Beiträge von Quintilia Narcissa

    Hey, na wenn man eeeinmal wochenends ne LAN macht und net on kommt hat da gleich einer Geburtstag! ...


    Wünsch dir ebenfalls nachträglich alles, alles Gute, viel Glück, Gesundheit und natürlich privaten und beruflichen Erfolg. Möge alles, was du anpackst gut gelingen :) Ich hoffe du hast dich schön feiern und verwöhnen lassen.


    :wink:

    Narcissa kniff die Lippen leicht zusammen und nickte etwas gepresst. Sie fühlte sich elend und jemandem nun auch noch die Laune zu verderben stand nicht in ihrem Sinne. "Es tut mir ehrlich leid. Ich bin heute keine gute Gesellschaft. Bitte entschuldige mich..", meinte sie, sah noch einmal mit einem fast flehenden Blick an dem Mann hoch, ehe sie den Kopf mit einem geflüsterten 'Vale' abwandt und sich auf den Weg zurück nach Hause machte.

    "Ich kann nicht...", meinte Narcissa recht schnell. Nicht, weil sie sich nicht ablenken wollte oder ihr seine Gesellschaft unangenehm gewesen wäre. Aber sie empfand, dass sie nun schon viel zu lange hier herumgelungert hatte. Montanus machte sich wahrscheinlich schon langsam Sorgen und war vielleicht auch schon losgegangen um nach ihr zu suchen. Im Kummer allein zu sein war in der Regel nicht gut und Montanus' Sorge war mit Sicherheit berechtigt.


    "Ich sollte langsam zurück nach Hause gehen. Man sorgt sich wahrscheinlich schon um mich, denn ich habe mich ehrlich gesagt nicht wirklich abgemeldet. Allein hätten sie mich ja nicht gehen lassen.", gestand sie weiter ohne zu wissen, warum sie sich überhaupt vor einem Fremden so rechtfertigte.

    "Vale, Magister.", meinte Narcissa noch, ehe jener schon wieder in der Menge verschwunden war. Natürlich. Ein Magister hat viel Arbeit, Mädchen. Der kann nicht den ganzen Tag auf der Straße stehen und plaudern so wie du. , dachte sich Narcissa als sie dem Mann hinterherschaute. Dann richtete ihr Blick sich aber wieder auf den verbliebenen Octavius Sura, der noch immer neben ihr stand.


    "Nun... ehrlichgesagt ist nicht alles in Ordnung. Ich habe heute Vormittag erfahren, dass mein Bruder verstorben ist. Und jetzt spaziere ich sowohl ziel- als auch planlos durch die Stadt um mich abzulenken.", gestand sie notgedrungen.

    Narcissa lauschte der kleinen Vorstellungsrunde, wenngleich nur etwas halbherzig. Da war sie wohl einem Tribun und dem neuen Magister Officiorum begegnet und stand ihnen nun stumm gegenüber. Sie wollte die beiden auch gar nicht weiter in ihrem Gespräch stören und eigentlich viel lieber schon weitergehen um in ihrem Kummer allein bleiben zu können.


    Dann fiel der Blick jedoch abwartend auf sie, sodass einfaches Wegrennen vermutlich sehr unhöflich gewesen wäre. "Ich bin Quintilia Narcissa.", sagte sie so nur ohne jegliche Titel, die sie ja ohnehin nicht inne hatte.

    Naricssa ließ sich von ihm aufs Pferd hochhelfen und nickte ihm dann dankend zu, sobald sie sicher im Sattel saß und die Zügel in den Händen hielt. Dass man ihr etwas in die Taschen gesteckt hatte, hatte Narcissa natürlich dabei nicht bemerkt. Aber sie würde es früher oder später sicherlich noch bemerken.


    Nun ritten die beiden wieder zurück zur Casa.

    Gerade wollte sie weitergehen, da trat sie schon dem nächsten Herrn fast vor den Latz und sah auch noch etwas entsetzt an ihm hoch um sofort wieder einen Schritt rückwärts anzutreten. Was war denn heute los? Kaum ging man mal ohne Begleitung auf die Straße, so wurde man von allen Seiten angesprochen. Dabei hatte sie doch absichtlich niemanden mitgenommen um endlich auch einmal allein sein zu können.


    "Nein... er belästigt mich nicht. Im Gegenteil. Ich habe ihn versehntlich angerempelt und mich dafür entschuldigt, wie es sich gehört...", erwiderte sie daher auf die Frage des Mannes. Nachdem sie beiden noch einmal einen unsicheren Blick zugeworfen hatte machte sie ein paar Schritte zur Seite um sie beide zu umrunden und weiterzugehen.

    Nicht, dass es nötig gewesen wäre Narcissa erst noch zu verunsichern. Das war sie ohnehin schon. Mit einem beschwichtigenden Blick ging sie einige Schritte zurück und hob auch die Hand. "Es tut mir wirklich, wirklich leid.", sagte sie noch einmal. Sie wollte nicht, dass nun auch noch jemand auf sie böse wurde; nicht heute. Der Tag war ohnehin schon schlimm genug gewesen und Narcissa fing an zu glauben, dass ihr Aufenthalt in Mogontiacum bisher nur von Unglück gesäumt gewesen war.


    Erst der widerliche Kerl bei der Auktion, der sie angegrabscht und ihren Cousin so derbe zusammengestaucht hatte. Nun die Sache mit ihrem Bruder und der Tag wollte einfach nicht besser werden.

    Narcissa schüttelte jedoch den Kopf. Sie wollte jetzt nicht wissen, was in dem Testament alles stand. Wie sie ihren Bruder kannte hatte er alles ihr vermacht. Sie konnte es sich schon denken. Aber es war einfach nicht gerecht und Narcissa wollte das alles gar nicht. Viel lieber hätte sie ihren Bruder behalten. Das war etwas viel wertvolleres als ein paar Münzen oder Güter.


    Nachdem sie noch eine Weile dort gestanden hatte, drehte sie sich langsam um und kam wieder auf Lando und die beiden Pferde zu. "Ich denke wir können gehen... ich werde ein anderes Mal nochmal herkommen.", meinte sie und wartete ab.

    Kopflos schlenderte Narcissa durch die Gassen und merkte nicht, in welcher Gegend sie war. Im Moment war sie von einer schrecklichen Gleichgültigkeit gezeichnet. Natürlich war sie auch immernoch in Gedanken bei ihrem Bruder. Wann hatte sie ihn zum letzten Mal gesehen? Ihn umarmt? Wann hatte sie ihm zum letzten Mal gesagt, dass sie ihn liebte? Er war doch ihr letzter Bruder... warum hatte sie ihm nur nicht öfter geschrieben und ihm gezeigt, dass sie ihn liebte? War es denn ihre Schuld, dass er so sang- und klanglos untergegangen war ohne ihr auch nur ein Wort zu sagen?


    Irgendwann war sie derart von Schuldgefühlen geplagt, dass sie mitten auf dem Weg stehen blieb und sich mit einer Hand an den Kopf fasste, sodass jemand sie von hinten anrempelte, der nicht damit gerechnet hatte, dass man plötzlich stehen bleiben würde. "Pass doch auf, Mädchen!", fuhr der alte Mann sie an und trat vor Schrecken zwei Schritte zur Seite, wobei sie natürlich prompt den nächsten Menschen anrempelte. "Verzeihung. Das tut mir leid...", presste sie in ihrem kläglichen Ton heraus an Caius Octavius Sura.

    "Das... das ist wohl lieb gemeint. Aber ich kann es nicht annehmen. Es wäre nichts von mir...", entgegnete Narcissa unglücklich. Dann würde er eben heute nichts bekommen und sie würde ihn ein anders Mal nochmal besuchen und dann etwas von sich mitbringen.


    Mit einem Seufzen nahm sie den Blick von dem Namen ihres Bruders und senkte den Kopf. Es sah aus, als hätte sie sich wenigstens einigermaßen wieder gefangen. Inzwischen lag Enttäuschung in ihrem Blick. Er hatte ihr doch geschrieben. Warum war es ihm dann plötzlich so schlecht gegangen? Warum hatte er nicht die Wahrheit geschrieben? Dann wäre sie sofort zu ihm gereist. Sie hätte bei ihm sein können. Aber nun war alles zu spät und er hatte sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Nervös strich sie sich mit der linken Hand über den rechten Handrücken und sah dann wieder auf das Grab.

    Nach ihrer Rückkehr in die Casa Duccia hatte Narcissa es dort nicht sehr lange ausgehalten. Nachdem sie nur eine halbe Stunde herumgesessen hatte, hielt sie nichts mehr und sie floh geradezu aus der Casa. Sie wollte niemanden sehen und von niemandem begleitet werden. Sie wollte nur allein sein in ihrem Schmerz. Auch hatte sie niemandem erzählt, wo hin sie gehen wollte. Denn das wusste sie selbst nicht einmal.


    Herumsitzen konnte sie nicht. Ein wenig Bewegung schadete also nicht und Narcissa fand, dass es ihr gut tat ein wenig zu laufen. Durch die Straßen Mogontiacums führte ihr Schritt sie, ohne zu wissen, wo sie hinging.


    Sim-Off:

    Wer einsteigen möchte, kann das gern tun. :)

    "Aber... er soll doch etwas von mir haben, an das er denken kann... aber ich habe keinen Ring und keine Kette oder so etwas..." Unglücklich sah sie an sich herunter und überlegte, was sie dort lassen können für ihn als Andenken.


    Langsam schlang sie die Arme um sich selbst und blieb da stehen. Sie war froh, dass sie nicht allein war. Aber sie hätte nicht gewollt, dass Montanus dabei war. Sie wollte nicht, dass er bei ihr stand und sie in den Arm nahm. Sie wollte nur für ihren Bruder hier sein und allein um ihn trauern. "Jetzt... jetzt habe ich überhaupt keinen Bruder mehr...", hauchte sie etwas später und seufzte danach schwer. Auch einige Tränen liefen ihr nun wieder über die Wange und es war ein beruhigender Gedanke, dass ihre Worte wenigstens von irgendjemandem gehört wurden, anstatt klanglos zu vergehen.

    Statt nur zehn Minuten hatte Narcissa sich sogar eine ganze viertel Stunde gegönnt um sich wieder halbwegs zu sammeln. Mit zwei Fingern massierte sie sich die rechte Schläfe, während sie überlegte, wie sie es fertig bringen konnte ein wenig besser auszusehen als im Moment. Eilig zog sie sich ihre besten Stoffe an und strich nochmal ihr Haar glatt, ehe sie dort hin ging, wo Lando auf sie wartete.


    Stumm stieg sie auf das Pferd, das er für sie vorbereitet hatte und zusammen ritten sie ans Gräberfeld am Rande Mogontiacums. Narcissa fühlte sich elend, als sie vom Pferd rutschte und sich umsah. Lando hatte das Grab schnell gefunden und Narcissa trat schluckend davor. Tatsächlich stand dort der Name ihres letzten Bruders. Eine Weile stand Narcissa einfach nur da, doch dann sagte sie etwas. Schrecklich kläglich klang es. "Ich habe nichts, was ich ihm dalassen kann..."

    Sie entzog ihm zu allererst ihre Schulter, indem sie diese ein wenig anhob und einen Schritt zur Seite machte. Sie wollte jetzt am liebsten allein sein und niemanden neben sich haben, der nicht wusste, wie sie sich fühlte - von allen großen Brüdern allein gelassen.


    "Ja... ich möchte dort hin und mich von ihm verabschieden können. Ich möchte Montanus nicht mitnehmen. Könntest du mir zeigen, wo es ist?" Nun drehte sie sich um. Ihre Augen waren gerötet und sahen furchtbar aus.

    Wieso nur? Wieso jedes Mal einer von ihren Brüdern? Warum nicht auch einmal den Bruder von jemand anderem? Narcissa hatte jetzt schon zum vierten Mal einen Bruder verloren und nun waren keine mehr übrig. Ihre ganze nähere Familie hatte sie verlassen und sie hatte nur noch ihre Großcousins und ihre Großcousine.


    Nachdem sie einige Momente so sitzen geblieben war, stand sie plötzlich, vollkommen unvermittelt, auf und ging etwas wankend auf ein Fenster zu, an dessen Rahmen sie sich lehnen konnte. Ihr Gesicht sah schrecklich aus. Nichts war übrig von dem engelhaften Gesichtchen, das so naiv und glücklich in die Welt hineinstrahlte.