Beiträge von Quintus Antonius Peticus

Wie erwartet konnte ich beim Ringkampf nicht wirklich mithalten und verlor auch gleich gegen Terentius Tacitus.
Dieser half mir nach dem Kampf auf und bereitete sich auf den nächsten Kampf vor.
Ich verzog mich etwas in den Schatten und verfolgte die weiteren Ringkämpfe.
Irgendwie war ich froh, dass ich mich ausruhen konnte. Ringkampf war absolut nichts für mich.
Nachdem ein Caecilier diesen Wettbewerb gewonnen hatte wartete ich darauf, was die Moderatoren als nächstes ankündigen würden.

Gott sei Dank. Die Ringkampfeinheit war vorbei. Irgendwie nix für mich.
Da war es auf alle Fälle besser zu laufen.

Also nahm ich mir wieder meine Rüstung und meine Waffen. Dann legte ich die Rüstung an und nahm die Waffen in die Hand. Schon lief ich fünf Runden um den Platz und zum Abschluss sprintete ich noch von der letzten Ecke bis zu Bibulus, bevor ich mich zusamen mit den anderen Probati wieder in einer Reihe aufstellte und weitere Befehle erwartete.

Für mich selber überraschend hatte ich den Vorlauf dominiert und war auch jetzt noch im Finale erfolgreich. Irgendwie musste sich das zusätzliche Training ja auch auszahlen. Schließlich hatte ich die letzten Tage wie ein Verrückter trainiert in voller Rüstung zu laufen.

Doch freuen konnte ich mich über den Erfolg nicht lange, denn jetzt stand Ringkampf auf dem Programm. Eine Disziplin, die ich abgrundtief hasste. Dementsprechend schnell verflog meine gute Laune und es machte sich Ernüchterung breit.

Vom Apell kommend betraten wir wieder unser Contubernium. Gleich würde die Stubenkontrolle stattfinden.
Wir hörten schon von weitem die donnernde Stimme des Princeps Prior und des Centurios, die der Reihe nach di Stuben kontrollierten.
Wir hatten noch gerade Zeit um schnell das Contubernium zu fegen und dann hörten wir auch schon Bibulus den Befehl geben.
Flugs stand unser Contubernium stramm und ich sollte dem Centurio meine Ausrüstung zeigen.

So ging ich also zu meinem Bett und zeigte meine Ausrüstung vor.
Die Tuniken faltete ich exakt auseinander, meine Sandalen stellte ich aufs Bett. Dann legte ich meine Rüstung aufs Bett und auch meine Waffen.

Dann ließ ich den Centurio alles begutachten.

Da kam auch schon das Lob von Bibulus für meinen Gegner.
Ich hatte so meine Probleme. Irgendwie war Ringkampf nicht wirklich meine Stärke. Meine Chancen aus dem Griff zu entkommen waren gleich Null. Wir hakelten miteinander, doch es gelang mir nicht, mich zu befreien. Mein Gegner warf mich auf den Boden und nagelte mich fest.

Schon donnerte der Kommentar von Bibulus über den Platz.
Als wir das hörten, hielten wir am Boden inne und standen auf.
Bibulus ging schon zum nächsten Ringerpaar und ich schaute auch kurz dem Paar zu. Sie machten es anscheinend richtig gut, denn der Princeps Prior war mit ihnen zufrieden.
Ich würde mir einfach von ihnen etwas abkucken.

Mein Gegner riss mich aus meinen Gedanken, er griff mich an. Zu spät, sein Angriff war richtig gut.

Bald hatte ich meinen Partner für den Ringkampf gefunden.
Zunächst umkreisten wir uns, um unsere gegenseitig kennenzulernen. Schließlich wollte keiner sich zuerst eine Blöße geben.
Doch bald wagte ich den ersten Angriff und mir gelang es meinen Gegner zu Boden zu zwingen. Jetzt rollten wir uns im Dreck und ich versuchte meinem Gegner möglichst keine Angriffschance zu offenbaren.

Schon wollte ich mich wieder einem Angriff widmen, als der Befehl zum Aufhören von Bibulus kam.
Also legte ich meine Waffen weg und wartete auf weitere Anweisungen.

Treffer!! Und dann auch noch ein schmerzhafter! Denn Orfitus verzog das Gesicht vor Schmerz, bevor er versuchte seinen Fehler zu korrigieren und ein paar Schritte zurück machte.

Schon ging ich ihm nach, um meinen Angriff weiterzuführen, während er sich eher defensiv verhielt und wieder seine Grundstellung einnahm.

Während ich Orfitus umkreiste, um ihn besser angreifen zu können, bemerkte ich Bibulus aus dem Augenwinkel, der in der Nähe stand und uns beide beobachtete.

Von ihm abgelenkt, vernachlässigte ich meine Deckung.

Als sich die restlichen Soldaten eingefunden hatten, begann der Tribun mit seiner Ansprache.

Was ich da hörte, wollte mir gar nicht gefallen. Die Cohortes Urbanae verloren an Ansehen, weil die Acta irgendwelche Geschichten verbreitet.
Und da kam es gerade recht, dass der neue Tribun die Cohortes Urbanae dazu aufforderte, wieder mehr Taten sprechen zu lassen.
Was ich sonst noch von dem Tribun hörte, beeindruckte mich. Wenn er dies Alles umsetzen konnte, versprach es eine gute Amtszeit zu werden.

Interessiert lauschte ich weiter seinen Worten.

Als ich wieder meine Grundstellung eingenommen hatte, begann Orfitus mich zu umkreisen. Wenn ich nicht getroffen werden wollte, musste ich ebenso im Kreis gehen. Dann musste ich mehrere Hiebe auf den Scutum einstecken. Doch zu spät bemerkte ich Orfitus Finte und sein Gladius traf mich am Schwertarm. Da bemerkte ich, dass selbst ein Übungsschwert höllisch weh tun konnte.

Bei den Versuchen von Orfitus seine Deckung hochzunehmen, gab es für mich die Chance selbst Angriffe zu starten. Wann immer sich die Gelegenheit bot, ging ich ein paar Schritte nach vorn und versuchte anzugreifen. So gelang es mir Hiebe in Richtung Schulter und Kopf zu setzen.

Nach jedem Angriff versuchte ich auch immer wieder mein Scutum hochzureißen und wieder in die Grundstellung zurückzukommen

Und schon musste ich die ersten Stiche einstecken. Das Schild hatte ich nicht mehr zur Abwehr hochnehmen können, so schnell gingen die beiden Angriffe.

In dem Moment, als Orfitus wieder in die Grundstellung ging, machte ich auch schon meinen ersten Angriff. Doch Orfitus passte besser auf und wehrte meinen ersten Angriff mit dem Schild ab. Doch war jetzt Orfitus andere Seite ohne Deckung und traf seinen Armen.

Nach dem erfolgreichen Angriff nahm ich schnell wieder die Grundstellung ein

Zusammen mit Orfitus versorgte ich mich mit Übungswaffen.
Dann ging ich mit ihm zu einem freien Platz und wollte gerade die Grundstellung einnehmen, als er mich ansprach. Etwas verdutzt schaute ich ihn an, denn wenn Bibulus mitbekam, dass wir hier fröhlich plauderten, konnten wir uns garantiert auf eine Extraschicht freuen. Ich schlimmsten Fall so etwas wie Reinigung der Latrine.

So schaute ich rüber zu Bibulus, der gerade zwei Probati kritisierte, und antwortete dann Orfitus:

"Ich denke wir haben durchaus gute Chancen, wenn wir bis zu den Festspielen noch viel trainieren. Ich möchte mich nämlich dort nicht blamieren. Das würde kein gutes Bild auf uns und unsere Ausbilder werfen."

Ich ging in die Grundstellung und wartete auf Orfitus Angriff.

Ich trat wieder einen Schritt vor und sagte dann:

"Princeps Prior Peltrasius Bibulus, Probatus Antonius Peticus, nein! Keine Fragen mehr! Danke Princeps Prior!"

Dann trat ich wieder zurück in die Reihe.

Das wurde ja immer besser und interessanter hier in der Castra. Ich freute mich innerlich riesig auf die Spiele. Auch wenn es noch viel Arbeit bis dorthin war.

Jetzt ging jeder Probatus daran, sich einen Partner für die Zweikämpfe auszuwählen. So ging ich zu Orfitus, der anscheinend auch noch keinen Partner gefunden hatte und fragte ihn:

"Wollen wir beide gegeneinander?"

Geduldig wartete ich seine Reaktion ab.

Das versprach ja jetzt wirklich interessant zu werden. Endlich stand der Kampf Mann gegen Mann auf dem Programm.

Doch bevor sich jeder einen Partner suchte, trat ich einen Schritt vor und sagte zu dem Princeps Prior:

"Princeps Prior Peltrasius Bibulus, Probatus Antonius Peticus, heute habe ich von Festspielen hier in der Castra gehört. Welche Aufgaben haben denn die Probati bei den Militärfestspielen?"

Dann trat ich wieder in die Reihe zurück.

Na klasse. Bibulus war sauer! Hoffentlich ließ er uns das nicht den ganzen Nachmiitag über spüren. Sonst würde ich morgen früh jeden Knochen einzeln spüren.

50 Liegestütze also! Und so kniete ich mich in den Dreck, um Staub zu schlucken. Es war wirklich unangenehm bei den Liegestützen in diesem Staub auch noch laut mitzuzählen. Und die Rüstung würde auch nochmal dreckig und musste gereinigt werden. Alles Mehrarbeit für heute Abend.

"unus, duo, tres, quattuor, quinque, sex, septem, octo, novem, decem..."

Nach den 50 Liegestützen stellten wir Probati uns völlig verdreckt wieder in einer Reihe auf und warteten auf neue Befehle.

Auf den Befehl des Princeps Prior hin setzten wir uns in Bewegung.
Die zehn Runden Einlaufen kamen mir gerade recht. Ich musste irgendwie meine Wut auf mich selbst loswerden und dafür war Bewegung jetzt erst mal ncht schlecht.

Die ersten paar Runden brachte ich in einem recht anständigen Tempo hinter mich, bevor ich die letzten beiden Runden das Tempo etwas drosselte. Ich hatte am Anfang doch etwas übertrieben und das rächte sich jetzt. Ich bekam nur noch schlecht Luft und verspürte ein unglaubliches Stechen in der Seite.

Immer weiter fiel ich zurück, sodass ich als Letzter ankam. Irgendwie war am Nachmittag der Wurm drin.

Von den Unterkünften kam unser Contubernium auf dem Exerzierplatz zum Apell an. Es waren bereits einige Soldaten da, doch noch nicht alle.

Und so warteten wir, bis sich die restlichen Soldaten eingefunden hatten.

Sogleich ging ein Raunen durch die Menge und ich erntete böse Blicke von den anderen Probati.

Na toll! Der Nachmittag fing ja gut an! , dachte ich kleinlaut und wäre am liebsten im Boden versunken. Schlimmer konnte es wohl nicht mehr kommen. Das würde mich einige Sympathie bei meinen Kameraden kosten. Und das nur, weil ich meinen Mund nicht halten konnte.

Meine Laune war schlagartig auf dem Nullpunkt. Jetzt musste ich mich erstmal abreagieren, da kam gerade recht, dass die Ausbildung jetzt weiterging.

So kam Bibulus auch zu unserem Contubernium und brüllte seine Befehle.

Apell? Wieso das denn?, dachte ich mir überrascht.
Und dann auch noch Stubenkontrolle danach. Na, das kann ja heiter werden.Und in unserer Stube lagen Kleider und Rüstung unaufgeräumt da.

Gott sei Dank hatte ich gestern nach dem Training noch die Zeit gefunden wenigstens meine Rüstung zu putzen.

"Dann mal los. Bringen wir die Stube so gut es geht auf Vordermann. Wir wollen ja nicht noch Ärger bekommen.", sagte ich zu meinen Zimmergenossen.

Dann hörten wir auch schon das Signal zum Apell und mussten alles Stehen und Liegen lassen und zum Exerzierplatz gehen.

Hoffentlich fand man nachher nicht noch irgendwelche Kleinigkeiten, denn Ärger war das Letzte, was unser Contubernium brauchen konnte.