Beiträge von Quintilia Narcissa

    "Nein, natürlich nicht. Wir haben wohl verschlafen.", meinte Narcissa mit einem entschuldigenden, entwaffnenden Lächeln. Gerade wollte sie sich wieder umdrehen um sich fertig zu machen, doch fiel ihr dann ein, dass sie noch etwas fragen wollte.


    "Gibt es etwas?", wollte sie wissen. Ob er wohl wegen etwas Bestimmtem gekommen war?

    Spätestens als es klopfte wachte Narcissa auf, nachdem sie am morgen nur einen ganz leichten Schlaf gehabt hatte und mehr wach als schlafend war. Nun öffente sie die Augen und regte sich zum ersten Mal wieder richtig. Da merkte sie, dass Montanus halb auf ihren Haaren lag, sodass sie vorsichtig erstmal Montanus' Arm von ihren Haaren genommen hatte.


    Sodann stand sie auf und trat an die Tür um diese noch etwas verschlafen zu öffnen. "Guten Morgen.", sagte sie und lächelte Lando freundlich zu.

    Viel mochte er da sicherlich nicht sehen können, denn sie hatte ihm den Rücken zugedreht und war bis zu den Schulterblättern zugedeckt. Eine Menge Haare mochte er da auf einmal neben sich liegen haben und vielleicht einen Blick auf ihren Nacken und Hals werfen können.


    Aber in der Tat war Narcissa schneller eingenickt als sie selbst gedacht hätte nach diesem nervenaufreibenden Tag. Sie hatte angenommen er wäre ereignisreich genug gewesen um sie wachzuhalten. Aber der Tag war letztendlich doch so anstrengend gewesen, dass ihr erschöpfter Geist sofort Schlaf fand.

    Narcissa hockte noch eine ganze Weile da. Als sie sich zum ersten Mal über die Schulter sah zu ihrem Cousin hatte dieser die Augen geschlossen. Er schlief wohl endlich. So stand sie langsam auf und ging wieder ans Bett heran. Nachdenklich betrachtete sie ihren geschundenen Großcousin und deckte ihn dann ein wenig zu.


    Sodann machte sie sich daran sich selbst umzuziehen. In den Sachen die sie grade trug wollte sie nämlich nicht schlafen. Es dauerte auch nicht allzu lange, da hatte sie etwas bequemeres und leichteres an, mit dem sie sich dann auch ins Bett legte. Natürlich mit einem gewissen Abstand zu ihrem Cousin. Sodann deckte sie sich noch zu und schaute mit halboffenen Augen noch etwas im Zimmer herum, ehe sie einnickte.

    "Noch einen...?", fragte Narcissa langsam wirklich ungläubig. Sie konnte sich nicht recht vorstellen, warum er das jetzt unbedingt haben wollte, aber abweisen wollte sie den armen, geschundenen Krieger jetzt auch nicht, nachdem er sich so prächtig für sie ins Getümmel geworfen hatte.


    "Na schön... für den armen, kaputten Krieger eben noch einen. Aber dann ist Schluss für heute!", sagte sie mit der amüsiert mütterlich klingenden Stimme und sah ihn gespielt ernst an. Nach einem leichten Seufzen und kleinen Kopfschütteln beugte sie sich also nochmal leicht vor und berührte fast die gleiche Stelle auf seiner Stirn noch einmal. Dann stand sie aber gleich auf und sah ihn etwas missmutig an. Ein wenig unheimlich war er ihr langsam schon, aber sie wollte ihm ihre Unsicherheit nicht auch noch zeigen. Stumm ging sie zu den ausgestellten Tafeln hinüber um noch ein wenig zu lesen. Oder eher um noch das eine oder andere Stichwort aufzuschnappen. Richtig konzentrieren konnte sie sich jetzt auch nicht.


    Nachdenklich ließ sie sich irgendwo nieder und schlang die Arme um die eigene Taille. Sie musste jetzt an Scato denken, den sie ziemlich vermisste. Der hätte sich sicher auch für sie ins Getümmel geworfen und hätte dann ebenfalls einen Kuss verdient gehabt... Hach... es gab doch nichts Herrlicheres als in Erinnerungen und Träumen zu schwelgen.

    Erst sah sie ihren Cousin ungläubig an. Meinte er das jetzt ernst oder als Scherz. Sicher als Scherz, aber sie wollte mitspielen. Ihn jetzt bestürzt abzuweisen würde ihn nur noch mehr dazu anregen sich kleine Sticheleien zu überlegen. Also nickte sie sofort und grinste ihn breit an.


    "Na, dann kriegst du deinen Gute-Nacht-Kuss. Du sollst ihn haben." So kniete sie sich neben ihm hin aufs Bett, beugte sich über ihn und drückte ihm vorsichtig schließlich einen Kuss auf die Stirn. "So, mein Kleiner... brauchst du auch noch eine Gute-Nacht-Geschichte? Oder ist es mit dem Kuss schon getan?", wollte sie mit breitem Grinsen wissen.

    "Hmmm?", machte sie ebenfalls und drehte den Kopf über die Schulter als ihr Cousin Hilfe brauchte. "Sie musste grinsen und schließlich auch lachen, als Montanus so mit den Armen zappelte und auf seine Sandalen deutete.


    "Herrje, du ärmster." Grinsend kam sie näher, ging vor ihm in die Hocke um dann vorsichtig seine Sandalen von seinen Füßen zu lösen. Sodann stellte sie die Sandalen irgendwohin beiseite und stand wieder auf um auf ihren Cousin runterzublicken. "Ich hoffe du machst mir nachher auch noch ein bisschen Platz. Brauchst du sonst noch etwas? Hast du vielleicht Durst?"

    "Ich wünsche angenehme Nachtruhe...", meinte Narcissa noch als Lando ging und schloss dann hinter ihm die Tür. Sodann drehte sie sich zu Montanus herum und betrachtete ihn ein weiteres Mal mitleidig.


    Sodann musste sie kurz etwas grinsen. "Ich weiß... du bist sicher müde. Du kannst schlafen wenn du möchtest. Ich bleibe noch ein wenig auf und lese...", meinte sie als Vorwand um sich nicht gleich vor ihm ausziehen zu müssen. "Schlaf du nur..."

    Narcissa hatte sich bereits entschieden und so ging sie auf Landos Angebot auch nicht mehr ein. "Nein, danke. Das ist wirklich nicht nötig.", sagte sie daher noch einmal mit bestimmter Stimme. "Es ist wirklich ein wunderbares Zimmer. Vielen Dank, Lando.", meinte sie und drehte sich im Zimmer nochmal zu ihm um.


    Montanus sah so müde und fertig aus, dass Narcissa sich sicher war, dass er es begrüßen würde, wenn hier bald Ruhe einkehrte. Sie könnte sich ja dann auch erst umziehen wenn Montanus eingenickt war. Das würde wohl nicht mehr lange dauern und bis dahin konnte sie ja noch etwas lesen.

    Zusammen mit Lando und Montanus betrat Narcissa das Gästezimmer. Es war gemütlich eingerichtet, aber vollkommen anders als ihr eigenes Zimmer. Nachdem sie sich kurz umgesehen hatte, machte Lando den durchaus anständigen Vorschlag doch einen Vorhang aufzuspannen oder ein zweites Zimmer zu organisieren. Aber Narcissa wollte keine Umstände machen und überlegte erst. Montanus warf in ihre lange Pause glücklicherweise seine Meinung ein, sodass ihr Zögern nicht zu sehr auffiel.


    "Ich denke es wird auch so gehen, danke Lando.", entschied sie schließlich. Es war ja nur ihr lieber Cousin und für eine Nacht oder ein paar Tage würden sie es schon aushalten. Das Bett war ja breit genug... glücklicherweise.

    Narcissa hielt brav die Öllampe, als Marga das Gesicht ihres Cousins versorgte. Der Ärmste... dachte sie ein weiteres Mal. Und das war alles ihre Schuld. Naja... Montanus würde nicht nachtragend sein, dessen war Narcissa sich sicher. So nahm sie dann auch Öllampe weg und stellte sie irgendwo ab um Margas Werk zu begutachten. Sie gab ihm letzte Anweisungen, dass er sich hinlegen sollte. das wäre wahrscheinlich das Beste. Auch Narcissa war müde, aber andererseits war sie auch noch immer reichlich aufgeregt.


    "Vielen Dank frü deine Mühen, Marga.", meinte auch Narcissa und nickte dann Loki zu, damit er sie zu den Gästezimmern führte. Langsam wurde es wirklich Zeit.

    Narcissa nickte langsam und nahm den nassen Lappen entgegen. Sodann ging sie auf ihren Cousin zu und stellte sich vor ihn. "Entschuldige bitte, wenn ich dir jetzt wehtue...", sagte Narcissa an Montanus gewandt und trat dann näher. Die linke Hand legte sie an seine Wange um das Gesicht etwas festzuhalten. Dann näherte sie sich mit dem Lappen und tupfte vorsichtig alle Wunden ab.


    Hin und wieder wusch sie den Lappen dann auch nochmal aus, sodass am Schluss ein doch ganz ordentliches Ergebnis für Marga zu sehen war. Es war deutlich erkennbar, dass Narcissa es nicht gewohnt war, sowas zu erledigen, aber sie hatte sich nicht allzu dumm angestellt. Nun ließ sie Marga freie Hand.

    Narcissa stand stumm hinter den beiden Herren vor dem Eingang in die Culina. Montanus verschwand hinein und auch Loki wurde fortgeschickt um ein paar Dinge zu holen. Jetzt stand sie etwas verlassen auf dem Gang, betrat dann aber auch langsam die Culina.


    "Salve... kann ich vielleicht bei etwas helfen? Ich bin Quintilia Narcissa.", meinte sie und sah ein wenig unsicher in Margas Richtung. Einer Sklavin zu helfen war sonst nicht ihre Art. Aber hier im Gang zu stehen war auch nicht ihre Art.

    Narcissa hatte noch auf die Information seitens Loki leicht genickt. Sie war sich noch nicht so sicher darüber, ob man das eher eine lange oder eher eine kurze Zeit nennen sollte. Daher hielt sie lieber den Mund und warf zusammen mit Lando nochmal einen Blick auf ihren Cousin, der wirklich übel zugerichtet aussah. Das musste sie auch jedes Mal von neuem feststellen, als sie ihn kurz ansah.


    Stumm folgte sie dann den beiden Herren auf dem Weg in die Culina, wo Lando klopfte und nach einer Marga rief. Hoffentlich war sie da und hoffentlich war sie so eine gescheite Frau wie Nerva.

    Auch Narcissa hob den Kopf um zu diesem großen Wandteppich aufzusehen, der dort an einer der Seitenwände hing. Sie suchte den Namen, von dem Lando gesprochen hatte und fand ihn auch nach wenigen Wimpernschlägen. Daneben war aber für sie ein viel interessanterer Name. Valentin Duccius Germanicus. Bisher kannte sie ihn kaum, hoffentlich würde sich das ändern. Die beiden waren anscheinend Brüder.


    "Wie lange lebt die Gens denn jetzt schon hier?", wollte sie wissen, nachdem sich alle wieder in Bewegung gesetzt hatten.

    Auch Narcissa fühlte während des Wegs von der Auktion bis zur Casa, dass sie langsam müde war. Der Tag hatte zu viel Aufregung geboten und nun war sie mit Nerven und Kräften gleichermaßen am Ende. Wie sehr wünschte sie sich in ihr eigenes Bett zu Hause. Oder in die schützende, wärmende Umarmung Scatos. Mehr denn je. Erst als sie ankamen und eintreten durften, sah Narcissa sich neugierig um. Es wirkte hier zwar nicht befremdlich für sie, aber dennoch fremd und eben etwas merkwürdig. Mit Architektur war sie schließlich nicht vertraut und hatte das auch bisher nicht in Betracht gezogen.


    Ruhig hörte sie also den Männern bei ihrem Gespräch darüber zu, wer die Pläne entworfen und das Haus gebaut hätte. Sie interessierte sich nicht für das Gespräch, sah sich aber dennoch neugierig um, ob irgendwo Leute waren.

    Betroffen stand Narcissa daneben, als Montanus erzählte, was ihm widerfahren war. Mit ihm hatte sie immernoch am meisten Mitleid. Im Moment war sie sich ihrem eigenen Schock über diese Sache noch gar nicht so recht bewusst. Sie hatte ihn einfach verdrängt im Angesicht ihres Cousins.


    "Der Mann wurde jedenfalls festgenommen und ist es nicht wert, weiter über ihn zu sprechen." Damit versuchte sie das Thema zu beenden.

    Auch Narcissa beobachtete den Geld zählenden Mann, der schließlich auf einem Stück Holz herumzukauen anfing und ihnen zuwinkte. Die beiden Quintilier kamen auf ihn zu, worauf ihn Montanus sofort einen Gruß parat hatte. Erstaunlich wie wohlgemut ihr Cousin immernoch war.


    "Salve Lando.", schloss Narcissa sich an und nickte ihm freundlich zu. "Mein Cousin hat Recht. Eine gelungene Auktion und wunderbare Tiere... schade, dass es schon vorüber ist...", sagte sie in ehrlichem, freundlichem Ton. Das war dennoch zum Teil gelogen. Narcissa war die Lust an dieser Feierleichtkeit fürs Erste ein wenig vergangen. Und auch Lando dürfte sich wundern, dass Montanus auf einmal derart zusammengestaucht vor ihm stand.

    besser spät als nie... *hust* Irgendwie war mir der Thread bis eben net so aufgefallen.


    Schließe mich den Vorgängern an und wünsche nochmal alles Gute. Hoffe du konntest den Tag im Beisein deiner Freunde und Familie gebührend feiern!


    :wink: