Beiträge von Terentia Varena

    Varena zuckte mit den Schulter bei der Frage ihres Cousins.


    "Dazu kann ich dir leider nichts sagen. Da wirst du ihn selbst fragen müssen. Nun, ich hoffe Verus wird mir nach dem kleinen Vorfall behilflich sein, wobei er mir ja eigentlich schon behilflich war."

    Zitat

    Original von Sergia Plotina
    Und so war es auch: Die beiden spielten den bekannten Prolog des Stückes und traten dann einstweilen wieder ab. Eine kurze Pause trat ein, die Plotina dazu nutzte, sich nun endlich ihrer Sitznachbarin zuzuwenden.


    "Guten Abend, liebe Theater-Interessierte! Du hast also auch noch den Weg hierher gefunden. Ich muss sagen, die "Antigone" habe ich schon lange nicht mehr auf der Bühne gesehen, und da ich noch nicht lange in Rom bin, bin ich mal gespannt, wie man sie hier spielt. Bis jetzt bin ich ganz angetan, nur die "Ismene" erscheint mir ein bisschen schwach gespielt - na ja. Ach, übrigens, mein Name ist Sergia Plotina."


    Die erste, ihr allzugut bekannte, Szene, ließ sie wieder ganz in dieses Stück eintauchen und wie jedesmal mitfiebern. Es war wirklich einer der wenigen Lieblingsstücke ihrer selbst. Trotz der Kenntnis über das Ende, war sie doch jedesmal von der Handlung wie aufs Neue gebannt. Die beiden Schauspielerinnen spielten gut, doch für sie stach die Ismene als ausgezeichnete Schauspielerin hervor.


    Nach der Szene, wandte sich ihre Sitznachbarin ihr zu und so blickte Varena sie freundlich an und hörte ihr zu.
    Sei mir gegrüßt, Sergia Plotina. Ich muss dir sogleich widersprechen. Für mich ist eher die Schauspielerin der Antigone ihrer Rolle nicht ganz gewachsen, wohingegen Ismene wirklich fabelhaft gespielt wird. Genauso hardernd mit sich selbst wie Sophokles sie beschreibt. Wirklich gespannt bin ich jedoch auf den Kreon. In Hispanien wurde er nicht wirklich gut gespielt."

    Varena war leider etwas verspätet gekommen und bahnte sich nun einen Weg durch die Menschenmengen, die schon drinnen waren. Neben einer jungen Frau ließ sie sich schließlich nieder, da sie dort endlich einen Platz gefunden hatte.


    Das Stück, das heute hier aufgeführt wurde, gehörte zu ihren Lieblingsstücken und sie war mehr als gespannt darauf.
    "Salve" begrüßte sie die junge Frau neben sich mit einem Lächeln und blickte dann auf die Bühne.

    "Nun, so begabt bin ich nun auch wieder nicht. Ich versuche mich manchmal an der Dichtung und auch an kleineren Geschichten." antwortete sie grinsend und nippte an ihrem Becher.


    "Was ich gerne lese? Nun Ovid finde ich sehr interessant. Besonders seine Werke nach der Verbannung. Aber auch Caesar und Cicero finde ich wirklich leserlich, auch wenn das für eine Frau vielleicht untypisch ist. Ansonsten Gedichte und Geschichten."

    "Ja, wobei ich bisher noch keine dieser Erfahrungen gemacht habe."[i] erwiderte Varena und nippte an ihrem Becher.


    [i]"Was ich jedoch gerne mache ist lesen und schreiben."


    Sie nickte zustimmend. Ja, Kinder liebten es wirklich Krieg zu spielen und mit Schwertern um sich zu hauen. "Oh, ja. Ich kenne kaum ein Kind, dass dies nicht gerne macht."

    "Das müsste so zwei Jahre her sein mit dem Verkauf des Hauses. "


    Varena wusste nicht ob sie nun richtig lag. Aber um diesen Dreh herum müsste es gewesen sein. Drei Jahre ist es her, dass ihr Vater gestorben war. Ja, dann müssten es zwei Jahre sein.

    "Na wenn du das sagst, bin ich beruhigt." antwortete Varena grinsend und nippte ebenfalls an dem Becher - jedoch diesmal nur Wasser mit einem Hauch Wein.


    "So direkt würde ich das nun nicht sagen. Eigentlich nur mit meinem Bruder. Wir haben immer mit Holzschwertern gespielt. Eben die typische Militärstradition der Terentier. Aber er sagte das auch oft, weil mich so etwas wie sticken und weben nicht wirklich interessiert hat. Gut, ich kann es alles, aber mögen ist dann doch die andere Sache."


    Die Terentierin lächelte leicht und prostet ihm zu.

    "Oh, du hast mich falsch verstanden. Sicherlich stand die Casa in einer sicheren Gegend, doch spricht es sich schnell herum, dass eine Frau alleine in einem Haus wohnt und dann ist selbst das beste Viertel nicht mehr hundertprozentig sicher. Und Tacitus war damals ja noch nicht bei der CU."


    Varena trank einen Schluck aus ihrem Becher und nahm sich dann noch eine Weintraube.

    Etwas erstaunt blickte Varena ihren Cousin an. Hatte er das gerade wirklich gesagt?
    "Nunja.." fing die Terentierin an. "Abgeneigt wäre ich diesem nicht, aber letztendlich hat dein Patron da ja auch noch ein Wörtchen mitzureden." fügte sie dann zwinkernd hinzu.


    "In der Verwaltung? Dann höre ich mich da einmal um. An wen wende ich mich denn da am besten?"

    "Wohlwahr. Allerdings würde es für Aufsehen sorgen."


    Der Sklave brachte auch schon bald, zusammen mit einem anderen, Tabletts mit Wein, Wasser und Mischungen aus beidem.


    "Dichten ja. Aber ansonsten bin ich nicht wirklich begabt in der Kunst. Mein Vater meinte immer, ich hätte ein Mann werden sollen."

    Varena nickte und lehnte sich zurück.


    "Nächsten Winter werde ich 21. Was ich über meine Zukunft denke? Nun, sollte ich jemanden finden, dann werde ich bestimmt heiraten. Arbeiten will ich natürlich auch. Sobald ich etwas finde. Ich seh mich ja schon um, aber bisher fand ich einfach noch nichts. Hast du vielleicht einen Tipp für mich?"

    "Nunja, ich denke Männer machen sich da im allgemeinen weniger Sorgen, da sie sich doch meistens gut gegen so ein paar Banditen behaupten können. Aber unsereins täte sich da schwerer."


    Gut, Varena konnte mit dem gladius umgehen und auch einen Dolch gut benutzen, aber gegen eine Bande von Rüpeln wäre sie doch aufgeschmisen.

    Varena grinste etwas bei seinen Worten. "Wollten die Musen also nicht bleiben."


    Dem Sklaven nickte sie dann zu als Zeichen, dass er die Getränke bringen sollte. "Versorge unsere Gäste gut und nimm dir eine Hilfe dazu."