Beiträge von Quintilia Narcissa

    Bei den letzten Worten musste Narcissa sofort an Montanus denken. Zu ihm hatte sie ja auch ein Verhältnis wie zu einem Bruder. Und sie erinnerte sich noch deutlicher an das letzte Mal, dass sie auf dem Markt gewesen war mit ihm. Das konnte sie nun aber nicht genau erzählen, dass ein Händler ihnen Safran angeboten hatte, da er angeblich aphrodisierend wirkt... Meine Güte, war ihr das peinlich gewesen vor ein paar Tagen. Mittlerweile konnte sie darüber lachen.


    "Ja... das kenne ich. Mein Cousin Montanus und ich wurden auch schon von einem Händler für ein Paar gehalten. Wir haben uns den Gewürzstand angesehen und den Safran entdeckt. Der Händler meinte mit einem Augenzwinkern, dass dieses Gewürz aphrodisierend wirke..." Nun war es doch heraus und Narcissa konnte zum ersten Mal herzhaft darüber lachen!

    "Nun, ich kann nicht sagen, dass meine Familie ganz desinteressiert ist. Ich habe auch einen Bruder, der zu den Vigiles gehört, falls das zählt..", sie musste leicht grinsen, wollte nun aber nicht anfangen, alle möglichen Familienverhältnisse zu erzählen. Im Moment lebte sie ja hauptsächlich zusammen mit ihren Cousins und hörte höchstens durch Briefe mal was von jemand anderem.


    "Ich wohne schon seit ich denken kann hier in Rom, zusammen mit meinen Großcousins.", meinte sie schließlich beim anderen Thema wieder angekommen. Sie freute sich darüber, eine neue Seele kennengelernt zu haben mit der sie sich nun vielleicht öfters auf dem Markt treffen konnte. Dann würden ihre Cousins vielleicht auch nicht mehr so viel Angst haben müssen... zu Zweit kamen sie doch bestimmt gut zurecht.

    "Also was das Militär angeht, muss ich dir wohl recht geben. Es ist nicht mein Thema. Das wäre nicht mal was für einen meiner beiden Cousins.", fügte sie schmunzelnd hinzu und schüttelte leicht den Kopf. Ja, ihre Cousins... alles was mit Arbeit zu tun hatte war nichts für die beiden. Sie musste beim Gedanken an die beiden etwas Schmunzeln.


    "Den Tuchhändler... ohje, ich glaube den kann ich nicht mehr verunsichern, der kennt mich schon viel zu gut...", musste Narcissa da gestehen und lächelte zu Varena zurück. Sie war wirklich freundlich und auch in ihrem Alter. "Wohnst du eigentlich auch hier in Roma?", wollte sie schließlich wissen.

    Narcissa musste nun auch zu lachen anfangen. Ja, das war eigentlich eine sehr lustige Situation gewesen, vorallem weil er so heftig reagiert hatte, obwohl man ihn von der Kleidung her durchaus als Sklaven hätte durchgehen lassen können.


    "Ja... das kann ich verstehen. Mir wäre es auch schrecklich peinlich gewesen. Allerdings habe ich auch nicht ganz verstanden, warum er so erpicht und fast dickköpfig war. Nunja... du hast wohl Recht - verschiedene Menschen. Also... über was wollen wir uns jetzt das Maul zerreißen?", fragte sie Varena neben sich. Die duftenden Töpfchen wollte sie nun erst einmal nicht mehr sehen.

    Narcissa machte sich keine Mühe, die einzelnen Personen zu verabschieden, denn sie war froh, sich ungesehen davonstehlen zu können, bevor der Mann doch noch darauf bestand, dass sie sein Geschenk annahm.


    Sobald sie außer Hörweite waren und Varena sich auch wieder zu sprechen getraut hatte, nickte Narcissa leicht und sah sich kurz über die Schulter um zu sehen, ob Nerva ihr folgte. "Ja... wirklich. Ich wusste gar nicht, was ich ihm sagen soll... dabei war sein kurzes Rempeln wirklich nicht schlimm gewesen.."

    Stumm sah sie den beiden Männern bei ihrem Gespräch zu und sie war sich nicht sicher, ob sie sich kannten oder nicht. Einerseits sprachen sie vertraut miteinander, andererseits stellte der eine von ihnen sich vor. Auch sie schenkte dem fremden Mann und dessen Verwandter ein leichtes Nicken, doch erst einmal nicht mehr.


    Das Töpfchen mit den Düften ließ Narcissa aber weiterhin auf dem Stand des Händlers stehen, der langsam ziemlich verdutzt und ebenfalls überfordert aussah. Eigentlich hätte sie das Töpfchen ja gerne gekauft, aber nun gehörte es ja einem anderen. So legte sie Nerva eine Hand auf die Schulter und sah dann auch in Varenas Richtung.


    "Gehen wir weiter und sehen uns etwas anderes an...", schlug sie vor, während die beiden beschäftigt waren. Vielleicht war dies eine Gelegenheit um dem Geschenk doch noch zu entgehen.

    Ohne, dass sie etwas tun konnte, hatte Verus das Töpfchen in ihren Händen gekauft und ihr als Geschenk angeboten.


    "Aber nein. Ich will doch kein Geschenk. Das ist wirklich nicht nötig!" Nun wusste sie wirklich nicht mehr, was sie noch sagen sollte. Schnell stellte sie das Töpfchen auf dem Tisch des Händlers wieder ab und trat auch einen bis zwei Schritte zurück um noch mehr Abstand zu nehmen. Das ging wirklich zu weit, dass er jetzt auch noch ein Geschenk machen wollte... für einen kleinen Rempler.


    Unter anderen Umständen hätte sie ihn auch noch gebeten nicht so mit ihrer Serva zu sprechen, aber im Moment war sie viel zu überrascht und verunsichert um das zu tun. Außerdem hatte er sich in dem Moment auch schon entschuldigt.

    Langsam wurde es Narcissa wirklich zu bunt. Dauernd wurde sie in ihrem Gespräch gestört. Hatte es nicht gereicht, dass er sie angerempelt hatte? Unsicher deutete sie Varena noch einmal an, sie kurz zu entschuldigen, ehe sie sich zu Verus und Nerva umdrehte.


    "Schon gut Nerva, danke.", meinte Narcissa beschwichtigend und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. "Ich kann es alleine klarstellen." Sodann wandt sie sich dem Mann zu, der ihr das Schmerzensgeld anbot und der empört reagierte, nachdem Varena ihn als Servus abgestempelt hatte. Darauf wollte sie aber gar nicht eingehen um ihn nicht weiter zu beleidigen.


    "Vielen Dank, das ist wirklich sehr freundlich, Magister Scriniorum, aber wirklich nicht nötig. Ich habe keine Schmerzen erlitten, es war ja nur ein kleines Rempeln. Ich brauche also auch wirklich kein Schmerzensgeld.", versuchte sie noch einmal ruhig zu erklären und lächelte ihn abermals freundlich an, auch wenn er ihr langsam etwas komisch vorkam mit seinem dringenden Bedürfnis sich zu entschuldigen.


    Sodann drehte sie sich wirklich wieder Varena zu, um ihr Gespräch fortzusetzen. Sie empfand diesen Duft wirklich auch als sehr angenehm. "Du hast Recht, Varena, es ist wirklich ein sehr angenehmer Duft. Ich hoffe, dass auch sein Preis angenehm ist...", lächelte sie schließlich in die Richtung des Händlers.

    Sie hatte den ersten Bissen schon getan, als die beiden ihr einen guten Appetit wünschten. Sie lächelte sie abwechselnd an und kaute erstmal etwas herum, bis sie den ersten Bissen herunter hatte.


    "Danke ihr zwei. Was sollen wir derweil machen? Soll ich mit euch zu diesem Feuerschlucker da drüben gehen? Vielleicht trocknet ihr da wieder..." Amüsiert beäugte sie die beiden abwechselnd, wobei die beiden ziemlich gut darin waren, ihre gehässigen Blicke vor Narcissa zu verbergen. Ansonsten wäre sie sicherlich enttäuscht gewesen. Denn sie wollte diesen Tag genießen und wollte auch, dass ihre beiden Begleiter ihren Spaß hatten.

    Narcissa war einen Moment verwirrt, da sie von zwei Seiten gleichzeitig angesprochen wurde. Erst einmal wollte sie den Mann entschuldigen, damit er sich weiter seinem Garten widmen konnte, wie es schien, denn sie hatte gesehen, dass er einen Beutel Saatgut in den Händen hielt.


    "Schon gut. Mir ist nichts geschehen." Auf sein Angebot schüttelte sie leicht, aber freundlich den Kopf, ehe sie sich wieder Varena zuwandt und ihr einen kurzen, entschuldigenden Blick zuwarf. Es war ja nicht höflich, dass man sich mitten im Gespräch immer wieder abwandt.


    "Ja, das ist richtig. Über sowas habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Aber wenn einem die blumigen Düfte eben eher zusagen als andere, dann muss man sich wohl damit abfinden.", schmunzelte sie leicht und drehte sich dann wieder dem Stand zu, da sie nun doch mal an dem Töpfchen schnuppern wollte, das Varena für gut befunden hatte. Der Händler erkannte ihren Blick auch und hob sofort den verlangten Topf hoch um ihn ihr zu reichen. Narcissa nahm ihn entgegen und fächelte sich mit der Hand etwas von dem Duft zu, der so aus dem Topf doch recht intensiv kam. "Hmmm... ", machte sie zuerst und dann legte sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. "Du hast wirklich einen guten Geschmack", stellte sie dann mit einem Grinsen fest.

    Lächelnd nahm sie den Apfel entgegen nachdem sie ihm den Beutel zurückgegeben hatte. Den Apfel nahm sie gleich in beide Hände um ihn leicht zu befühlen und ihn mit ihren Händen etwas zu trocknen, denn er war auch noch ganz nass.


    Noch nasser waren nun ihre beiden Begleiter, die sie abwechselnd anstrahlte. Die beide sahen einfach zu lustig aus. "Jetzt hab ich zwei nasse Männer als Begleiter...", meinte sie amüsiert und erfreut darüber, dass sich beide auf diesen Spaß eingelassen hatten. Zum Glück war hier keine Frau in Sicht, die sich das gleiche wagte, von daher würde sie auch nicht auch noch dran glauben müssen. Jedem der beiden legte sie eine sanfte Hand auf die Schulter, nur kurz, wie um sie beide zu loben. Sodann biss sie aber in den für sie erkämpften Apfel.

    Narcissa folgte dem Deuten Varenas auf das Töpfchen mit Rosenduft und Granatapfel. Es hörte sich jedenfalls nicht schlecht an, auch wenn sie sich noch nicht genau vorstellen konnte, wie es nun tatsächlich roch. Doch da die Frau sich gerade vorstellte, beugte Narcissa sich noch nicht gleich über den Stand zu dem Topf hin, sondern blieb ihr gegenüber stehen und lächelte sie freundlich an.


    "Mein Name ist Quintilia Narcissa.", sagte sie freundlich. Sie vermied es meistens den Namen ihres verstorbenen Vaters zu nennen, da dies nur mit traurigen Erinnerungen verbunden war. Gerade wollte sie auch dazu ansetzen, Nerva kurz vorzustellen, als sie etwas in ihrem Rücken spürte, das sie fast umgeworfen hätte.


    Erschrocken drehte sie sich um und blickte in das Gesicht eines fremden Mannes. Nun, hier war es voll, da war es zu entschuldigen. Kurz brauchte sie etwas um sich wieder zu ordnen und diesen kleinen Schrecken zu überwinden. "Es geht schon, ist ja glücklicherweise nichts passiert.", sagte sie und lächelte den Mann kurz freundlich an. Er kam ihr entfernt bekannt vor, aber sie wusste nicht, woher.


    Dann drehte sie sich auch wieder Varena zu. "Ich wollte gerade noch Nerva vorstellen, meine Serva. Sie begleitet mich sehr oft auf den Markt.", lächelte Narcissa und deutete auf Nerva, neben sich.

    Es dauerte eine Weile und Narcissa kam es schon komisch vor, wie lange Scato da unter Wasser brauchte. Wohl hatte er Schwierigkeiten damit, den Apfel zu bekommen, sie konnte sich vorstellen, dass er immer nach unten entwischen würde, wenn man versuchte hineinzubeißen. Aber für sie war das ohnehin nichts. So nass wäre sicherlich außerordentlich unschicklich. Und es war auch viel zu lustig den anderen zuzusehen.


    Schließlich tauchte Scato auch wieder auf, kurz bevor Narcissa schon Angst bekam er wäre erstickt. Und - bei den Göttern - er hatte sogar zwei Äpfel ans Tageslicht befördert. Auf Narcissa legte sich ein überaus beeindrucktes, staunendes Strahlen, als sie ihn ansah, wie er mit nassem Haupt und den beiden Äpfeln in ihre Richtung blickte. Sulla hielt sie noch immer sicher im Arm.

    Narcissa freute sich sehr darüber, dass Scato die Herausforderung ihres Bruders annahm. Dass dies hier sich zu einem Kleinkrieg der beiden mausern konnte, dachte sie nicht, aber für sie war es sehr spannend ihnen zuzusehen. Schließlich löste Scato seine Hand von ihr wieder. Um diese war es dann doch etwas bedauerlich, denn sie hatte sie eindeutig auf sich genossen.


    Sodann drückte er ihr seinen Beutel mit dem Hund in die Hände und etwas überfordert nahm sie diesen entgegen um ihn sicher an sich zu drücken. Sie hatte Angst, dass der kleine Hund heraushüpfen und weglaufen könnte und dafür wollte sie wirklich nicht verantwortlich sein. So verpasste sie auch Scatos Blick in ihre Richtung, den sie jedoch schnell wieder nachholte und wieder zu ihm aufblickte, ehe er den Kopf schließlich auch ins Fass tauchte. Das wollte sie nun doch auch unbedingt sehen.


    Dabei trat sie auch wieder ein-zwei Schritte näher zu ihrem Cousin. "Gut gemacht!", lobte sie spontan und grinste ihn kurz an, darauf wartend, dass Scato wieder auftauchte.

    Narcissa war gerade dabei vorsichtig an dem Töpfchen mit der Paste zu riechen, als sie von der Seite her angesprochen wurde. So hob sie den Kopf wieder leicht an und sah in das Gesicht, das neben sie getreten war. Es war das einer ebenso jungen Frau und Narcissa musste spontan auf ihre Worte grinsen. Ihr gefiel die Art der Fremden und so machte sie gleich ein wenig Platz am Stand und deutete auf eines der anderen Töpfchen.


    "Ja, dieses hier auch, finde ich.", meinte Narcissa höchst amüsiert, woraufhin der Händler noch empörter schaute als bei Varena schon davor. "Zuerst riecht es vielleicht ganz wunderbar nach Lavendel... aber das vergeht so schnell wieder wie ein Wimpernschlag!", übertrieb sie absichtlich ein wenig. Unglaublich, was diese beiden Weiber sich da erlaubten, dachte der Händler. Narcissa hatte keinerlei Schuldgefühle bei dem Mann, der sie schon das eine oder andere Mal um ein paar Sesterzen erleichtert hatte.


    So in ihren Gedanken vertieft bemerkte sie weder Nervas Gesichtsausdruck, noch das Gespräch am Stand nebenan. Es war hier überhaupt relativ laut und von daher war man doch froh, sein eigenes Wort verstanden zu haben.

    Nachdenlich ließ er seine Cousine sitzen, die ihm ebenfalls noch kurz die Hand zum Gruße hob und dann weiter ihren Gedanken nachhing. Ob Montanus wohl Recht hatte, oder ob das nur seine eigenen Empfindungen waren? Sie wusste es nicht. Und natürlich wusste sie auch nicht, dass sie ihm wieder durch ihren Gedanken an Scato einen solchen Stich versetzt hatte.


    Nachdenklich stand sie schließlich auch auf und schlenderte noch ein wenig durch die kleine Gartenanlage.

    Narcissa ließ sich von diesem leichten, bestimmten Druck auch in die rechte Position bringen und lehnte sich leicht an Scatos Schulter. Nicht zu sehr, denn ihr Bruder hatte sie gewarnt, so etwas zu offensichtlich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aber schon das Gefühl, seine Schulter am Rücken zu spüren war wundervoll und angenehm.


    "Ja, er schafft es bestimmt.", meinte sie und sah ihm lächelnd dabei zu, wie er sich links und rechts festhielt und anscheinend einen Apfel auswählte. Sodann beugte er sich vornüber und Narcissa streckte sich noch etwas um zu sehen, wie er sich anstellte. Erst als er wieder mit dem Apfel im Mund auftauchte, musste Narcissa strahlen, sodass man sogar die gepflegten Zähne sehen konnte. So ein Lächeln zeigte sie wahrhaft nur selten und schließlich klatschte sie auch ein paar Mal für ihren Cousin und betrachtete ihn höchst amüsiert. Er war pitschnass!


    So kam er näher und biss in seinen wohlverdienten Apfel und kam dann schließlich auch auf sie und Scato zu. Den Vorschlag, den er unterbreitete, fand sie wunderbar, sodass sie sich halb zu ihm drehte und ihn freudig anlächelte. "Na los, jetzt bist du dran!", sagte sie auffordernd und abwartend, ob er sich wohl auch dazu herablassen würde.

    Erwartungsvoll betrachtete sie Montanus, als er schließlich - endlich - anfing mit ihr zu sprechen und ihr zu verraten, was für einen Mann wohl das Wichtigste war an einer Frau. Ruhig hörte sie ihm zu, wie er zuerst von einem schönen Gesicht sprach und ihr dabei über die Wange strich. Sie ließ es zu, denn sie fand es schön von ihm, dass er ihr damit zeigte, dass sie ein solches auch hatte. Ein wirklich glückliches Lächeln legte sich auch auf ihre Lippen, als er über ihr Kinn strich und dabei von der Wichtigkeit von schönen Lippen und Augen sprach. Bei einem anderen Mann wäre sie nun vielleicht rot geworden, aber diesmal nicht, nicht bei Montanus, der das eventuell nur gesagt hatte um sie aufzumuntern und sie darin zu bestärken, vielleicht auch noch einen 'besseren' Verehrer zu finden.


    Schließlich griff er sich eine der dunkelblonden Strähnen, die leicht gelockt über ihrem Rücken und ihren Schultern hing und fast hüftlang war. Meist war von der eigentlichen Länge ihrer Haare nicht viel zu erahnen, wenn sie sie so kunstvoll verzwirbelt hatte, aber wenn sie draußen allein im Garten saß, hatte sie die Haare meist offen um den Wind etwas durchblasen zu lassen. Als er geendet hatte schenkte sie ihm auch nochmal ein abschließendes, zufriedenes und dankbares Lächeln, ehe ihr Blick sich wieder senkte. "Denkst du, Scato sieht das alles in mir?", fragte sie schließlich und wollte nun schon eine ehrliche Antwort von ihm.

    "Schon gut... ich weiß ja, dass du ihn nicht leiden kannst. Aber ich finde, du beschuldigst ihn zu Unrecht." Nachdenlich betrachtete sie ihren Cousin von der Seite und fühlte sich nun ihrerseits wieder ein wenig schuldig. Immerhin wollte sie ihm auch kein schlechtes Gewissen einreden.


    Nachdem sie ihn eine Weile betrachtete, legte sie ihm sanft eine Hand auf die Schulter um ihn wieder aufzumuntern und ihm zu zeigen, dass sie ihm nicht böse war, sofern er daran Zweifel hatte. Sobald er sie wieder ansah, lächelte sie ihn dann auch schon wieder zärtlich an. Jedoch nur für wenige Momente, ehe sie die Hand wieder von ihm nahm und weiter in den Garten hinausstarrte.


    "Und jetzt habe ich dir alle Geheimnisse verraten, die Frauen umranken udn du hast mir immernoch nicht gesagt, worauf Männer bei Frauen achten...", sagte sie dann in einem gespielt vorwurfsvollen Ton.

    Es war ein angenehmer Tag, einer der ersten warmen Tage im Jahr und da hielt man es natürlich nicht in der Casa aus. Man musste raus gehen und sich unter Menschen mischen und die Sonne etwas genießen. Dies wollte Narcissa auch tun. So gab sie also einem ihrer Großcousins Bescheid und nahm dann nach mehrmaligem Bitten auch Nerva mit. Ja, die ärmste würde wieder Anstandsdame spielen müssen, aber für sie war es doch besser, als zu Hause Staub zu wischen oder Essen vorbereiten zu müssen. Das übernahm in der Zwischenzeit dann jemand anderes - zumindest nahm Narcissa dies an - dass Nerva sich darüber freuen würde auch mal was anderes zu sehen. Dass Nerva ja eigentlich an fast jedem Tag den Einkauf erledigen musste, entging ihr dabei vollkommen.


    Nun schlenderten die beiden nebeneinander her über den Mercatus. Narcissa ließ ihre neugierigen Blicke über allerlei Waren gleiten... Stoffe, Broschen, Ohrringe, Ketten, Ringe, Fußkettchen, Armreifen, Früchte, Sandalen, Kordeln und vieles mehr, was es noch zu bestaunen gab. Für sie war es immer ein kleines Abenteuer. Geld hatte sie zum Glück kaum welches dabei, sodass sich auch keiner ihrer Anverwandten um den Verbleib des Familienvermögens Gedanken machen musste. Außerdem hielt Nerva sie zum Sparen an und erkannte auch an jedem Ohrring einen dunklen Flecken, der ihn schlecht machte. Irgendwie hatte Narcissa langsam das Gefühl, ihre Serva tat dies mit Absicht, aber im Moment hatte sie keine Beweise und auch keine Idee, warum ihre Serva daran interessiert sein sollte, dass man sparsam umging. Es war doch nicht ihr Geld...


    Jetzt standen die beiden gerade vor einem Stand, der überall kleine, prächtige Töpfe mit duftenden Ölen und Pomaden stehen hatte. Der Händler erkannte sovort die potentielle Nachfragerin und hielt Narcissa ein gut duftendes Töpfchen unter die Nase.