Beiträge von Kassandra

    Leise ein Lied summend betrat nach einiger Zeit Kassandra die Unterkunft. Sie hatte sich eben am Waschzuber hinter dem Gebäude die Haare gewaschen, wrang es nun mit beiden Händen aus und wollte sich nun umziehen, um danach zu ihrer Herrin zu gehen. Als sie eintrat, bemerkte sie Fiona, die halb abgewandt zur Tür auf ihrem Lager saß und sich auf etwas zu konzentrieren schien. Jasu Fiona! ... ich bin´s nur. grüßte Kassandra freundlich lächelnd und hoffte, dass sich Fiona durch ihr plötzliches Erscheinen nicht allzu sehr erschrocken hatte.


    Als sie zwischen den übrigen Schlafstätten hindurch ihr eigenes Lager ansteuerte, beobachtete Kassandra neugierig was Fiona denn da gerade tat. Auch wenn sich noch nicht oft die Gelegenheit geboten hatte, ungestört miteinander zu reden und Kassandra daher fast nichts über die beiden anderen Sklavinnen wusste, mochte sie Fiona und auch Minna doch irgendwie sehr gern. Wie geht es dir Fiona? ... du und Minna, habt ihr euch schon ein wenig einleben können? erkundigte sich Kassandra, als sie sich auf ihr Lager setzte, welches zwei Reihen von Fiona´s Bett entfernt stand. "Rupfst du eine Gans? ... hier?" fügte Kassandra dann ein wenig verwundert, aber auch scherzend hinzu und deutete mit der rechten Hand auf die Gänsefedern, die überall um Fiona verteilt herum lagen, während sie mit ihrer Linken immer noch das feuchte Haar im Nacken zusammen hielt.



    Sim-Off:

    ich möchte ;)

    Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    Es gab nicht nur die Römer in der Antike, vergesst mir die Griechen nicht! :P


    stimmt! ;)


    und auch Perser gab es!


    Hanns Kneifel: Darius der Große / König der Perser

    Auf die Anweisung hin zu warten nickte Kassandra stumm und senkte den Kopf, damit es nicht so aussah als würde sie Deandra bei ihrem Tun beobachten. Jedoch war auch so deutlich zu erkennen, das irgend etwas die Herrin zu belasten schien. Sie wollte anscheinend eine schwere Entscheidung zu Papier bringen, was auch immer es war und es gelang ihr erst beim zweiten Anlauf. Als der zweite Brief dann gesiegelt war, nahm Kassandra ihn mit beiden Händen vom Tisch und hörte sich die Weisungen, die sie zu befolgen hatte an. Selbstverständlich Herrin! Ich werde mich selbst um alles kümmern, so wie ihr es wünscht. antwortete Kassandra und verbeugte sich leicht zum Zeichen dafür das sie den Befehl genauso ausführen würde, auch wenn sie die Gründe dafür nicht verstand.


    Das klang alles sehr mysteriös, fast schon wie eine Flucht. Eigentlich konnte und musste es ihr als Sklavin egal sein, welche Gründe die Herrschaften hatten. Nur von ihrer Herrin Epicharis war Kassandra es anders gewöhnt. Von ihr wurde sie oft zu Rat gezogen, es war ihr erlaubt eigene Gedanken zu haben und diese auch von sich aus zu äußern. Und Deandra schien sehr unglücklich und ähnelte in diesem Punkt sehr ihrer Herrin Epicharis, wenn diese an ihren Verlobten denkten musste, welcher im fernen Parthien kämpfte.


    Vielleicht war dies der Auslöser, warum Kassandra noch etwas hinzu fügte auch wenn es ihr nicht zu stand. Herrin ... begann sie vorsichtig und leise Ihr seid erst ein paar Tage hier und wollt schon wieder auf eine Reise gehen? Wollt ihr euch nicht ein wenig schonen und etwas Zerstreuung finden? ... Ich kümmere mich sehr gern um euch und meine Herrin Epicharis hat sicher nichts dagegen. ...Ihr seht sehr traurig aus! Habt ihr gut überlegt ob ihr den Weg, den ihr für euch gewählt habt, auch wirklich zu Ende gehen wollt? ...


    Es waren Fragen, Feststellungen und aufmunternde Worte, mit denen Kassandra es nur gut meinte, auch wenn diese nichts bewirken sollten. Und weniger noch konnte sie die Reaktion von Deandra voraus ahnen, nachdem es erst einmal still war im Raum. Trotzdem schenkte Kassandra ihr zum Schluß noch ein aufmunterndes und ehrliches Lächeln bevor sie sich langsam umdrehte. Zu Menecrates oder gar Ofella würde sie mit Sicherheit nicht gehen und alles andere würde sie so schnell wie möglich erledigen, nur ... ob sie nicht doch Epicharis vorab davon erzählen sollte? darüber grübelte Kassandra zumindest noch nach.

    Etwas unsicher blieb Kassandra neben dem Tisch stehen. Die Herrin war wohl noch zu sehr mit anderen Gedanken beschäftigt, denn Deandra musterte sie nur kurz und hatte anscheinend auch den Namen nicht gehört. Kassandra ist mein Name, Herrin wiederholte Kassandra noch einmal und lächelte freundlich, während Deandra anscheindend weiter an ihrem Brief schreiben wollte.
    Ich wollte euch nicht stören Herrin, soll ich später wieder kommen, oder kann ich euch eine Erfrischung oder etwas anderes bringen? erkundigte sich Kassandra sicherheitshalber in einem fürsorglichen Tonfall und wartete wieder. Was auf dem Brief stand, konnte sie von ihrem Platz aus nicht erkennen, doch der ernste Gesichtsausdruck der Herrin lies zumindest nichts erfreuliches vermuten.

    Von der Ankunft der neuen Claudiern hatte Kassandra nicht viel mitbekommen. Das erste Mal hatte sie Deandra bei der Verkündung der Namensänderung durch den Hausherrn gesehen. Dort war ihr auch aufgefallen, dass sich ihre Herrin Epichairs und Deandra sehr gut miteinander verstanden. Ganz im Gegensatz zu Ofella, mit der Deandra auf der Versammlung wohl keinen so guten Start hatte. Andererseits, wer hier mochte schon diesen rothaarigen Hausdr* ... naja, jedenfalls lies das Deandra, auf den ersten Blick, schonmal symphatisch wirken. Und es wäre wohl auch naheliegend, sich mit um die Schwester von Epicharis zu kümmern, auch wenn sie dies nur durch eine Adopiton wäre.


    Also war Kassandra sofort in das cubiculum geeilt, als sie den Ruf nach einer Sklavin hörte und trat, nachdem sie vorsichtig gklopft hatte, in das Zimmer. Ihr habt nach einer Sklavin gerufen Herrin! Ich bin Kassandra, womit kann ich euch dienen? kündigte sie leise ihre Anwesenheit an. Insgeheim hoffte Kassandra zwar, dass Deandra ebenso nett und freundlich wäre wie ihre eigene Herrin, doch man konnte nie wissen. Also sagte sie zunächst nichts weiter sondern wartete stumm, bis Deandra den Brief zu Ende geschrieben hatte.

    im Hortus hatte man wegen des schönen Wetters zwei Korbsessel und einen kleinen Tisch bereit gestellt. Darauf lagen Papier und Wachstafeln und auch ein Teller mit frischem Obst, eine Karaffe mit Wasser und zwei Becher standen darauf. Alles war vorbereitet für den 1. Schultag. Gleich würde Theodorus eintreffen und wenn die Götter ein Einsehen hatten, würden auch die Sklaven den kleinen Lucius rechtzeitig eingefangen haben, damit der Unterricht beginnen konnte.

    Sharif? ... Sharif! ... Platz!... hörte man plötzlich und leise eine Stimme aus dem Hintergrund die durch Sharifs Körpermaße, welche fast gänzlich die Tür ausfüllten, arg gedämpf wurde. Kurze Zeit später zwängte sich dann die, zur Stimme gehörende, Sklavin an Sharif vorbei, der immer noch wie angewurzelt da stand und sich nicht mehr rührte. Sharif? ... hallo? ... Kassandra wedelte mit der Hand vor Sharifs Augen hin und her. ... das ist Theodorus, der neue paedagogus des kleinen Lucius, weiss du nicht mehr? Nichts! ... keine Reaktion! Sharif´s Gehirn schien wieder mal nicht zu wissen, was es im Moment gerade machen sollte.


    Kalimera Theodorus... begrüßte Kassandra dann den Besucher, denn sie wusste ja von der Unterredung mit Vesuv...ähm ... neuerdings Menecrates, dass dieser der neue Lehrer des kleinen Rotzb ... ähm ... des kleinen Herrn sein sollte. Ob er ihr leid tun sollte? eigentlich fand Kassandra den alten Mann ja sehr symphatisch, aber er musste schließlich wissen, worauf er sich da einließ. Kassandra schob das Hindernis names Sharif etwas zur Seite und machte den Weg frei. Komm herein! ... leider weiss ich nicht genau, wo sich der kleine Herr gerade aufhält. Aber du kannst im Hortus auf ihn warten, er wird sicher gleich zu dir gebracht werden. Schließlich wussten ja die Bewacher des Kleinen bereits, das heute der erste Schultag war. Kassandra zumindest musste erst einmal ein ernstes Wort mit Sharif reden.

    Oh?! brachte Kassandra fast zeitgleich wie ihre Herrin über die Lippen und wollte sich schon dafür entschuldigen, sie geweckt zu haben. Kassandra hatte zwar am Siegel und am Zustand des Briefes schon vermutet, dass der Brief nur von Epicharis Verlobten aus der Ferne stammen konnte. Gewissheit hatte sie dann erst, als Epicharis mit zitternden Fingern das Siegel brach und mit einem Seufzer der Freude es ihr bestätigte. Kassandra nickte lächelnd, denn es freute sie zu sehen, dass der Brief ihre Herrin so glücklich machte. Dann wartete sie stumm, bis Epicharis den Brief zu Ende gelesen hatte. Und das dauerte, denn sie schien ihn gleich zweimal zu lesen. Schließlich sank Epicharis Arm mit dem Brief so unvermutet nach unten, dass es für Kassandra so aussah, als würde Epicharis ihn gleich zu Boden fallen lassen.


    Was war geschehen? schnell trat Kassandra die zwei Schritte auf Epicharis zu und bücke sich schon um den Brief doch aufzufangen. Ihre Hände trafen sich und kurz nur hielten sie beide den Brief. Kassandra hatte sich wohl geirrt, doch Epicharis machte keine Anstalten sie zurück zu halten und so nahm sie ihn ganz vorsichtig an sich. Darf ich ...? fragte sie leise und als ihre Herrin wieder nicht verneinte, konnte Kassandra nicht umhin, auch einen Blick darauf zu werfen.


    Antiochia, ja ... als wolle Kassandra das was sie eben las mit den Worten von Epicharis vergleichen und halb lesend halb zuhörend antwortete sie weiter. Er vermisst Euch sicher auch Herrin! Und er hätte bestimmt noch viel mehr geschrieben. Aber wie es scheint, war er in Eile ... hier! Er schreibt, dass er ihn auf dem Weg, an einer kleinen Poststation, abgeben musste. versuchte Kassandra die Zweifel ihrer Herrin zu zerstreuen und deutete auf die Stelle im Brief. Aber alles was er schreibt klingt zuversichtlich und es geht ihm sicher gut! fügte sie aufmunternd an und als Epicharis erwähnte, sie wolle ihm gleich antworten fragte sie. Wollt ihr ins Tablinum gehen Herrin, oder soll ich euch die Schreibsachen hierher bringen? ... was wollt ihr ihn denn alles fragen, ihm antworten ... werdet ihr ihm auch davon erzählen, dass ihr nach Äqypten reisen wollt? sprudelte dann die Neugier aus Kassandra hervor.

    Gerade blickte Kassandra in Richtung des kleinen Lucius, der sich hinter seinem nubischen Beschützer versteckte, als sie einen leichten Stups an ihrer Seite fühlte. Sie drehte den Kopf und erblickte Minna und Pustula. Beide hatte sie vorhin gar nicht bemerkt. Jasu Minna, jasu Pustula! begrüßte sie die beiden freundlich lächelnd. Nein, ich weiss leider auch nicht was das hier soll. meinte sie und zuckte mit den Schultern. So eine Versammlung habe ich auch noch nicht erlebt. Ich weiss nur, dass der Herr des Hauses uns etwas mitteilen will und ich hoffe es ist nichts Schlimmes. Dann blickte sie kurz zu der Stelle hinüber, an der Vesuvianus stand und anscheindend ungeduldig darauf wartete, dass alle sich endlich einfanden. Wie mir scheint, geht es aber nicht nur uns Sklaven etwas an. fügte sie noch an und deutete zum Beweis auf den kleinen Lucius und die anderen Familienangehörigen der Gens die, nach und nach, das atrium betraten.

    Kassandra war gerade damit geschäftigt gewesen, im cubiculum ihrer Herrin frisches Wasser und Obst bereit zu stellen, als Fiona ihr von der Tür aus zurief sie solle sich sofort ins Atrium kommen. Dann war sie auch schon wieder verschwunden und Kassandra konnte sie gar nicht weiter fragen, was eigentlich vorgefallen war.


    Mit einem etwas mulmigen Gefühl machte sie sich auf den Weg und betrat wie die anderen Sklaven auch das Atrium War denn etwas Schlimmes vorgefallen, dass der Herr sie alle hierher zusammenrief? So etwas hatte sie ja noch nie erlebt. Fragend blickte sie sich unter den anderen Skalven um. Vielleicht konnte es ihr ja jemanden verraten, warum sie alle hierher kommen sollten. Aber das wäre letztendlich egal wenn der Herr, der gerade das Atrium betrat, es gleich selbst verkünden würde.

    Herrin! ... Herrin ... seid ihr da? ganz aufgeregt und ohne anzuklopfen rannte Kassandra in das cubiculum von Epicharis. Sie kam direkt von der Poststube angelaufen und hielt einen Brief für ihre Herrin in den Händen. Es war der Brief des Verlobten von Epicharis und Kassandra wusste, wie sehr sich ihre Herrin nach ihm sehnte. Also wollte sie dieses Scheiben so schnell wie möglich aushändigen.


    Natürlich hatte Kassandra ihn nicht gelesen und so hoffte sie, dass Epicharis ihr vielleicht erzählen würde, was alles in dem Brief stand. Und neugierig war Kassandra außerdem, endlich zu erfahren was nun aus der Reise nach Ägypten würde. Seit Ravenna hatten sie darüber nicht mehr gesprochen, aber diese Reise wollte ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen.


    Völlig außer Atem hielt sie mitten im Raum an. Hoffentlich hatte ihre Herrin nicht gerade geschlafen, so dass sie sich bei dem Lärm erschreckt haben könnte. Hastig rang Kassandra nach Luft, um ihr plötzliches und stürmisches Eindringen wenigstens erklären zu können.


    Claudia Epicharis
    Villa Claudia
    Roma

    Drei Tage vor dem Monat August DCCCLVII A.U.C. bei Antiocheia


    Liebste Epicharis,


    Fortuna scheint uns hold zu sein. Stetig war der Wind im Rücken der Schiffe und in den Segeln all der Kriegsschiffe, die die römischen Soldaten in ein fremdes und fernes Land bringen sollten. Für eine Landratte war- worüber die Soldaten der classis in den Tagen auf See stets gespöttelt haben- der Aufenthalt auf einem Schiff nicht immer einfach. So viele grüne Gesichter der sonst tapferen Männer, die nun jedoch nur den ganzen Tag über der Rehling hängen konnten, habe ich in meiner Zeit in der Legion noch nicht erlebt. Ich muß jedoch sagen, daß die Schiffsreise äußerst angenehm war. Monoton empfand ich es nicht, im Gegenteil. Zudem hat sich unser Vorgesetzter- Matinius Plautius, den Du auf seiner Hochzeit schließlich kennen lernen durftest- ein sehr kurioses Spiel ausgedacht. Auch sonst wußten die Soldaten der classis ihre freie Zeit mit unterhaltsamen Vergnüglichkeiten zu füllen. Sie pflegen stets auf Deck, wenn sie Freiwache haben, zu musizieren und sogar zu tanzen. Womöglich können sich die Landsoldaten von der Lebenslust der Seeleute noch einiges ab gucken.


    Wir hatten somit eine gute und flotte Überfahrt. Es muß ein imposantes Auftreten gewesen sein, als wir die Stadt Seleukia- es ist die Hafenstadt von Antiocheia- erreichten und dort an Land gehen konnten. Der Orient verströmt schon mit dem ersten Atemzug ein heimatliches Gefühl bei mir. Wenn es auch nicht Afrika ist, sondern nur Syria, so sind die Farben hier genauso kräftig, aufregend und mitreißend, wie es auch Afrika offenbart. Und die Menschen sind hier genauso spannend mit all ihren kuriosen Ticks und Absonderlichkeiten. Schon die Art, wie sich hier die Männer geben ist immer zum Staunen. Manche sind wie ein bunter Vogel heraus geputzt, tragen rote, goldene und blaue Seidengewänder, dazu mehr Schichten Schminke als ein Saal voller Römerinnen jemals vereinigen könnte. Die Griechen im Orient sind wahrlich weibisch. Daneben tummeln sich Syrer, Römer, Schwarzhäutige mit seltsam sprechenden Nomaden, dazu Scharlatane mit Gelehrten und exotische Tierpracht. Wenn man schon in Rom denkt, daß sich die ganze Welt in wenigen Straßen vereinigt, so ist die Vielfalt hier noch sehr viel ungewöhnlicher. Denn wann begegnet man schon einem Parther mitten in Rom oder einem von so weit aus dem Osten, daß man ihm gerne glauben mag, er hätte das Ende der Welt gesehen? Ich würde mich nicht wundern, hier einem Zyklopen über den Weg zu laufen.


    Am nächsten Tag lagerten wir bereits vor den Toren Antiocheias. Wahrscheinlich hast Du schon viel von dieser Stadt gehört, sicherlich schon die ein oder andere Räubererzählungen aus dieser Stadt in den Händen gehalten. Ich habe früher, als Kind zumindest, gerne die Geschichten von dort gelesen. Neben Gaius ist der Beste waren diese Abenteuer mitunter die Aufregendsten. Dir hätte sicherlich das Heiligtum von Daphne gefallen. Es ist einfach ein paradiesisches Fleckchen Erde. Leider kam ich nicht mehr dazu, dem Heiligtum einen Besuch abzustatten. Die Legion zog bereits kurz darauf los. Dieses Mal war es nicht nur die prima, die sich aufmachte. Es schloß sich noch die in Antiocheia stationierte legio XII an. Nun sind es schon mehr als zehntausend Männer, die sich in das Gebiet der Parther aufmachen. Gerüchteweise steuern wir Zeugma an, doch genaues dringt von den Stabsoffizieren auch nicht bis zu den Mannschaftsrängen. Doch da ich noch den Brief an dieser kleinen, einsamen Poststation abgeben wollte, damit er Dich schnell ereilt, muß ich mich nun etwas kürzer faßen.


    Epicharis, ich hoffe, es geht Dir gut und Du vermagst Deine Tage mit freudvollen Momenten zu füllen. Die Götter mögen über Dich achten. Aber sie werden das gewiß, schließlich können die Götter so einer schönen, glanzvollen jungen Frau nicht ohne Wohlwollen begegnen.


    [Blockierte Grafik: http://img64.imageshack.us/img64/9927/marcusunterschriftlq7.jpg]

    Irgendwie schienen die beiden Kassandra wahr zu nehmen und doch ignorierten Nordwin und Dhara einfach ihre Aufforderung, endlich mit dem streiten auf zu hören. Schon wollte Kassandra schmollend die Arme vor der Brust verschränken was aber nicht ging, weil Nordwin einen davon für sich beanspruchte. Und etwas auf Dharas Frage erwidern konnte sie ebenso wenig, weil Dhara sie mit den Augen zu hypnotisieren schien.


    Eine Weile stand Kassandra also einfach nur da und blickte von Nordwin zu Dhara und von Dhara zurück zu Nordwin. Schließlich ließ die Starre, die sie befallen hatte endlich nach und Kassandra wand ihre Hand langsam aus Nordwins Umklammernung. Weniger weil es ihr unangenhem war, sondern mehr um Dahra zu zeigen, dass sie nicht von vorne herein auf Nordwins Seite stünde.


    Hört ihr mir zu? ... versteht ihr, was ich sage? .. fragte sie und wartete auf die Reaktionen. ... Streit bingt uns nicht weiter, etnweder wir amüsieren uns jetzt, oder wir können gleich wieder nach ... Hause gehen wollte sie gerade sagen und biss sich auf die Zunge. Wie absurd das klang ... Nach Hause! ... Das hier war alles andere, nur nicht ihr zu Hause. Kassandra drehte sich einfach um, ging zu einer Stufe die zu einem Geschäft führte und setzte sich darauf. Sie zog ihre Beine an, umschlang diese mit den Armen und murmelte ganz leise zu sich selbst [SIZE=7]Ich möchte nach Hause.[/SIZE]. Es war das erste Mal, dass sie diesen Wunsch äußerte. Was sie selbst nicht wusste war, dass sie ihn noch viermal wiederholen sollte, bevor sie endlich heimkehren würde ...

    Als wäre Dhara´s Fingerschnippen ein deutliches Zeichen an sie gewesen, stoppte Kassandra kurz vor der Umarmung ab. Stattdessen belies sie es bei einer flüchtigen Berührung auf Dahra´s Schulter die besagen wollte "schön das duwieder da bist". Dhara jedenfalls konnte oder wollte die Wiedersehensfreude nicht so ganz teilen und schien eher ihr und Nordwin einen Vorwurf machen zu wollen. Aber... das stimmt doch gar nicht ... begann sie leise murmelnd, als bereits Nordwin ihr ins Wort fiel und die Verteidigung übernahm.


    Streit wäre wohl das Letzte was sie nun gebrauchen konnten und so versuchte Kassandra wenigstens zu schlichten. Jetzt hört aber beide auf! Nun sind wir ja wieder alle beisammen und können uns endlich amüsieren. Vielleicht sollte sie Dhara doch noch umarmen, um sie versöhnlich zu stimmen dachte sich Kassandra. Aber das ging jetzt nicht mehr, weil bereits etwas nach ihrer Hand gegriffen hat und sich nun daran festhielt. Ein Blick zur Seite, bestätigte Kassandras Vermutung, dass es sich dabei nur um Nordwin handeln konnte, der endlich aufbrechen wollte


    Seufzend überlies sie ihm die Hand, um sich von ihm führen zu lassen. Kithara, heisst das Ding ... verbesserte sie ihn nur und sah wieder zu Dhara ... was für einen Laden war das denn, von dem du da vorhin gesprochen hast. Gab´s da schöne Sachen? bestimmt schönere, als eine Rosenschere dachte sich Kassandra und zog schonmal prüfend an Nordwins Hand. Vielleicht würde es ihr ja sogar gelingen, diesen starken Germanen in die Richtung dieses Ladens "schleifen" zu können.

    Die Sonne schien wirklich sehr stark herab und das spürte auch Kassandra deutlich. Die Sonne und die Hitze machten ihr normalerweise nicht so viel aus, denn das kannte sie von ihrer Heimat. Nur die Augen musste sie angestrengt zusammen kneifen, um gegen das grelle Licht besser sehen zu können. Als sich Epicharis für den Sonnenschirm so herzlich bedankte, fühlte sich Kassandra sehr wohl. Epicharis verhielt sich so menschlich ihr gegenüber und dafür war Kassandra unendlich dankbar, auch wenn es nichts an ihrem Schicksal änderte, eine Sklavin zu sein. Zumindest fühlte sie sich nicht wie eine, als ihr nun sogar angeboten wurde mit in den Schatten zu kommen. Einen Augenblick schaute Kassandra verunsichert zu Epicharis und überlegte, ob sie diese lieb gemeinte, fast freundschaftliche Geste überhaupt annehmen durfte, oder ob sie ihre Herrin dadurch kränken würde, wenn sie ablehnte. ... Efcharisto! ... bewusst sprach Kassandra ihren Dank in ihrer Landessprache aus, um zu zeigen wie sehr sie sich darüber freute. Mit einem Lächeln und einem deutlichen Kopfnicken nahm sie dann den Schirm in die andere Hand und wechselte auf die rechte Seite, so dass der Schatten nun über sie beide fiel.


    Im Schatten war es gleich viel angenehmer und auch Augen musste sie nicht mehr so anstrengen, während sie nebeneinander weiter gingen. So konnte sie auch besser sehen, wie sehr sich ihre Herrin über das Glück, welches ihr die Götter bescherten zu freuen schien. Leise seufzte Kassandra, ein solches Leben in Freiheit hätte sie ebenso gerne geführt, dennoch konnte sie sich neidlos mit Epicharis gemeinsam freuen. Ja Herrin, die Liebe ist ein wundervolles Geschenk und Glück! ... ich freue mich so für euch ... lachte Kassandra zusammen mit ihr, da eilte Epicharis auch schon davon und sie konnte gar nichts weiter erwidern sondern lief, mit dem Schirm in der Hand, einfach hinterher.


    Erst an den Felsen holte sie ihre Herrin schließlich ein und konnte endlich durchatmen. Kassandra steckte den Schirm so in den Sand, dass er Epicharis und ihr genügend Schatten spendete und kniete sich in den Sand. Mit einem Wink rief sie die nacheilenden Sklaven zu sich und nahm den Korb mit den Erfrischungen entgegen. An das zuvor Gesagte konnte sie nicht weiter anknüpfen denn Epicharis wechselte das Thema bereits wieder zu der Geschichte um Aphrodite und Nerites, welche sie immer noch zu beschäftigen schien. Nachdenklich schaute Kassandra zuerst ihre Herrin an. Wie die Geschichte für Nerites weiter ging, wollte ihr nicht so recht einfallen, doch Epicharis schien die Geschichte nun doch mit sich und ihrem Verlobten vergleichen zu wollen. Langsam öffnete Kassandra den Korb und nahm einen Teller heraus, während laut weiter dachte. Nun ... ich glaube am Ende waren beide glücklich, denn Nerites liebte das Meer über alles und in Form einer Muschel war er mit seiner Liebe fortan untrennbar vereint ... und Aphrodite ... Kassandra legte ein paar Trauben auf den Teller und begann gerade einen Apfel zu schälen als ihr Blick auf die Muschel fiel, die Epicharis zwischen ihren Fingern drehte ... Jedes Mal wenn sie eine Muschel, so wie ihr jetzt, in ihren Händen halten würde, konnte sie sich an ihren Geliebten erinnern. ... Kassandra hielt kurz inne und seufzte leise als sie auf das Meer hinaus schaute und dabei wieder an ihre Familie denken musste ... Ich denke, es spielt keine Rolle, ob die Menschen die wir lieben gerade bei uns sind oder nicht. ... Vermag nicht die Liebe selbst jede Entfernung zu überwinden und alle Zeit zu überdauern? ... zumindest wünschte es sich Kassandra, für sich und gleichermaßen für Epicharis.

    Kurz sah sie Nordwin hinterher, der erstaunlicherweise sehr fröhlich wirkte, obwohl er gleich Eimer voll Wasser schleppen sollte. Hmmmm?... machte Kassandra nachdenklich, ob Nordwin vielleicht daran gedacht hat, sich einfach aus dem Staub zu machen. ahmm ja! ... fügte als Feststellung hinzu. Sehr weit bräuchte er sich jedenfalls nicht abzuseilen. Gleich würden Fiona und Minna baden wollen und deshalb sollte er sich mal besser beeilen.


    Dann wandte sie ihren Kopf wieder zu Fiona und Minna und überlegte, was sie noch zu besprechen hätten. Mit Sicherheit würden die beiden zuerst eine Einweisung durch den Herrn erhalten, also dürften sie sich ohnehin nicht zuviel Zeit dabei lassen. Und alles andere würde sich finden. Also, das Bad wird gleich fertig sein und die Unterkunft zum Schlafen ist gleich nebenan ...Und... vielleicht halfen ein paar aufmunternde Worte, dachte sich Kassandra. Zumindest wäre es den Versuch wert Wir teilen wohl das gleiche Schicksal und sich damit abzufinden ist nicht leicht, wenn nicht gar unmöglich. Aber wir können zumindest versuchen, es etwas erträglicher zu gestalten, indem wir uns gegenseitig helfen und beistehen. Wenn ihr also etwas brauchen solltet oder wissen wollt, könnt ihr immer zu mir kommen,.


    Kassandra machte eine Pause, damit Fiona und Minna die Gelegenheit hätten weitere Fragen oder Bitten zu äußern und sofern es in ihrer Macht lag, würde sie diese auch erfüllen. Währendessen deutete sie schon auf die Tür, durch die Fiona und Minna die Waschgelegenheiten - und eventuell noch den eimerschleppenden Nordwin - finden würden. ... Für den Moment jedoch wird es am besten sein wenn ihr euch waschen geht, denn mit Sicherheit will euch der Herr des Hauses anschließend sehen.




    Sim-Off:

    kann als Abschluss dienen, außer jemand will hier noch mal ;)

    Kassandra wußte zwar nicht genau, was Nordwin mit den Beiden schon besprochen hatte und was als Nächstes auf dem Plan stand, aber schließlich hatte er sie ja aus dem Grund hinzu geholt. Natürlich dürft ihr euch waschen und zurecht machen. Nordwin wird sicher dafür sorgen, dass der Waschzuber mit angenehm warmen Wasser gefüllt wird. Das Schleppen der Wassereimer und das temperieren des Zubers sollte mal schön der starke Germane übernehmen, dachte sich Kassandra und sah ihn grinsend dabei an. Dann wandte sie sich wieder zu Fiona, die mit verzogener Miene auf sich und die schmutzigen Kleider verwies Ich weiss, ich fühlte mich genauso wie ihr jetzt, als ich hier an kam. Sie nickte und kurz musterte sie die Beiden nach ihrer Größe. hmm, ich glaube wir haben passende Kleider für euch da, ich hole sie während ihr euch wascht. Und wenn sie nicht passen, werden eben neue Sachen für euch gekauft. So war es bei ihr gewesen und so würde es wohl auch für Fiona und Minna gelten. Reich genug waren die Claudier ja. Und was die Seife betrifft, da kann ich dich beruhigen. Dhara zaubert für unsere Herrin Epicharis ohnehin die schönsten Düfte und erlesensten Öle und Salben. Und ein klein wenig können wir uns auch davon bedienen. Wir fragen sie am besten, sobald sie da ist. Aufmunternd nickte Kassandra der neuen Sklavin zu und blickte dann fragend zu Nordwin, wie es nun weiter gehen sollte.

    Kurz blickte Kassandra in die Runde, als sie in die Küche kam und Nordwin sie bereits vorstellte. Sie erblickte Pustula die gute Seele der Küche und natürlich die beiden Frauen, die von nun an das Schicksal gemeinsam mit ihnen zusammen teilen sollten. Kurz musste sie daran denken, was Nordwin ihr über die Beiden erzählt hatte und wem von den Herrschaften Fiona und Minna dienen sollten. Da Fiona die Erste war, die auf sie zu kam begrüßte sie diese zuerst und drückte zum Gruß die hingehaltene Hand. Die freundliche und offene Art von Fiona gefiel ihr auf Anhieb und daher erwiderte Kassandra das freundliche Lächeln ebenso gern.


    Hallo Fiona, ich freue mich auch dich kennen zu lernen ... ich bin Kassandra. stellte sie sich selbst noch einmal vor, obwohl Nordwin ihren Namen bereits erwähnt hatte. Erst ein paar Stunden sagst du, dann musst du ziemlich erschöpft sein? Nordwin hat mir schon gesagt, dass ihr einige Dinge braucht und ich helfe euch gern, damit ihr euch bald hier zurecht finden werdet. versprach Kassandra. Das Versprechen galt selbstverständlich auch für Minna, die einen eher scheuen Eindruck auf Kassandra machte und der sie nun ebenfalls freundlich zu lächelte, als diese sich mit ihrem Namen vorstellte.

    Kessi? .... nun, du kannst mich schon so nennen ... wenn du es unbedingt darauf anlegst Feuer zu spucken? ... lieber Nordi. nicht sehr angetan von seinem Vorschlag erwiderte Kassandra absichtlich nochmal seinen Spitznamen, den er anscheinend gar nicht so gern hören wollte und stemmte die Hände drohend in die Hüften. Gut zu wissen womit man ihn ärgern konnte, auch wenn sie es gar nicht beabsichtigte zu tun. Zwei neue Sklavinnen? was sollen sie denn für Aufgaben erfüllen? fragte sie dann neugierig, als sie dann doch durch die aufgehaltene Tür hindurch schritt um draußen wieder auf Nordwin zu warten. Eine Britin und einen Germanin sagst ... hm ... natürlich helfe ich ihnen gern und zeige ihnen alles was sie wissen müssen. Ich weiss ja noch selbst nur zu gut wie es bei mir war. Zusammen werden wir es schon schaffen. willigte sie dann gerne ein und war nur froh, dass es nichts mit jener Person zu tun hatte, wie anfangs befürchtet. Aber was Minna angeht ... wie soll ich das anstellen? mit meinem Griechisch vielleicht? ... oder mit der Zeichensprache? manchmal hatte Norwin wirklich lustige Einfälle. Genauso als er damals den gesamten Markt nach Dhara zusammen geschrien hatte. Schmunzelnd schüttelte sie deshalb den Kopf. Kann sie wirklich gar kein einziges Wort Latein? ... denn ... Heilsa Nordwin! ... bis auf die paar Wörter, die du mir bei gebracht hast ... spreche ich leider auch kein Germanisch. zuckte sie dann mit den Achseln und blickte ihn fragend an.

    Mit dem Rücken zur Tür saß Kassandra auf einem Schemel und band gerade die Riemen an ihren Sandalen zusammen, nachdem sie sich bereis fertig umgezogen hatte. Normalerweise zog sie sich ja nicht während des Tages um doch heute war sie, beim Versuch die Papierschiffchen des kleinen Brutus aus dem Teich zu fischen, ausgerutscht und in das Wasser gefallen. In der letzten Zeit war in der Villa wirklich Einiges los, nachdem gleich vier neue Herrschaften, in nur kurzer Zeit, hier eingetroffen waren. Drei davon hatte sie bereits kurz kennengelernt, wobei besonders der nette Opa Myrtilus ihr im Gedächtnis geblieben ist. Von der vierten Person dagegen kannte sie bisher nur Gerüchte, die allerdings nichts Gutes erahnen liesen. Und von den zwei neuen Sklavinnen hatte sie auch noch nichts mit bekommen.


    Lauter neue Gesichter in der Villa Claudia, da tat es jedenfalls immer gut auf ein liebes und vertrautes Gesicht zu treffen. So wie jezt auf Nordwin, als sie seine angenehme Stimme hinter sich vernahm. Kasi? der Germane war schon irgendwie süß und Kassandra schmunzelte, während sie aufstand. Warum brüllst du denn so rum? ... hier bin ich doch, Nordi... Und nenn mich nicht Kasi! begrüßte Kassandra ihn mürrisch, sobald sie sich zu ihm umgedreht hatte und zog ein gespielt böses Gesicht. Schnell entspannte sich ihr Gesichtsausdruck wieder und mit einem Lächeln ging sie auf Nordwin zu, da sie ohnehin die Unterkunft wieder verlassen wollte. Was gibt es denn für mich zu tun? fragte sie und hoffte insgeheim nur, dass es nichts mit der vierten Person zu tun hatte.

    Dass ihre Herrin vergessen hatte woher ihre eigene Sklavin stammte, empfand Kassandra nicht weiter tragisch. Vielmehr beschäftigten sie die Worte, die Epicharis im Anschluss folgen lies. Die Wahl haben ... irgendwann ... zu bleiben oder nach Hause zurück zu kehren ... für die Mühen entlohnt werden! Was könnte es für einen Grund geben hier bleiben zu wollen ... freiwillig ... wenn sie die Wahl hätte? Das klang so seltsam in Kassandras Ohren und sie wusste nicht so recht, ob sie sich darüber nun freuen durfte oder nur wundern sollte. Vielleicht erwartete ihre Herrin nun eine Antwort darauf, oder ein Danke. Dankbar war Kassandra ihrer Herrin wirklich und das in vielen Dinge. Und der Gedanke einmal frei zu sein, war nun nicht mehr nur ein unerfüllbarer Traum so sehr vertraute sie Epicharis Worten. Doch es war nur ein Nicken und ein verzagtes Lächeln, das Kassandra zu Stande brachte und welches ihre Herrin nur sehen konnte, wenn sie sich genau in diesem Augenblick zu ihr umgedreht hätte.


    Um nicht weiter in Verlegenheit zu kommen, winkte Kassandra deshalb schnell einen der hinter ihnen gehenden Sklaven heran und lies sich von ihm den Sonnenschirm reichten. Den Schirm spannte sie sogleich auf und hielt ihn so, dass er ihrer Herrin, in der mittlerweile sehr hoch stehenden Sonne, etwas Schatten spendete. Hier bitte Herrin, zuviel Sonne ist nicht gut für eure Haut. bemerkte sie fürsorglich da sie wusste, dass römische Patrizierfrauen sehr viel wert auf eine blasse Haut legten. Äqypten? Ihr wollt nach Äqypten reisen? wieder verblüffte Epicharis sie sogleich mit ihren Plänen für die nähere Zukunft. Mehr sagte sie dazu nicht, denn Epicharis wollte das Thema selbst nicht weiter vertiefen, sondern dachte offensichtlich wieder an ihren Verlobten. Oh, ich glaube er hatte mehrere gute Gründe Herrin! versuchte Kassandra den Wunsch des Verlobten zu deuten. Er konnte ja nicht ahnen, dass ihr noch ein Geschenk für ihn habt. Das kleine Geheimnis ihr wisst ja.... kurz musste sie schmunzeln. Dann euer Duft, den er so mit sich nehmen konnte und die Vorstellung daran, wie diese palla euren Körper umschmeichelt hat, wann immer er sie in seinen Händen hält. Und es ist ein Gegenstand der leicht und klein genug ist, um ihn ständig bei sich zu tragen ... weiter führte Kassandra ihre Gedanken nicht. Sie hatte gerade ein paar Felsen entdeckt, an denen sie vielleicht eine kleine Rast einlegen könnten.


    Was meint ihr Herrin, wäre das ein guter Platz für eine kleine Erfrischung? Fragte Kassandra und sah zu Epicharis, die gerade eine Muschel aufhob. Wie Muscheln entstehen wollte Herrin zuvor jedoch wissen und einen Augenblick lang musste sie über den Sinn der Frage nachdenken. Fragte Epicharis das aus Sehnsucht nach ihrem Verlobten, oder weil er nun auf hoher See weilte und die gemeinsame Zukunft so ungewiss erschien? Noch bevor Kassandra weiter darüber nachdachte, begann sie einfach zu antworten: Es heißt Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit und die Beschützerin der Seeleute, sei einst dem Meer entstiegen. Doch noch im Meer verliebte sich Aphrodite in Nerites, den Sohn des Meeresgottes Nereus. Als sie dann in den Olymp gerufen wurde, schenkte sie ihrem Geliebten Flügel, damit er sie begleiten konnte. Doch Nerites wollte seine Heimat, das Meer, nicht verlassen und so ... Kassandra machte eine Pause. Eigentlich war es eine Geschichte aus ihrer Heimat und es waren griechische Götter. Doch je mehr sie darüber nachdachte, wollte diese Geschichte auch auf Epicharis und ihren Verlobten passen. Tat sie das wirklich? ... nein! Kassandra schüttelte den Kopf und war sich dennoch nicht sicher ob sie sich das nur einbildete oder nicht. Doch sie hatte angefangen zu erzählen und so endete es eben ... und so verwandelte Aphrodite ihren Geliebten in eine Muschel und schenkte die Flügel dem Eros, der sie von da an begleitete...


    Die Muscheln sind ein Geschenk der Götter! endete Kassandra leise. Nun sah sie ihre Herrin fragend an. Zum einen, weil sie sich immer noch nicht über ihre eigenen Gedanken sicher war. Zum anderen, weil auch immer noch die Frage offen war, ob sie an den Felsen eine kurze Rast einlegen sollten.