und stand auf, um sich sogleich auf den Weg zu machen.