Schnell hatte sich Brigio aus seiner Hochglanzuniform geschält. Er behielt nur seine Tunika an, schnappte sich seine Badeutensilien und schlenderte Richtung Thermae..
Beiträge von Mamercus Brigio
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Brigio verließ das Podium, gratulierte dem neuen Duplicarius und den neuen Equites und ging in die Unterkünfte um seine Badesachen zu holen..
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Brigio betrat an der Spitze der Turmae I das Forum. Er wartete bis alle Männer sich aufgestellt hatten und ging dann zu Tubero aufs Podium.
"Salve Decurio. Ein prächtiger Tag für die Ernennungen. Es ist gut, daß wir nun neue Eques bekommen, der Aderlass für andere Einheiten war in letzter Zeit ziemlich hoch, oder?" -
Dem schien nicht so zu sein, also gab Brigio den Befehl zum Abrücken.
Er setzte sich auf sein Pferd, ritt nach vorne und rief.
"Aaachtung. Turmae I und Ausbildungsturmae in Zweierreihen antreten. Abite. Vorwärts marsch."
Die Männer setzten sich in Bewegung und sie ritten endlich wieder in Richtung Confluentes.
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Apollonius meldete, das die Männer abmarschbereit waren. Brigio wandte sich an Tubero.
"Decurio, gibt es noch etwas zu besprechen? Ansonsten lasse ich die Männer abrücken."
Brigio schaute den Decurio abwartend an.
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Auch Brigio nahm einen tiefen Schluck, dann nickte er seinem Decurio zu.
"Ja Decurio, ich bin überzeugt, daß die neuen Probati gute Eques werden. Sie haben aufopferungsvoll und mit großer Disziplin gekämpft. Du kannst zufrieden sein."
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Ungefähr ein Drittel der Eques war ausgeschalten worden, weil sie versucht hatten einzeln zu kämpfen, wie es die Babaren im richtigen Leben auch oft taten... und mit dem selbigen bezahlten.
Scarpus und Apollonius hatten die Reste ihrer Männer nun gegen den Ring aus Schilden geführt, der von den Probati unter Decurio Tubero verbissen gehalten wurde. So lange die Probati diszipliniert zusammen hielten, war es schwer durchzukommen.
Brigio beschloss nun mit seiner Reserve einzugreifen.
Er ließ anreiten und kurze Zeit später war der Ring um die Probati geschlossen.
Brigio griff mit seinen Männern ins Kampfgeschehen ein und es entbrannte ein heftiger Kampf.
Es zeichnete sich ein Patt ab und so gab Brigio den Befehl sich zu lösen.Nachdem die letzen Schwerthiebe ausgeteilt waren und das Kampfgeschehen völlig abgeebbt war, ließ Brigio in Reihe antreten. Er
nickte seinen Männern zu, sie hatten ihre Sache gut gemacht, vor allem Gaius Apollonius und Paullus Atius Scarpus.
Aber auch die meisten Probati hatten ihren Mann gestanden, es waren sehr gute Soldaten darunter, die ihren Weg in der Ala machen würden.Die Übung war beendet, soweit es die Eques betraf und so ging Brigio auf Decurio Tubero zu.
"Ave, Decurio. Ich hoffe, du warst mit den Barbaren zufrieden?"
Brigio lächelte Decurio Tubero an und hielt ihm einen Weinschlauch.
Eine kleine Erfrischung konnte sicher nicht schaden. -
Brigio beobachtete mit seiner Reserve, wie die Probati in letzter Sekunde den Lagereingang blockierten. Seine Männer versuchten es von den Seiten und tatsächlich schien es einigen gelungen zu sein, über den Wall zu klettern. Jetzt kam es darauf an, sich schnell genug zu formieren, um nicht einzeln "niedergemacht" zu werden.
Er war gespannt, wie die Probati auf den "Einfall der Barbaren" reagieren würden... -
Der Diensthabende schüttelte nur leicht mit dem Kopf, dann ging er seufzend zur Tür, gab ihr einen Stoß und bugsierte den Probatus hindurch. Im Vorbeigehen nahm er ihm die Tuniken ab und legte sie ihm über die Schulter, so daß er nach vorne mehr Sicht hatte.
"So ist es wohl besser, bevor du statt in die Unterkünfte, aus Versehen aus dem Lager stolperst."
Die umstehenden Männer lachten, bis der Diensthabende sie an ihre Dienstpflichten erinnerte.
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Der diensthabende Eques brummelte ein "Salve", musterte den Neuen eingehend und verschwand in der Kleiderkammer. Nach einiger Zeit tauchte er wieder auf, die Arme voll mit Ausrüstung.
Das hier ist deine Ausrüstung für die nächste Zeit, also pass gut darauf auf. Wenn du was verlierst, wird es dir vom Sold abgezogen. Also, du bekommst Schild, Spatha, Schwertgurt und Wurfspeere, Dann einen Mantel, ein Kettenhemd und drei Tuniken, dazu Caligae, Decke und Kochgeschirr.
Er schob ihm eine Tabula zu und sagte. Mach hier dein Zeichen für den Empfang der Ausrüstung, oder schreib deinen Namen, wenn du schreiben kannst.
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Brigio gab das Zeichen, in die Angriffspositionen vor dem Lager aufzubrechen. Nach kurzem Ritt und der Gewissheit vom Lager aus unentdeckt zu sein, ließ Brigio halten.
Er blickte auf seine Männer und sah, fröhliche, erwartungsfrohe, aber auch ernst blickende, verbissene Gesichter.
Natürlich galt das Hauptaugenmerk der Übung den Probati, die sich generell zu bewähren hatten, aber auch für einige Eques war dies die erste größere Übung seit der Ausbildung und Brigio war gespannt, ob seine Männer in der Lage waren, die taktischen Vorgaben zu erfüllen, Eigeninitiative zu zeigen, wo es notwendig war und trotzdem absolute Disziplin zu wahren.Dunst stieg vom Boden auf, als sich der beginnende Morgen abzeichnete. Die Pferde hielten ruhig die Köpfe gesenkt, als Brigio einen Befehl an Samnorix gab und kurz darauf ein Brandpfeil in den Himmel emporflog.
Das vereinbarte Zeichen für Apollonius.
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Nicht mehr lange und der Morgen würde dämmern. Die Störaktionen waren gut verlaufen, nun würde die eigentliche Übungseinheit anfangen.
Nachdem alle hastig ein paar Bissen zu sich genommen hatten und alles verstaut war, rief Brigio Scarpus und Apollonius zu sich.
"Guten Morgen, ihr Beiden. Für den Angriff auf das Lager der Probati werden wir in drei Gruppen angreifen.
Apollonius, du nimmst dir 5 Männer und greifst von der Waldseite an. Ihr sollt vor allem möglichst viele Probati binden, denn Scarpus und ich werden von der offenen Seite her angreifen.
Du Scarpus, reitest die Hauptattacke. Nimm dir dazu 15 Männer und führe sie in einem Frontalangriff direkt ins Lager.
Ich bilde mit 8 Mann die Reserve und werde den Angriff unterstützen, bleibe aber erst in Stellung vor dem Lager um vor eventuellen Überraschungen Seitens der Probati sicher zu sein.
Wir "spielen" natürlich Germanen, also Klamotten wie gehabt und vergesst nicht die barbarischen Schlachtrufe.
Angriff erfolgt erst auf mein Zeichen hin.
Habt ihr noch Fragen?" -
Die Ablösung traf ein und Brigio gab Anweisung, wann wieder mit Störaktionen angefangen werden sollte.
Dann machte er sich mit der ersten Gruppe auf denWeg zurück in ihr Lager.
Bei Tagesanbruch würden sie eine Attacke reiten.. -
Nachdem im Lager der Probati etwas Ruhe eingekehrt war, gab Brigio durch einen barbarischen Schrei das Zeichen für die vier Störer loszulegen.
Alle setzten in das Schreien mit ein und schlugen große Stöcke aneinander. daß ein Lärm wie von einer ganzen Barbarenhorde entstand.
Steine von extra besorgten Steinschleudern flogen durch die Luft und prasselten auf das Lager, fernab von den Probati, es sollte ja niemand ernsthaft zu Schaden kommen.
Innerhalb kurzer Zeit glich das Lager einem Ameisenhaufen.
Die vier "Angreifer" sammelten sich bei Brigio und gemeinsam beobachteten sie aus sicherer Entfernung, was im Lager geschah. -
Vier Probati gingen Richtung Wald und schauten sich nach allen Seiten um.
Brigio raunte leise: "Wir ziehen uns zurück, damit sie uns nicht entdecken. Ich bleibe als Beobachter und Melder da, bis zur nächsten Ablösung. Ihr geht zurück ins Lager und legt euch schlafen. Ihr seid dann als letzte Gruppe dran. Verstanden?" -
"Salve Scarpus, salve Livius. Gut so, wenn sie einen Angriff heute Nacht erwarten. Wir werden ihre Nerven noch ein bißchen mehr strapazieren. Nur so viel, wir werden den Probati eine schlaflose Nacht bereiten. Immer vier Mann werden für zwei Stunden mal Barbaren spielen, d.h. Lärm machen, ein paar Wurfspeere und Pfeile abfeuern, Angriff vortäuschen und dann.... immer wieder zurückziehen, bis die nächsten vier dran sind."
Brgio gab den vier ersten Männern ein Zeichen sich bereit zu machen.
"Fangt an, Männer. Und denkt daran, wir sind heute Nacht Germanen. "
Die vier machten sich paarweise auf den Weg an die Flanken des Lagers. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt und im Lager sah man schon die Feuer für das Nachtmal auflodern. Grüppchenweise sassen oder standen Probati um die Feuer herum, wenn sie nicht als Wachtposten eingeteilt waren.
Plötzlich hörte man schreien das entfernt an eine Wildkatze oder einen Luchs erinnerte. Fünf, sechs Sekunden, dann war es vorbei. Brigio hatte den Befehl gegeben erst völlig harmlos anzufangen.
Einige der Probati hatten hochgeschaut und in die Dunkelheit gespäht. Viele waren noch nie mitten in der Wildnis so wie jetzt.Brigio schaute Scarpus und Apollonius mit einem Lächeln um die Mundwinkel an.
"Na, dann wollen wir mal abwarten, was noch alles kommt, was?"
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Apollonius hatte die Stelle gefunden, wo sie den Weg verlassen mussten.
Brigio drehte sich zu seinen Männern um. Er wartete bis alle standen und rief
"Absitzen. Auf einer Lichtung westlich des Weges hat die Ausbildungsturma ein Nachtlager errichtet. Ihr nehmt eure Pferde und geht mit ihnen 200 Schritte nach Osten. Dort bindet ihr sie an, versorgt sie und bereitet euer Nachtmal vor. Dann zieht ihr die germanische Kleidung an und haut euch aufs Ohr."Brigio sah belustigt, wie sich die Männer fragend ansahen. Er sollte wohl etwas erläutern, was er vorhatte.
"Vier Mann kommen sofort mit mir und Gaius mit. Wir statten den Probati einen kleinen Besuch ab. In zwei Stunden werden das die nächsten vier tun und so weiter, die ganze Nacht durch. Die anderen legen sich hin, bis sie dran sind, vier Mann halten Wache. So werden wir Morgen ausgeruht sein, wenn wir angreifen. Die Störtrupps haben nur die Aufgabe, den Prabati die Nacht so unangenehm wie möglich zu machen. Jeglicher direkter Kontakt ist zu vermeiden. Bei den ersten gehe ich mit, damit diese dann die anderen instruieren können, wie die Lage ist." "Abite."
Brigio wartete bis die vier ersten bei ihnen waren und die anderen im Wald verschwunden waren. Dann blickte er zu Apollonius.
"Bring uns zu Scarpus, er wartet sicher schon ungeduldig auf uns." -
Brigio hörte sich den Bericht von Apollonius an.
"Gut gemacht. Führe uns auf schnellstem Weg an die Stelle, wo du den Wald verlassen hast."Dann blickte Brigio sich zu seiner Turma um, die gespannt auf das Ergebnis des Berichts wartete. Er hob den Arm, ließ ihn nach vorne sinken und rief,
Vorwärts, dann drückte er seinem Pferd die Stiefel in die Flanken und preschte los. -
Brigio blickte besorgt zum Himmel. Es wurde bald dunkel und noch keine Nachricht von der Patrouille. Sie ritten in einen Wald hinein und Brigio ließ
das Tempo etwas anziehen.
Hier im Wald würde keine Einheit ein Nachtlager aufschlagen.Sobald Brigio wußte, wo die Ausbildungsturma ihr Lager aufschlug, konnte Brigio dasselbe tun.
Wind kam auf und Brigio zog den Umhang dichter an sich.
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"Nun, zuerst einmal sprichst du mich mit Duplicarius an, nicht Decurio. Was den Überfall angeht, stelle ich mir das ganze folgendermassen vor:"
"Du nimmst dir zwei Mann und kundschaftest den Weg vor uns aus. Versucht möglichst unentdeckt zu bleiben, tarnt euch am besten mit der germanischen Tracht. Dazu nehmt ihr euch die mitgeführten, kleinen germanischen Pferde. Sobald ihr sie ausgemacht habt, schickt ihr einen als Meldereiter zu uns zurück, die beiden anderen halten Fühlung.
"Sobald sie ihr Lager aufschlagen, gebe ich ich euch weitere Instruktionen. Ach und noch etwas, sie werden eine Nachhut haben, seht zu, daß ihr ihnen nicht zu nahe kommt."
Brigio sah zu Scarpus hinüber. Er wußte, daß dieser sicher nichts gegen einen Erkundungseinsatz hatte, wo man sich bewähren konnte.
Zum eigentlichen Überfall hielt Brigio sich noch zurück. Er wollte sehen, wie flexibel seine Männer waren, wenn es darauf ankam.
"Hast du noch Fragen dazu?"