"Sofortige Ausführung, Decurio?" fragte Brigio, da er sich nicht sicher war, ob er den Ausführungsbefehl überhört hatte.
Beiträge von Mamercus Brigio
-
-
Brigio nahm die Spatha in die Hand und gab für seine Männer das Zeichen zum Angriff. Wieder ritten sie geschlossen an, doch schon beim Antraben scheuten drei, vier Pferde. Irgendetwas schien sie aufzuschrecken. Doch im Kampf gab es auch kein Zurück, also trieb er sie mit einem lauten: "Weiter, weiter" an, den Angriff fortzusetzen.
Alle brachten ihre Pferde in den Gallopp und führten den Angriff durch. Doch wie beim ersten Angriff mit der Hasta verfehlten die meisten Probati, Brigio eingeschlossen, das Ziel.
Die Spatha hatte eine viel kürzere Reichweite als die Hasta, die Umstellung mußten sie erst noch richtig üben. Aber dazu hatten sie wohl noch viel Gelegenheit am heutigen Tage.
Alle ritten zurück und setzten die Übung fort. -
Der neue Praefectus hatte für die Ausbildungsturma eigene Unterkünfte schaffen lassen und so zogen Brigio und seine sieben Falken um. Vibulanus hatte für seine Männer schon ein Contubernium in Beschlag genommen, also nahmen wir das nächste.
Die zwei Hispanier, Osorius und Cavella, verzogen sich gleich in die hintere Ecke, Lehmannix, Fringsix, Asahmohix ond Poldix, die vier Germanen nahmen die Mitte.
Ich nahm das Bett gleich vorne, neben der Tür und nebenan verstaute
Ryberix, ein Gallier seine Sachen. -
Auch Brigio und seine Falken ritten in Ihre Ausgangsposition und warteten auf weitere Befehle.
-
Auch Brigio hatte seine Wahl beendet. "Unsere Gruppe nennt sich Falken, Decurio," rief Brigio.
Sim-Off: Nein kein Problem.
Sim-Off: Aber bitte größere Schrift verwenden
-
Zum Glück war Brigio gerade nicht im Angriff, als das Geschepper losging.
"Aha, Gefechtssimulation", dachte er. "Auf Männer, dann reiten wir mal eine richtige Attacke!" rief er seiner Gruppe zu und schon galoppierten sie in geschlossener Reihe auf die Strohpuppen zu. Vorschriftsmäßig und fast gleichzeitig erfolgten die Stöße mit der Hasta und drei von vier trafen tatsächlich mitten in die Brust. Auch das Herausziehen klappte. Nur Brigios linker Nebenmann, Turinus, hatte zu hoch gezielt und mit seiner Hasta den Kopf der Strohpuppe zerfetzt.
Die Männer setzten ihre Übung nun selbständig fort, bis sie einen anderen Befehl hören würden. -
Brigio deutete auf einen kleinen, südländischen Typ, der wie er gehört hatte Hispanier war und Osorius hieß. Jupiter alleine weiß, wie es ihn nach Cofluentes zu der Ala II verschlagen hatte.
Osorius kam herüber, ohne eine Miene zu verziehen. Ich hatte noch nicht viele Hispanier getroffen, aber wie die anderen auch schien dieser stolz zu sein bis in die Haarspitzen, aber sie waren ausgezeichnete Reiter. -
Da der Decurio noch nicht da war, ging Brigio zu Vibulanus. "Quintus, ich freue mich, daß wir beide es geschafft haben. Darauf müssen wir heute abend einen trinken. Wenn du Zeit hast, treffen wir uns nach der Ausbildung in den Unterkünften." sagte Brigio und klopfte Vibulanus auf die Schulter.
-
Brigio hatte Vibulanus zugeschaut und stellte erfreut fest, daß sich sein Kamerad gut anstellte. "Na, dann wollen wir auch mal," dachte sich Brigio und steuerte mit seiner Gruppe die Puppe ganz rechts an. Er brachte Justitia in den Galopp, zielte mit der Hasta stieß zu und - verfehlte um eine Armeslänge.
Auch zwei andere seiner Gruppe hatten nicht getroffen, oder nicht richtig.
Sofort ritt ich wieder an, zielte erneut und traf mitten in die Brust. Auch die anderen hatten nun mehr Erfolg.
Zufrieden reihten wir uns wieder zu den anderen Probati ein. -
Die kurze Siesta hatte Brigio gut getan. So ging er einigermaßen erholt auf den Übungsplatz. Gespannt sah er der Trupp-Einteilung entgegen. Welche Kameraden würde er wohl bekommen?
-
Brigio hatte gerade Justitia versorgt und gesattelt und ritt nun gemächlich auf den Reitplatz, da er noch keinen der anderen Probati gesehen hatte. Plötzlich erkannte er, daß da der Praefectus neben dem Decurio zu Pferde saß. "Was macht denn der Praefectus so früh hier?" dachte er für sich selbst. Schnell nahm er Haltung an und salutierte. "Salve Praefectus, salve Decurio."
Er führte sein Pferd noch einige Meter weiter und blieb dann stehen. Gab es heute etwa besondere Übungen oder ganz neue Befehle, dachte er. -
Brigio setzte sich auf und rieb sich die Augen. Er blinzelte hoch und sah Cupidus, der ihm auf dem Reitplatz ein paar gute Tipps gegeben hatte. Eigentlich fand er ihn nett, aber warum brüllte er hier so rum? "Sag mal Cupidus, du gehörst doch zur Turma II und ich dachte, die Turma I ist für unsere Ausbildung zuständig?", fragte er ihn zwinkernd.
-
Auch Brigio salutierte und ging Richtung Unterkünfte. Er war froh, bis zum nachmittag Zeit zum Ausruhen zu haben. Vielleicht könnte er heute abend endlich mal mit Vibulanus einen heben?
Unterwegs machte er sich Gedanken, was er für einen Namen aussuchen sollte. "Na ja, nach der Siesta wird mir schon noch einer einfallen," dachte er. -
Brigio hatte seine Kondition etwas überschätzt. Trotzdem hatte er sich so lange auf den Beinen gehalten, bis er sicher war, daß alle die hinter ihm liefen bereits aufgegeben hatten. Da noch drei vor ihm liefen, achtete er nur darauf, nicht überrundet zu werden. Dann endlich hörten die anderen auf zu laufen und er ließ sich einfach an Ort und Stelle hinfallen.
Eines war ihm sofort klar, laufen würde nie seine Paradedisziplin. -
Brigio nahm Justitia an den Zügeln und führte sie in die Stallungen. Nach dem Absatteln rieb er sie erst mal gründlich mit einem Tuch trocken und gab ihr Futter und Wasser. Zufrieden machte sich Justitia über das Futter her. Zusammen mit dem Stallknecht machten sie den Stall noch sauber, dann ging Brigio zu den Unterkünften.
-
Brigio merkte, daß er wohl schon eine ganze Weile im Trab geritten war. Er nickte dem Eques zu und trieb sein Pferd wieder an, bis er im Galopp war. Der Eques, er hieß wohl Cupidus, wie er von ein paar anderen Probati erfahren hatte, hatte Recht. Seine Sitzhaltung war nicht optimal. Er ritt drei schnelle Runden und kam dann wieder neben Cupidus an. "Du hattest Recht, Eques, ich muß mein Gewicht weiter nach vorne verlagern. Die Sitzhaltung auf den römischen Sätteln ist ein klein wenig anders, als auf den germanischen, die ich kannte." Er ritt im Schritt neben Cupidus, bis Justitia wieder zur Ruhe kam. Dann trieb er sie erneut an und ritt nochmals drei Runden im Galopp.
-
Brigio hatte Vibulanus zugeschaut und fand nun, daß es auch an der Zeit war, Justistia mal freie Zügel zu lassen. Er trieb sie mit den Schenkeln an, bis sie im Galopp war. Er ritt drei Runden und merkte einerseits, daß Justitia noch Potential hatte, was die Geschwindigkeit anbelangte.
Andererseits merkte er auch, daß er schon lange nicht mehr richtig geritten war. Also zog er leicht die Zügel an, parierte durch und fiel in leichten Trab. -
Brigio lief gemeinsam mit den anderen los. Einige der jüngeren Probati preschten gleich nach vorne und gingen ein hohes Tempo an. Absichtlich hielt er sich zurück und versuchte, ein gleichmäßiges Tempo zu halten. Würden er und Vibulanus bis zum Schluß durchhalten?
-
Brigio stieg langsam und überaus sorgfältig auf. Dann ritt er im Schritt los und achtete auf irgendwelche Eigenheiten oder Mucken von Justitia, aber er konnte keine feststellen. Das Tier reagierte sofort auf den leichtesten Beindruck, so daß er kaum die Zügel zu Hilfe nehmen musste. Nach einer Weile fiel er in leichten Trab, auch das lief tadellos. Als plötzlich einer der anderen Probati kreuzte, mußte er doch hart in die Zügel greifen, um die Stute noch zum stehen zu bekommen, doch außer einem kurzen, erschrockenem Wiehern ließ sich Justitia nicht aus der Ruhe bringen. Erfreut klopfte ich der Stute den Hals. Später würde ich sie mal richtig laufen lassen.
-
Am nächsten Morgen ging Brigio in de Stall und versorgte Justitia. Gefüttert wurden die Tiere morgens und abends, wie er von dem Eques erfahren hatte. Viele Reiter gaben ihren Pferden aber auch mal zwischendurch eine Kleinigkeit, je nach Verhältnis zu den Pferden, sagte der Stallknecht.
Das Aufzäumen gestaltete sich schwieriger als gedacht, da er früher nur auf recht primitiven Sätteln saß. Dahingegen nahmen sich die römischen schon anspruchsvoller aus. Mit Hilfe des Stallknechtes ging es dann aber und er führte Justitia auf den Reitplatz, wo schon zwei andere Probati warteten.