Beiträge von Caius Ferrius Minor

    "Ich würde mich glücklich schätzen. Doch ich will Deine Zeit nicht überbeanspruchen. Die Geschäfte laufen sicher nicht von allein und Du scheinst sehr darin vertieft."


    "Alte Aufzeichnungen, die er offenbar in seiner Zeit als Kaiserlicher Beamter anfertigte. Ich habe sie nicht hier, daher kann ich Dir leider auch nicht mehr sagen."

    "Leider weiß ich nicht wirklich, zu wem ich will. Du sagtest, der Magister Augusti sei der richtige Ansprechpartner ? Könntest Du mir eine Audienz bei diesem Mann verschaffen ?"


    und auf die Frage seines Großvaters antwortete ich,


    "Ich habe einige alte Unterlagen meines väterlichen Großvaters gefunden, wo ich die berechtigte Hoffnung hege, der Palast könnte sich dafür interessieren."

    Es dauerte eine Weile bis ich dem Senator Auge in Auge gegenüberstand, nachdem dieser seine Klienten - oder zumindest die Wichtigsten - nacheinander begrüßt hatte.


    "Nein, Senator, es stimmt. Wir kennen uns nicht. Mein Name ist Caius Ferrius Minor, ich bin der Sohn Deines Klienten, Aulus Ferrius Theodores. Ich hoffte, daß Du mich ebenso empfangen würdest wie einen Klienten, wofür ich sehr dankbar bin. Ich würde gerne mit Dir reden, wenn Du es gestattest, Senator."

    "Nein, ich habe keine Fragen, o Princeps ! Und ich möchte Deine Zeit nicht weiter unnötig in Anspruch nehmen, daher möchte ich mich nun verabschieden."


    Ich neigte mein Haupt zum Abschluß und nachdem man sich verabschiedet hatte, trat ich hinaus ins Freie, froh nun ein stolzes Mitglied der Factio Veneta sein und ich spürte wie meine Brust leicht anschwoll.

    "Zum Kaiserhof also ? Wird es denn möglich sein, dort eine Audienz zu bekommen ? Ich wollte noch wegen eines anderen Anliegens in die Kaiserliche Kanzlei. Weißt Du, ob das möglich ist ? Oder wirst Du mir vielleicht helfen, einen Termin dort zu bekommen ?"


    Ich wußte nicht wie die Wachen am Palast des Kaisers aufgelegt waren. Mit einem empfehlenden Schreiben eines Senators Roms würde mir der Zugang mit Sicherheit um einiges leichter fallen.

    Eine Wand, die Außenseite irgendeiner unbedeutenden Insula. Hier konnte jeder, der meinte, irgendetwas der Weltöffentlichkeit mitzuteilen, seiner Creativität freien Lauf lassen. Und wie man sieht, gab es nicht wenige Zeitgenossen, die davon bereits Gebrauch gemacht hatten. Ob ein einfaches und simples Hic Lucius fuit, allerlei Liebesschwüre, Obszönitäten - meist in Forum von Karikaturen - oder der profane Aufruf Create Flavium !, alles war vertreten. Selbst ein eigenfabriziertes Gedicht hatte jemand hinterlassen.


    Maus heißt er,
    ist Hausmeister,
    im Keller meist haust er,
    und wie es heißt, maust er.


    Zugegeben nicht gerade eine epische Meisterleistung und ich mußte schmunzeln, als ich dieses Geschmiere laß.


    Die Nachrichten, die nur spärlich aus Corduba drangen, erfüllten mich mit Zorn. Republikanische Verschwörer hatten sich separiert und riefen die Republik aus. Ich war wütend. Mein Großvater war für den Kaiser gestorben und diese Schakale verhöhnten den Imperator. Laut und deutlich schrieb ich daher in großen Lettern, daß es jeder lesen konnte.


    DIE FACTIO VENETA VUNTERSTVETZT DEN IMPERATOR VND NVR DEN IMPERATOR !!! NIEDER MIT DEM REPVBLIKANISCHEN GESINDEL !!!

    "Meine Interessen ? Die liegen in der Musik, der Philosophie und der Geschichte unserer Vorväter. Die Werke Sallusts erfreuen mich immer wieder. Aber nichts, mit dem man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.


    Ein ritterlicher Offizier, ja, das hätt schon was, mit Federbusch und Schneid, auch wenn ich mehr auf die Kraft des Wortes, als des Schwertes vertrau - wie Sokrates einst.


    Doch glaube nicht, Großvater, daß ich nicht bereit wäre, daß Vaterland zu verteidigen !


    Eine Anstellung am Kaiserhof wäre ein Traum. Sag mir, was müßte ich anstellen, daß man mich nehmen würde ?"

    Ahja, der Grund, warum er überhaupt hergekommen war.


    "Ich hatte Misenum satt. Reiche Römer zahlen viel Geld, um sich ihren Landsitz an der Küste von Amalfi zu bauen oder im Sommer ihre Zeit dort zu verbringen, aber wenn man dort lebt, so wird es einem irgendwann zu viel, die provinzielle Lebensweise, dieses bäuerliche und gemütliche.


    Vater meinte, ich solle meine Karriere vorantreiben und so habe ich mich vor wenigen Tagen erst an der Academia Militaris für das Examen Primum angeschrieben. Doch zur Zeit bin ich noch ohne Beschäftigung. Avus, kannst Du mir nicht behilfreich sein mit einem Rat ? Du hast eine große Erfahrung und eine große Weitsicht auf die Dinge. Was würdest Du mir raten ?"

    Ich strahlte. Bildlich malte ich mir schon aus wie es wäre im Gefolge des Praetors zur Gerichtsverhandlung zu kommen. Die Leute würden respektvoll zurückweichen und die Liktoren notfalls den Weg freimachen.

    Ich drehte mich um. Da war er, der Senator. Ich versuchte mich in seine Richtung zu drängen, was gar nicht so leicht war, weil er gewissermaßen umgeben war von seinen Klienten. Ich bemerkte den Ianitor an der Seite seines Herrn und ich versuchte mich, bei ihm aufmerksam zu machen, indem ich heftig winkte, damit er seinem Herrn bescheid geben könne.
    Zahlreiche Hände wurden geschüttelt und knappe Worte der Begrüßung und des Dankes ausgetauscht.


    Ich hoffte immernoch, daß der Senator mich empfangen würde.

    Gebannt hing ich an seinen Lippen. Was Großvater so lapidar erzählte, umhüllte für mich den Cosmos des Geheimnisvollen. Die ganze Aura der Stadt Rom faszinierte mich. Und daß mein Großvater vor hunderten von Menschen jeden Tag Recht sprechen sollte in der Basilica Ulpia, bewunderte ich.


    "Wenn Du gestattest, avus, würde ich Dich gerne einmal begleiten, zu einem Deiner Auftritte in der Basilica Ulpia. Es muß ein spannendes Gefühl sein, wenn man spricht, und zahlreiche Augen sind auf einen gerichtet, weil MAN Recht spricht, und weil man über das Schicksal Roms entscheidet."


    Das Essen wurde hereingebracht und meine Blicke waren einen Moment abgelenkt. Der Sklave reichte mir etwas und ich nahm dankend an.


    "Und Dein Amtskollege ? Wie heißt er ? Kommst Du mit zurecht ?"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Der Schreiber starrte einen Augenblick verdutzt auf das Papyrus. "Moment." Er erhob sich von seinem Platz und kramte im Schrank nach einigen Akten. Dabei murmelte er wenig verständliche Sätze.


    Sim-Off:

    Staatskasse II


    Ich wartete ab.


    Sim-Off:

    überwiesen

    Ich war dem Ianitor gefolgt und wartete nun im Atrium. Mit mir standen noch andere zahlreiche Klienten des Senators, die offensichtlich ebenso hofften in der frühen Morgenstunde ihren Patron zu sehen. Umso dankbarer war ich, als der Ianitor mir sagte, der Senator würde mich empfangen.


    Ich stand in diesem Pulk von Leuten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Da waren angesehen Ritter, freie Selbstständige, Gelehrte, Ausländer, Römer und sie alle schnatterten durcheinander, so daß sich in dem hochgebauten Atrium eine permanente Geräuschskulisse bildete.
    Ich war gespannt auf den Senator. Ich wußte nicht wie er aussieht, aber ich bildete mir ein, ihn zu erkennen. Man sagte, er sei ein Frauenheld, muskulös und kurzes, lockiges Haupthaar auf dem Kopf. Seine Frau, aus dem Adelsgeschlecht der Tiberier, sei eine wahre Schönheit, heißt es, und zuweilen bissig und arrogant. Ob es wahr ist ? Wer weiß. Auf den Straßen wird viel erzählt und meistens stimmt wenn überhaupt nur die Hälfte. Und wer weiß, vielleicht hatte der Senator selbst auch schon zu einem Wohlstandsbäuchlein angesetzt und die viel gerühmte Manneskraft ist auch schon längstens verblasst. :D

    Ich kramte einen zusammengerollten Papyrus hervor und legte sie dem Scriba auf das Pult.


    "Dies ist eine Kontogutschrift über 500 Sz. zur Ermächtigung, die entsprechende Summe aus dem Bankfach zu deponieren. Ich hoffe, das geht so in Ordnung."




    Sim-Off:

    Wohin muß ich überweisen ?

    ich setzte mich in den Sessel, wobei ich auf meine Toga aufpassen mußte und mich daher sehr langsam hinsetzte.


    "Was Du da hast." antwortete ich auf die Frage nach Speiß und Trank.


    Noch immer sah ich ihn voller Neugierde an. Er mußte maßlos untertreiben. Als würde es in Rom keine Neuigkeiten geben. :)

    Ich ging einen Schritt vor in seine Arme. Es folgte eine kurze aber kräftige Umarmung. Ich flüsterte "Schön Dich zu sehen."


    Dann trat ich wieder einen Schritt zurück.


    "Doch erzähl' ! Was gibt es Neues aus Roma ? Was berichtet man im Senat ? Ich bin begierig daran, mehr zu erfahren."