Unsanft weckte mich Dextus: "Aufwachen!! Wir werden auf dem Exerzierplatz erwartet."
Noch ganz schläfrig weckte ich Orfitus und zog mir die Rüstung an.
Dann stapfte ich mit meinen Zimmerkameraden zum Exerzierplatz zurück.
Unsanft weckte mich Dextus: "Aufwachen!! Wir werden auf dem Exerzierplatz erwartet."
Noch ganz schläfrig weckte ich Orfitus und zog mir die Rüstung an.
Dann stapfte ich mit meinen Zimmerkameraden zum Exerzierplatz zurück.
Während wir noch auf die restlichen Probati warteten kam ein Praefekt auf den Exerzierplatz. Er grüßte kurz den Princeps Prior und musterte uns Probati.
Das ist bestimmt der Praefectus Urbi, ging es mir durch den Kopf. Bisher hatte ich ihn noch nicht gesehen, nur von ihm gehört.
Zuerst achtete ich nicht weiter auf ihn. Doch als er zu mir kam und mir eine Frage stellte, kuckte ich zuerst etwas verdutzt. Denn es war schon seltsam, dass er die militärische Disziplin nicht beachtete und einfach zu quatschen anfing.
Jetzt musste ich ihm antworten. Na hoffentlich ist es wirklich der Praefectus Urbi. Ich versuche es einfach mal, dachte ich noch.
Dann trat ich einen Schritt vor und sagte: Salve Praefectus Urbi Octavius Victor, Probatus Antonius Peticus, habe den gestrigen Tag gut überstanden!
Dann trat ich zurück in die Reihe und wartete alles Weitere ab.
Super, dass das bald mal im Free TV zu sehen ist.
Gibts im Internet eigentlich Seiten, auf denen man sich die Folgen ankucken kann und auf denen man sich nicht registrieren muss?
Auf die Antwort von Dextus musste ich herzlich lachen.
"Na ja, aber wir haben es bestimmt nicht schlecht getroffen hier bei den Cohortes Urbanae. Auch wenn es nicht die Garde des Kaisers ist, haben wir doch eine große Verantwortung."
Dann musste ich herzhaft gähnen. Irgendwie machte sich das Wecken vor dem Morgengrauen jetzt bemerkbar.
"Sei mir bitte nicht böse, aber ich bin ziemlich müde. Könntest du mich und Orfitus bitte wecken, wenn die Nachmittagseinheit anfängt?"
Und schon war ich eingeschlafen.
Nach der Mittagspause stapfte ich wieder auf den Exerzierplatz. Ich war gespannt, was für den Nachmittag an Übungen geplant war.
Auf dem Exerzierplatz angekommen hörte ich auch schon Bibulus über den Platz brüllen und wir stellten uns wieder in der Reihe auf.
Nach der Morgeneinheit kamen wir an den Unterkünften an.
Ich setzte mich aufs Bett und zog erst mal meine Rüstung aus. Dann machte ich es mir bequem und fing ein Gespräch mit einem Stubenkollegen an.
"Wir haben uns noch gar nicht richtig vorgestellt. Gestern beim Essen vor den Quartieren hab ich dich nicht gesehen. Mein Name ist Quintus Antonius Peticus. Und was hat dich eigentlich zu den Cohortes Urbanae gebracht?.
Ich blickte meinen Stubenkollegen an und wartete auf eine Antwort.
Bibulus kam zu mir und gab mir noch einige Tipps das Scutum betreffend. Dann gab er den Befehl zur Mittagspause. Und irgendwie waren wir alle erleichtert, dass wir das Morgentraining hinter uns hatten.
Ok, das mache ich nach der Mittagspause besser!, dachte ich mir.
Dann brachten wir noch die restlichen Waffen an den Rand des Exerzierplatzes und verliessen den Platz in Richtung der Unterkünfte.
Und wieder rüsteten wir uns mit gladius und scutum aus.
Dann stellten wir uns wieder vor unsere Übungspfähle und fingen an mit den Bewegungen. Es war ein vollkommen anderes Gefühl sich mit Scutum auch noch zu bewegen.
Aus der starren Grundstellung heraus war es schwerer das Gleichgewicht zu halten. Jetzt, da wir uns noch bewegen konnten, war das Gewicht des Scutum erträglicher.
Trotzdem musste ich mich erst daran gewöhnen, dass Scutum bei meinen Bewegungen mitzuführen. So machte ich also ein paar Schritte zur Seite, dann ein paar Schritte nach hinten und wieder nach vorn. Dann wieder ein paar zur Seite. Nach ein paar Minuten konnte ich dann dazu übergehen, den Pfahl zu bearbeiten.
Ich machte 20 Angriffe auf meinen Gegner und bearbeitete den Pfahl. Zunächst machte ich ein paar Schritte nach links und setzte einen Angriff auf die Schulter, dann ging ich wieder zurück zur Mitte, setzte einen Stich zur Kehle, dann tat ich einen Schritt nach rechts und griff an. Danach ging ich ein paar Schritte zurück, um das Ausweichen zu trainieren.
Nach und nach kam ich so auf 20 Angriffe. Zum Schluss umrundete ich noch den Pfahl um meinen Gegner von hinten anzugreifen.
Dann wartete ich bis auch noch die letzten Probati mit ihren Übungen fertig waren und achtete wieder auf den PP, ob er noch etwas bemerken wollte.
Der Befehl des PP donnerte über den Platz. Wir setzten uns in Bewegung und begannen zu laufen. Zunächst langsam und dann immer schneller. Bibulus stand am Rand und schaute zu.
Es war um noch nicht einmal Mittag und die Sonne sandte ihre warmen Strahlen auf uns nieder. Mit der vollen Rüstung zu laufen war bei diesen Temperaturen alles Andere als angenehm. Ich keuschte ganz schön, unter dem Gewicht der Rüstung.
Doch das Laufen ging schon besser als gestern und es waren ja auch nur fünf Runden mehr als heute Morgen. Ich konnte zwar noch nicht ganz mit der Spitze mithalten, war aber auch nicht bei den Letzten, die nach 10 Runden sich wieder in einer Reihe aufstellten.
Der Princeps Prior wandte sich dem Krach zu und stauchte mich zusammen.
Ziemlich kleinlaut hob ich das Scutum hoch. Meinem Arm hatte die Pause gut getan, auch wenn sie nur sehr kurz war.
Dann führte ich die restlichen fünf Angriffe aus und wartete auf die weiteren Befehle von Bibulus.
Nicht schlimm. Kein Problem. Deswegen ja PN
Der Princeps Prior ging durch die Reihen und korrigierte uns bei den Grundstellungen.
Als der PP uns darauf aufmerksam machte, dass wir das Scutum nach jedem Angriff wieder hochnehmen sollten, stöhnten manche Probati, da es unglaublich anstrengend war, das Schild zu kontrollieren. Auch ich konnte mir ein Stöhnen nicht unterdrücken.
Abwechselnd versuchte ich jetzt Angriffe zur Kehle, Schulter und Beine zu setzen. Das Scutum wurde immer schwerer. Mein Arm fühlte sich langsam wie Blei an. Es wurde immer schwieriger das Scutum nach den Angriffen wieder hoch zu nehmen.
Die letzten 5 Angriffe noch. Los!, dachte ich und feuerte mich selbst an. Doch irgendwie wollte mein Arm nicht mehr.
Krachend und scheppernd viel das Scutum zu Boden.
Zitat"Ah, Peticus. Was los ist? Nichts, ich hab nur mal wieder eine kleine Meinungsverschiedenheit mit meinem Bruderherz Flavus. Kennst du diesen überhaupt?"
Die Tatsache das er schon abreisen wollte ignorierte ich erst einmal.....
Jetzt erinnerte ich mich wieder. Tiberius hatte noch einen Bruder.
"Nein, Tiberius ich kenne deinen Bruder nicht persönlich. Ich habe bisher nur flüchtig von ihm gehört. Ich würde ihn aber gerne kennenlernen. Was treibt dich denn so auf die Palme?"
Wegen meiner Abreise schicke ich dir eine PN
Ja wahrlich, das war doch was ganz Anderes mit Scutum zu kämpfen.
Der Princeps Prior erklärte die Grundstellung und die nächsten Übungen.
Ich stellte den linken Fuß etwas vor den rechten, hielt das Scutum gerade so hoch, dass ich noch erkennen konnte, wohin ich mit dem Gladius stechen würde und streckte mein linkes Bein nicht ganz durch.
Das Scutum war allerdings wirklich schwer. Doch mit dieser Beinhaltung verlor man immerhin nicht das Übergewicht. Bald hatte ich mich daran gewöhnt und machte meine ersten Probeangriffe.
Ein ums andere Mal stach ich mit dem Gladius auf den Pfahl ein. Zunächst langsam und dann immer schneller.
Wir nahmen jeder ein Gladius und ein Scutum.
Mit dem Gladius konnte ich einigermaßen umgehen. Aber mit dem Scutum. Ich hatte es zum ersten Mal in der Hand und wusste nicht wirklich, was ich damit anfangen sollte. Eins wusste ich, als ich es in meine Hand nahm: es war höllisch schwer und ziemlich groß.
Mit Mühe schleppte ich das Scutum zu meinem Pfahl. Die anderen Probati standen da und warteten, dass ich die Grundstellung und meine ersten Stiche mit dem Gladius ausführte. Grundstellung, na ja. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung davon. Deshalb fing ich einfach an auf den Pfahl einzustechen.
Bei meinem ersten Stich auf den Pfahl verlor ich fast das Gleichgewicht, da das Scutum so unhandlich und schwer war. Gerade konnte ich noch einen Ausfallschritt tun und mich abfangen. Sonst wäre ich im Dreck gelandet.
Manche Probati kicherten.
Nach den 5 Runden um den Exerzierplatz traten wir wieder zu einer Reihe zusammen. Der Ausbilder formulierte die Frage und ich war froh, nicht mehr laufen zu müssen.
Waffendrill!! Endlich wirds interessant!, dachte ich.
Und ich antwortete auf die Frage:
"Princeps Prior, Probatus Antonius Peticus, ich habe schon ein Gladius in der Hand gehabt. Es ist ein Kurzschwert und die Standardwaffe der Infanterie. Es kann als Hieb- oder Stichwaffe eingesetzt werden und ist für den Nahkampf sehr gut geeignet."
"Ok, dann werde ich mit Attius sprechen und wir machen das untereinander aus."
Dann saßen wir stumm und speisten. Nach dem Essen wollte ich eigentlich nur noch in die Stube und ausruhen. Ich wollte mich schon verabschieden, als es mir wieder einfiel:
"Attius, ist das ok, wenn du kochst und ich morgen das Getreide mahle?"
Langsam begannen wir zu laufen. Fünf Runden waren ja die reinste Erholung nach den gestrigen Anstrengungen. Es war nur so grausam früh.
Der Princeps Prior lief die erste Runde mit und beobachtete uns dann von außen mit kritischen Augen.
Wir erreichten den Exerzierplatz und stellten uns in Reih und Glied auf.
Dem Ausbilder meldete ich:
"Princeps Prior Peltrasius Bibulus, Probatus Antonius Peticus, ich melde Probati vollständig angetreten!
Was war das? Eine Stimme donnerte durch die Stuben der Unterkünfte. Ich schrak aus dem Schlaf hoch und suchte einen Lichtschein zu erhaschen. Doch irgendwie war da keiner, es musste also noch vor Morgengrauen sein. Schlaftrunken setzte ich mich auf, und auf einmal war ich hellwach.
Ich musste gestern Abend über dem Putzen meiner Rüstung eingeschlafen sein, denn irgendwie hatte ich meine Stiefel noch an. Und da gab es jetzt ein Problem! Die fünf Minuten, die wir Zeit hatten uns auf dem Exerzierplatz einzufinden, würden nie und nimmer reichen um die Rüstung auf Hochglanz zu bringen.
Ich rappelte mich also auf, zog mir ein paar frische Kleider und die Rüstung an. Vielleicht war sie ja doch sauber genug. Falls nicht, würde ich das garantiert zu hören kriegen!
Dann wartete ich noch auf meine Zimmergesellen und wir verließen unsere Stube in Richtung Exerzierplatz.
"Mein Name ist Quintus Antonius Peticus. Na, da können wir uns ja die nächsten Wochen auf was gefasst machen, wenn wir jetzt jeden Tag so viele Probati vom Exerzierplatz schleppen dürfen. Du meinst, ich kann mir aussuchen, ob ich lieber koche oder mahle?"
Ich sah meinen Tischnachbarn fragend an.