Beiträge von Quintilia Narcissa

    Sie musste wieder grinsen, als er vorschlug trotzdem zu fahren und ihren Patron dort 'oben' zu besuchen. "Dieser Patron, Valentin Duccius Germanicus, ist im Übrigen dein Großcousin, Großcousin!", grinste sie. Der Großcousin ihres Großcousins war ihr Patron. Bei den Göttern - keine schlechte Geschichte.


    "Wir können ihm ja schreiben und die Familie besuchen. Vielleicht treffen wir da auch meinen Bruder. Ich habe ihm vor einigen Wochen geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten... ich sorge mich ehrlichgesagt ein wenig um ihn.", sagte sie und senkte den Blick. Hoffentlich ging es ihm gut.

    Stumm lauschte sie seinen Worten und starrte dabei ein wenig im Zimmer herum. Irgendwann nahm sie den Kopf dann auch von seiner Schulter und betrachtete ihn nachdenklich von der Seite. Sie konnte doch auch arbeiten... Jetzt wo sie doch auch einen Patron hatte, dessen Namen sie 'nutzen' konnte.


    Aber was er ihr da sagte, war ihr wirklich neu gewesen. Sie hatte sich um Geld nie gedanken gemacht oder Gedanken machen müssen, aber jetzt wurde sie wohl erwachsen und das gehörte auch dazu. Sie wollte verständnisvoll reagieren, obwohl es natürlich doch eine kleine Enttäuschung war.


    "Ach... so schlimm ist das nicht. Dann bleiben wir eben hier. Wir haben doch hier auch genug Spaß... dazu müssen wir nicht nach Mogontiacum reisen. Ich verstehe das..." Sie versuchte verständnisvoll zu klingen, aber die Enttäuschung konnte sie dennoch nicht vertuschen. Es war nicht Montanus' Schuld, er hatte ihr nur endlich die Wahrheit gesagt über ihre finanzielle Situation. Das war ein ernstes Thema und über so etwas musste gesprochen werden früher oder später.


    "Mach dir bitte keine Gedanken, ja? Wir finden schon etwas und ich kann doch auch arbeiten. Dann müssen wir uns in Zukunft nicht mehr so viele Gedanken machen und ich kann mein eigenes Geld verschwenderisch aufbrauchen... " Sie versuchte ihn aufzumuntern und anzulächeln.

    Eigentlich war Narcissa ja schon Feuer und Flamme für diese Veranstaltung. Sie würde so gerne mal wieder nach Mogontiacum reisen. Doch spätestens bei Montanus' ernster werdenden Blicken blieb sie schließlich stehen und wartete, bis er zu Ende gelesen hatte.


    Schließlich nannte er sie beim Namen... sie hatte das Gefühl, dass er das nur tat, wenn es ernst wurde. Daher wich auch das Lächeln aus ihrem Gesicht und sie fuhr sich kurz durch die langen Haare. Etwas unsicher sah sie ihm dabei zu, wie er sich auf die Cline setzte. Er deutete neben sich und Narcissa kam mit einem unguten Gefühl näher und ließ sich neben ihn nieder. Sie setzte sich sogar dicht neben ihn und legte das Kinn auf seine Schulter um über diese hinweg nochmal den Brief zu überfliegen.


    "Montanus...?", fragte sie zurück, immernoch so an seine Seite geschmiegt.

    "Racheaktion? Sag mal, hast du was schlechtes gegessen, Montanus?!", fragte sie schließlich mit einem breiten Grinsen, sich zurücklehnend und den Kopf schüttelnd.


    "Ts... dich kann man ja kaum einem Besucher vorstellen, hm? Da muss man sich ja schämen...", fügte sie noch tadelnd hinzu und hätte ihm beinah die Zunge rausgestreckt... doch das ließ sie dann doch lieber bleiben.

    passt schon ^^


    [SIZE=5]klarer Fall von Verdrängung ^^[/SIZE]


    hehe... jaa... jetzt weiß ich auch, woher mir der alte Fatzke bekannt vor kommt... und Psycho is der richtige Ausdruck :D


    Danke für den Hinweis :dafuer::]

    Narcissa hatte so eben von Burrus einen Brief erhalten und lief nun auf der Suche nach ihrem Cousin durch das Haus. Montanus sollte mit ihr fahren. Fundulus war ja nie aufzufinden und würde wahrscheinlich nicht mitkommen - so enttäuschend das auch war.


    Schließlich fand sie ihn im Triclinium und hielt ihm sofort den Brief unter die Nase. "Hier schau mal!"


    Betreff: Große Auktion der Hros Duccia



    Salve Freund des Duccius Germanicus,


    Pegasus, Chiron, Sleipnir, in den Geschichten unserer Götter und Geister fehlt nie die sagenhafte Gestalt eines Pferdes.
    Erhabene Wesen, welche die Welt mit Stolz und Anmut erfüllten, und ihren Erschaffern zur Ehre gereichten.


    Einen Hauch dieser sagenhaften Vergangenheit kann nun das Heim eines Jeden erfüllen, welcher Sinn und Geschmack für diese anmutigen Tiere beweist: die stolzen Tiere der Hros Duccia schmücken jeden Besitzer mit Glanz und Gloria der Sagenwelt und beweisen selbst in anspruchvollsten Situationen die Stärke und die Ausdauer, die seit je her ihren Stammbaum auszeichnen.
    Auch die Kavallerie unseres verehrten Caesar Augustus, die Ala II Numidia, verlässt sich auf die Qualitäten der Tiere aus römisch-germanischer Zucht.


    Um den stolzen Tieren, die seit Menschengedenken unserem Volk treue Freunde und Diener waren, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu bieten, lädt die Hros Duccia alle Freunde und Kenner nach Mogontiacum, um mit Gleichgesinnten und Händlern über die vierbeinige Rasse zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und den einen oder anderen Blick auf die Angebote der erfolgreichen Züchter zu werfen.


    Die Auktion wird am ANTE DIEM XVI KAL IUN DCCCLVII A.U.C. [17.05.] auf dem Forum Mogontiacum stattfinden.

    So möchte ich dich, sofern es deine Pflichten zulassen, und natürlich deine Familie und Freunde hiermit herzlich einladen eine schöne Zeit in unserer noch schöneren Stadt zu verbringen und an der Auktion mit ihren begleitenden Veranstaltungen teilzunehmen.


    Vale,
    Ancius Duccius Munatianus
    Lando Irmvolk


    "Na, was sagst du? Sollen wir uns da auch blicken lassen? Eine Reise nach Mogontiacum... stell dir nur vor... die ganzen Pferde auf dem Markt.. sicherlich gibt es dort auch modischen Schmuck, andere Stoffe als bei uns und ganz andere Mode! Da MÜSSEN wir hin...", strahlte sie ihn aufgeregt an und tänzelte um den Tisch herum, während ihr Cousin erstmal lesen musste.

    Boooah... hätte mir nicht ein Vögelchen gezwitschert, dass ich gemeint bin, dann hätte ich das hier glatt ignoriert ^^


    Was hast du eigentlich für ein neues Psycho-Ava... da kriegt man ja Angst.


    Achja... ich schaufle mal wieder deine Liebesbriefe weg... verbrennen wär das richtige... 8)

    Scato war es also schon gewohnt... wie sich das anhörte. So lange kannten sie sich nun doch auch wieder nicht. Aber dennoch kam sie sich vor, als wären sie schon ewig Vertraute.


    Sie sah ihm in die dunklen Augen, während er näherkam und sich zu ihr setzte. Dabei ergriff er ihre Hände, von denen eine auf der Bank und eine auf ihrem Schoß gelegen hatte. Seine Hände waren im Gegensatz zu ihren angenehm warm, doch sie hatte sowieso nur Augen für seine Seelenspiegel. Auch fühlte sie wieder einmal dieses angenehme Kribbeln in der Magengegend, während er ihre Hände ein wenig drückte und schließlich nach einer der langen Strähnen angelte um sie ihr hinters Ohr zu streichen. Zwar berührte er sie dabei kaum, doch konnte sie auf der Wange und Schläfe trotzdem die Wärme seiner nahen Haut spüren. Auch versuchte sie den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken um antworten zu können. Nun noch ein paar vernünftige Worte zu finden war wohl das schwierigste.


    "Ich gehe mit dir wohin du willst... " Das war wohl doch das intelligenteste, was ihr eingefallen war... aber eigentlich hatte sie gedacht, dass sie mit ihm hierbleiben könnte.

    "Also ich finde diese Beschreibungen für dich immer sehr treffend... du bist halt wie mein lkeines Cousinchen!" Dies beteuerte sie nochmal und sah ihn dann neckend von unten her an, ehe sie noch einen Schluck trank.


    "Dass du der ältere von uns bist, hat ja gar nichts zu sagen... was zählt ist das Köpfchen und da bin ich dir ja wohl um Längen voraus!"

    "Ach... schon gut. Du musst dich doch nicht entschuldigen, Varena. Ich hab ihn nur noch nie mit einem Mädchen gesehen... für mich ist er immernoch mein kleiner Cousin... wie ein Brüderchen!", grinste sie zu Varena und hielt diese Maske auch perfekt glaubhaft.


    Schließlich war sie selbst davon überzeugt, was sie da sprach. So grinste sie erst Varena und dann auch wieder ihren 'Bruder' an um ihre vorherige Empörung wieder zu vertuschen.

    Erst jetzt merkte sie, dass Montanus ihr auch noch eine Frage gestellt hatte, sodass sie doch noch etwas verspätet irritiert den Kopf hob und etwas verlegen lächelte. Sie hatte gesehen, dass es Varena ebenfalls etwas unangenehm gewesen war. Was musste sie jetzt von Montanus denken? Aber sie hatte es ihm doch so verlockend angeboten... Narcissa war im Zwiespalt über ihre Gefühle.


    "Von mir hast du doch schon etwas bekommen, lieber Cousin...", sagte sie schließlich etwas verunsichert...

    Narcissa wollte gerade nochmal einen Schluck trinken, als Varena ein Angebot machte, das Montanus gar nicht ausschlagen konnte. Ein etwas irritierter Blick wanderte von Varena zu Montanus und wieder zurück. Bei den Göttern... mit ihrem Kuppeln wäre sie wohl viel zu spät...


    Schließlich nahm Montanus auch noch Varenas Hand... er würde doch wohl nicht! Und schließlich tat er es doch, woraufhin Narcissa wohl etwas bleich wurde. Das hätte sie ihm in der Tat nicht zugetraut. Sie wusste gar nicht, was sie darüber dachte. Aber irgendwie fand sie es nicht angebracht. Andererseits war es wie ein grober Stich durchs Herz. Montanus war doch wie ihr Bruder... für sie war er immer ein Kind geblieben und jetzt das! Sie senkte den Blick und wollte auch gar nicht recht sehen, wie Varena reagierte.

    "Ja, genau... wo steckt eigentlich Fundulus...", murmelte auch Narcissa. "Ich hab ihn schon eine halbe Ewigkeit nicht gesehen. Und das, obwohl er in der gleichen Casa wohnt... eigentlich.", fügte sie noch hinzu.


    "Und was dich angeht, lieber Cousin, du könntest ruhig etwas netter über deine Lieblingscousine und ihren Gast reden!" Sie strahlte ihn auch gleich wieder an und machte einen herausfordernden, leicht provozierenden Blick, ehe sie ihm ein paar Mal zublinzelte.

    Narcissa verschränkte grinsend die Arme vor der Brust, als Montanus ihr ins Gesicht sagte, dass sie die ganze Zeit an diesen Kerl gedacht hätte. So wie sich das anhörte war es auf jeden Fall nicht richtig! "Stimmt doch gar nicht... ich denke gar nicht die ganze Zeit an seine eitle Nase, die sich hinter Blumenzwiebeln und alten Kleidern versteckt!", versuchte sie sich mit einem Lachen zu verteidigen.


    Wären sie nicht in Gesellschaft gewesen, hätte sie ihrem Cousin vielleicht irgendwas nachgeworfen, aber jetzt mit Varena war das unangebracht... na, er würde noch was zu hören kriegen! Verschwörerisch schaute sie drein und sah die beiden abwechselnd an.

    Schmunzelnd hörte sie den beiden zu und grinste dabei vom einen Ohr bis zum anderen. Die zwei schienen sich ja gut zu verstehen... vielleicht sollte sie ihre Fähigkeiten als Kupplerin irgendwann nochmal entdecken... nein, dafür war es noch erst einmal zu früh.


    Narcissa verschluckte sich derweil vor Lachen an ihrem Wein und kam aus dem Husten und Lachen nicht mehr heraus, während sie sich ein paar Tränen von der Wange wischte, die ebenfalls vom Gelächter herrührten. "Unser Magister wäre begeistert, wenn er wüsste, wie wir über ihn herziehen... er tut mir fast ein bisschen leid... ", grinste sie schließlich.

    Auch Narcissa musste bei den Worten der beiden wieder lachen. Wirklich eine zu komische Geschichte. Achja... Magister Scriniorum, tja, da hatte sie nun auch nicht mehr dran gedacht, bzw. sich nicht mehr dran erinnern können.


    Also lauschte sie den beiden und legte irgendwann auch eine Hand auf den vor Lachen schon leicht schmerzenden Magen. Es war unglaublich. Sie erinnerte sich auch noch genau an das Gesicht, das Varena gemacht hatte, als der Kerl sie so angefahren hatte. ZU köstlich.


    "Also wirklich... wenn er sich nicht anständig kleidet, dann kann man ihm das nicht sofort ansetzen. Und auf seine Nasenspitze haben wir vor Schreck gar nicht richtig geachtet!", lachte Narcissa weiter und trank dann auch noch einen Schluck.

    Amüsiert nahm Narcissa also wieder Platz und trank einen Schluck, doch ging sie auf Montanus' erste Worte nicht mehr weiter ein. Das überleiß sie erst mal Varena, die sich gegen ihn auch gut geschlagen hatte.


    Schmunzelnd lehnte sie sich zurück und überlegte, ob die beiden wohl zusammenpassen würden... Aber da merkte Narcissa auch, dass sie ihren Cousin nicht gut genug kannte um einzuschätzen, was für ein Typ von Frau ihm gefiel. Sie hatte ihn ja noch nie mit einer Geliebten gesehen. Kurz hing sie dem Gedanken noch nach, schüttelte ihn dann aber mit einem Kopfschütteln ab und beantwortete lieber seine Frage.


    "Ach... erlebt haben wir auch etwas... ja.", fing sie an und schüttelte nochmals den Kopf beim Gedanken an diesen aufdringlichen Herren. "Wir standen gerade am Stand, wo es Parfums und Cremes und so weiter gibt. Da wurde ich von hinten angerempelt. Irgendwie kam der Mann mir auch bekannt vor, aber ich wusste nicht mehr wo her. Jedenfalls hat er so schäbig ausgesehen, dass Varena annahm er wäre ein Sklave. Sie hat ihm vorgeschlagen, dass er mit dem Geld, das er mir als Schmerzensgeld geben wollte, doch lieber etwas sorgsamer sein sollte... wenn es das seines Herren sei." Narcissa musste beim Gedanken an Verus' Gesicht immernoch lachen.


    "Der Herr war daraufhin ziemlich beleidigt. Anscheinend war es irgendein Magister, der heute frei hatte. Jedenfalls war er sehr empört darüber, dass man ihn als Sklaven angesprochen hatte. Außerdem bestand er darauf, mir Schmerzensgeld zu geben. Aber es war ja nur ein kleiner Rempler. Schließlich kaufte er sogar das Töpfchen mit dem Duft, für welches ich mich interessiert hatte. Aber ich konnte es ja nicht als Geschenk annehmen. Der Mann war jedenfalls ziemlich aufdringlich, bis er dann von jemand anderem angesprochen wurde und wir gehen konnten, nicht wahr?" Nun warf sie wieder einen Blick in Richtung ihres Gastes, lächelte sie freundlich an.

    Etwas unsicher sah sie ihrem Cousin nach, nachdem dieser ihr gesagt hatte, dass sie Spaß haben sollte. Hatte er das wirklich so gemeint? Hoffentlich.


    Sodann ging er und rief noch einmal etwas mit dem Mond. Sie hatte es nicht ganz verstanden und wusste auch nicht, was er meinte. Scato würde es wohl schon wissen. Dieser kam dann auch langsam auf sie zu. Und sobald sie wieder einen Blick auf sein Gesicht hatte, legte sich in das ihre ein sanftes, entschuldigendes Lächeln. Dann war Montanus auch schon endlich weg.


    "Es tut mir leid, wenn er dir wieder etwas Gemeines an den Kopf geworfen hat..", sagte sie, sodass er hören musste, dass ihr das wirklich leid tat. "Ich musste ihn herbringen und ihn um Erlaubnis bitten, sonst hätte er mich wieder gesucht... ich will mich nicht mit ihm herumstreiten... verstehst du?", fragte sie entschuldigend und unsicher darüber, ob er sie verstehen konnte.

    Auf halbem Ohr hatte sie den beiden lauschen können... doch mehr als den groben Ton Montanus' hatte sie akustisch nicht verstehen können. Sie kam sich komisch vor, während die beiden miteinander über sie sprachen und senkte den Blick um zu Boden zu starren.


    Schließlich trat ihr Cousin wieder an ihre Seite und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Daraufhin schenkte sie ihm ein sanftes Lächeln und nickte auf seine ersten Worte. Sobald er ihr geraten hatte, so laut wie möglich zu schreien, hob sie eine Braue... meinte er wirklich, dass das nötig war? Dennoch nickte sie etwas unschlüssig, damit Montanus zufrieden war und endlich gehen konnte. Doch brachte sie nun erst einmal keinen Ton heraus.