Beiträge von Quintilia Narcissa

    Nachdem Lando nur den Namen ausgesprochen hatte, hielt Narcissa schon den Atem an. Jetzt also ihr letzter Bruder. Sie senkte den Kopf und legte die Stirn in Falten, während sie immer entsetzter den Boden anstarrte. Aber er hatte ihr doch geschrieben, dass es ihm besser ging. Hatte der Brief so lange nach Rom gebraucht? Und nun sollte das schon einige Wochen her sein?


    Nun war es also passiert. Narcissa fühlte sich mit einem Male furchtbar allein und einsam. Ihr letzter Bruder war gestorben. Und obwohl es schon eine Weile her war, dass sie ihn zuletzt gesehen hatte, fühlte sie sich in gerade diesem Moment so furchtbar im Stich gelassen und allein, dass sie nicht anders konnte als in Tränen auszubrechen. Ihre Hand legte sich mit dem Handrücken über ihre zitternden Lippen. Verzweifelt sah sie am Boden hin und her und schloss dann die Augen langsam. Innerlich fühlte sie sich zerrissen.

    Sim-Off:

    Tststststs... un-fass-bar ;)



    Narcissa schien sich zusehends miserabler zu fühlen. Es war ihr leicht anzusehen, dass sie schon erkannt hatte, dass nun etwas Unangenehmes kommen würde. Was genau es war, würde sich sicherlich noch herausstellen, ob sie es hören wollte oder nicht.


    Narcissa überlegte schon fieberhaft, was für eine schreckliche Kunde man ihr wohl bringen mochte. Sie hatte so etwas schon ein paar Mal miterleben müssen und es war jedes Mal keine schöne Sache gewesen. Mit ein wenig verstörtem Blick trat sie dann auch von der Tür weg und ließ sich gehorsam nieder. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte sah sie erwartungsvoll zu Lando auf. Aber ein paar Worte brachte sie nicht mehr heraus.

    Sim-Off:

    Ich sage jetzt einfach mal, dass die beiden schon Frühstücken waren... ne Stunde brauchten sie hoffentlich net zum Umziehen :D


    Nach dem Frühstück war Narcissa wieder im Gästezimmer verschwunden. Sie wollte sich noch ein wenig frisch machen, bevor sie mit Montanus ausging. Gerade war sie dabei sich wieder ein wenig zu frisieren, während sie an nichts Böses dachte und dann eine Augenbraue hob, als es klopfte.


    Also ließ sie die Haare Haare sein und trat an die Tür um diese zu öffnen. "Salve Lando.", lächelte sie ihn sofort freundlich an. Bei seinem Anblick blieb ihr jede weitere Freundlichkeit jedoch sofort im Halse stecken. "Was... gibt es denn?", wollte sie sodann in besorgtem Tonfall wissen.

    "Ich bin ja auch erst seit ein paar Tagen erst hier, vergiss das nicht, lieber Cousin!", gab Narcissa lächelnd zu bedenken. Aber sie freute sich über die gespielt ernsten Worte Valerians, der ihr nun sicher bald den Rhenus zeigen würde. Wie wunderbar. Dann aber sagte Valerian etwas von Barbaren. "Barbaren? Ich hoffe du hast Recht und wir treffen keine...", meinte sie daher etwas verunsichert und tat diesen düsteren, schauderhaften Gedanken gleich wieder ab, während sie zu den prachtvollen Anwesen rüberlinste.


    "Nun... wenn man so ein Anwesen hat... und dazu viel Geld, ist das Leben sicher sehr anstrengend. Stell dir doch nur vor, den ganzen Tag die Nase ein ganzes Stück weiter oben tragen zu müssen... das wäre definitiv nichts für mich..." Amüsiert zwinkerte sie ihm zu und genoss wenigstens den Anblick.

    "Nein... Pferde haben wir in der Tat keine gekauft... ", entgegnete Narcissa schnell. Sie hatte die lange Reise ja hauptsächlich auf sich genommen um ihren Bruder sehen zu können und ihren Patron. Die Einladung zu diesem Eventum war nur noch eine willkommene Gelegenheit gewesen um das alles mal in Angriff zu nehmen. "Aber es gab durchaus einige wirklich wunderbar. Aber wir haben in Rom leider auch gar keinen Platz für ein Pferd... ", meinte Narcissa und hatte damit natürlich auch Recht. Wenn man schon so ein stolzes Tier beherbergen wollte, so sollte es auch gut versorgt werden und Platz haben.


    "Wir können gerne da lang gehen. Montanus wird uns dann zwar bestimmt nicht mehr finden können, aber das ist egal. Er ist selbst schuld, wenn er so lange braucht mit seinem Kram.", entschied Narcissa und grinste dabei leicht vor sich hin. Ganz so unversöhnlich waren ihre Worte ja nicht gemeint. "Ich schaue mir gern mal den Rhenus an."

    Mit einem immerwährenden Strahlen auf dem Gesicht ließ sie sich von ihrem Cousin herumführen und alles zeigen, was er bisher kannte. Hin und wieder nickte sie leicht, aber unterbrechen wollte sie ihn nun wirklich erst einmal nicht.


    Langsam führte Valerian sie überall herum, über das Forum, da hinten also der Tempelbezirk, da würde sie auch mal hingehen wollen. Da hinten der Sitz des Statthalters, die Curia... Narcissa versuchte sich alles zu merken. Im Grunde war es ja auch nicht sonderlich schwer. Dann jedoch kam sie an die Reihe damit zu erzählen, was sie bisher kannte. Und um ihre Orientierung stand es nicht zum Besten. "Nunja... hier auf dem Markt war auch die Versteigerung neulich... Es war eine wunderbare Messe mit wunderbaren Pferden." Ja, sie erinnerte sich tatsächlich gerne daran... egal was alles passiert war.

    Mit einem sanften Lächeln nahm sie seinen angebotenen Arm wie selbstverständlich an und sah von der Seite her zu ihm auf. Sie war irgendwie stolz auf ihren Cousin. Aber das war sie auch auf all ihre Brüder gewesen. Im Grunde war sie froh darüber, dass Montanus anscheinend nichts für die Armee übrig hatte. So musste sie wenigstens nicht um ihn fürchten und konnte ihn immerzu um sich haben. Andererseits wäre es vielleicht auch nicht schlecht gewesen ihn manchmal weit weg zu haben. Die Sache mit Scato war für sie beide ziemlich unangenehm gewesen. Und vom Tisch war das ja auch noch nicht. Jedenfalls nicht für Narcissa.


    "Ach... ich wollte nicht weiter auf Montanus warten. Er war noch mit irgendetwas beschäftigt. Ich weiß auch nicht genau, was er wieder hatte. Aber er kommt sicher bald noch nach.", meinte sie auf diese ersten Fragen. "Also gut, dann machen wir jetzt eine kleine Führung und du kannst mir alles zeigen, was du schon kennst. Du solltest dich schließlich auskennen, du willst ja länger bleiben als Montanus und ich. Wir sind hier weil ich eine Einladung bekommen habe zur Pferdemesse. Und bei der Gelegenheit wollte ich Iuba besuchen. Und meinen Patron kennenlernen. Valentin Duccius Germanicus. Und da hat es sich angeboten. Denn Valentin ist immerhin Montanus' Großcousin. Verzwickt nicht? Jedenfalls wollten wir das alles unter einen Hut bringen... die halbe Verwandschaft ist ja in Mogontiacum wie es aussieht..."

    "Wenn du meinst... aber was denkst du, was Montanus' Verwandte denken, wenn da so ein junger Mann ankommt und nach mir fragt!", grinste Narcissa plötzlich. Ein zu komischer Gedanke. Höchst amüsant. Ach.. was sollten die da schon denken? War doch sicher normal in ihrem Alter. Egal. Im Moment gab es keinen Grund sich darüber Gedanken zu machen. Narcissa merkte es glücklicherweise meistens, wenn sie sich zu viele Gedanken machte. So auch dieses Mal, sodass sie versuchte das abzustellen.


    "Du kannst mich natürlich gerne nächstes Mal abholen. Komm ruhig, wenn du ein wenig Zeit hast. Ich bin sicher, Montanus würde sich auch darüber freuen, wenn es heute nicht mehr klappt, dass er kommt." Wenn man sich auf Montanus verließ, war man manchmal verlassen. Aber das wollte sie nicht aussprechen. Sie wusste, dass sie sich für solche Worte später ein wenig hassen würde. Sie tat ihm damit so verdammt unrecht. Irgendwie zumindest. Sie hatte ihren Cousin gern wie einen großen Bruder. Und sie hatte das Gefühl, dass die Erlebnisse in letzter Zeit sie noch enger zusammengeschweißt hatten. Der Ausflug mit ihm hier her nach Mogontiacum war wunderbar und sie war froh, dass er bei ihr war. "Also um ehrlich zu sein haben wir auch noch nicht allzu viel gesehen. So lange sind wir ja nun noch nicht da. Und ob ich einem richtigen Germanen begegnet bin... naja... Ich denke ehrlichgesagt, dass die Germanen hier nicht mehr als richtige Germanen durchgehen, oder? Wenn sie Latein sprechen und in der Stadt leben, sind es doch keine richtigen Germanen mehr... Und ich glaube so ein richtiger ist mir in der Tat noch nicht begegnet. Das sollen ja auch schreckliche Barbaren sein. Da fragt man sich doch, ob man überhaupt einem begegnen will!"

    Mit einem amüsierten Lachen zeigte sie, dass sie das wohl auch schon gehört haben musste. Den Zusammenhang zwischen schlechtem Essen und Qualität der Armee. Sie hatte in der Tat schon davon gehört von verschiedenen Seiten. Aber nun erhielt sie es tatsächlich aus erster Hand von ihrem armen Cousin, der wohl schlimmes durchgemacht hatte. "So abgemagert siehst du mir gar nicht aus... also kann es doch nicht SO schlecht gewesen sein...", erklärte Narcissa diplomatisch und lauschte dann den anderen Worten ihres Cousins, diesmal ebenfalls etwas ernster.


    "Das war auf einem Fest. Da laufen eben auch betrunkene Menschen herum. So schlimm war das nun auch nicht..." Natürlich. Jetzt tat sie das ganze etwas ab und spielte es herunter. Aber in Wirklichkeit dachte sie selbst noch oft an den Schrecken, den der Kerl ihr eingejagt hatte. Aber sie wollte sich dadurch nicht verschrecken lassen. Das war eben ein armer betrunkener Kerl gewesen. Dass Montanus der Leidtragende in der Sache gewesen war, tat ihr natürlich schrecklich leid.


    "Ich bin ja nicht weit allein gegangen. Die Casa ist nicht so weit weg. Und ich wusste ja, dass wir uns treffen würden. Ganz allein wäre ich auch nicht für länger hier her gekommen... Meinen Serva ist eben in Rom geblieben und daher konnte ich sie nicht mitnehmen. Mach dir keine Sorgen um mich..." Es würde schon nichts Schlimmes passieren. Narcissa war in solchen Dingen immer zuversichtlich.

    Lächelnd hörte sie ihm zu und nickte immer wieder. Auch brachte sie ein leises Lachen ein an der Stelle, als er erzählte, dass er sich das Kochen beibringen wollte. Eine nur allzu komische Vorstellung. Aber verständlich in seiner Situation. "Du kannst Nerva ja mal einen Brief schreiben. Vielleicht verrät sie dir ja ein paar ihrer Tricks. Ich kann dir da jedenfalls nicht aushelfen.", gestand sie mit einem Grinsen. Natürlich konnte sie selbst nicht kochen. Sie kam ja auch nicht in die Verlegenheit das tun zu müssen. Dafür hatte man schließlich Sklaven, die das übernahmen. Auch wenn Nerva immer ein wenig wie ein Mutterersatz war mit ihren altklugen Ratschlägen.


    "Ich denke wir bleiben sicher noch eine Weile. Es gibt noch so viel zu sehen und wir wollen noch einige Besuche abstatten. Sicher sind wir noch eine Weile hier. Wenn Montanus es heute nicht mehr herschafft, dann vereinbaren wir eben noch ein Treffen, an dem er dann einfach mitkommen MUSS. Ich werde ihn dann dazu zwingen, wenn es nötig sein sollte." Amüsiert zwinkerte sie ihm zu. Ja, Valentina fühlte sich natürlich wohl in Rom, wieso auch nicht?! "Du solltest uns eben mal wieder in Rom besuchen, wenn du in der Gegend bist. Aber im Moment geht es wohl nicht, das verstehe ich natürlich." Ja. Er hatte jetzt immerhin Verpflichtungen. Mehr als sie und Montanus vorzuweisen hatten.


    "Bisher hatten wir in der Tat einen ganz netten Aufenthalt. Nur gab es vor ein paar Tagen einen kleinen... 'Vorfall'. Montanus und ich waren bei der Auktion für die Pferde. Naja... irgendein betrunkener Mann hat mich angesprochen und sich schließlich mit Montanus geprügelt. Der ärmste sieht aus als wäre er von einer Kutsche überfahren worden. Und so fühlt er sich bestimmt auch." Vielleicht war das der Grund dafür, dass er nicht hatte mitkommen wollen. Auch wenn fast alles schon gar nicht mehr so übel aussah, wie Narcissa grübelnd feststellte. Den Rest des ganzen musste Valerian ja nicht wissen. Wie sie mit Montanus gestritten hatte und der betrunkene Kerl ihr gedroht hatte, dass sie seither kaum noch an etwas anderes denken konnte. Und wie sie Rom vermisste... oder eher diesen Scato.

    Gerade war Narcissa dabei sich ein paar hübsche Öllampen anzusehen, die ein Händler ihr versuchte aufzuschwatzen. Natürlich hatte er sie mit einem Kompliment auf sich aufmerksam gemacht und ihr dann sofort die erstbeste Lampe vor die Nase gehalten. Diese Aufdringlichkeit war Narcissa natürlich aus Rom gewöhnt. Dennoch besah sie sich das Sortiment als sei sie eine interessierte Käuferin. Gerade hatte sie eine hübsche Lampe in den Händen, als sie eine vertraute Stimme hörte, die Ware abstellte und sich in die Richtung drehte, aus der man sie gerufen hatte.


    Mit einem Lächeln stand sie schließlich da und nahm ihren Cousin in Empfang. Ohne geantwortet zu haben überbrückte sie den letzten Abstand und schloss ihn kurz in die Arme. Das war eben ihre herzliche, liebenswürdige Art. Die vertrauensvolle Art, die Montanus nicht recht leiden konnte. Sie war oft viel zu schnell damit, sich mit irgendwelchen Leuten anzufreunden. Sie war eben ein Mensch, der in anderen immer nur das Gute sah und von eigentlich kaum einer Seele schlecht denken konnte. Kaum konnte man ein argwöhnisches Wort aus ihrem Mund hören. Naiv nannte Nerva das immer, aber selbst das empfand Narcissa nicht als Beleidigung sondern dankte Nerva noch für ihre guten Ratschläge.


    Nun löste sie sich wieder aus der leichten Umarmung und sah lächelnd zu ihrem Cousin auf. "Valerian. Die Freude ist ganz meinerseits. Deine Schwester ist leider in Rom geblieben. Ich fürchte sie ist jetzt ganz allein mit Nerva da, denn Fundulus lässt sich ja kaum blicken." Sie hatten sich im Streit getrennt und das war das boshafteste was Narcissa über ihn im Moment sagen konnte. "Montanus ist noch in der Casa Duccia. Er meinte er würde eventuell nachkommen. Aber erzähl doch... wie geht es dir hier? Im Castellum..?"

    Heute war Narcissa ausnahmsweise einmal allein unterwegs. Der Weg von der Casa Duccia bis hier her war nicht allzu weit, daher war sie ohne ihren Cousin gegangen. Der war im Moment beschäftigt, meinte aber, dass er eventuell nachkommen würde, sobald die anderen Dinge erledigt waren. Narcissa wusste nicht so recht, was wichtiger sein konnte, als seine Verwandten zu treffen. Naja... Montanus würde bestimmt noch nachkommen. Es ging ihr noch immer einiges durch den Kopf. Der 'Überfall' von vor wenigen Tagen von diesem angetrunkenen Kerl, der anschließend ihren Cousin verprügelt hatte. Der Kerl hatte ihr gedroht, dass er sie schon wiederfinden würde. Von daher war der Weg zum vereinbarten Treffpunkt schon ein wenig unangenehm für die junge Quintilierin. Doch schließlich hatte sie es geschafft und das Forum tat sich praktisch vor ihren Augen auf. Hoffentlich würde das nicht allzu schwer werden, ihn hier zu finden.


    Nun schritt sie auch schon ein wenig an den Reihen der Marktstände entlang um sich umzusehen. Ob es hier wohl groß andere Dinge gab als in Rom? Bisher hatte sie es noch nicht geschafft sich die Stadt wirklich gut anzusehen. Aber nun hatte sie ja Zeit, bis Valerian auftauchte. Nur schade, dass Valentina noch in Rom war. Nur schade, dass Scato noch in Rom war... bei den Göttern, wie sie ihn vermisste. Ob er wohl an sie dachte oder einem anderen Mädchen schöne Worte ins Ohr flüsterte? Narcissa fiel es sehr schwer das einzuschätzen. Aber sie wollte nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Tagträumend schritt sie also so dahin, ohne recht auf den Weg zu achten. Natürlich trug sie einen ihrer besten Stoffe um den schlanken, ansehnlichen Leib. Das dunkelblonde, für eine Römerin untypische Haar war teilweise hochgesteckt, sodass es ihr bei dem Wind nicht in den Weg kam.

    Amüsiert grinsend schüttelte Narcissa den Kopf. "Na... wer weiß, wer noch alles außer Lando auf uns wartet. Er meinte er hätte schon gefrühstückt und würde uns nachher dem Hausherren vorstellen. Ich bin schon sehr gespannt, also versuch wenigstens ein BISSCHEN dich zu beeilen, ja?" Ihre Worte wurden durch ihr sanftes Lächeln auch schon wieder ein klein wenig entschärft.


    Sodann musterte sie die Sachen ihres Bruders. "Also ich würde mich ja umziehen. Aber ich weiß ja nicht, wie weh dir alles noch tut... " Abschließend zuckte sie leicht mit den Schultern. Letztendlich war es ihr ja doch egal.

    Mitleidig sah sie ihrem Cousin dabei zu, wie er sein Gesicht befühlte und seinen Rücken durchdrückte um zu sehen, was ihm alles wehtat. Auch sein abschließendes Urteil nahm sie mit einem besorgten Blick hin. "Natürlich gibt es Frühstück. Nur war es leider kein hübsches Mädchen, das vorhin geklopft und mir das erzählt hat. Sondern es war Lando. Ich bin dadurch auch erst aufgewacht. Wie spät es ist weiß ich daher leider auch nicht." Nachdenklich zuckte sie mit den Schultern und sah aus dem Fenster. Draußen war es ja schon wunderbar hell, aber das hatte ja nichts zu heißen.

    Heute wollte Narcissa sich nicht allzu viel Zeit nehmen für ihre Haare. Sie wollte sie natürlich erst einmal kämmen und etwas pflegen, aber zusammenbinden oder hochstecken kam heute nicht in Frage. Sie wollte den armen Loki nicht noch länger warten lassen. Erst als sie schon fertig war bemerkte sie, dass Montanus sich doch schon aufgerichtet hatte. Also drehte sie sich im Sitzen halb zu ihm um und lächelte sich über die Schulter. Aufmunternd meinte sie dann: "Du siehst schon wieder viel besser aus als gestern. Ja, wirklich."


    "Wie fühlst du dich denn?", fragte sie gleich im Anschluss und sah wieder ein wenig besorgter aus. Wahrscheinlich fühlte er sich noch immer wie überfahren. Der ärmste. Das frühstück würde ihm sicherlich gut tun.

    Ein kleines, leises Kichern entrang sich Narcissas Kehle, als sie so auf ihren Cousin herabblickte und seine Worte hörte. Dieser liderliche Schuft! "Na, meinetwegen. Dann bleib noch ein paar Minuten liegen, ich bin sowieso auch noch nicht fertig. Und ich will mir nachher nicht anhören müssen, dass du auf mich hast warten müssen!" Das wäre sicher das dümmste, was ihr jetzt passieren konnte. Ihn zu früh geweckt zu haben, sodass er noch auf sie warten müsste.


    Aber so weit würde es nicht kommen, wenn sie jetzt mal endlich anfing ihre Haare etwas zu richten. So lang wie die waren dauerte das etwas länger, als sich mal eben mit einer Hand über den Schopf zu fahren - so wie Montanus das immer machte. Jedenfalls sah es meist nicht nach mehr aus. Aber Narcissa mochte es und beschwerte sich darüber natürlich auch nicht.

    Amüsiert schmunzelte Narcissa über das Brummen ihres Cousins. Das war ja sowas von typisch! Lächelnd richtete sie sich auf und verschränkte unnachgiebig die Arme vor der Brust. Da er das aber nicht sehen konnte - und es daher nicht wirkungsvoll war - beugte sie sich leicht übers Bett und fing an ihm was ins Ohr zu flöten:


    "Montaaaanus!", fing sie auch schon säuselnd an, "es gibt gleich Frühstück... und da wartet dann ein wunderschönes Mädchen auf dich. Die hat grade eben schon geklopft und nach dir gefragt, ... du willst sie doch nicht warten lassen..." Ja, es war gemein, aber nur ein kleines Bisschen. Am amüsiertesten wäre Narcissa aber, wenn das jetzt auch noch klappte.

    "Sehr gerne.", erwiderte Narcissa mit einem vorfreudigen Lächeln. Darauf hatte sie sich schließlich schon die ganze Zeit über gefreut. "Wir werden uns beeilen.", versprach Narcissa dann auch und schloss die Tür langsam wieder. Montanus schlief noch. Also konnte sie sich schonmal umziehen in aller Ruhe. Die Haare machen konnte sie sich dann immernoch.


    Also zog sie sich erst einmal um, wobei sie sich aber doch auch ein wenig beeilte. Sodann ging sie wieder ans Bett rüber und rüttelte ihren Cousin leicht an den Schultern. "Montanus. Wach auf..."