Tacitus hörte seinen Namen brüllen und stand sofort auf. Er ging schnellen Schrittes zum Princeps Prior und salutierte pflichtgemäß ehe er knapp sagte:
"Princeps Prior Peltrasius Bibulus, Probatis Terentius Tacitus, ich melde mich wie befohlen."
Tacitus hörte seinen Namen brüllen und stand sofort auf. Er ging schnellen Schrittes zum Princeps Prior und salutierte pflichtgemäß ehe er knapp sagte:
"Princeps Prior Peltrasius Bibulus, Probatis Terentius Tacitus, ich melde mich wie befohlen."
Tacitus kam gerade in die Unterkünfte, als er das Brüllen eines Miles vernahm. Wenn er sich nicht irrte konnte er seinen Namen hören und runzelte kurz die Stirn ehe er auf den Brüllenden zuging und ihn ansah. Wieso würde ihm jemand Post schicken? Dann bemerkte Tacitus dass der Miles ihn ansah, dann sagte Tacitus:
"Ich bin Lucius Terentius Tacitus..." "Gut, hier ist die Post."
Antwortete der Miles noch schnell und gab Tacitus dann selbige. Er schritt von Dannen und achtete auch gar nicht mehr auf den Miles der noch irgendwas zu sagen schien. Langsam trottete er zu seinem Bett und setzt sich auf dieses ehe er sich die Post ansah.
"Wieso kriege ich das erst jetzt...das ist doch schon in wenigen Tagen und wenn ich bis dahin noch nicht ernannt wurde? Hmm...vielleicht sollte ich mich mal an Bibulus wenden..."
Murmelte Tacitus noch leise für sich und legte sich dann mit dem Rücken auf das Bett, weiter die Post lesend. Sein Vetter wollte also heiraten. Langsam gähnte Tacitus leicht hinter vorgehaltener Hand und ließ seine Beine einfach schlaff liegen. Er las sich die Post nochmal gründlich durch und legte sie dann neben sich. Er hatte nicht sonderlich großen Hunger und das Brot dass er sich machte hatte ihm vollkommen gereicht. Jetzt wollte Tacitus nur noch liegen bleiben und nachdenken.
Tacitus stimmte in den Chor mit ein: 'Jawohl Princeps Prior', ehe er den anderen Probati folgte. Er würde nun erstmal etwas essen gehen oder sich vielleicht etwas hinlegen. Zum Üben hatte er nicht mehr die Kraft und auch keine Lust. Schließlich gab es ja noch ein Morgen, so hoffte Tacitus jedenfalls und sah die anderen Probati kurz an. Alle schwiegen.
Die Probati traten in einer Reihe an und standen still, Tacitus war noch ein wenig von dem Geruch benebelt aber es war besser als am Anfang. Abwartend sah er geradeaus und wartete, in der Hoffnung dass dies nun endlich vorbei war und er die Latrinen so schnell nicht mehr aus dieser Perspektive sehen musste.
Tacitus sah in das Loch und nickte, einigermaßen sauber müsste es gewesen sein. Was kam nun dran, Kalk? Nickend macht sich Tacitus schnell daran selbiges zu holen und begann dann die Wände zu kalken. Der Gestank war zwar nicht mehr ganz so schlimm, aber immernoch intensiv genug. Tacitus hoffte nur dass er nicht mehr als ein Loch säubern durfte.
Tacitus fühlte sich fast umnebelt von dem Gestank und sein Kopf brummte, wenn dies nicht so wäre hätte er irgendwelche Sätze abgelassen aber er wusste auch dass dies nur weitere Sanktionen nach sich ziehen würde. Kurz sah er sich nach Bibulus um und wendete sich sofort wieder ab. Aus dem Augenwinkel schielte er nochmal kurz zu einem anderen Probatus und machte dann aber weiter, wieso musste immer ihm soetwas passieren? Jedenfalls würde er nicht mehr allzu lange brauchen.
Kurz schienen ein paar Probati nachdenklich da sie nicht wussten was Bibulus' Worte waren, dann stimmten jedoch alle in das 'Jawohl Princeps Prior' ein und machten sich an die Arbeit, schweigend und still. Tacitus fand den Gestank einfach nur ätzend, er hoffte nur dass der Gestank wieder aus den Klamotten rausgehen würde aber nun konzentrierte er sich still auf seine Arbeit.
Tacitus war mit den Probati schon bei den Latrinen und alle hatten in etwa den gleichen, dummen Gesichtsausdruck. Tacitus sah zu Bibulus wie auch die anderen Probati, die nun versuchten eine ordentliche Reihe nach diesem Marsch zu bilden was sich als schwieriger erwies als erwartet.
Wieder ein kollektives Murren unter den Probati ehe sich alle in Bewegung setzten, wie auch Tacitus. Sie gingen auf der gleichen Strecke, auf der sie hergekommen waren, auch wieder zurück was den meisten nicht sonderlich gefiel. Tacitus war aber in Gedanken bei den Latrinen, er wusste zum Glück noch nicht was ihn erwartete, genau wie die meisten anderen Probati auch. Irgendwann hatten sie die Strecke hinter sich.
Tacitus stellte sich mit den anderen Probati in einer Reihe auf ehe sie stehen blieben, wie befohlen. Tacitus schmerzte der Rücken ungemein aber trotzdem stand er stramm wie die meisten anderen, manchen war es doch zuviel. Noch so einen 'Gewaltmarsch' würde er jedenfalls nicht durchhalten, oder nur sehr schwer, woran der Rucksack sicherlich nicht ganz unschuldig war.
Tacitus ging sofort wieder etwas schnell wie auch die anderen Probati, man konnte wieder ein kollektives Murren hören. Dann ging es immer weiter, zur linken zahlreiche Gebäude und zur rechten der Tiber. Es ging immer weiter die Straße entlang ehe die Gruppe am Amphitheatrum Neronis vorbeikam, wie auch am Circus Flaminius und Theatrum Marcelli. Dann ging es nach rechts und über die Brücke Richtung Tiberinsel.
Die Gruppe näherte sich der Via Triumphalis und bog dann scharf links ab und auf diese zu kommen, nun gingen sie Richtung Südosten parallel zum Tiber. Tacitus war schon ziemlich erschöpft vom ganzen Laufen und das Tempo hatte sich mit der Zeit geringfügig verringert was aber Bibulus sicher merken würde, da war Tacitus sich sicher. Nun gingen sie alle am Tarentum vorbei das links von ihnen lag, der Tiber rechts, und weiter die Straße am entlang, die Probati jedenfalls in der Hoffnung das alles bald vorbei ist.
Tacitus kam der Weg schon quälend lang vor und durch den Rucksack war das ganze auch nicht besser, allmählich passierten sie dann die Porta Salutaris. Wenn Tacitus sich nich irrte müsste das knapp die Hälfte der Strecke gewesen sein aber seine Ortskenntnisse in dieser Stadt waren auch nicht die besten. Die Straße machte einen Bogen den die Probati auch entlang gingen ehe die Straße geradeaus Richtung Westen verlief. Tacitus achtete aber nicht mehr sonderlich auf seine Umgebung sondern nur darauf Kräfte zu sparen ohne langsamer zu werden und wieder angebrüllt zu werden was sich als sehr schwierig erwies. Quälend lang zog sich die Straße hin und zu beiden Seiten waren Häuser zu sehen aber ehe Tacitus sich versah, fand er sich auf der Via Flaminia wieder.
Tacitus unterdrückte ein Husten und rief dann ebenfalls laut den Eid.
"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
Tacitus kam der Rucksack unendlich schwer vor aber genau so eine Schinderei hatte er sich auch vorgestellt, das musste er sich zugeben. Nun ging es erstmal über die Via Nomentana Richtung Südwesten entlang zur Porta Collina die Tacitus gemeinsam mit der Gruppe durchquerte. Zu seiner rechten, im Norden, ging es zum Tempel der Foruna und nach kurzer Zeit war zu seiner rechten, ebenfalls nördlich, der Porticus Miliarensis.
Tacitus ging gemeinsam mit den anderen Probati gemäßigten Schrittes in die Richtung des Tores wo alle zum Stehen kamen. Die Probati versuchten eine halbwegs ordentliche Reihe aufzustellen und da entweder die anderen Probati es vergessen hatten oder nicht wollten, übernahm Tacitus wieder die Aufgabe Meldung zu machen. Er salutierte vor Bibulus und sprach dann in einem lauten Ton:
"Princeps Prior Peltrasius Bibulus, Probatus Terentius Tacitus, ich melde dass ich mit sieben weiteren Probati angetreten bin."
Tacitus wurde aus dem Schlaf gerissen und schreckt hoch wie auch etliche andere Probati von denen zwei aus ihren Betten fielen. Sofort sprang der Rest aus den Betten und alle machten sich sofort fertig um auch nicht eine kleine Sekunde zu spät zum Tor zu kommen. Tacitus machte in aller Eile noch sein Bett fertig wie die anderen ehe die Probati alle aus den Unterkünften huschten.
Tacitus war froh dass es endlich vorbei war. Das Exerzieren war doch schlimmer als er dachte und erschöpft machte er sich mit den anderen Probati auf den Weg zu den Unterkünften. Erstmal die Ausrüstung pflegen und dann etwas essen um endlich wieder schlafen zu können, so hoffte Tacitus den Rest des Tages verbringen zu können.
Einen wunderschönen Geburtstag wünsche ich, lass' Dich reich beschenken und feiern
Tacitus murrte wie auch die anderen Probati und alle stellten sich wieder brav in einer Reihe auf ehe wieder die Befehle gebrüllt wurden: Erst marschierte er im Gleichschritt mit den anderen zwei Schritte nach vorne, dann drehte er sich nach rechts und marschierte anschließend drei Schritte vorwärts. Er drehte sich nach links und marschierte fünf Schritte nach vorne. Anschließend drehte er sich wieder nach links und marschierte vier Schritte ehe er sich wieder nach rechts drehte und drei Schritte marschierte. Dann drehte er sich wieder nach links und marschierte zwei Schritte, und wieder drehte er sich nach links um und marschierte drei Schritte, und wieder nach links und sieben Schritte. Dann drehte sich Tacitus nach rechts und marschierte sechs Schritte und dann kam er gemeinsam mit den anderen zum Stehen.