Beiträge von Kassandra

    Eine Nacht unter Sternenhimmel ... mit freier Kost, Unterbringung und Begleitservice? jaaa ... na und dieses herausfordernde Grinsen dazu ... das konnte ja nur eines bedeuten! Kassandra versuchte jedenfalls Nordwin´s Grinsen dahingehend zu deuten, wieviel von dem Gesagten wohl als Scherz und vieviel davon als ernsthaftes "Angebot" zu werten wäre. Seine folgende Bemerkung jedoch ließen sie letztendlich schmunzeln. Aber halt! Da fiel ihr auch wieder ein, was sie wirklich kaufen durfte. Juwelen? .. nein, wofür hältst du mich? Aber unsere Herrin hat mir erlaubt, dass ich eine Khitar ....


    arar...DHHAAAAAARRRRRRAAAAAA!! der eben gefasste Gedanke an das Musikinstrument, welches sie kaufen sollte, war ebenso schnell wieder verworfen wie sie die Stimme von Dhara vernahm. Augenblicklich begann sie den Namen der babylonischen Sklavin laut über die Leute hinweg zu rufen und wand sich auch schon aus der Umklammerung dieses "aufdringlichen" Germanen namens Nordwin. Dhara, da bist du ja endlich! ... wo warst du denn? ... ich hab mir solche Sorgen gemacht rief sie in die Erklärung der anderen Sklavin hinein und rannte auch schon auf Dhara zu. Kassandra wollte jedenfalls eine Umarmung und ein Drücken auch wenn sie sich nicht sicher war, ob Dhara dies ebenfalls so sehen wollte. Aber das war Kassandra in dem Moment egal, denn sie freute sich sichtlich darüber, dass sie alle drei nun endlich wieder beisammen waren.

    Die Faszination des Meeres ergriff Kassandra sofort und man sah es ihr deutlich an wie sehr sie es genoß, ebenso wie ihre Herrin, barfuß durch den nassen Sand zu laufen. Immer wieder hob sie ihre Nase und atmete tief die angenehme Meeresluft ein. In solchen Augenblicken wie diesen vergaß sie fast, wer oder besser gesagt was sie war. Sie fühlte sich wie zu Hause, wenn sie allein oder zusmamen mit ihrer Familie am Strand entlang gelaufen war. Dass ihre Heimat so weit entfernt und unerreichbar lag, konnte sie gar nicht glauben und immer wieder blickte sie auf das offene Meer hinaus, so als könnte sie irgendwo dort am Horizont ihre Heimat erkennen.


    Ich kenne das Meer vor Tarraco leider nicht, Herrin, aber es ist bestimmt so schön wie das, welches ich von zu Hause her kenne erwiderte sie und holte schnell ein paar Schritte zu Epicharis auf, als diese plötzlich zu sprechen begann. Wie es schien, hatte ihre Herin vergessen woher sie eigentlcih stammte, aber das empfand Kassandraauch nicht weiter tragisch. Es stimmt Herrin, bis Griechenland ist es nicht mehr weit. Aber ich ... und dabei deutete sie in etwa in die Richtung auf das offene Meer hinaus Richtung Zypern. ... und meine Eltern leben auf Zypern. Sie sind griechische Siedler, schon seit drei Generationen haben wir dort etwas Land, das wir bewirtschaften. berichtete Kassandra nicht ohne ein wenig stolz darauf zu sein.


    Diese Gedanken an ihre Eltern verwarf sie sofort, denn sie war hier und es zählte nicht das was vergangen war, sondern nur das was sie jetzt war. Und außerdem wurde ihr in diesem Moment bewußt, dass sie genau an die Stelle am Horizont deutete, an der erst vor kurzem die Schiffe verschwunden waren. Wohin würdet ihr denn gerne reisen, Herrin ? schnell senkte Kassandra deshalb ihre Hand und erkundigte sich nach den Reisezielen, um das Thema nicht allzu sehr wieder auf den traurigen Anlass zu beziehen.

    Nachdem sie ihrer Herrin das Abschiedsgeschenk überreicht hatte verfolgte Kassandra stumm die Verbaschiedung zwischen den Beiden. Dass ihr Herrin dabei weinen musste fand sie gar nicht schlimm, schließlich konnte es ein Abschied für eine sehr lange Zeit werden. Doch das wollte sich Epicharis wohl selbst nicht eingestehen, nachdem sie das Tuch nun erneut an sich riss, die Tränen trocknete und sie dabei vorwurfsvoll ansah. Aus den Augenwinkeln verfolgte Kassandra wie der Mann um den ihre Herrin weinte, in der Menschenmenge verschwand, dann blickte sie wieder zu ihrer Herrin
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    Sagt bitte so etwas nicht ! versuchte Kassandra leise ein paar tröstende Worte zu finden, wenngleich sie nicht viel Hoffnung hatte, dass sie als Sklavin ihrer Herrin diese geben konnte. Wie wollt ihr Euch so sicher sein, dass er nicht wiederkehren wird ? Bestimmt wird er es, sobald die römischen Truppen erfolgreich waren ! Kassandra seufzte, denn wer konnte sich schon sicher sein und wie sollte man darauf die passenden Worte finden.


    So blieb ihr nichts weiter übrig, als ihrer Herrin zu der Stelle zu folgen, von der aus sie die ablegenden Schiffe beobachten konnten. Zumindest bei dem Anblick der sich ihr bot war sich Kassandra sicher, dass sich so einer Streitmacht Niemand widersetzen könnte.

    Obwohl Kassandra nun schon einige Zeit hier lebte verwunderten sie die Römer, insbesondere die Patrizier mit ihrem Verhalten, immer wieder aufs Neue. Aber das lag wohl daran, dass zwischen ihr und ihnen nicht nur der Standesunterschied, sondern auch die Herkunft eine unüberbrückbare Barriere darstellte. Bei ihr zu Hause wäre zumindest die Nachricht über den Tod der Mutter nicht so beiläufig gefallen und auch nicht so gefasst aufgenommen worden wie hier. Aber Kassandra stammte eben nur aus den einfachen Verhältnissen einer griechischen Siedlerfamilie. Und hier in Rom? ... hier war sie ohnehin nur eine unbedeutende Sache.


    Unauffällig füllte sie gerade die Teller und die Weinkelche nach, als das Thema Heirat fiel. Über die Flavier hatte sie ja schon einige unschöne Geschichten bezüglich deren Behandlung ihrer Sklaven gehört. Und die Verbindung zwischen ihrer Herrin und dem Flavier schien zumindest die Bande zwischen den beiden Gens enger zu ziehen, als es den meisten claudischen Sklaven lieb war. Da sie aber die Flavier nicht kannte, konnte und wollte sie diese Bedenken ebenso wenig teilen wie sie bestätigen konnte, dass auch die Aurelier schöne Töchter vorzuweisen hätten. Die Meinung und die Gedanken einer Sklavin interessierten ohnehin niemanden. Nur das Thema selbst erinnerte sie wieder schmerzlich daran, dass auch ihre Eltern sich einst darum gesorgt hatten, für ihre Tochter einmal einen guten Ehemann zu finden. Vielleicht würde sie ja eines Tages sogar in ihre Heimat und zu ihren Eltern zurückkehren können wenn ihre Herrin das Versprechen, sie in die Freiheit zu entlassen, wahr machen würde. Doch wann dies wäre und ob dann noch ein Mann an ihr Interesse hätte, das stand ohnehin in den Sternen .


    Nein, darüber wollte sie eigentlich gar nicht weiter nachdenken und der fragende Blick von Myrtilus, der seinen Worten von eben folgte, war eine willkommene Gelegenheit dazu sich wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zu widmen. Herr, Euer Sohn erhält selbstverständlich eines der besten Zimmer. Auch das balneum steht ihm zur Verfügung, wann immer er es wünscht. antwortete sie Myrtilus um zu zeigen, dass sie dafür zur Verfügung stand.

    Es war das erste Mal, dass Kassandra ihre Herrin auf einer Reise belgeiten durfte. Bisher kannte sie ja außer ihrer Heimat Zypern nur Rom und entsprechend aufgeregt war sie natürlich, als sie das Meer zum ersten Mal nach langer Zeit wieder sah. Da der Grund der Reise kein besonders Erfreulicher war, bewunderte Kassandra umso mehr die stets gefasste Haltung ihrer Herrin. Sso wie jetzt auch, als der Zeitpunkt des Abschiedes unaufhörlich näher zu rücken schien


    Auf den Wink war sie sofort herbeigeeilt und vernahm, dass ihre Herrin wohl noch plante, einige Tage länger zu bleiben. Ja Herrin, das Meer ist wundervoll. Ein paar Tage hier werden Euch bestimmt gut tun. Das Meer bei .... Kassandra verstummte, da ihre Herrin bereits auf das "kleine Geheimnis" zu sprechen kam. Kurz musste sie schmunzeln, denn anscheinend war Epicharis doch aufgeregter, als sie nach außen hin tat. Ja Herrin ! ich habe ES sicher hier bei mir ! flüsterte Kassandra, schaute sich verstohlen um, ob niemand sie beobachtete und deutete dann auf die Stelle unter ihrem Gewand, an der sie ES verborgen hielt.


    Weiter kamen sie nicht, dann die Claudierin setze schon zur Begrüßung an. Ihr seht wundervoll aus Herrin ! konnte sie nur noch schnell auf die zugeworfene Frage antworten und zupfte noch eben das Gewand ihrer Herrin etwas zurecht, bevor sie sich stumm wieder zurück zog.

    Zitat

    vielmehr wartete er auf das Eintreffen seines Sohnes, der von der Sklavin sicherlich bald gefunden und hergebracht werden würde


    Gefunden hatte sie den kleinen Herrn schließlich irgendwo in der Villa Claudia, in Begleitung seiner Sklaven. Doch in den klatschnassen Sachen herbringen konnten sie ihn schlecht, denn das könnte den Gast wohl eher verwundern. Deshalb hatte Kassandra dem Nubier aufgetragen den Sohn des Herrn so schnell wie möglich umziehen und herbringen zu lassen. Das würde sicher etwas dauern, allerdings sollte das Kind bald hier sein.


    Leise trat Kassandra wieder in den Arbeitsraum und musste dies nur noch Claudius Vesuvianus mitteilen. Eilig trat sie neben ihn und wartete, bis das Gespräch zwischen ihm und den Gast es zu lies die Meldung zu überbringen: Herr, Euer Sohn wird gerade angekleidet und dann sofort zu Euch gebracht. teilte sie dem Herrn mit einer Verbeugung mit. Den Grund erwähnte sie vorerst nicht. Wartete jedoch einen Moment, ob ihr Herr noch etwas dazu sagen wollte, um sich dann wieder der Bewirtung zu widmen.

    Ein wenig überrascht über die Reaktion des Kindes, zuckte Kassandra ebenfalls ein wenig zurück. Entschuldigt bitte Herr ... flüsterte sie leise, da sie nicht sicher war, ob sie etwas Falsches gesagt oder getan hatte. Aber wahrscheinlich war der Kleine nur schüchtern ihr gegenüber, denn schließlich kannte er sie ja nicht.


    Dann wandte Kassandra sich an den Nubier, der die Sorge für das Kind trug. Er hatte Recht. So pitschnass konnte der kleine Herr wirklich nicht vor seinen Vater und den Gast treten. Daher meinte sie zu ihm: In Ordnung ! Dann sorg bitte dafür, das man ihn umzieht und unverzüglich zu seinem Vater ins Arbeitszimmer bringt. Ich dem Herrn inzwischen aussrichten, dass sein Sohn unterwegs zu ihm ist ! dann wandte sie sich um und schickte sich an, zu den Wartenden zurück zu eilen.

    Endlich ! dachte Kassandra erleichtert, als sie sich schon auf den Rückweg in das Arbeitszimmer machen wollte ... da war der kleine Lucius ! Zwischen mehreren Sklaven geführt kam ihr der kleine Herr pitschnass, aber irgendwie glücklich wirkend, entgegen. Kassandra atmete auf und ging eilig auf die Gruppe zu. Salve, Herr ! begrüßte sie zuerst das Kind, wie es sich für jeder der Herrschaften gleich gehörte und lächelte den Jungen dabei freundlich an.


    Die Zeit drängte, daher trug sie ihren Auftrag mit einer leichten Verbeugung und ohne weitere Umschweife vor. Euer Vater schickt mich. Ihr möchtet bitte zu ihm ins Arbeitszimmer kommen. Dort wartet Jemand auf Euch. zwar redete Kassandra zu dem Kleinen, sie ging aber davon aus dass die umstehenden Sklaven, welche die Verantwortung für das Kind trugen, nun wussten was zu tun sei.

    Viel wusste Kassandra noch nicht von der Liebe, aber ihre Mutter hatte ihr einmal gesagt, dass man es den Männern ansah, wenn sie einen ansahen und dabei nur an das Eine dachten. Doch trotz eingehender Musterung war sie sich bei Nordwin noch immer nicht sicher. Lag es nun daran, dass er ständig blinzelte, oder wollte vielleicht gerade das Blinzeln seine Gedanken verraten ?! Seufzend gab sie es auf hinter Nordwin´s Gesicht blicken zu wollen und gab ihm sattdessen für sein Gebell einen leichten Schubs mit.


    Ja ja. Niemand ist schuld, alles ist Bestens. Wir haben uns Beide und eine Menge Geld in Deiner Tasche ... fasste Kassandra noch einmal nachmaulend zusammen. Da hakte er sich auch schon bei ihr unter, als wären sie das glücklichste Paar. *Pah* was dachte sich dieser Kerl eigentlich ? Kassandra sah nur stur gerade aus und wusste nicht, ob sie sich nun darüber freuen, oder ärgern sollte. Warum musste er auch nur so gut aussehen ? Sie beschloss seine Annäherungsversuche vorerst zu "erdulden" und ihm stattdessen auf seine Frage hin zu erwidern. So so , Maronen also. Da hat Herr Nordwin also die Taschen voller Geld und will mich mit Maronen abspeisen ?! nun blickte sie ihm von schräg unten entgegen. ... nun, das wäre zumindest ein Anfang, aber so billig kommst Du mir nicht davon ! grinste sie dann. :D

    Ein paar mal mußte Kassandra noch durchatmen, aber dann legte sich ihre Aufregung wieder ein wenig. Doch bevor sie dies Nordwin zeigen wollte, vergewisserte sie sich erst das die Menschen um sie herum sie nicht mehr anstarrten. Zum Glück schien ein Händler, wohl durch Nordwin´s Geschrei dazu animiert, nun ebenfalls seine Waren mit lautem Geschrei anpreisen zu wollen, so dass sich die Augenpaare schnell wieder dem Neuem zu wandten. Merklich entspannte sie sich nun und blickte zu dem Germanen auf.


    Wieder blinzelte Nordwin dabei so, wie eben vor seinem Schrei. War ihm vielleicht irgend etwas in´s Auge geflogen, oder warum blinzelte er ständig ? Kassandra legte den Kopf leicht schief während sie in seinen Augen nach einer kleinen Fliege suchte. Irgendwie sah er ja schon seeehr süß aus wenn er das tat. Ein ungewolltes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und ebenso schnell versuchte sie es wieder hinter einem Räuspern und einem bösen Blick zu verstecken. Ähm .. ja .. sehr gut Nordwin ! das hast du gut gemacht, wirklich ... und Dhara ist ja jetzt auch schon wieder da ! spöttelte Kassandra nun über seine Frage was sie denn jetzt habe und machte zum Beweis des Gegenteils mit der Hand eine ausholende Geste in die Runde.


    Doch es half nichts, irgendwie hatte dieser symphatische Germane ja Recht. Dhara schien wirklich verschwunden zu sein und Kassandra hoffte wirklich, das sie entweder den Weg nach Hause fand oder sie ihnen doch noch irgendwo wieder über den Weg laufen würde. Seufzend zuckte auch sie mit den Schultern, überhörte dabei Nordwin´s unpassende Bemerkung zum Thema Einkkauf (davon verstehen Männer eben nichts :D) und meinte dann nur Nun lieber Nordwin, da du uns also so schön wieder zusammen geführt hast mit deinem germanischen Kampfschrei, können wir ja meinetwegen ein wenig Spass haben. Also sag wohin gehen wir ? ... Aber trotzdem halten wir die Augen offen ! zur Sicherheit unterstrich sie ihre letzten Worte mit einem mahnend erhobenen Finger, den sie ihm entgegenstreckte.

    Kassandra stand unauffällig, mit gesenktem Blick etwas abseits, so wie man es von einer Sklavin eben erwartete. Sie war sich ihrer Stellung und Funktion sehr wohl bewußt und fügte sich bedingungslos ihrem Schicksal. Doch mit ihren Gedanken war sie frei und tat das, was sie in solchen Momenten tun konnte. An ihre Heimat denken und davon träumen, das sie irgendwann einmal dorthin zurück kehren könnte, oder den Gesprächen lauschen und hoffen, das diese ihr etwas von der weiten Welt erzählen würden.


    Doch wie so oft schien das wieder einmal nicht der Fall. Und überhaupt, wie seltsam sich die Römer doch oft verhielten dachte Kassandra so bei sich. Da sehen sich Vater und Sohn nach vielleicht langer Zeit zum ersten Mal wieder und dann ? Keine Umarmung, die Begrüßung, herzlich zwar, aber doch förmlich und die Gespräche fanden schnell zu ziemlich zweckmäßigen Themen wie ihr schien. Innerlich seufzte Kassandra und war direkt froh etwas zu tun zu haben..


    Auf Myrtilus´ Bitte hin war sie deshalb sofort zur Stelle und schenkte ihm aus dem Krug etwas Wein nach. Sie beeilte sich, um das Gespräch zwischen Vater und Sohn nicht zu stören und füllte bei der Gelegenheit auch den Weinbecher von Severus nach. Ihr Blick huschte über das Essen um fest zu stellen, ob noch genügend Speisen vorhanden waren. Trotz der Langen Reise schien der Sohn nicht besonders hungrig zu sein, denn er aß nur von dem trockenen Brot. Doch Nachzufragen stand ihr nicht zu und so zog sie sich wortlos wieder zurück, bis sie einen neuen Befehl erhalten würden.

    Jetzt war Kassandra überzeugt, dass Nordwin sie nicht ernst nahm. Zuerst die etwas halbherzige Antwort auf ihre Frage, die sie immer noch nicht wirklich überzeugen wollte. Dann sein Grinsen gefolgt von der, ihrer Meinung nach, zu vertraulichen Geste mit der Hand und dieser nicht ganz eindeutigen Bemerkung mit der Zeit für einander. Resigniert lies Kassandra seine Hand jedoch zunächst auf ihrer Schulter ruhen, während sie nur kopfschüttelnd mit ihren Augen immer wieder die Menschenmenge nach Dhara absuchte. Dabei meinte sie leise und eher zu sich murmelnd. Wie meint er das denn jetzt wieder, dieser germanische Apollon...tz tz..Männer ... im selben Moment wurde ihr bewußt, was sie da eben aussprach und biss sich sofort auf die Zunge. Hoffentlich hatte er das jetzt nicht gehört ...nein er spricht schon weiter ... aber ...bei dem Schrei zuckte Kassandra erschrocken zusammen und schlug dabei reflexartig sein Hand von ihrer Schulter. Nordwin schrie gerade Dharas Namen quer über die Menschenmenge und wie es schien halb Rom hinweg mit dem Erfolg, das sich jetzt hunderte Augenpaare auf sie richteten. Am liebsten wäre sie einfach nur im Boden versunken. Nordwin bist Du wahnsinnig ?!? was brüllst Du so ? komm lass uns gehen. Wollte Dhara nicht zu den Spielen, vielleicht ist sie ja dorthin gegangen ! kam es ihr plötzlich wieder in den Sinn, so als hätte sein Schrei wie ein Denkanstoss gewirkt.

    Etwas erleichtert nahm Kassandra zur Kenntnis, dass es dem Herrn wieder besser zu gehen schien, wenngleich ihr der Blick des Nubiers vieleicht etwas anderes sagen wollte. Das ist schön zu hören, Herr. meinte sie ehrlich und mit einem Lächeln, welches ihr nicht schwer fiel. Für sie war ihr Schicksal immer noch neu und ungewohnt und jede noch so kleine Geste oder Freundlichkeit halfen ihr, sich damit ab zu finden. So erötete sie sichtlich, als Myrtilus sich auch noch Gedanken um ihren Namen machte denn soviel Aufmerksamkeit erhielt sie sonst nur von ihrer Herrin. Einen Moment lang zögerte sie, denn sie kannte seinen Sohn und dessen Ansichten über Sklaven ja nicht. Trotzem konnte sie nicht anders als auf den hilfos wirkenden Blick sich schnell zu ihm hinunter zu beugen und leise ins Ohr zu flüstern Kassandra ... und sogleich auf die Bitte nach dem Imbiss etwas lauter hinzu zufügen. Selbstverständlich Herr ! Ich bringe Euch und Eurem Sohn gleich ein paar besonders feine Speisen und etwas Wein. mit einem neuerlichen Lächeln auf den Lippen eilte sie sogleich in die culina um das Gewünschte herbei zu holen.


    Kurze Zeit später war sie zurück und brachte ein Tablett mit einer Mischung überwiegend kalter Speisen herein. Eine Schüssel mit garum und etwas Brot zum eintunken, sowie mundgerecht zurechtgemachte Spiesse mit Schinken, Oliven, Datteln, Feigen, Käse, Eier, Nüsse sowie verschiedene Obstsorten. Kassandra belegte zuerst zwei Teller und brachte diese zusammen mit dem Wein an den Tisch. Mit gesenktem Blick ging sie rasch und unauffällig ihrer Arbeit nach und nur gegenüber Claudius Myrtilus traute sie sich kurz auf zu blicken, um ihm ein Lächeln zu schenken. Anschließend brachte sie für den jungen Herrn noch eine Schale mit angefeuchteten und mit Duftessenzen bestäubten Tüchern, falls dieser sich nach seiner anstrengenden Reise vor dem Essen etwas erfrischen wollte. Dann zog sie sich zurück um stumm zu warten, bis sie nachschenken oder nachreichen sollte.

    Kassandra zog sich sofort etwas zurück als sein Sohn grüßend eintrat und sich wohl auf ihre Bemerkung hin selbst vorstellte. Sie wollte der Begrüßung zwischen Vater und Sohn nicht im Wege stehen und betrachtete beide mit etwas Wehmut. Sie musste unwillkürlich an ihre eigene Familie denken, die weit weg war und sie nicht wusste, ob sie selbst jemals wieder nach Hause zurückkehren würde.


    Um sich wieder auf andere Gedanken zu bringen, dachte sie schnell an Sharif. Dieser würde ihr bald auch einmal einen Gefallen erweisen müssen, wenn sie sich schon dauernd für ihn die Besucher ins Haus führte. Im Moment stand Kassandra jedoch nur abseits und wartete stumm, ob ihre Dienste noch benötigt würden. Immer noch schaute sie besorgt zu Myrtilus und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er sie eben 'Meine Gute' genannt hatte. Außer ihrer Herrin Epicharis hatte noch niemand von den Herrschaften sie so bezeichnet, geschweige denn überhaupt ihren Namen genannt oder gekannt. Umso schöner war es, einmal nicht nur als 'Sklavin' angesprochen worden zu sein.




    Sim-Off:

    was die mittlerweile entfernte, unpassende Bemerkung über die Sklavin betrifft ... ja, jetzt passt es danke :)

    Der Moment in dem sie geklopft hatte war wohl gleichermaßen günstig wie ungünstig gewesen. Zumindest machte Myrtilus zuerst einen erleichterten Eindruck über diese Störung. Doch im nächsten Moment schien ihn ein Schwächeanfall zu packen und Kassandra eilte, wie Zahir auch, zu ihm um nach zu sehen, was denn passiert sei. Herr, was habt ihr denn ? flüsterte sie besorgt, als dieser sich auf einen Stuhl setzen musste und seine Augen zu glänzen begannen. Wendung des Schicksals ? Kassandra wusste nicht was das zu bedeuten hatte und als er auch noch erwähnte, dass es zwei Söhne gab, war sie vollkommen verwirrt. Sie war ja noch nicht allzu lange Sklavin in diesem Haus und meistens diente sie ohnehin ihrer Herrin Epicharis, so dass sie vieles was hier sonst geschah noch gar nicht wusste.


    Einen Blick über die Schulter werfend wo der Besucher überhaupt blieb, der die Frage sicher aufklären würde, flüsterte sie ebenso leise weiter. Herr, wenn ich das wüsste. Aber niemand nannte mir seinen Namen, ich sollte ihn nur sofort zu Euch bringen. versuchte sie mit einem entschuldigenden Lächeln zu erklären. Sie blickte ihn immer noch voll Sorge an und überlegte, was ihn wohl so plötzlich aus der Fassung gebracht haben mochte. Soll ich Euch etwas zur Stärkung bringen ?

    wieder einmal kam Kassandra zur rechten Zeit an der Porta vorbei so das Sharif jemanden hatte, um den Besuch weiter zu geleiten. Denn wenn Sharif etwas hasste war es das, seine geliebte Porta alleine lassen zu müssen. Und dieser Neuankömmling hatte ihm sowieso unmissverständlich zu erkennen gegeben, dass er nicht viel von ihm hielt.


    So brachte Kassandra eben den Besuch zum cubiculum von Myrtilus und klopfte vorsichtig an der Tür.


    Salve Herr ! ich bringe Besuch für Euch. Euer Sohn ist hier ! meldete sie ihr Erscheinen an bevor sie einen Schritt eintrat um nach zusehen, ob überhaupt jemand hier war. Dann trat sie mit einer Verbeugung zur Seite und lies den Besucher eintreten. Stumm wartete sie, ob sie vielleicht noch Speisen und Getränke servieren sollte oder die Erlaubnis erhielt, sich zu entfernen.

    [Blockierte Grafik: http://img410.imageshack.us/img410/4120/sharifds4.jpg]
    Sharif



    Selbstverständlich Herr ! bitte kommt herein Kassandra wird Euch sofort zu Eurem Vater bringen. Den Namen des Ankömmlings wusste er zwar immer noch nicht, aber wenigstens zu wem er wollte. Mehr konnte Sharifs Gehirn ohnehin nicht auf einmal behalten. Eilig öffnete er die Tür und trat mit einer Verbeugung zur Seite.



    Sim-Off:

    sorry, den Umweg über das Atrium können wir uns sparen :)

    [Blockierte Grafik: http://img410.imageshack.us/img410/4120/sharifds4.jpg]
    Sharif



    nachdem das Klopfen eine zeitlang ohne Antwort blieb hörte man an der Lautstärke der Schritte, dass sich etwas Großes von innen der Porta näherte. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und der Ianitor Sharif schob seinen Kopf durch den Spalt.


    Wer bist ... ? wollte er schon ansetzen um seinen Spruch herunter zu leihern, als sich sein Gehirn gerade noch rechtzeitig einschaltete. Das Gesicht vor ihm war als eines der Gens Claudia gespeichert, nur nicht mehr der Name und was dieser hier unangemeldet wollte. Dieser Umstand machte Sharif sichtlich zu schaffen. Nun musste er freundlich sein und dazu noch nachfragen, was diesen Claudier hierher führt.


    Salve Herr !? ... ähm ... ihr wollt bestimmt zu ... hmm ? versuchte er so freundlich wie möglich seine Unwissenheit zu überspielen, öffnete aber schon mal die Porta zum Zeichen, dass der Ankömmling nicht völlig unbekannt war.

    Jetzt grinste der Germane auch noch unverschämt und sah dabei noch gut aus. Doch er machte einfach keinerlei Anstalten etwas zu unternehmen. Kassandra suchte sich im Gedanken gerade das Bein aus, gegen das sie treten wollte als sein Erklärung sie inne halten lies. Du meinst es ist so einfach, einfach nach dem Weg fragen ? fragte sie etwas skeptisch und sah sich dabei um. Wo waren sie überhaupt ? Rom erschien ihr wie ein unendlich großer Irrgarten und das die Claudier sooo bekannt waren, dass man nur nach der Villa fragen musste hatte sie zumindest nicht erwartet. Etwas ebbte die Angst in ihr ab, doch nur um der Verägerung über Nordwin Platz zu machen, weil er ihr einfach die Angelegenheit nicht ernst genug zu nehmen schien. Ja schon, aber wir wollten doch alle gemeinsam etwas unternehmen und jetzt ist sie weg, wegen DIR ! Einen Sündenbock würden Dhara und sie schließlich brauchen und der wäre jedenfalls hiermit gefunden. :D

    ... musste der kleine Lucius ja sein. Und die Zeit drängte, da sein Vater und ein möglicher paedagogus in spe auf ihn im Arbeitszimmer warteten. So lief Kassandra die Gänge entlang und blickte sich suchend nach dem Kleinen um. Eigentlich müssten doch ständig Sklaven um ihn herum sein, um auf ihn auf zu passen. Vielleicht waren sie auch draußen, weil das Wetter so schön war. Stirnrunzelnd ging sie weiter und schaute in jeden Raum und in jede Ecke.



    ---- etwas später ---- (edit)


    Fast gab Kassandra die Hoffnung schon wieder auf, den Kleinen schnell zu finden. Nur was sollte sie dann tun ? Ihr Herr würde bestimmt nicht ewig auf seinen Sohn warten wollen. Andererseits würde Claudius mit Sicherheit auch nicht erfreut sein, wenn sie ohne das Kind zurück käme. Für Kassandra stand fest das sie so oder so bestraft würde, wenn ihre Suche nicht bald Erfolg haben würde. Aber noch gab sie nicht auf und ein wenig Zeit würde ihr wohl noch bleiben.





    Sim-Off:

    ;) PN an Lucius ist bereits raus