Schweigend und ohne ihren neuen Herrn nocheinmal anzusehen, hatte Nefertari das Fladenstück gegessen. Wie gerne würde sie sich jetzt hinlegen und schlafen, aber das durfte sie nicht. Als der Händler die Sachen wieder zusammenstaute, war das für sie das Zeichen, dass es nun wieder weitergehen würde.
Also stand Nefertari wieder auf. Obwohl sie erschöpft war, verzog sie nicht einmal das Gesicht. Das lies sie selber nicht zu. Auch wenn sie erniedrigt wurde, Nerfertari würde alles mit Fassung ertragen.
Doch plötzlich stand der Händler vor ihr und reichte ihr eine Schüssel. Durstig wie sie war, langte sie auch gleich danach und trank. Anschließend gab sie diese wieder zurück und meinte leise. "Dankeschön."
Beiträge von Nefertari
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Als der Wagen anhielt, fiel Nefertari auf die Knie und setzte sich dann auf den Boden. Sie hatte den Kopf gesenkt, sodass ihr langes, schwarzes Haar ihr ins Gesicht fiel und dieses verdeckte.
Obwohl die Sonne schien, war ihr kalt. In ihrem Land, war es tagsüber so heiß, dass der Sand der Wüste einem die Haut an den Füßen verbrannte. Jeder, der es konnte, vermied es tagsüber zulange draußen zu sein. Hier jedoch war das Wetter so wechselhaft. Ihre Kleider waren nur Lumpen und hatten nichts mehr mit ihrer Gewandung als Pristerin zu tun.Da plötzlich sprach sie der Händler an und Nefertari sah auf. Sie glaubte verstanden zu haben, dass er sie fragte etwas von dem zu essen das er ihr anbot. Nefertari kannte das Essen hier nicht und es schmeckte seltsam, jedoch hatte sie Hunger und Angst davor ihren Herrn zu erzürnen, wenn sie nichts aß. So nickte sie kurz, fasste mit den zusammengebundenen Händen nach dem Fladenstück und nahm es entgegen. Kurz betrachtete sie es und begann dann davon zu essen.
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Schon seit Tagen lief Nefertari nun schon hinter dem Wagen des Händlers her. Angebunden, wie ein Vieh, kam sie sich so minderwertig vor. Ihr taten die Füße weh, sie war müde und wollte endlich einmal wieder in einem Bett schlafen, statt auf der blanken Erde. Aber dieser Wunsch würde wohl in Zukunft für sie unerfüllt bleiben. Sie war jetzt ein Sklave.
Verkauft von den Leuten, die behauptet hatten ihre Familie zu sein, wurde sie aus ihrer Welt entrissen und war nun in einem Land, von dem sie nicht einmal der Sprache mächtig war.Vermutlich um ihren Verkaufswert zu steigern, hatte ihr momentaner Besitzer ihr etwas germanisch beigebracht. Eine ihr vollkommen unverständliche Sprache hatte sich somit wenigstens zu einem winzigen Teil für sie geöffnet. Die andere Sprache, wohl Latain genannt, war ihr durch die Aufenthalte in den Dörfern durch die sie hindurchgekommen waren und einigen grenzwertigen Germanen ebenfalls zu Ohr gekommen. Und da Nefertari stets ihr Wissen erweitern wollte, hatte sie sich versucht einige Begriffe davon zu merken.
Doch all das war nicht wichtig für sie. Schon die ganze Zeit überlegte Nefertari was mit ihr geschehen würde. Wie ihre Zukunft aussehen sollte. Nach Hause zurück konnte sie wieder, soviel war klar. Weglaufen ging dankt der Fesseln um ihre Handgelenke ebenfalls nicht. Wohin hätte sie auch laufen sollen? Sie kannte hier niemanden und das Land war ihr fremd. Es blieb ihr also nichts anderes übrig als ihrem Schicksal mit der für Ägypterinnen typischen Art, des erhobenen Hauptes, entgegen zu treten.
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Frohe Ostern und viel Spaß beim Osternestersuchen auch von mir!
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