Beiträge von Kassandra

    Stumm hatte Kassandra da gestanden und dem Gespräch gelauscht während sie darauf geachtet hatte, dass Teller und Gläser immer voll waren. Nicht das sie aus dem Gehörten irgendeinen Nutzen hätte ziehen können oder wollen. Es war lediglich das Einzige was sie tun konnte verbunden mit der Hoffnung, vielleicht von dem Gelehrten ein paar schöne Erzählungen aus ihrer Heimat Griechenland zu hören.


    Doch ging es eigentlich nur um die Erziehung des kleinen Lucius, für den anscheinend ein Lehrer gesucht wurde. Und diesen sollte Kassandra nun holen. Auf den Wink ihres Herrn hin trat sie zu ihm, um mit einem leisen Sehr wohl, Herr ! und einer Verbeugung seiner Anweisung nach zu kommen. Eilig verlies sie den Raum in der Hoffnung den kleinen Herrn, den sie bisher nur einmal kurz gesehen hatte, schnell zu finden um ihn umgehend zu seinem Vater bringen zu können. Zumindest hoffte sie, das Kind irgendwo in der Villa Claudia zu finden.

    Während Panik in ihr hoch stieg aus Sorge um Dhara, sah sie Nordwin nur fragend und mit offen stehendem Mund an. Wie einfach waren Männer und wohl besonders die Germanen eigentlich gestrickt, dass er jetzt so gelassen dastehen und einfach nur "und nu ?" fragen konnte. NORDWIN ! Dhara ist weg ! versuchte sie sie ihm den Sachverhalt noch einmal klar zu machen, indem sie ihn am besten dabei anschrie. Und nu , und nu ? äffte sie ihn sogleich nach. Das frage ich Dich ! oder wer außer Dir kennt sich hier denn noch aus ?! wenn er glaubte nur Dhara könnte wütend klingen, hatte er sich zumindest diesmal getäuscht. Und Glück hatte er oben drein, dass sie ihm nicht auch noch ans Schienbein trat, wegen seiner flapsigen Bemerkung eben.

    Zitat

    Nein, nein, bleib hier. Ich möchte, dass du heute die Bewirtung übernimmst",



    Eben wollte Kassandra die Türe öffnen, um sich zurück zu ziehen, da vernahm sie den Befehl und mit einem leisen Ja, Herr ! und einer erneuten Verbeugung machte sie sofort kehrt um sofort den Tisch mit dem Speisetablett und den Getränken an zu steuern. Während Claudius und sein Gast Platz nahmen goß sie etwas mulsum in die Trinkgefässe und in zwei weitere Gläser das Wasser. Diese brachte sie sogleich an den Tisch. Den Blick gesenkt und sich ganz auf ihre Aufgabe konzentrierend, nahm sie dennoch wahr, dass dieser Gast wie sie aus Griechenland stammte. Es war wohl die Erinnerung an ihre Heimat, die ein besonders herzliches Lächeln ihre Lippen umspielen lies während sie bediente und sich anschickte, nun auch die Speisen zu servieren.


    Da es kurz vor der Mittagszeit war, befanden sich auf dem Tablett überwiegend kalte Speisen, wie sie üblicherweise zum prandium gereicht wurden. Eine Mischung aus Schinken, Oliven, Datteln, Feigen, Käse, Eiern, Schnecken sowie verschiedene Obstsorten. Alle Köstlichkeiten waren mundgerecht und passend aufgereiht auf kleinen Spiessen, welche kunstvoll verziehrt dem römischen Pilum nachempfunden waren. Kassandra belegte zwei Teller mit einer reichlichen Auswahl für Jeden und brachte diese unauffällig an den Tisch. Ohne das Gespräch zu stören, stellte sie die Teller so, dass die Herren sich bequem davon bedienen konnten. Dann nahm sie ihren Platz etwas abseits ein um stumm zu warten, bis sie nachschenken oder nachreichen sollte.

    Da Sharif dem Herrn nicht noch ein drittes Mal an diesem Tag begegnen wollte, war es eine willkommene Gelegenheit, dass der Herr zudem Speisen und Getränke gewünscht hatte. So konnte er Kassandra zusammen mit dem Gelehrten in das Arbeitszimmer schicken und sich wieder dem widmen, was er am liebsten tat. Die Porta zu bewachen.


    Kassandra klopfte kurz und öffnete dann die Tür, da der Gast bereits erwartet wurde.


    Salve Herr ! ich bringe Euch Theodorus von Corinthus, sowie die Speisen und Getränke, die ihr gewünscht habt. erklärte sie mit Verbeugung den Grund ihrer Anwesenheit und stellte rasch das Tablett mit etwas Obst und anderen leichten Köstlichkeiten, sowie einer Karaffe Wasser und Wein auf den Tisch bereit, so dass sich beide bedienen konnten.


    Mit einer weiteren Verbeugung entfernte sie sich ebenso schnell und leise wieder.

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    Jetzt war sich Sharif sicher, dass man ihm den Kopf herunter reissen würde. Aber es half nichts an der Tür wartete ein Gelehrter auf Antwort.


    Den bestmöglichen Zeitpunkt suchend, um das Anliegen vorzutragen sammelte er allen Mut zusammen. Auch wenn er sonst keinerlei Gefühle kannte und zeigte. Beim Hausherrn wusste er zumindest immer was Angst bedeutet.


    "Herr, ein Gelehrter namens Theodorus von Corinthus lässt fragen, ob Bedarf an einem paedagogus besteht !"

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    Sharif




    Wenn der Mann wirklich geglaubt haben sollte, Sharif würde sein Lächeln erwidern, die Frage direkt beantworten oder verstehen was er ihm zu sagen versuchte, wurde er nun leider enttäuscht.
    Sharif kannte so gut wie keine menschlichen Regungen und zudem waren für ihn alle Menschen gleich ... gleich egal eben. Sonst hätte er auf die freundlich vorgebrachte Frage jetzt erwidern können. "Ja, es könnte durchaus sein, dass Bedarf an einem Lehrer für den kleinen Herrn Brutus besteht, einen Moment bitte ich frage nach"


    So aber erntete der der Mann nur ein undefinierbares Knurren, während sich sein Kopf mit dem Wort


    Warte !


    wieder zurück zog, die Tür ins Schloss fiel und das Schlurfen dahinter sich langsam entfernte. Aber immerhin .... Er nahm das Anliegen entgegen und würde es der Herrschaft vortragen und mit der Antwort zurück kommen mehr nicht.


    ---- etwas später -----


    Erneut öffnete sich die Tür, doch diesmal schwang sie weiter auf und das vermochte Gutes zu bedeuten.


    "Komm rein und folge der Sklavin dort ins Arbeitszimmer des Herrn"

    Wo ist denn Dhara ? Kassandra´s Augen huschten über die umstehenden Leute, in der Hoffnung sie ganz in der Nähe zu finden. Nordwin, der anscheinend über die Entscheidung, die Spiele anzuschauen, immer noch schmollte schien nicht mehr reden zu wollen. Da glaubte sie, Dhara in der Menge ausgemacht zu haben und lief ohne weiter auf Nordwin zu achten zu einer Frau, die mit dem Rücken zu ihr stand. Schnell stellte sich heraus, dass sie sich geirrt hatte. und nun ? . Nordwin ? wo war der jetzt abgeblieben fragte sich Kassandra noch, während sie ungewollt, in der Menschenmenge, weiter durch die Gassen geschoben wurde.

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    Sharif


    Nach einer Weile hörte man von weitem ein Schlurfen, das langsam lauter wurde, immer lauter bis schließlich die Tür einen Spalt breit geöffnet wurde und sich in lufitger Höhe der nubisch-schwarze Kopf des Ianitors nach draussen schob. Seine ausdruckslosen Augen schienen den Horizont absuchen zu wollen und eben wollte er die Türe schon wieder mit einem mürrischen Knurren schließen, als sein Blick nach unten fiel.


    "Wer bist du, was willst du", rasselte er seinen Spruch herunter, der lediglich für Senatoren und Patrizier etwas freundlicher ausfiel und das war auch nicht immer gewiss.


    So wartete er auf eine Antwort und machte keine Anstalten, die Tür noch weiter zu öffnen.

    Vielleicht war´s auch die Curia korrigierte Kassandra sich selbst gerade mit einem Schulterzucken, als sie sich nochmal die Gebäude am Forum Romanum vorstellte, ging aber schon nicht mehr weiter da sie Nordwins Meinung teilte. Nordwin schien eh erstmal mit Dharas Einkaufsliste zu kämpfen, aber warum er gerade sie bei dem Thema Ferkel schlachten so komisch ansah verstand sie nicht. Konnte er kein Blut sehen ? Sie fand die Ferkel zwar auch süss, aber auf dem Bauernhof ihrer Eltern hatte sie auch lernen müssen, dass man Tiere schlachtet. So warf sie ihm einen "Was soll sein ?"-BLick zurück und widmete sich lieber der Auslage des Händlers wie es Dhara tat. Sie fand einen Kamm sehr schön, mit großen Zacken und einem geschwungenen Griff, doch bei Nordwin brummeliger Antwort wegen dem Preis dachte sie nur "das kann ja heiter werden, wenn wir gar nichts kaufen dürfen" und legte den Kamm schnell zurück. Sie wandte sich zu den Beiden und meldete sich nun wieder zu Wort. Ich finde auch wir sollten uns die Spiele anschauen ! oder gibt es vielleicht einen Zirkus hier ... oder wir kaufen uns erst einmal etwas zu essen. naja sofern Nordwin etwas von dem Geld locker machen würde. Irgendwas Aufregendes musste es doch in Rom geben, dachte sie.

    Kassandra war zusammen mit ihrer Herrin Epicharis und den anderen claudischen Sklaven zu diesem Fest erschienen. Sie sollten sich nützlich machen und helfen wo es geht, hatte die Herrin befohlen. Also nahm Kassandra sich einen Krug mit Wein und mischte sich unter die Gäste, um den Herrschaften nach zu schenken. Und der Bedarf an Wein war groß, so dass Kassandra kaum mehr dazu kam, sich um das Wohl ihrer eigenen Herrin zu kümmern. Nur ein paar Mal konnte sie einen bewundernden Blick auf ihre Herrin und ihren Verlobten, den sie zum ersten Mal sah, werfen. Gerade als sie wieder einen vollen Krug mit Wein holen wollte erhaschte sie wieder einen Blick auf das Paar, doch diesmal schien etwas nicht zu stimmen. Auch wenn man sie nicht bemerken würde näherte sie sich zur Sicherheit, um sich selbst davon zu überzeugen, dass nichts mit ihrer Herrin geschehen war.

    Kassandra hatte sich wieder etwas zurückgenommen und versuchte nach außen wieder etwas gefasster zu wirken. Ihre Ausgelassenheit von vorhin war ihr fast schon peinlich denn sie wollte nicht, dass die anderen beiden sie für kindisch halten könnten oder nicht ernst nahmen. Und Dhara´s plötzliche Stimmungswechsel verwirrten sie ebenfalls etwas. Mal war sie genauso ausgelassen und dann im nächsten Moment wirkte sie wieder ernst oder gar geheimnisvoll verschlossen. Nordwin schien das gar nicht zu bemerken, oder es interessierte ihn nicht weiter, aber er war ja auch "nur" ein Mann ;) . Jedenfalls sah man es ihm an, dass er ein Mann war, so zufrieden und stolz wie er gerade ziwschen ihr und Dhara spazierte. Kassandra unterdrückte ein Schmunzeln und wiederholte lieber seine Frage. Ja wohin ? für eine Antwort war sie wohl die Falsche. Ich kenn nur die Basilica Julia, weil ich einmal Briefe für die Herrin dorthin brachte. recht viel mehr von Rom kannte sie nicht und besonders aufregend war das Gebäude auch nicht gewesen die wollen wir uns aber bestimmt nicht anschauen, oder ? fragte sie deshalb scherzend in die Runde und schautei erwartungsvoll zu Nordwin und Dhara, ob die nicht ein besseren Vorschlag wüssten.

    Na endlich erhob sich Nordwin und Kassandra musste laut lachen, als der alte Stuhl dabei kaputt ging. Zwar hatte Epicharis gesagt "alles kaufen", doch Kassandra war nicht davon ausgegangen, dass sie es tatsächlich so gemeint hatte. Darum musste sie über Nordwins Feststellung nochmal lachen und stubste ihn dabei mit der Faust an den Oberarm Ja ... Nein ... nicht wirklich ...na Du weisst schon ! jedenfalls sollen wir Obst, Honig, Mandeln und solche Dinge kaufen ... oder Dhara ? Sie blickte zu Dhara um sich zu versichern, doch die schien offensichtlich immer noch mit ihren Haaren beschäftigt. Kassandra wurde immer ungeduldiger, weil sie sich auf den gemeinsamen Ausflug in die Stadt schon freute Dhara ! ... komm lass uns gehen ! drängte sie und fast schon wollte sie beide an den Händen nehmen, damit es endlich los ging. Dann fiel ihr auf Nordwins Bemerkung hin wiederein was sie noch kaufen sollten. Aber diesmal lachte sie nicht, sondern sagte es ernst fast ein wenig wehmütig, während sie ihm einen verstohlenen Blick zu warf. ... ja sie hat noch gesagt Du sollst Dir eine neue Rosenschere kaufen, weil die Alte kaputt ist.. Aber schnell erhellten sich Kassandras Gesichtszüge wieder bei dem Gedanken, dass sie zu dritt bestimmt viel Spass in der Stadt haben würden.

    Sie hatte sich beeilt so gut es ging, aber sie musste die Kithara noch kurz stimmen und das wollte sie nicht in der Gegenwart der Herrschaft tun. Als Kassandra wieder den Hortus erreichte, hatte Dhara bereits serviert, so dass es im Moment wohl nichts weiter zu tun gab. So schlich sie sich leise näher um nicht zu stören und suchte sich einen Platz um ihr Spiel beginnen zu können. Sie lies sich in der Nähe der Sitzgruppe einfach auf dem Boden nieder, was das Halten der Kithara für sie einfacher machte und nachdem sie das Instrument ausgerichtet hatte strich sie mit den Fingern zum ersten Mal über die Seiten. Die Akkorde waren melodisch, fließend und hallten unaufdringlich durch die Luft. Kassandra schloss die Augen, denn so konnte sie die Musik selbst besser wahrnehmen. Sie spielte in dem Moment nicht nur für ihre Herren, sondern auch ein wenig für sich selbst. Ihre Finger zupften geschickt, gefühlvoll und schnell die Seiten und jeder Ton fügte sich melodisch an den anderen. Wie das Rauschen des Windes und des Meeres ihrer Heimat floss die Melodie dahin. Nicht zu laut und nicht zu leise versuchte Kassandra so eine angenehme Atmospähe zu schaffen. Das Lied selbst hatte keinen Namen und bedurfte keines Gesanges. Die Melodie selbst lud ein sich von ihr tragen zu lassen und war weder zu aufdringlich noch zu simpel, um sie nicht wahr zu nehmen. Kassandra hoffte dem Geschmack und dem Anlass zu entsprechen, doch eigentlich war Musik immer etwas wunderbares, etwas zum träumen und etwas zum entspannen...

    Kassandra verneigte sich ebenfalls vor dem Herrn, als Epicharis über sie sprach. Dann wartete sie einen Moment lächelnd um niemandem ins Wort zu fallen, bis sich die Gelegenheit ergab, ihrer Herrin noch kurz auf ihre Bitte hin zu antworten. . Ich werde die Kithara sofort holen Herrin ... Ich bin gleich zurück! versprach Kassandra. Sie freute sich, dass sie etwas vortragen sollte und überlegte schon im Gedanken, was sie denn spielen sollte. Ein wenig Musik ohne Gesang im Hintergrund hielt sie für angebracht, damit die Herrschaften sich weiter ungestört unterhalten konnten. Dann eilte sie los, nicht ohne noch einmal einen kurzen traurigen Blick zu Nordwin zu werfen. Dass die gemeinsamen Bemühungen um den Rosen vergeblich gewesen sein sollten tat ihr wirklich leid. Außerdem war sie ihm schon längst nicht mehr böse wegen vorhin. Dann sah sie Dhara, die bereits servierte und flüsterte ihr schnell noch zu Ich helfe Dir gleich Dhara, ich soll nur eben die Kithara von Agatha holen. dann verschwand sie eilig in der Villa.

    Kichernd, weil Dahra sie vor schubste was wohl soviel heissen sollte wie"sag Du es ihm", stolperte Kassandra einen Schritt vor und stieß dabei ungewollt an den Stuhl den Nordwin geradte kritisch beäugte. Dieser knarrte, zwar bedenklich schien aber noch zu halten. Ohne sich weiter um den Stuhl zu kümmern fing sie an Also ... Kassandra holte tief Luft weil das jetzt wichtig war ... Dhara und ich sollen in die Stadt gehen und dürfen einkaufen was immer wir wollen ! Das Geld gibt uns der Majordomus. Kassandra machte eine kurze Pause, damit Dhara es bestätigen könnte, aber das hatte die Herrin schließlich wortwörtlich so gesagt. ... und Du Nordwin sagte sie jetzt freudig ...sollst uns begleiten und beschützen. wieder wartete sie auf seine Reaktion, denn das musste ihn doch auch freuen oder ... und natürlich darfst Du uns auch alles zeigen und die Einkäufe tragen. Wa sagst Du ? Also komm endlich, wir müssen los !. beendete sie grinsend ihre Erklärung und zupfte Nordwin ungeduldig am Ärmel.

    Zitat

    Epicharis: "Kassandra! Da bist du ja, hast du mich denn nicht gehört?"


    Ich wollte gerade ... fing Kassandra an. Sie bemerkte die Verärgerung der Herrin und diese wiederum auch schon das nasse Haar. Sollte sie jetzt sagen, warum ihr Haar nass war und warum sie nicht sofort gehört hatte ? Im denken noch nickte sie aber bereits zu Epicharis Worten und daher blieb ihr nicht anderes übrig ...Entschuldigt Herrin, ich wusch sie gerade und hatte Euch nicht sofort gehört. und dann erstaunt über die Neuigkeit EuerVater ist zurückgekehrt ? Natürlich werde ich mich sofort nützlich machen. versprach sie und versuchte sich so schnell es ging zu orientieren, was nun zu tun sei. Der Vater der Herrin war also heimgekehrt, da kam auch schon Nordwin völlig zerknirscht wieder, Tisch und Sessel standen schon bereit und igendwas stimmte mit den Rosen nicht. Etwas ratlos stand sie da und blickte gerade zwischen ihrer Herrin, Nordwin hin und her, als sich wohl noch jemand näherte.

    Ein kurzer prüfender Blick zu Dhara, die nun wieder lächelte lies sie zwar noch etwas zweifeln, doch Kassandra nickte nur und fragte nicht weiter. Stattdessen sah sie nun auch Nordwin und ermutigt durch Dharas Gegenwart fand sie es irgendwie angebracht, wenn sie beide ihn ein bischen ärgern könnten. Ja ich sehe ihn ! aber was macht er denn da ? fragte sie so laut, dass er es hören konnte. Dann stellte sie sich neben Nordwin und schaute ihm mit gespieltem Interesse zu, wie er das Stuhlbein bearbeitete. Das ist aber bestimmt nicht so wichtig, wie das was wir vor haben ? fragte sie dann lachend in die Runde.

    Fidchell ? Nein, der Name und das Spiel sagen mir leider gar nichts Herrin. gab Kassandra offen zu. Ja, sie mochte Spiele ebenfalls sehr gern. Besonders die Abende, an denen sich ihr Vater sich dafür die Zeit für sie nahm hatte sie immer sehr genossen. Sie überlegte kurz, welche Spiele ihr spontan einfielen und von denen sie auch den lateinischen Namen kannte. Ich habe zu Hause sehr gerne gespielt. Mein Lieblingsspiel war Senet. Es hat fast die gleichen Regeln wie das römische Duodecim scipta und dabei konnte ich immer meinen Vater schlagen ... antwortete sie begeistert und musste bei dem Gedanken, wie sich ihr Vater immer so schön darüber ärgern konnte, sogar kurz lachen. ... und dann spielten wir auch oft Rotunda. Sie malte spontan mit ihren Fingern in der Luft das Spielbrett der Rundmühle nach. Dass sie den lateinsichen Namen von den Wachen gehört hatte, die es immer vor den Zellen spielten erwähnte sie aber nicht. ... dann gibt es bei uns ein Spiel, das nennt sich Pentagramma. Bei dem hat jeder Spieler fünf Steine und muss versuchen die anderen Steine des Gegners einzufangen. Aber das haben bei uns meist nur die Männer gespielt wieder zeichnete sie dabei das Spielbrett - fünf parallele Linien - in der Luft nach. Ihrer Herrin schien es zu gefallen und daher gab Kassandra freudig Auskunft.

    Sim-Off:

    Zeitlich nach "Kassandra & Nordwin"


    Umgezogen und erleichtert darüber, dass wenigestens ihre Haare vom Wasser verschont worden waren kam sie zurück in den Hortus. Nordwin war verschwunden und sie musste grinsen. Er hatte es wohl mit der Angst zu tun bekommen. Wirklich böse war sie ihm deswegen ja nicht, doch heimzahlen würde sie es ihm trotzdem, wenn sie es schaffte ... irgendwie. Bevor sie jedoch weitere Pläne schmieden konnte, hörte sie von irgendwo her die Herrin nach ihr und den anderen rufen. Sie klang dabei irgendwie aufgeregt oder freudig. Kassandra blickte sich um, doch niemand war zu sehen. Sie lauschte, wollte aber nicht selbst zu laut rufen und so ging sie suchen,, woher wohl die Rufe der Herrin gekommen waren.